Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Bildmanipulationen: Interessanter Artikel in der c't
Hier ist es ja auch schon lange Usus, dass Bilder manipulativ "aufgehübscht" werden.
Ein meiner Meinung nach sehr lesenswerter Artikel zu diesem Thema ist in der aktuellen c't zu lesen (hier eine Kurzfassung (http://www.heise.de/ct/08/18/148/)).
Auch die "kleinen" Dinge wie das Wegretuschieren von Stromleitungen werden thematisiert, und diese sind auch durchaus überdenkenswert.
Also, ich kann den Artikel nur empfehlen. Ein weiterer dazu passender Artikel zum Thema "Bildfälschungen entlarven" findet sich auch in dem Heft.
Gruß,
Bernd
Ich tu mir auch recht schwer, wenn es immer wieder heißt:"Stempel doch die Leitungen weg", "Mach das Blatt da weg" usw. Geschweige denn, wenn wirklich "gefälscht" wird.
Für mich ist die Fotografie das Festhalten der Wirklichkeit - und da hängt nun mal die Leitung mitten im Bild, oder da stört nun mal das Blatt. Wahrscheinlich liegt es auch daran, dass ich keinerlei künstlerische Ambitionen habe - Technikerkrankheit :cry:
Muss aber jeder selber entscheiden. Ich komme auch damit zurecht, wenn jemand sagt, dass er ein Kunstwerk schafft, das nicht unbedingt mit der Realität übereinstimmen muss. Dann soll er halt die Leitungen wegstempeln! Wahrschenilich gefällt mir das Bild dann auch viel besser. :lol:
Meine EBV beschränkt sich auf jene Aktionen, wo ich sagen kann, so hat es für mich in Realität ausgeschaut! Da wird ein wenig nachgeschärft, Vignettierung und Verzeichnung korrigiert, vielleicht ein paar Schatten aufgehellt, Sensdordreck weggestempelt, aber kaum was wegmanipuliert...
Muss aber jeder selber entscheiden. Ich komme auch damit zurecht, wenn jemand sagt, dass er ein Kunstwerk schafft, das nicht unbedingt mit der Realität übereinstimmen muss. Dann soll er halt die Leitungen wegstempeln! Wahrschenilich gefällt mir das Bild dann auch viel besser. :lol:
Klar, ich denke aber, man sollte den Betrachter explizit darauf hinweisen, dass es sich nicht um die Realität handelt.
Man stelle sich nur mal vor, jemand stellt von einer Gegend herrliche Landschaftsbilder her, auf denen Bausünden, Straßen und Leitungen weggestempelt sind. Jemand der dies nicht weiß und in Hoffnung auf unberührte Natur da hinfährt, wird sich dann wundern. :lol:
Oder Zoobilder, auf denen alles Unschöne wegretuschiert wurde, könnten auch falsche Erwartungen wecken.
Ja, eben! Weil eben seit Generationen ein Bild ein "Abbild der Wirklichkeit" ist bzw. sein sollte. Da glaubt jeder, das IST die Wirklichkeit. Doch dann steht das Hotel mitten in einer Baustelle und nicht am Strand - dank PS...:lol:
Es gab natürlich auch zu analogen Zeit Manipulationen, aber digital werkelt ja jeder herum auf Teufel komm raus.
Oder Zoobilder, auf denen alles Unschöne wegretuschiert wurde, könnten auch falsche Erwartungen wecken.
Solche Bilder mache ich erst gar nicht, sondern nur solche, wo man das Zoo-Ambiente nicht sieht. ;)
Das ist dann natürlich auch nur ein kleiner Teil der Wahrheit und spiegelt die Realität nicht im vollem Umfang wieder.
Ich denke, es kommt auch immer darauf an, was man mit dem Bild bezwecken möchte.
Bei einem Bild mit künstlerischem Anspruch ist sicher mehr erlaubt als bei dem angesprochenen Hotelfoto oder gar einem Reportagebild.
Und wenn ich z.B. ein Makro von einem Insekt mache, wie soll ich mich bei dem störenden Grashalm verhalten? abschneiden oder nachträglich retuschieren (so auf dem Bild lassen mal aussen vor gelassen)?
Und wenn ich z.B. ein Makro von einem Insekt mache, wie soll ich mich bei dem störenden Grashalm verhalten? abschneiden oder nachträglich retuschieren (so auf dem Bild lassen mal aussen vor gelassen)?
Am besten wohl weder noch, wobei es bei einem Naturfoto noch erlaubt sein dürfte, einen Grashalm wegzudrücken, der die Sicht versperrt. Da gibt es aber die unterschiedlichsten Ansichten, und letztendlich muss jeder selbst wissen, was er tut.
Sehr interessant dazu sind auch Fritz Pölkings Gedanken zum Thema: Klick! (http://www.poelking.com/wbuch2/manipulationen/manipulationen.htm).
Oder Zoobilder, auf denen alles Unschöne wegretuschiert wurde, könnten auch falsche Erwartungen wecken.
Ich überhöhe das jetzt mal ein wenig:
Oder Zoobilder, die so einen geschickten Bildwinkel wählen, dass man das Gitter und den Zaun nicht sieht. Das ist ja noch viel hinterhältiger, weil die ja behaupten können, dass nix manipuliert wurde! Und dann fahre ich da hoffnungsvoll hin und alle Tiere sind eingesperrt. :lol:
Irgendwie kommt diese Diskussion ja regelmäßig auf. Neues ist da nie zu erfahren (erst recht nicht in dem c't-Artikel). Warum ist ein Photo an sich ein Abbild der Realität? Wenn Kreidezeichnungen von Gerichtszeichnern erstellt werden, darf Kreide dann nicht mehr zum freien Malen verwendet werden? Warum dürfen Kinofilme mit Effekten arbeiten, wenn sie keine Zeichentrickfilme sind? Ich bin da total verwirrt, weil die Filme in den Tagesthemen doch auch gefilmt sind. Was ist fieser daran, etwas mit Photoshop verschwinden zu lassen, als es durch geschickte Wahl des Bildausschnitts oder per Ausleuchtung vor Ort zu machen?
