Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Problemfall SSS und MF-Objektive (M42)
Thunderbird74
29.07.2008, 10:42
hallo,
bei der Nutzung meines 500mm Spiegelteles ("Russentonne") mittels M42-Ringadapter an der A700 hab ich nur grottige Fotos hin bekommen.
1. Entweder ich hatte echt einen schlechten Tag erwischt und trotz Zeiten zwischen 1/400 und 1/1000 freihand solch einen Taderich oder aber
2. Der SSS stabilisiert die M42 Objektive nicht oder nicht ausreichend, was ich mir nicht vorstellen kann, da er ja die Schwingungen im Body ausgleicht - ergo dürfte das Objektiv egal sein.
Der SSS ist technisch in Ordnung, was Tests mit den AF-Objektiven bewiesen haben - einen Defekt schliesse ich aus.
NetrunnerAT
29.07.2008, 11:25
SSS Arbeitet unter umständen nicht zuverlässig, wenn es die Brennweite nicht kennt. Dann gleicht es zu viel aus und ist deshalb Unscharf. Weiters kanns natürlich auch an deiner Russentonne liegen.
Ists Scharf aufn Stativ?
Hallo,
wenn ich mich recht entsinne, funktioniert der SSS mit "manuellen" Objektiven nicht. Ihm fehlt dann die Information über die Entfernung zum Objekt.
Falls sich mein Hirn aufgrund von Schmelzerscheinungen vertan hat, korrigiert und kühlt mich.
Angeblich (ich kann mich zumindest an entsprechende Diskussionen und Aussagen erinnern) funktioniert der SSS noch insofern, daß er sich nicht abschaltet oder so. Aber die Brennweite des Objektivs kennt er auch nicht und deshalb kann er nicht annähern so effektiv sein wie sonst (die Brennweite ist neben der Stärke der Bewegungen ein wichtiger Regelfaktor bei Stabisystemen) - ein wenig bringt er aber schon noch, was aber vor allem bei kürzeren Brennweiten auffällt.
Beispielbilder wären hier vielleicht sinnvoll, um zu klären ob es sich wirklich um Verwacklungen handelt, oder ob vielleicht auch nicht so gut fokussiert wurde - das ist auch so eine Sache. Ansonsten einfach mal mit einem (stabilen) Stativ probieren.
PeterHadTrapp
29.07.2008, 11:51
andere Idee: eventuell ein M42-Adapter der keine unendlich-fokussierung erlaubt ?
Ich schätze mal 70-80% aller angebotenen Adapter von M42 auf Sony-A sind einen Tick zu dick gearbeitet und erlauben die Fokussierung auf unendlich nicht. Dann sind ab einer bestimmten Entfernung keine scharfen Fotos mehr möglich, das muss man aber nicht immer sicher im Sucher erkennen.
@Schmelzerscheinungen: nehme ich für mich auch in Anspruch :lol:
Gruß
Peter
Ich kenne keine einzige Aussage seitens Konica Minolta oder Sony, die die Abhängigkeit der Wirkung des AS/SSS von der Brennweite belegt. Ich wäre mir da nicht so sicher, ob diese - hier immer wieder als Tatsache hingestellte - Behauptung tatsächlich korrekt ist.
Bei der Russentonne würden mir viele Möglichkeiten einfallen. Wie genau ist der Spiegel justiert? Wie gut kann man dieses Objektiv überhaupt manuell fokussieren? Ich schätze mal, daß das eines der am schwierigsten zu fokussierenden Objektive überhaupt ist. Wie weit ist das Motiv entfernt? Bei größeren Entfernungen würde ich besonders im Sommer den Einfluß von Luftturbulenzen nicht unterschätzen.
Rainer
(die Brennweite ist neben der Stärke der Bewegungen ein wichtiger Regelfaktor bei Stabisystemen)
Nur so am Rande, und da du eigentlich zu den Technikern gehörst: Stabis regeln nicht. Das sind reine Steuerungen, der Regelkreis ist nicht geschlossen.
Tobi
Ich kenne keine einzige Aussage seitens Konica Minolta oder Sony, die die Abhängigkeit der Wirkung des AS/SSS von der Brennweite belegt. Ich wäre mir da nicht so sicher, ob diese - hier immer wieder als Tatsache hingestellte - Behauptung tatsächlich korrekt ist.
Kleines Gedankenexperiment dazu: Wenn du deine Kamera mit einem 18mm-Objektiv um 10° verschwenkst, um wieviel verschiebt sich der Bildausschnitt? Was passiert, wenn du deine Kamera mit einem 600mm-Objektiv um die gleichen 10° verschwenkst?
Gemessen wird, wie sehr die Kamera verdreht wird. Dann wird mit Hilfe der Brennweite berechnet, um wieviele Millimeter der Sensor verschoben werden muss, und dieses ausgeführt.
