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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : RAW oder JPG und warum


A2zander
12.06.2008, 10:03
Jetzt stelle ich mal eine prinzipielle Frage da ich im Colorfoto Test Thread gelesen habe, das doch sehr viele JPG nutzen.
Schon mit meiner A2 habe ich fast nur in RAW fotografiert. Bei der A300 waren nur die ersten zwei Bilder JPG (hatte vergessen umzustellen). In meinen Lightroom Buch wird auch RAW empfohlen. Warum sollte ich dann JPG machen?

Hademar2
12.06.2008, 10:09
Warum sollte ich dann JPG machen?

Wenn du selber darauf keine Antwort parat hast, lass es einfach, bleibe bei RAW und gut ist.

A2zander
12.06.2008, 10:12
Wenn du selber darauf keine Antwort parat hast, lass es einfach, bleibe bei RAW und gut ist.

Deswegen frage ich ja nach den Gründe der andere. Da Fotografieren nur Hobby ist bin ich nicht so vermessen, zu glauben den besten Weg zu kennen.
Es gibt andere Gebiete wo ich mir das eher zu traue.

ansisys
12.06.2008, 10:14
Mit jpg können Knipser gaaanz viele Bilder auf ihrer Speicherkarte unterbringen. Die müllen dann hinterher die Festplatten zu und werden nie wieder angeschaut, weil sie zu 90 % unterdurchschnittlich sind. Mit RAW hat man weniger Speicherplatz, muß man selbst entwickeln und setzt sich intensiver mit den Bildern auseinander. Das wäre der erste böse Spruch, der mir dazu einfiele :)

Im Ernst, als ehemaliger jpg-Knipser kann ich heute mit RAW mehr Einfluß auf das nehmen, was die Kamera nicht wissen kann. Mit Lightroom bietet sich RAW einfach an. Wenn die Bedingungen für die Kamera optimal sind, z. B. Landschaftsaufnahmen bei Sonnenschein, darf es auch jpg sein. Nur RAW oder nur JPG hieße, die Möglichkeiten der Kamera nicht voll auszunutzen. Ich entscheide das je nach Situation am Aufnahmeort.

divo
12.06.2008, 10:20
Mir fallen 3 Gründe ein JPG zu nutzen

wenn ich keine große Qualität brauche, dann ist die Bearbeitung in Jpg schneller. Das konvertieren fällt weg.
In Diashows und einfachen Betrachtern kann Raw nicht geöffnet werden.
Kleine Speicherkapazität.
sonst halte ich ARW 2.0 für viel besser um gute Bilder aus den Fotos zu machen

A2zander
12.06.2008, 10:22
Jetzt muss ich ja jedes Bild durch einen kleinen Workflow am Computer schicken. Dieser dürfte ähnlich dem Workflow in der Kamera sein. Ich bin immer davon ausgegangen das das am Computer einfach besser funktioniert.
Kann man sagen unter guten Aufnahmebedingungen lass ich die Kamera alles machen und spare damit die Nacharbeit? Ich habe immer die Befürchtung schon in der Kamera Infos zu verlieren die man später noch bräuchte, vor allen weil die Bildbeurteilung am kleinen Display kaum möglich ist.

A2zander
12.06.2008, 10:24
Mir fallen 3 Gründe ein JPG zu nutzen

wenn ich keine große Qualität brauche, dann ist die Bearbeitung in Jpg schneller. Das konvertieren fällt weg.
In Diashows und einfachen Betrachtern kann Raw nicht geöffnet werden.
Kleine Speicherkapazität.
sonst halte ich ARW 2.0 für viel besser um gute Bilder aus den Fotos zu machen
Die meisten Betrachter lernen schnell die neuen RAW Formate und Speicherplatz ist heute nicht wirklich teuer, aber bei der Zeiteinsparung gebe ich dir Recht.

TorstenG
12.06.2008, 10:27
Warum testest Du nicht mal "RAW + JPEG" aus? Dann siehst Du doch was die Kamera so daraus macht! Auf Dauer würdest Du damit halt nur zu viel Speicherplatz benötigen da jedes Bild so "doppelt" ist.

Ich fotografiere übrigens auch meist nur JPEG FINE, reicht mir in den allermeisten Fällen, abgesehen davon konnte ich bis vor kurzem keine RAWs bearbeiten mangels lauffähigen Konverter! (Das wäre ein weiterer Punkt für JPEG)

A2zander
12.06.2008, 10:30
Genau, bei RAW+JPG stört mich der extra Speicherplatz verbrauch. Soweit ich es verstanden habe wirken sich ja einige Einstellungen der Kamera nur bei JPG aus, d.h. hier muss ich erst die passende Einstellungen finden, oder?

TorstenG
12.06.2008, 10:36
Korrekt! Aber meist passt das alles auch ohne große Einstellerei und sollte für einen Test durchaus machbar sein! Du sollst ja nur mal ein paar Probeaufnahmen machen damit Du für Dich siehst was Dir RAW mehr bringt und wann du ggf. in Zukunft nur JPEG einsetzt (sofern überhaupt).