Photographie ist ein Medium, welches erst einmal alles erlaubt. Die Regeln werden allein durch den Kontext definiert. Ist der Dokumentation oder Reportage, dann ist sollten die Bildmanipulationen in eng abgesteckten Rahmen stattfinden. Das würde aber auch gelten, wenn man von etwas ein Bild malt und dies als Dokumentation ausgibt.
Viele Grüße
Stephan
Irgendwie kommt diese Diskussion ja regelmäßig auf. Neues ist da nie zu erfahren (erst recht nicht in dem c't-Artikel).
Klar. Nur schadet es nicht, das Thema ab und an mal wieder hervorzuholen. Es gibt ja auch immer wieder Neueinsteiger, die sich noch nie mit dem Thema auseinandergesetzt haben. ;)
Photographie ist ein Medium, welches erst einmal alles erlaubt. Die Regeln werden allein durch den Kontext definiert. Ist der Dokumentation oder Reportage, dann ist sollten die Bildmanipulationen in eng abgesteckten Rahmen stattfinden. Das würde aber auch gelten, wenn man von etwas ein Bild malt und dies als Dokumentation ausgibt.
Genau so sehe ich es auch. Per se ist erst mal alles erlaubt. Man sollte das Werk aber immer richtig deklarieren.
Genau so sehe ich es auch. Per se ist erst mal alles erlaubt. Man sollte das Werk aber immer richtig deklarieren.
Wobei ich nicht denke, dass im Kontext des Forums hier jemand schreiben muss, dass er einen Mülleimer am Strand oder seinem Modell einen Pickel weggestempelt hat. Weil wir hier eben keine Dokumentation betreiben, sondern mehr einen bunten Strauß verschiedenster Bilder zeigen.
Viele Grüße
Stephan
Wobei ich nicht denke, dass im Kontext des Forums hier jemand schreiben muss, dass er einen Mülleimer am Strand oder seinem Modell einen Pickel weggestempelt hat. Weil wir hier eben keine Dokumentation betreiben, sondern mehr einen bunten Strauß verschiedenster Bilder zeigen.
Wenn z.B. jemand schreibt, dass er am Wochenende in Frankfurt war und Fotos von Mainhattan gemacht hat, dann fände ich es schon gut, wenn das Wegstempeln von Kränen erwähnt wird. Aber das machen die meisten hier ja auch. :top:
Ich finde, die Manipulation durch Wahl des Bildausschnittes (im c't-Artikel ja auch thematisiert) ist immer noch eine der perfideren. Man denke da nur an unzählige Kataloge von Reiseveranstaltern. Schon öfter bin ich aus dem Urlaub zurückgekommen und habe den Katalog zur Hand genommen. Auf einmal wird einem klar, wie der Fotograf zum Foto gekommen ist - und man weiß jetzt auch, was man zwei Meter weiter rechts sehen würde...
Doch eigentlich bin ich nicht der Meinung, dass wir uns hier eine "Deklarationspflicht" auferlegen sollten. (Ob es vielleicht dennoch zum Guten Ton gehört, ist eine andere Frage! ;))
Just my $/€ 0.02!
Gruß, Holger
Doch eigentlich bin ich nicht der Meinung, dass wir uns hier eine "Deklarationspflicht" auferlegen sollten. (Ob es vielleicht dennoch zum Guten Ton gehört, ist eine andere Frage! ;))
Absolut einverstanden! Eine "Pflicht" ist hier natürlich Unsinn.
André 69
20.08.2008, 16:54
Hallo Holger,
... bei Urlaubskatalogen ist viel wichtiger den Text lesen zu können, sprich, was damit gesagt wird! Ich habe bisher immer das bekommen was ich erwartet habe.
Aber zu den Bildern an sich, nun Manipulation hat es immer gegeben, und wird es immer geben, nicht vergessen, daß die (Print, TV)Medien ein Machtorgan zur Meinungsbildung sein können/öfters sind, und auch so eingesetzt werden!
Gruß André
Hallo Holger,
... bei Urlaubskatalogen ist viel wichtiger den Text lesen zu können, sprich, was damit gesagt wird! Ich habe bisher immer das bekommen was ich erwartet habe.
Das habe ich mittlerweile auch gelernt! :D
Aber irgendwie lässt man sich dann doch immer wieder auch von den Bildern beeinflussen... naja, man ist halt nur ein Mensch!
Gruß, Holger
[...], nicht vergessen, daß die (Print, TV)Medien ein Machtorgan zur Meinungsbildung sein können/öfters sind, und auch so eingesetzt werden!
Und gerade die Medien dürften nicht meinungsbildend manipulieren. Leider lassen da viele eine gewisse Sorgfalt vermissen.:flop:
4Norbert
20.08.2008, 17:26
Das Thema Retusche und Manipulation wird immer zur großen Kunst erhoben.
Kein Foto ist ein exaktes Abbild der Wirklichkeit und die Bildmanipulationen erfordern auch ein gewisses Können und Geschick.
Nach meiner bescheidenen Meinung halte ich aber einen Fotografen, der seine Bilder sorgsam komponiert, das perfekte Licht für Portraits sucht und den Bildwinkel geschickt wählt, eher für einen kunstvollen Menschen. Natürlich ist das anstrengender als "ich halt mal drauf, den Rest retuschieren wir in Photoshop zurecht" ;)