Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Pseudobrennweite bei Hochkant-Panos
Wurzelmann
23.07.2008, 21:36
Hallo zusammen,
habe eine Frage, von der ich nicht recht wußte, in welche Rubrik sie gehört:
Ich mache mit meinem Minolta 28-75 / 2,8 gerne HDR-Landschaftsaufnahmen, allerdings hätte ich mit diesem Objektiv gerne mehr Weitwinkel, damit ich "mehr" drauf bekomme. Natürlich kann ich dafür auch ein ausgesprochenes Weitwinkel benutzen (habe auch das Sigma 10-20), aber oft habe ich eben nur das 28-75 dabei. So, nun zu meiner Frage:
Wenn ich bei 28mm mehrere hochkant-Aufnahmen mache und zu einem Panorama zusammenfüge, dann sehe ich ja "mehr" - fast so, als hätte ich vielleicht ein 18mm drauf. Gibt es für dieses "mehr" eine Umrechnungsformel? Muss man (da ja die Bilder bei der Sony 700 im 3:2 - Format aufgenommen werden) die Brennweite mit 2:3 multiplizieren? (dann wäre ich bei 28mm bei einer Pseudobrennweite von ca. 19mm). Mir ist klar, dass der Weitwinkelbereich auch von der Anzahl der Einzelbilder abhängt, aber ich will ja nur wissen, um wieviel sich die Sicht bei Hochkantaufnahmen erhöht ...
Hoffe, ich habe mein Anliegen verständlich geschildert ...
LG, Thomas
Der erfasste Bildwinkel lässt sich möglicherweise anhand von gewissen Bildinhalten berechnen, wenn bestimmte Abstände bekannt sind. Da sind die Physiker im Forum gefragt. Was ich dir aber so sagen kann: ohne genaue Parameter lässt sich das nicht berechnen, da ja z.B. auch die Überschneidungen der einzelnen Bilder nie gleich sind usw. Und vor allem wird sich das wahrscheinlich schlecht in Brennweiten (soundosviele mm) ausdrücken lassen, eher wie gesagt in Winkeln.
Mal ganz doof gefragt: wozu willst du das überhaupt so genau wissen? Einfach Panos machen, sich am Ergebnis erfreuen und fertig. Ist doch völlig wurscht welcher "Brennweite" das Ergebgniss möglicherweise entspricht.
Da gebe ich Jens völlig recht. Im übrigen kann man das auch gar nicht direkt umrechnen, weil sich je nach Brennweite das Verhältnis zwischen Nah und Fern ändert. Falls Du also nicht nur Gegenstände im Unendlichbereich hast, wird der Eindruck immer der verwendeten Brennweite entsprechen (zB. Baum/Mensch/Haus im Vordergrund).
Wurzelmann
23.07.2008, 22:15
Warum ich es wissen will:
1., weil es mich interessiert und
2., weil ich mir auch immer überlege, mein 18-200er Objektiv mitzunehmen. Wenn meine 28mm-Hochkantaufnahmen aber etwa soviel zeigen wie eine Querformat-Aufnahme mit meinem 18er, dann ist mein 28-75 mein Immerdrauf und nicht das 18-200 ... (erst mal unabhängig von der Bildqualität, worüber ich hier gar nicht diskutieren will)
LG, Thomas
Dann würde ich einfach folgenden Vorschlag machen: nimm einmal beide Objektive mit, mach ein Bild mit 18mm und versuche dann den gleichen Bildinhalt mit mehreren Aufnahmen bei 28mm zu erreichen. Panos sind nicht meine Welt, ich kann daher kaum abschätzen, wie viele Aufnahmen dazu nötig sein werden. Viele werden's aber nicht sein und vor allem weisst du dann, welchen Aufwand du für welches Ergebnis in Kauf nehmen musst. In vielen Situationen (wenn Bewegung im Spiel ist z.B.) verbieten sich Panos ja eh, da stellt sich die Frage dann nicht.
Andererseits: warum nicht einfach immer beide Objektive mitnehmen? Das 28er ist ja nun sehr kompakt und das Zoom bietet genau das, wofür es konzipiert ist: möglichst viel Vielseitigkeit in einem (auch noch recht kompakten) Format.
