Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : ISO Qualität und die Zukunft des digitalen Fotografierens . . .
Guten Abend =)
Ich möchte mal ein Zitat aus dem "Alpha 700 Firmware-Thread" aufgreifen um einen Gedanken zu diskutieren, der mir beim digitalen Fotografieren oft im Kopf herumschwirrt:
. . ...
Vorgabe von (mindest) Belichtungszeit und Blende durch den Anwender (wie im M-Modus), die richtige Belichtungszeit wird dann von der Kamera über die ISO-Einstellung geregelt und falls der Regelbereich überschrittenwird, durch Korrektur der Belichtungszeit.
Die gleichzeitige Vorgabe von Blende und Belichtungszeit bei Belichtungssteuerung durch die ISO-Einstellung gibt es bei Pentax schon seit der K10D und ich habe es an meiner A700 schon schmerzlich vermißt. Behelfsmäßig benutze ich feste ISO-Vorgaben, das ist aber nur bei halbwegs konstanten Lichtverhältnissen brauchbar.
Diese Funktion oder dieses Feature wird bei heutiger Technik eigentlich automatisch vermisst wenn man häufiger mit seiner DSLR arbeitet!
Die Auto ISO Funktion ist schon ein deutlicher Ansatz in diese Richtung!
Ich gehe mal mit ziemlicher Sicherheit davon aus, dass zukünftige (bessere) Sensoren und ausgefeiltere Hard- und Software in absehbarer Zeit ISO-Werte bis 10.000 liefern werden, die sich von ISO 100 nicht mehr unterscheiden werden.
Was heist das also?:
Es ist dann egal welche ISO-Einstellung man wählt, die Bildqualität ist ja die "selbe"; die ISO-Steuerung könnte also aus den selbstwählbaren Parametern wieder verschwinden und ->
-> Es bleibt nur noch die Frage:
Welche konkrete Blende möchte ich für die Schärfentiefe benutzen
UND
Welche konkrete Belichtungszeit möchte ich für das Einfrieren oder für gewollte Unschärfeeffekte benutzen.
Dadurch, dass die ISOs praktisch keine Einschränkung mehr darstellen ist somit zu jeder Lichtsituation auch jede Blenden-/Zeitkombination denkbar.
Nach "oben" hin, also wenn das Licht SEHR hell ist, sollte es eh kein Problem darstellen, denn UNempfindlicher sollte so ein Sensor doch elektronisch gemacht werden können?!
Nach "unten" hin hinge es dann natürlich davon ab wie weit diese gleichbleibende Qualität der ISOs sich ausprägen wird.
Bsp.: Um eine Nachtaufnahme mit einer 1/8000s einzufrieren müsste ein ISO-Wert jenseits meiner Vorstellungskraft verfügbar sein.
Man denke jetzt mal wieder an die analoge Fotografie, als man (ich spreche jetzt von Amateuren wie mir) mit ISO 100 - 400 unterwegs war... (ich wusste zwar damals auch, dass es Filme mit höheren ISOs gibt, aber ich wäre nicht auf die Idee gekommen einen zu benutzen, da meine "Fotografie" auch mit dem funktionierte was ich hatte).
Es ist lustig zu sehen, dass man nun der Kamera trotzdem noch sagen muss was "WEIß" ist :D
Das ist mein erster selbsterstellter Fred.
Hoffe, ich habe alles richtig gemacht (Denk- und Diskutieranstöße geliefert) und bekomme ein paar Gedanken/Meinungen zurück! ;)
Viele Grüße
FiBa =)
Hallo und Glückwunsch zum ersten Thread!
Prinzipiell ein netter Gedanke, aber:
in absehbarer Zeit ISO-Werte bis 10.000 liefern werden, die sich von ISO 100 nicht mehr unterscheiden werden.
Das halte ich physikalisch für nahezu unmöglich.
Den Rest der "Idee" finde ich allerdings vielversprechend und gebe Dir auch Recht, dass ISO Auto der richtige Schritt ist. Allerdings müsste das noch genauer einzustellen sei und genauer funktionieren. So könnte man selber Prioritäten (A/S/ISO) setzen.
Exkurs: Ich war am Woe auf dem 60. Geburtstag meines Onkels als "hauptverantwortlicher" Fotograf unterwegs und da ich Available Light fotografieren wollte, musste ich ständig, je nach Lichtsituation den niedrigst möglichen ISO-Wert selbst herausfinden. Das war zT stressig. ISO Auto mit 400-800 war da längst abgeschrieben... :-)
Gruß
christophe
Hallo,
ich finde den Gedankengang gar nicht ganz abwegig. Eines ist aber unvorstellbar, nämlich die Abschaffung der Einstellbarkeit der ISO. Denn gerade im manuellen Modus bezwecke ich ja eine bestimmte von mir gewünschte Belichtung. Es wäre hier dumm, wenn die Kamera immer ein korrekt/gemittelt belichtetes Foto liefert.
