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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Sony - Objektive, Grundaufbau


zenit
02.09.2008, 21:04
Hallo,

bin neu hier im Forum und seit genau einer Woche stolzer Besitzer einer A 300.

Dazu mus ich sagen, dass es meine erste DSLR ist. Bisher hat mich eine Dynax 7000i hervorragend begleitet und die will ich auch weiterhin für die Dia-Fotografie nutzen.

Von der Neuen bin ich total begeistert, zumal sie mit dem "alten" AF 28-85 Minolta super Bilder liefert. Was mir allerdings sofort aufgefallen ist, war das Gewicht des neuen Kit-Objektivs. Dat Ding wiegt ja nix ! (Sony 18-70mm)

Deshalb meine, vielleicht etwas naive Frage: werden die Linsen der heutigen Objektive womöglich aus Kunststoff hergestellt ? Wie kann man sonst die drastische Gewichtsreduzierung gegenüber den älteren Modelle erklären ?

Das Objektivgehäuse allein kann es ja nicht sein. Schätze ich. Oder ? :roll:

Gruß
Hans

Jens N.
02.09.2008, 21:13
Willkommen im Forum :)

Zu deiner Frage: die Linsen sind schon noch aus Glas (und zwar alle bei jedem Objektiv - bei Ebay wird sowas gerne hervorgehoben, aber mir ist kein aktuelles Objektiv bekannt, das Kunststofflinsen hätte), das Gewicht wird tatsächlich bei den Fassungen eingespart. Das Kitobjektiv hat eine eher einfache Kunststofffassung und zudem aufgrund der eher geringen Lichtstärke und des kleineren Bildkreises auch nicht allzu große und somit schwere Linsen. Das erklärt schon den Gewichtsunterschied zu Objektiven wie z.B. dem alten 28-85.

m.bruehl
02.09.2008, 21:15
Hallo Hans,

erstmal willkommen im Forum!

Zu Deiner Frage:

Sowohl die Werkstoffe als auch die Fertigungsverfahren haben sich seit dem 28-85er erheblich verbessert. Ergebnis: selbe Präzision und Haltbarkeit bei geringerem Gewicht. Kunststoff statt Metall (muss nicht immer schlecht sein, siehe Karbonfaser im Luftfahrzeugbau), weniger Glas, evtl. Linsen aus Kunststoff (muss auch nicht schlecht sein, wenn z.B. spezielle Brechungsindizes gebraucht werden), geringere Materialstärke, weil haltbarere Legierungen genutzt werden ...

Warum sollte man den Fotografen mehr herumschleppen lassen als technisch notwendig ist?

Somnium
02.09.2008, 21:15
Wobei das 18-70 nicht für KB ausgelegt ist, daher dürfte da auch weniger Glas drin sein... ;)

Tom
02.09.2008, 21:42
Ergebnis: selbe Präzision und Haltbarkeit bei geringerem Gewicht.
Du erlaubst, daß ich beides in Frage stelle, zumindest, was die Kunststoffteile betrifft...

Präzision, deshalb, weil die Kunststoffteile i.d.R. durch Spritzen hergestellt werden, beim Abkühlen stark schwinden und bei Materialhäufungen sogar teilweise einfallen. Durch gute Prozeßtechnik hat man das zwar im Griff, bei spanend bearbeitetem Metall hat man beide Probleme jedoch nicht.
Dazu kommt noch, daß der Wärmeausdehnungskoeffizient bei Kunststoffen eine Größenordnung höher liegt, als bei Metall. D.h. bei Temperaturänderungen ändern sich die Abmessungen der Mechanik viel stärker, was sich auf Passungen und Anschläge auswirken kann.

Haltbarkeit?
Zeig mir mal bitte ein 20 Jahre altes, intensiv genutztes Kunststoffobjektiv, das noch spielfrei und gleichmäßig läuft.