Extra Panoramaaufnahmen machen, um ein 18mm Objektiv zu ersetzen, welches man zu bequem (?) war, mitzunehmen? Na ich weiß nicht. Den Teufel mit dem Beelzebub austreiben nennt man das wohl ;)
ich verwende auch immer mein 28-135 und wenns zu wenig ist, mach ich ein Panorama, die Bildqualität entschädigt den Aufwand :D
Dann würde ich einfach folgenden Vorschlag machen: nimm einmal beide Objektive mit, mach ein Bild mit 18mm und versuche dann den gleichen Bildinhalt mit mehreren Aufnahmen bei 28mm zu erreichen. ...
Da muss Thomas ja nicht einmal beide Objektive mitnehmen, den 28mm Test kann er ja auch gleich mit dem 18-200er machen. ;)
... Da sind die Physiker im Forum gefragt. Was ich dir aber so sagen kann: ohne genaue Parameter lässt sich das nicht berechnen, da ja z.B. auch die Überschneidungen der einzelnen Bilder nie gleich sind usw. Und vor allem wird sich das wahrscheinlich schlecht in Brennweiten (soundosviele mm) ausdrücken lassen, eher wie gesagt in Winkeln... Der Physiker hätts auch nicht viel besser erklären können! :lol: Jens wird zum Physiker h.c. erklärt...:lol:
Jerichos
24.07.2008, 07:26
In PTGui hast Du beim Ausrichten des Panos zwei Schieber, einer horizontal, einer vertikal. Dort kannst Du den Blickwinkel auswählen, also wieviel von Deinem Pano erstellt wird.
Wurzelmann
24.07.2008, 10:11
Danke für eure Beiträge, habe gedacht und erhofft, dass es eine einfache Möglichkeit der Berechnung gibt, aber vielleicht kommt ja noch eine schlaue Antwort ...:lol:
Ansonst bleibt mir tatsächlich nur die Möglichkeit des direkten Vergleichs mit verschiedenen Brennweiten ...
LG, Thomas
Danke für eure Beiträge, habe gedacht und erhofft, dass es eine einfache Möglichkeit der Berechnung gibt, aber vielleicht kommt ja noch eine schlaue Antwort ...:lol:
Ansonst bleibt mir tatsächlich nur die Möglichkeit des direkten Vergleichs mit verschiedenen Brennweiten ...
LG, Thomas Es kann keine "einfache" Berechnung geben, weil ja kein Programm vorher(!) ahnen kann, wie groß deine Überlappungsbereiche sind...
André 69
24.07.2008, 10:58
Hallo,
...so richtig schlüssig kommt mir hier nirgends die Argumentation vor!
Vorweg, ich bin kein Mathe-Genie, aber wenn man mal davon ausgeht, daß es ebenfalls wieder ein 3:2 Foto werden soll, so ist doch die Höhe des Fotos die maßgebende Größe, und die Breite ergibt sich daraus, egal ob ich dafür 3, 4, oder 5 Bilder brauche (Überschneidung). Mit Stativ ist der Verschnitt Oben/Unten auch vernachlässigbar!
Wenn das Seitenverhältnis ein anderes sein soll funktioniert das eh nicht mehr.
Andre Meinungen? Bitte mit Begründung!
Gruß André
Zur Frage:
Hier (http://www.erik-krause.de/schaerfe.htm) berechnet man Dir den Bildwinkel, für APS-C ergibt sich bei 28mm ein horizontaler Bildwinkel von 48,7°, bei 18 mm ein vert. Bildwinkel von 49,6°, d.h. 28 mm hochkant decken fast (aber nicht ganz) den Bereich Deines 18'er-Zooms ab. 3 Bilder (je 33°) decken auch bei deutlicher Überlappung den horizontalen Bildwinkel Deines 18'ers ab (70,4°).
Mich ermutigt Deine Frage, doch mal Freihand-Panos zu versuchen, wenn mit ein (S)WW fehlt.
Das Verhältnis von Nah und Fern, wie es clintup nennt, hängt nicht (!) an der Brennweite, sondern an der Entfernung zum Motiv, wenn ich aus einem WW croppe oder ein Tele benutze bekomme ich den gleichen Eindruck.
Jan
Hi,
etwas komplex das Thema, gerade was die Berechnungen angeht da man die Überlappungen nicht korrekt rechnen kann wenn du die Bilder freihand schiesst. Vielleicht aber doch ein Ansatz:
http://www.frankvanderpol.nl/fov_pan_calc.htm
Ansonten hilft der Workaround den Jerichos bereits beschrieben hat wenn du deine Panoramen mit PTGui erstellst.
LG
Basti
André 69
24.07.2008, 11:37
Wenn man den Link vom Jan nimmt, so kommt raus, daß man den gleichen Bildwinkel einer 18mm Brennweite horizontal erreicht, wenn mann eine 27,4mm Brennweite Vertical einsetzt. Das ganze ist aber ohne die Schnittverluste gerechnet.
