Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kirchen-Kombination gesucht
Roland_Deschain
19.07.2008, 23:46
Hallo zusammen,
ich soll nächste Woche für eine Freundin ihre kirchliche Hochzeit und Taufe des Kindes dokumentieren. Zunächst vorweg, die Fronten sind geklärt, die Freundschaft kann durch den Gefallen nicht ruiniert werden ;) .
Ich hab schon einige standesamtliche Trauungen und bisher zwei kirchliche gemacht, ist also alles nicht ganz neu für mich. Bisher konnte ich allerdings immer einen Blitz benutzen (indirekt).
Das wird diesmal wohl nicht gehen. Aber zum Glück gibt's ja dieses Forum und ich erinnere mich, dass ein paar Leute das schon öfter gemacht haben und in Kirchen grundsätzlich auf Blitze verzichten (Peter? :D ).
Dummerweise kenne ich die Kirche nicht und habe auch keine Möglichkeit, sie mir wesentlich früher als eine Stunde vor dem Ereignis anzusehen. Ich weiß also nicht, wie es da aussieht und v.a. wie das Licht ist. Daher möchte ich natürlich auf größtmögliche Lichtstärke setzen.
Ich werde mich einigermaßen frei bewegen können, möchte dem Geschehen aber nicht zu nah auf die Pelle rücken.
Ich kann zwei Kameras einsetzen, eine a700 und eine a200. Auf eine soll auf jeden Fall das 24-70/2.8 drauf. Bei der anderen bin ich mir noch nicht so sicher, entweder das 100/2 wegen der Lichtstärke oder das 70-210/4 wegen Brennweite und Zoommöglichkeit.
Daher die Frage an die Profis, was bietet sich da eher an, wird das 100er lang genug sein, um einen gebührenden Abstand zu halten und trotzdem Portraits hinzubekommen? Oder dafür doch eher das Ofenrohr?
Dann wäre da noch die Frage der Objektiv/Kamera-Verteilung. Wenn ich das 100er als Tele nehme, ist es eigentlich egal, denke ich. Dann wird die a700 das 24-70 bekommen und die a200 das 100er.
Beim Ofenrohr würde ich dazu tendieren, die a700 mit dem Ofenrohr zu nutzen, wegen der besseren Qualität bei höheren ISOs und dementsprechend die a200 mit der 24-70.
Macht das soweit Sinn?
Jetzt bin ich mal gespannt, was an Tipps so kommt.
harumpel
20.07.2008, 00:35
Bei zwei kampfbereiten Bodies würde ich den einen mit einem 50/1.4 bestücken und den anderen mit dem 100/2. Wenn Du dich während der Zeremonie mit gebührendem Abstand um das Paar herum bewegst, wirst Du wohl kaum mehr Weitwinkel oder Tele brauchen. Und Lichtstärke dürfte kritisch sein!
PeterHadTrapp
20.07.2008, 09:32
Moin Roland
Das Ofenrohr kannst wohl daheim lassen. An so viel Licht, dass Blende 4 reicht, glaube ich nicht und bei den Belichtungszeiten kommt die Verwacklungsgefahr dazu.
Meine letzte GoDi-Dokumentation habe ich mit dem 24-70 auf der :a:700 und das 80-200/2,8 auf der :a:100.
Das Tele nehme ich aber bei solchen Anlässen nur noch mit, wenn ich weiß, dass ich einen bestimmten Moment von weiter weg einfangen muss, dann stellt ich dort schon vor Beginn des Gottesdienstes ein Stativ auf.
Mit nur zwei Festbrennweiten zu arbeiten, würde ich mir auf gar keinen Fall antun. Wenn Du bei jeder kleinen Veränderung des Bildausschnittes einen Meter vor oder zurückhampeln musst, wirst Du bald mehr Aufmerksamkeit haben als das Geschehen vor dem Altar. Dazu kommt, dass ich auch wenn ich das 85er benutze eigentlich meistens eh auf 2,8 abblende um Bilder mit ein bisschen Tiefenschärfe zu haben.
Im Zweifelsfalle lieber mehr ISO aber weniger Verwacklung. Da bin ich inzwischen echt schmerzfrei. Selbst von Bildern mit ISO4000 habe ich schon Abzüge in 13 x 18gemacht, die waren völlig in Ordnung. Wichtig ist, dass nicht allzuseher unterbelichtet wird und der WB passt. Und viel größer werden die Bilder aus dem Gottesdienst eh nicht ausbelichtet, allenfalls das eine Vom Ringeanstecken und dieses Szene empfiehlt es sich eh hinterher nochmal kurz mit dem Pfarrer nachzustellen.