Also mir ist Metall lieber, und daran ändert auch keine neuartige Kunststofftechnik so schnell etwas.
Nicht umsonst wird bei Oberklasseobjektiven meist noch Metall an entscheidender Stelle verbaut...

PS: Das 18-70-Kitobjektiv wackelt übrigens ganz ordentlich, wenn Du mal beim AF-Vorgang durch den Sucher schaust...;)

zenit
02.09.2008, 22:09
Vielen Dank erstmal für die schnellen Antworten.

Ich komme deshalb darauf, weil ich seit geraumer Zeit keine Lupe mehr finde, die noch aus echtem Glas hergestellt ist. Alles Kunststoff. Im alltäglichen Gebrauch verkratzen die auch schnell.

In der Fotooptik werden sicherlich andere Kunststoffe verwendet und ein Objektiv auch anders behandelt als eine Lupe. Ich will diese auch nicht abwerten, aber ist das jetzt bei allen Herstellern so üblich, oder gibt es welche die noch nach althergebrachter Art herstellen ?

Gruß
Hans

PS.

Ihr merkt schon, dass ich etwas länger aus der Materie raus bin ?
Bin jetzt nach ca. 15 Jahren wieder eingestiegen. Bitte um Nachsicht wenn ich demnächst etwas nervige Fragen stelle ;)

m.bruehl
02.09.2008, 23:15
Du erlaubst, daß ich beides in Frage stelle, zumindest, was die Kunststoffteile betrifft...

Präzision, deshalb, weil die Kunststoffteile i.d.R. durch Spritzen hergestellt werden, beim Abkühlen stark schwinden und bei Materialhäufungen sogar teilweise einfallen. Durch gute Prozeßtechnik hat man das zwar im Griff, bei spanend bearbeitetem Metall hat man beide Probleme jedoch nicht.
Dazu kommt noch, daß der Wärmeausdehnungskoeffizient bei Kunststoffen eine Größenordnung höher liegt, als bei Metall. D.h. bei Temperaturänderungen ändern sich die Abmessungen der Mechanik viel stärker, was sich auf Passungen und Anschläge auswirken kann.

Haltbarkeit?
Zeig mir mal bitte ein 20 Jahre altes, intensiv genutztes Kunststoffobjektiv, das noch spielfrei und gleichmäßig läuft.

Also mir ist Metall lieber, und daran ändert auch keine neuartige Kunststofftechnik so schnell etwas.
Nicht umsonst wird bei Oberklasseobjektiven meist noch Metall an entscheidender Stelle verbaut...

PS: Das 18-70-Kitobjektiv wackelt übrigens ganz ordentlich, wenn Du mal beim AF-Vorgang durch den Sucher schaust...;)

Hallo Tom,

natürlich erlaube ich. :D

Nur sind Deine Aussagen - da wir beide uns weder auf exakte Materialdaten beziehen noch auf einen konkreten technischen Aufbau - genauso spekulativ. Du drückst das ja auch selber durch "i.d.R.", "meist", "... auswirken kann." aus.

Weiterhin bitte ich Dich, daran zu denken, dass ich von heutigen Materialien gesprochen habe. Insofern ist Deine Aufforderung ("Zeig mir mal bitte ein 20 Jahre altes ...") der falsche Ansatz. Wir müßten uns in 20 Jahren ansehen, wie die heutigen Objektive aussehen. Und auch das bleibt heute reine Spekulation.

Unabhängig vom Objekt muss ein guter Konstrukteur die Eigenschaften des von Ihm verwendeten Materials kennen, und es entsprechend einsetzen - egal ob Metall oder Kunststoff. Beispiel "Teflon" (Polytetrafluorethylen = Thermoplast = ugs. "Plastik"). Sicherlich nicht die Lösung für alles, aber seit 1938 nicht mehr aus unserem Alltag wegzudenken.

Ich verstehe Dein prinzipielles Misstrauen gegen "Plastik" - da bist Du nicht alleine. Aber ich teile es nicht.