Also reicht ein 28er vertical (bei einem 3:2 Foto) nicht ganz, um eine 18er Brennweite zu simulieren.
Sehe gerade bei Jan, da steht fast das gleiche :-)
Gruß André
Nachtrag: Der Vorteil eines Hochkant-Panoramas gegenüber einer passenden Einzelaufnahme ist aber der immense Auflösungsanstieg des entstehenden Panoramabildes!
Beispiel: Ein A700 Bild auf 2:1 beschnitten (4272px x 2136px) bringt 9,12 Mpixel
hier wird davon ausgegangen, daß die Breite stimmt und nicht beschnitten wird.
Wenn aber das Motiv auf die Höhe abgestimmt wird, also ranzoomen, und Vertikal fotografieren, zusammensetzen, ... dann kommen 36,5 Mpixel raus ... !!!
Oder Zoomen und zwei Reihen hochkant aufnehmen oder ...
Wie wäre es mit einem 200/2,0 als immerdrauf, damit kann man dann alles machen ;).
Im Ernst: Man kann überlegen, nicht die kleinste Brennweite zu nehmen, sondern eine etwas längere, eigentlich jedes Zoom hat eine beste Brennweite bzgl. Verzeichnungen und Schärfe.
Eigentlich wollte ich schreiben, dass die hohe Auflösung auch ein Nachteil ist (Dateigröße), man könnte aber ja Bildgröße reduzieren oder sich freuen, dass bei Landschaftsbildern Blätter und Gräser nicht in der Ferne zu matsch werden.
Am Rande des Topic: Mit welcher Soft(free)ware kann ich am Mac wohl am einfachsten Landschaftsbilder oder Stadtansichten stitchen (am liebsten freihand aufgenommen)?
Jan
Jerichos
24.07.2008, 12:16
Am Rande des Topic: Mit welcher Soft(free)ware kann ich am Mac wohl am einfachsten Landschaftsbilder oder Stadtansichten stitchen (am liebsten freihand aufgenommen)?
PTGui läuft auch auf dem Mac. Ich kann das Programm nur wärmstens empfehlen. Selbst Freihandpanos verrechnet das Programm zum Großteil (über 90%) hervorragend. :top:
Hugin und PTgui laufen auch auf Mac, wobei ich ausschliesslich PTGui vewende (auf einem Mac).
Basti
Der Physiker hätts auch nicht viel besser erklären können! :lol: Jens wird zum Physiker h.c. erklärt...:lol:
Das hätte mein damaliger Physiklehrer sich auch nicht träumen lassen :lol:
...so richtig schlüssig kommt mir hier nirgends die Argumentation vor!
Vorweg, ich bin kein Mathe-Genie, aber wenn man mal davon ausgeht, daß es ebenfalls wieder ein 3:2 Foto werden soll, so ist doch die Höhe des Fotos die maßgebende Größe, und die Breite ergibt sich daraus, egal ob ich dafür 3, 4, oder 5 Bilder brauche (Überschneidung). Mit Stativ ist der Verschnitt Oben/Unten auch vernachlässigbar!
Wenn das Seitenverhältnis ein anderes sein soll funktioniert das eh nicht mehr.
Andre Meinungen? Bitte mit Begründung!
Wenn man von einreihigen Hochkantpanos ausgeht, die Brennweite und das Seitenverhältnis kennt, kann man das natürlich schon so machen. Nur gibt es natürlich auch mehrreihige Panos, d.h. in beiden Richtungen mehr als eine Reihe Bilder. Es wäre möglich, daß das nötig ist (um auf den gleichen vertikalen Bildwinkel zu kommen wie mit 18mm *) und dann wird's wieder kompliziert wegen der Überlappungen.
* EDIT: ungenau gelesen, Jan hat ja schon erklärt, daß wohl ein wenig mehr als eine Reihe vertikal nötig ist. Ist dann die Frage, wie genau der Fragesteller es haben will: nur so ungefähr gleich oder genau gleich. Und "genau" wird halt schwierig, auch rechnerisch.
Wurzelmann
24.07.2008, 18:01
Mir reicht es eigentlich schon zu wissen, dass das Blickfeld bei meinen Hochkant-Aufnahmen bei 28mm etwa dem von 18mm im Querformat entspricht.
Ich arbeite übrigens mit Panorama Maker 4 und bin auch ganz zufrieden damit ...
LG, Thomas