Gruß
Peter
Roland_Deschain
20.07.2008, 12:24
Danke für die Infos. Na dann werd ich's wohl mal mit 24-70+100 versuchen. Peter scheint ja gute Erfahrungen mit dem 24-70 als Universalobjektiv für so eine Gelegenheit gemacht zu haben.
AlexDragon
20.07.2008, 16:09
Also ich war vor 2 Mon. auf einer Hochzeit und selbst mit dem Lichtstärksten Obj. und ISO 800 - Keine Chance und habe dann doch mit Blitz gearbeitet und das war dann auch OK ! Allerdings natürlich mit einem Bouncer :roll:;)
PeterHadTrapp
20.07.2008, 19:58
Roland,
geh unbedingt vorher mal in irgendeine Kirche und probiere ein wenig herum, einfach um das GEfühl dafür zu bekommen. Wenn man die liturgischen Abläufe ein wenig kennt, weiß man genau wann die Momente der Ruhe und des Verharrens sind, sodass man auch mit Belichtungszeiten jenseits von gut und böse noch scharfe Bilder machen kann.
Such Dir auf alle Fälle wenn es irgendwie geht eine Säule, sodass Du dich und die Kamera anlehnen kannst.
Ich blitze in Gottesdiensten nie. Wenn die Kirche so finster ist, dass es wirklich nicht geht (hatte ich erst ein einziges Mal bei einem Abendgottesdienst im Winter) dann gibt es eben keine Bilder. Das hat aber bei mir religiöse Gründe.
Gruß
Peter
zzratlos
20.07.2008, 20:17
Der Ansatz, die Hochzeit ohne Blitz zu fotografieren ist meiner Meinung nach super. Habe das vor zwei Jahren durchgezogen und trotz teilweise 1600 ISO großes Lob des Brautpaares bekommen. Fotografiert habe ich damals mit einer Canon 20D.:oops:
Die Verwendung der Spotmessung verhindert, dass der doch dunkle Innenraum der meisten Kirchen zuviel Einfluss auf die Belichtungsmessung nimmt. Außerdem ist das Gesicht der Braut gerade richtig, für die Messung. Das weiße Kleid kann bei der Entwicklung der RAW gut korrigiert werden.
An Objektiven hatte ich damals ein 2,8/24-70 L und ein 2,8/70-210 L IS dabei. Würde ich heute eine Hochzeit fotografieren, käme das 2,8/24-70 Zeiss an die Alpha 700. In der Kriche würde ich das 1,4/50 mm und das 1,4/85 Zeiss verwenden. Auf deine Ausrüstung bezogen, würde ich das 2,0/100 mm mitnehmen. Das 1,8/135 mm hätte ich als Absicherung für Detailaufnahmen mit.
Die Qualität der RAW's lässt noch etwas Spielraum für Ausschnitte im Nachhinein. Zumindest hatte das bei der 20D geklappt. Ich gehe davon aus, dass es mit der Alpha 700 noch viel besser geht.
An Speicherkarten würde ich die größte Kapazität mitnehmen, die du bekommen kannst. Ich habe damals einige wichtige Bilder verloren, weil ich nur 1GB mit hatte und zum falschen Zeitpunkt eine neue einlegen musste.
Ganz wichtig: ein Hemd zum wechseln solltest du auch mitnehmen. Du wirst es brauchen, wenn du den Job gut machst.
Viel Erfolg.
rudi
AlexDragon
20.07.2008, 23:34
Ganz wichtig: ein Hemd zum wechseln solltest du auch mitnehmen. Du wirst es brauchen, wenn du den Job gut machst.
Komisch nur, dass ich sowas noch NIE gebraucht habe, aber es ist jedesmal nah dran und ich habe schon so Einige Hochzeiten hinter mir :roll:;)
Aber das mit 2,8er Linsen konnte ich meisstens nicht realisieren, von wegen mangelndem Licht :eek:
Roland_Deschain
23.07.2008, 21:31
Hier hat sich ja doch noch was getan, ist mir fast entgangen.
An Speicherkapazität ist gedacht, 8 frische GB sind heute zu meinen bereits vorhandenen 6GB eingetrudelt, damit sollte ich über das Wochenende kommen und zur Not nehm ich noch den Imagetank mit.
Außerdem darf ich die Ladegeräte nicht vergessen, Akkus sind schließlich auch nicht ganz unwichtig :lol: .
Tja, und davon ab bin ich einfach mal gespannt, wie es läuft. Hochzeiten sind zwar wahrlich kein fotografisches Neuland für mich, aber ohne Blitz ist eine völlig neue Herausvorderung.