Tobi
Ich kenne keine einzige Aussage seitens Konica Minolta oder Sony, die die Abhängigkeit der Wirkung des AS/SSS von der Brennweite belegt. Ich wäre mir da nicht so sicher, ob diese - hier immer wieder als Tatsache hingestellte - Behauptung tatsächlich korrekt ist.
Das muß KoMi oder Sony auch nicht extra aussagen, das sagt einem der gesunde Menschenverstand. Verwacklungen sind stark von der Brennweite abhängig, kurze Brennweiten verwackeln weniger schnell als lange usw. Also muß ein Stabi natürlich die Brennweite für optimale Ergebnisse kennen. Nicht umsonst kann man bei Pentax z.B. in solchen Fällen die Brennweite unbekannter Objektive über's Kameramenü eingeben und nicht umsonst gibt es M42 o.ä. Adapter mit eigenem Chip, der die Brennweite an die Kamera kommuniziert (was auch nachweislich zu Verbesserung der Wirkung des Stabis führt).
Nur so am Rande, und da du eigentlich zu den Technikern gehörst: Stabis regeln nicht. Das sind reine Steuerungen, der Regelkreis ist nicht geschlossen.
Whatever ;) Ich bin eigentlich kein Techniker (im beruflichen Sinne), auch wenn mich Fototechnik an sich vielleicht interessiert. Aber mit solchen Feinheiten kenne ich mich dann auch nicht aus.
Es ist zu 100% sicher, daß die Brennweite beim AS/SSS berücksichtigt wird. Textstellen kann ich hier nicht belegen, aber Diskusionen gab es zu diesen Thema bereits massenhaft.
Kannst es uns ruhig glauben oder mal die Suchfunktion bemühen...;)
Zum Thema Regelkreis: Die Umsetzung Soll-Position->Istpostition des X-Y-Schlitten per Ultraschall-Piezo-Linearmotor läuft sehr wohl über einen Regelkreis, auch wenn das nur ein Teilsystem des gesamten Stabis ist.
Zum Thema Regelkreis: Die Umsetzung Soll-Position->Istpostition des X-Y-Schlitten per Ultraschall-Piezo-Linearmotor läuft sehr wohl über einen Regelkreis, auch wenn das nur ein Teilsystem des gesamten Stabis ist.
Ja, sicher. Das ist aber eher 'ne unterlagerte Regelung.
Ich meinte eher das Gesamtsystem, also erkennen der Bewegung und ausgleichen. Eine regelnder Stabi wäre etwa einer, der gezielt Muskeln im Arm ansteuern, damit dieser die Kamera ruhig hält. ;-)
Tobi
Thunderbird74
29.07.2008, 13:08
gibt es M42 o.ä. Adapter mit eigenem Chip, der die Brennweite an die Kamera kommuniziert (was auch nachweislich zu Verbesserung der Wirkung des Stabis führt)
hi Jens und @alle:
Kann mir jemand einen solchen M42 Adapter mit genauer Bezeichnung nennen?
Die Anbietersuche (ebay, enyouyourcamera, usw.) mache ich dann.
Wenn jemand natürlich direkt auch einen Anbieter weiß, immer her damit. Wenn der Adapter kein Vermögen kostet, würde ich es mal austesten.
Meine Ergebnisse bezüglich der Russentonne sind wie folgt:
- Scharfstellung auf unendlich geht
- Abbildung ist eher etwas flau, was zum Teil an der Atmosphäre liegen könnte
- Mondaufnahmen werden allgemeinen recht gut
- Die Unendlichkeitseinstellung liegt etwas vor der Objektivangabe - die max. Entfernungseinstellung liegt bei 50m, danach folgt Unendlich.
Sascha Broich
29.07.2008, 13:35
Naja, die Tiefenschärfe ist ja bei der Russentonne fest und wenn du das 5.6/500 hast, sind das nur ein paar Zentimeter. Da ist schnell man der Focus weg. Daher wirkt neben dem Verwackeln auch noch das Schwanken, was der SSS nun nicht ausgleichen kann. Freihand-Fotos sind da schon sehr schwer.
hi Jens und @alle:
Kann mir jemand einen solchen M42 Adapter mit genauer Bezeichnung nennen?
Die Anbietersuche (ebay, enyouyourcamera, usw.) mache ich dann.
Wenn jemand natürlich direkt auch einen Anbieter weiß, immer her damit. Wenn der Adapter kein Vermögen kostet, würde ich es mal austesten.
Schau mal hier:
http://www.dyxum.com/dforum/forum_posts.asp?TID=12855&PN=1
Und hier:
http://www.m42.ru/indexeng.html
Oder hier:
http://eadpt.cn/eadpen.htm
Ja, sicher. Das ist aber eher 'ne unterlagerte Regelung.
Sag ich doch, ein Teilsystem halt.
Ich meinte eher das Gesamtsystem, also erkennen der Bewegung und ausgleichen. Eine regelnder Stabi wäre etwa einer, der gezielt Muskeln im Arm ansteuern, damit dieser die Kamera ruhig hält. ;-)
Das wäre dann z.B. die Lagestabilisierung für ein Panzergeschütz.