Eines ist klar, RAW bietet deutlich mehr Möglichkeiten, aber man benötigt sie nicht immer und die Bilddateien sind halt auch recht groß! Ich nutze es daher immer nur wenn es Sinn macht!

RainerV
12.06.2008, 11:18
JPG heißt Bildbearbeitung in der Kamera.

Wenn alle Einstellungen, die Du an der Kamera vorgenommen hast, passen, dann ist dagegen nichts einzuwenden. Allerdings ist die Bearbeitung natürlich verlustbehaftet, die Bilder sind komprimiert, auf 8 Bit Daten pro Farbkanal reduziert, der Weißabgleich ist festgelegt, ebenso wir die Tonwertkurve, das Bild ist eventuell entrauscht und geschärft ist das Bild auch noch. Alles Schritte, die Du später am PC NICHT rückgängig machen kannst.

Wenn alles bei der Aufnahme paßt und von Dir vorher die Kamera sorgsam eingestellt wurde, dann ists gut. Wenn nicht, dann kannst Du am PC halt "nur" noch korrigieren, was bis zu einem bestimmten Grad gelingen wird, aber eben auch nur zu einem gewissen Grad.

Bei Raw machst Du das alles nachher am PC, "nur" die Belichtung sollte bei der Aufnahme stimmen. Diese Bearbeitung am PC kostet einiges an Zeit und Erfahrung, bis die Ergebnisse auch nur halbwegs so aussehen wie ein gutes Kamera-JPG, aber Du kannst halt dennoch am PC deutlich mehr rausholen als die Kamera das könnte, und Du kannst es natürlich wenn Du willst auch in fünf verschiedenen Varianten machen, ganz wie es Dir gefällt.

Fehlbelichtungen kannst Du besser korrigieren, die Tonwertkurve beliebig fein steuern, den Weißabgleich in kritischen Mischlichtsituationen nach allen Regeln der Kunst festlegen, mit den besten Entrauschern, die der Markt bietet Deine Aufnahmen auch lokal bearbeiten und auch das Schärfen zielgerichtet einsetzen. Das meiste davon kannst Du auch mit JPG machen, aber eben meist nur in einem sehr viel geringeren Umfang.

Viele Anwender stellen die Frage nach einem Rawkonverter, der "fertige" (was immer das sein soll) Bilder vollautomatisch liefert. Ja, den gibt es, und der ist in die Kamera eingebaut. Sprich, das sind die Anwender, die sinnvollerweise in JPG fotografieren sollten und sich besser mit den Einstellmöglichkeiten der Kamera vertraut machen sollten. Das sind die Anwender, die mit Raw definitiv nicht glücklich werden. Wenn es nicht zu extrem ist, kann man die Kamera-JPGs ja schließlich auch noch nachbearbeiten.

Und die Grundregel, daß schon die Aufnahme "stimmen" sollte, die gilt auch in den heutigen Zeiten uneingeschränkt. Auch wenn heute starke Nachbearbeitungsmöglichkeiten am PC gegeben sind.

Rainer

RainerV
12.06.2008, 11:26
Genau, bei RAW+JPG stört mich der extra Speicherplatz verbrauch.

Dann rechne mal aus, was der Bedarf an Speicherkarten für einen Tag Fotografieren in Raw+JPG auf Deine Fotografiergewohnheiten bezogen, tatsächlich kostet?

Ist das bei den heutigen Speicherpreisen wirklich noch ein Argument?

Rainer

Justus
12.06.2008, 11:28
Hallo,
ich benutze eigentlich nur noch RAW (JPG nur für Familienfeiern o.ä.). Meinen RAW-Konverter habe ich irgendwann relativ "optimal" global eingestellt, so daß ich die meisten Bilder da mit den gleichen Einstellungen durchjagen kann. Die Ergebnisse gefallen mir durch die Bank besser als das, was die Kamera als JPG ausspuckt. Wahrscheinlich könnte ich die JPG-Ergebnisse ebenfalls noch verbessern, wenn ich mich mehr mit den Kameraeinstellungen beschäftigen würde, aber ich bin da etwas idealistisch und will nach Möglichkeit immer ein in möglichst großen Grenzen bearbeitbares "Negativ" haben, falls der Weißabgleich mal nicht stimmt o.ä.

Bei mir spielt aber auch der Faktor eine Rolle, daß ich mit der Bearbeitung von JPGs nicht so gut zurechtkomme. Wer das richtig drauf hat ist sicherlich auch mit JPG gut beraten zumal der Speicherplatzverbrauch dort deutlich geringer ist.

Gruß
Justus

Ardbeg
12.06.2008, 11:48
Moin moin,

ist doch ganz einfach. JPG immer dann wenn es schnell gehen muss.

Gerade heute musst ich auf Arbeit für die Zentrale etwas dokumentieren. Natürlich Hätte ich mit RAW etwas bessere Bilder gemacht, aber bevor ich meinen privaten Laptop geholt hätte zum wandeln.... also lieber gleich JPG und ran an die mail...

Von Pressefotografen bekommen wir (Fernsehstudio) eigentlich auch immer nur JPG´s - so aus der Kamera - angeboten. Vieleicht knipsen die ja auch RAW+JPG, aber ich habe nur selten gesehen das sich nach einer Pressekonferenz oder einem Event ein Fotograf mit einem Laptop nieder gelassen hat um erstmal zu wandeln.