Na wir werden sehen, ich werd das schon nach Hause schaukeln. Bisher habe ich noch jeden meiner Freunde mit für sie großartigen (und in meinen Augen akzeptablen) Bildern versorgen können und auch wenn das jetzt meine erste Available-Light-Hochzeit wird, kann man bei sowas ja nur dazulernen. Und bis dahin wird noch ein wenig die DVD Masters of Wedding Photography studiert, zwecks Inspiration. ;)
FREAKadelle
23.07.2008, 22:14
"Nur" zwei FBs sind nicht so gut. Habe mit nem 24-70er 2.8 (leider nur geliehen) auf ner Hochzeit sehr gute Erfahrungen gemacht. Leider fehlte mir ein gutes Tele (da hätte aber ne FB gereicht).
[...] allenfalls das eine Vom Ringeanstecken und dieses Szene empfiehlt es sich eh hinterher nochmal kurz mit dem Pfarrer nachzustellen.
Also das sehe ich anders. Diese Szene würde ich dann doch lieber mit dem Brautpaar nachstellen. ;)
Roland_Deschain
28.07.2008, 10:24
Nachgestellt wird nicht, entweder man kriegt das hin oder sollte es bleiben lassen :lol:
Also, als kleines Dankeschön für die Hilfe, die ich hier bekommen habe, kommt hier mein "Abschlussbericht" nach der Trauung.
Die Aufnahmen in der Kirche waren gar nicht so kompliziert, wie ich es erwartet hatte. Ich hatte zum Glück doch noch die Gelegenheit, die Kirche am Morgen vor der Trauung zu besichtigen (wenn auch mit leichtem Brummschädel vom Polterabend), so dass ich einigermaßen abschätzen konnte, was da auf mich zukommt.
Nach ein wenig Probieren war klar, A700 mit 24-70 bei ISO 1250-1600 und A200 mit 100/2 bei ISO 800 würden es sein. Das war sowohl für die Lichtverhältnisse als auch für die Größe der Kirche ideal.
Nach kurzer Absprache mit der Pfarrerin war dann auch geklärt, wo ich mich hinstellen kann, ohne zu stören und die Trauung ging reibungslos über die Bühne.
Das 24-70 kam dabei für die Übersichten und 2er-Bilder vom Paar sowie 3er-Bilder mit Pfarrerin zum Einsatz, das 100er wurde dann für Close-Ups der beiden und ein paar Gästebilder aus der "Ferne" genutzt.
Die Kirche war also kein Problem, die traten dann leider danach auf.
Denn direkt nach der Trauung fing es auf's heftigste an zu regnen, so dass an Bilder nicht zu denken war. Der Regen hielt dann auch bis abends durch, erst gegen 20 Uhr hörte es auf und die Portraits mussten dann bei wolkenverhangenem Himmel und entsprechend schlechtem Licht entstehen. Also wieder rauf mit den ISOs :( . Naja, die Ergebnisse sind ganz ok, aber eben nicht die knackige Qualität und die Farben, die man bei Sonnenschein und ISO 100 haben würde und gerade für Hochzeitsbilder auch gerne hätte.
Naja, ich werde mich jetzt mal an die Bearbeitung machen, sicher zwischendrin vielleicht nochmal nach Hilfe rufen und am Ende natürlich auch ein paar Ergebnisse zeigen.
Auf jeden Fall nochmal Danke bis hierher! :top:
PeterHadTrapp
28.07.2008, 11:33
na klingt doch gut :top:
ich bin vom 24-70 als "Kirchenlinse" auch restlos überzeugt - es ist echt ein Traum. Im Vergleich zum 28-75/2,8 fokussiert es den entscheidenen Tick genauer und sicherer und es fokussiert lautlos.
Die 4mm mehr Weitwinkel sind der weitaus größere Gewinn in der Kirche gegenüber den 5mm weniger Tele. Und die Schärfeleistung bis zum Rand bei Blende 2,8 ist in meinen Augen absolute Sahne.
Gruß
Peter
Roland_Deschain
28.07.2008, 12:38
Das kann ich alles nur so unterschreiben.
Aber auch das 100/2 hat hervorragende Dienste geleistet. Schon bei Offenblende perfekt scharf und die dabei entstehende Freistellung ist ein Traum. Damit sind in der Kirche einige traumhafte Portraits entstanden.
Und auch draußen habe ich da ein paar Bilder, die bokehmäßig ziemlich nah am STF sind. Allerdings ist der Hintergrund dabei auch sehr weit weg... ;)