Was dir vorschwebt hast du ja schon teilweise in den Modi A und S, nur mit dem Unterschied, dass die Kamera dann zwei Werte selbst beeinflusst.
Also wenn schon AutoISO im Modus M, dann bitte nur wahlweise.
Gruss
@muffin
Das stimmt! Daran hatte ich noch gar nich gedacht, klar!
Da wäre dann die Frage, bleibt die ISO-Einstellung erhalten, oder ersetzt man sie durch eine ausgeklügeltere Belichtungskorrektur?!
Ich sage der Kamera bei meinen Wunschparametern einfach noch dazu um wieviel (EV?) sie unter-/überbelichten soll.
Klar, wenn man dann ein Bild sehr dunkel haben möchte, dann muss diese Belichtungskorrektur um einiges flexibler bedienbar sein als heutzutage, aber es wäre dann eben ein neuer Faktor den man lernen müsste einzuschätzen!
Jetzt wird einem die Unter-/Überbelichtung ja auch nur als Balken weiter links/rechts angezeigt und wir haben ungefähr gelernt wieviel dunkler ein Bild wird, wenn der Balken zwei Schritte nach links gerückt wird.
rmaa-ismng
05.07.2008, 08:37
Ja, das ist etwas was durchaus noch in einer Profikamera Platz hätte.
Meines Wissens gibt es sowas bei den ganz großen Canon-Schiffen schon..
Die ISO-Shift Funktion..!
Das heißt Fotograf legt die Blende und die Verschlusszeit fest und die Belichtung wird geregelt über ISO...
Genauso greife ich mal eine Idee auf - die ähnlich ist..
Das ev-Programm: das heißt, der Fotograf legt den Lichtwert fest den die Aufnahmen haben sollen... und gibt anschließend der Kamera nur noch die Shift Priorität vor also zum Beispiel Blendenshift oder Zeitenshift oder IsoShift...
Wären sicherlich interessante Features.
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Die ISO-Shift Funktion..!
Das heißt Fotograf legt die Blende und die Verschlusszeit fest und die Belichtung wird geregelt über ISO...
Genauso greife ich mal eine Idee auf - die ähnlich ist..
Das ev-Programm: das heißt, der Fotograf legt den Lichtwert fest den die Aufnahmen haben sollen... und gibt anschließend der Kamera nur noch die Shift Priorität vor also zum Beispiel Blendenshift oder Zeitenshift oder IsoShift...
Wären sicherlich interessante Features.
In der Tat! klingt echt gut! So könnte das doch denkbar sein!
Andererseits fehlen mir auch oft Eigenschaften, die durch immer besseren ISOs nicht "von alleine" auftreten:
Die Grobkörnigkeit bei ISO 400 Filmen z.B. vermisse ich sehr, die besonders schön bei s/w Fotos zur Geltung kam. Ich habe schon einige male versucht meine A700 so zu "verstellen", dass dieser Könrungseffekt automatisch auftritt. Leider ist das nicht so einfach. Bei der A100 war das Rauschen bei ISO 3200 besser als "Körnung" zu missbrauchen, als bei der A700 ISO 6400 mit dem "Wasserfarbeneffekt"...
Habe es ansatzweise hinbekommen wenn man im s/w Programm zusätzlich DRO auf +5 stellt und die ISO-Einstellung hochschraubt...
Aber Farbrauschen ist selbst in schwarz/weiß nicht mit "guter" Körnung zu vergleichen :P
rmaa-ismng
05.07.2008, 23:51
Ich hab den Eindruck das gute Körnung nur mit Analog geht.
In der fc bin ich oft erstaunt und frage mich wie der nur das Korn ins Bild kriegt..
..nachgefragt wird dann klar - Analog!!
Schmiddi
06.07.2008, 00:18
Naja, Ron: in 50 Jahren weiß kein Mensch mehr, was analog/Korn denn mal war. Das wird dann als Bildfehler abgetan. Läuft vielleicht als letzter Schrei in der Kunstszene?
Derzeit sehe ich bei den meisten Firmen eher den Ansatz, möööglichst viele Pixel unterzubringen. Rauschen und eingeschränkte Dynamik werden dann hingenommen. Nur Nikon spielt da nicht mit - bleibt zu hoffen, dass der Absatz allen zeigt, dass Nikon den richtigen Weg geht. Wobei es ja durchaus einen Markt für die Pixelmonster gibt - im Studio sind die sicher genial.