Sollte man vielleicht mal Sony für die a900 vorschlagen...;)
Old-Papa
29.07.2008, 17:25
Schau mal hier:
http://www.dyxum.com/dforum/forum_posts.asp?TID=12855&PN=1
Und hier:
http://www.m42.ru/indexeng.html
Hm, was bewirkt nun dieser Chip? Eine Stellgröße vom Objektiv kann er nicht erhalten, manuell kann ich da auch nichts eingeben (oder doch und wenn, wie?) wie soll der also die Brennweite berechnen?
Leider ist mein Englisch nur rudimentär vorhanden, kann also aus den Links nichts sinnvoll erfassen. :oops:
Ich selbst habe auch mit etlichen M42ern experimentiert und zumindest mit den Pentacon-Linsen sehr scharfe Fotos gemacht. Für die tägliche Praxis ist das aber nichts, viel zu lansam duch die manuellen Einstellungen. Allerdings habe ich in der A100 einen Splitsreen drin, damit kann man die Schärfe viel besser beurteilen als mit der StiNo-Mattscheibe.
Mein Spiegeltele (Sigma 8/600) hatte mich auch mit flauem Bild geärgert, schuld war ein verstaubter Spiegel (eigentlich beide). Also flugs geöffnet, mit Isopropanol und Augenwatte gewaschen und ahhhhh!. Diese großen Tüten schaufeln beim Fokussieren schon erhebliche Luftmengen rein und raus, da kommt immer Staub mit rein (und selten wieder raus ;) )
Allerdings habe auch ich noch kein einziges Foto frei Hand hinbekommen. Die resultierende Brennweite ist bei mir schon rund 900mm, das packt man ohne Stativ nicht.
Old-Papa
Hm, was bewirkt nun dieser Chip? Eine Stellgröße vom Objektiv kann er nicht erhalten, manuell kann ich da auch nichts eingeben (oder doch und wenn, wie?) wie soll der also die Brennweite berechnen?
Diese Chips sind für Festbrennweiten gedacht (früher gab's ja eh kaum Zooms), der Chip selbst muß da also nicht die Brennweite "berechnen", ablesen oder was auch immer. Die Brennweite wird vom Hersteller in den Chip eingetragen und von diesem an die Kamera übertragen - genau wie bei AF Festbrennweiten auch. Die gewünschte, zum Objektiv passende Brennweite nennst du dem Chiphersteller, der schickt dir dann einen entsprechenden Chip. Es gibt auch wohl schon Chips, bei denen man aus verschiedenen Brennweiten selber wählen kann (ist bei der besseren Variante von Haoda offenbar so). Die Brennweite wird einfach mit bestimmten Hexadezimalwerten an die Kamera übertragen, die bekannt sind (natürlich auch der Kamera). Also einfach den für 500mm passenden Wert in den Chip brennen und die Kamera weiß, daß es sich um ein 500mm Objektiv handelt. Weiterer Vorteil: die Exifangaben sind aussagekräftiger und man hat eine Fokusbestätigung für MF. D.h. man fokussiert manuell, im Sucher erscheint aber ein Hinweis, wenn der Fokus sitzt. Der AF bleibt aktiviert (natürlich kann die Kamera das Objektiv aber nicht entsprechend bewegen, dazu fehlt diesem ja die Mechanik), weil der Kamera quasi ein AF Objekiv vorgegaukelt wird. Nachteil: die universelle Einsetzbarkeit des Adapters ist etwas eingeschränkt, aber man könnte ja z.B. die Kontakte einfach abkleben, wenn man ein M42 Objektiv mit anderer Brennweite benutzen möchte. Andererseits: ob die Kamera mit einem anderen Objektiv nun gar keine oder die falschen Informationen bekommt, ist eigentlich auch egal. Der Vorteil der Fokusbestätigung bleibt, den Stabi kann man ja notfalls abschalten und die EXIFs sind auch nicht soo wichtig.
NetrunnerAT
29.07.2008, 18:33
uhm ... sowas wäre auch in ein retroadapter interessant, damit die fokussteuerung noch geht!
Old-Papa
29.07.2008, 19:56
Diese Chips sind für Festbrennweiten gedacht (früher gab's ja eh kaum Zooms), der Chip selbst muß da also nicht die Brennweite "berechnen", ablesen oder was auch immer. Die Brennweite wird vom Hersteller in den Chip eingetragen und von diesem an die Kamera übertragen - genau wie bei AF Festbrennweiten auch.
Ok, jetzt habe ich das verstandenn ich ging immer von Zooms aus. Die Fokusbestätigung wäre ja schon ein Argument.
Gruß
Old-Papa
Wegen Chip / SSS/ Fokusbestätigung usw. verweise ich hier mal auf meinen Erfahrungsbericht.
http://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=52979