Aber für einen Amateur wie mich, der eher mal ein dunkles Konzert als ein helles Studio besucht, wären weniger und größere Pixel (die dann eventuell auch weitergehendes Auto-ISO erlauben würden - ich stelle meist fix ein, was ich will, aber eigentlich nur, weil ich den Automatiken zu misstrauen gelernt habe, ich würde wohl schon gerne umlernen :D) wichtiger. Aber das ist schon fast OT...
Schmiddigrüße
@Schmiddi
Finde das ist nicht OT! Schließlich gehört die "Gegenmeinung" genauso zum Thema.
Ich benutze, ähnlich wie Du, auch keine ISO-Automatiken, da ich die ISOs immer so weit unten (richtung 100) halten möchte wie möglich. Nach oben wird dann nur geschraubt, wenn die Belichtungszeiten zu lang werden.
Aber du hast schon recht! Wenn ich mir alte Skateboardmagazine anschaue (2001-2003) dann ist auch dort noch der Körnungeffekt bei Schwarz/Weißfotos stark vertreten, weil sicherlich auch noch mehr analoge Fotos dabei waren.
Man nahm also diesen analog auftretenden Effekt als Stilmittel! Heute gibts es nur noch ISO-bedingtes Rauschen, was vielleicht einmal in ein paar Jahren als Gag auf die Anfänge der Digitalfotografie ein Comeback finden könnte, aber sicherlich nicht hübsch ist!
Fragt sich ob die Hersteller in Zukunft noch mehr Effekte einbauen werden (à la DRO o.ä.), oder ob weiterhin dafür ein PC benötigt wird.
Ich versuche nämlich die Fotos so gut es geht nach meinen Wünschen out-of-the-Cam zu knipsen. Die DRO Funktion bei ISO 100 hat mir schon so einiges an EBV erspart (zumal ich eh nicht wüsste, wie ich diesen Effekt nachbearbeiten könnte). :D
(DAS ist jetzt schon eher OT ; )
Gruß FiBa
der_knipser
06.07.2008, 02:26
Alles wird immer perfekter. Ich bin auch überzeugt, dass es bald rauschfreie hohe ISO geben wird. Ich bin aber nicht davon überzeugt, dass "digital steril" besser ist als analog.
Ich kenne Menschen, die Beethovens Neunte lieber mit leichtem Rauschen und Knistern von der Schallplatte hören als von einer digitalen CD. Genauso wichtig finde ich, einen bedeutenden persönlichen Brief analog (von Hand) zu schreiben. Der Empfänger liest die radierten oder durchgestrichenen Worte zwar nicht inhaltlich mit, aber er erkennt daran, welcher Gedanke oder welche Formulierung mir besonders wichtig war.
Ich glaube, dass ein unperfektes Bild nicht schlecht sein muss, sondern vielmehr eine persönliche Note tragen kann. Die Perfektion der Technik versucht das zu verhindern. Deshalb hoffe ich, dass die Fototechnik von gestern und heute nicht vollständig abgelöst wird, aber ich fürchte, das lässt sich nicht verhindern.
Ich habe hierzu auch letztens in de.rec.digitalfotografie etwas geschrieben, als wieder einmal die Frage nach dem Schutzfilter gestellt wurde. So aehnlich sehe ich es auch mit ISO und der restlichen Technik:
Dieses Thema wurde und wird immer wieder sehr Kontrovers diskutiert.
Wichtige Punkte (eine weitere Luft/Glas Schicht...) wurden bereits genannt. Letztlich stellt sich die Frage: werden die Bilder dadurch technisch oder kuensterisch besser bzw. schlechter?
Mein einziger DSLR Filter ist ein Polfilter. Ansonsten habe ich stets die Geli/Streulichtblende aufgesetzt. Selbst wenn die Frontlinse Miniaturkratzer hat, konnte ich noch keine negative Auswirkung im Bild erkennen. Eher ist das Bild kuenstlerisch schlecht gestaltet. Und bei einem kuenstlerisch gut komponierten Bild wird sich keiner einen Wolf wegen eines Kratzers aus der Frontlinse absuchen, welcher das Bild moeglicherweise im technischen Sinne verschlechtert.
Meine Kamera ist nicht 350 Tage im Jahr in der Vitrine. Ich nehme sie mit zu allen Orten auf dieser Erde - ob hier bei -25°C oder einer tropischen Luftfeuchte von 100% in Hong Kong. Die Kamera ist fuer mich ein Arbeitsgeraet, ein Gebrauchsgegenstand, wie die Objektive auch. Beides soll dennoch so lang wie moeglich halten, insbesondere die Objektive. Meine erste Sensorreinigung nahm mich fast 2.5 Jahre nach Kauf vor obwohl Flecken zu sehen waren. Das Stempelwerkzeug hat's wieder gerichtet. Gehe mit deiner Kamera einfach pfleglich um, aber nicht uebervorsichtig. Das hilft am Ende keinem.
Gruesse, meshua.