Meine privaten Urlaubsfotos mache ich natürlich auch in RAW, da hat man ja zeit.

olli

A2zander
12.06.2008, 11:50
Bei Raw machst Du das alles nachher am PC, "nur" die Belichtung sollte bei der Aufnahme stimmen. Diese Bearbeitung am PC kostet einiges an Zeit und Erfahrung, bis die Ergebnisse auch nur halbwegs so aussehen wie ein gutes Kamera-JPG, aber Du kannst halt dennoch am PC deutlich mehr rausholen als die Kamera das könnte, und Du kannst es natürlich wenn Du willst auch in fünf verschiedenen Varianten machen, ganz wie es Dir gefällt.

Viele Anwender stellen die Frage nach einem Rawkonverter, der "fertige" (was immer das sein soll) Bilder vollautomatisch liefert. Ja, den gibt es, und der ist in die Kamera eingebaut. Sprich, das sind die Anwender, die sinnvollerweise in JPG fotografieren sollten und sich besser mit den Einstellmöglichkeiten der Kamera vertraut machen sollten. Das sind die Anwender, die mit Raw definitiv nicht glücklich werden. Wenn es nicht zu extrem ist, kann man die Kamera-JPGs ja schließlich auch noch nachbearbeiten.

Rainer
Genau in die Richtung geht meine Frage. Ist ein einfacher Workflow in einer SW wie z.B. LR (mit vielen Grundeinstellungen) soviel schlechter, als der ziemlich genau in der Kamera festgelegte. Klar wenn ich wie letztens bei schlechten Lichtbedingungen fotografiere, war RAW 100% die bessere Wahl, denn soviel hätte ich an den JPEG nicht korrigieren können.
Mir geht es so wie Justus, meine alte SW hatte ich so eingestellt, das für das meiste brauchbare JPG rauskommen. Familienbilder, Kalender all das was sonst mit Knipsen gemacht wird. Die Ergebnisdateien werfe ich nach Print auch immer weg und behalten nur die Negative (RAW Dateien).

A2zander
12.06.2008, 11:55
ist doch ganz einfach. JPG immer dann wenn es schnell gehen muss.

OK, schnell gehen muss es bei mir nie. Die Bilder gehen immer erst auf den Computer, unbrauchbare werden gelöscht. Ein schneller Browser erlaubt es die Bilder am Computer zu zeigen und nur mit ausgewählten Bildern wird überhaupt was gemacht. Sei es verkleinern und ins WWW zu schicken oder zum Print aufzubereiten oder auf CD/DVD zum weitergeben zu packen.

PeterHadTrapp
12.06.2008, 11:56
Ich mache fast nie RAW sondern nur gezielt wenn es Gründe gibt, für die ich es brauche.

Solche Gründe können bei mir sein:
- kniffliges Mischlicht wo ich Probleme mit Farben bzw. WB befürchte
- Sehr hohe ISO (höher als 1600) nehme ich meistens cRaw
- wenn ich vorher schon weiß, dass ich sehr große Drucke erstellen will

ansonsten läuft bei mir alles über JPG und über die von mir gelieferte Qualität hat sich noch nie jemand beschwert. Die JPGs der :a:700 haben für meinen Geschmack bei vernünftigen Einstellungen an der Kamera ordentlich Luft für maßvolle Nachbearbeitungen und die Kamerainterne Entrauschung liefert mir bis ISO 1600 Ergebnisse die ich absolut in Ordnung finde.

Z.B. bei Produktfotos im "homestudio". Da experimentiere ich mit den Lichtquellen so lange bis es mir wirklich gefällt. Danach entstehen dann Bilder die kaum nachbearbeitet werden müssen - warum sollte ich die in RAW machen, das wäre in meinen Augen völlig unsinnig weil überflüssig.

Gruß
Peter

urmeli-hd
12.06.2008, 12:14
In meinen Lightroom Buch wird auch RAW empfohlen. Warum sollte ich dann JPG machen?

Das im Lightroom-Buch RAW empfohlen wird, halte ich für wenig überraschend, denn Lightroom ist auf RAW ausgerichtet.

Ich habe anfangs in grossem Qualitätsbewusstsein auch nur RAW fotografiert. Mittlerweile bin ich wieder zu JPG zurück gekehrt. Ich habe fest stellen müssen, dass das für meinen Hobby-Bedarf vollkommen ausreichend ist und ich die Optionen, die RAW bietet, kaum nutze.

Ich denke auch, dass die Möglichkeiten von RAW eher theoretischer Natur sind, die allerwenigsten schöpfen die Möglichkeiten auch nur annähernd aus. Es ist wie mit Photoshop: Alle schreien nach PS CS, klauen sich dass ggfs. irgendwo im Netz und eigentlich reicht PS Elements mehr als genug. Oder wie Ferrari-Fahren im Alltagsverkehr (vielleicht passt dieser Vrgleich noch am Besten, denn beim Ferrari geht es ja auch vor Allem um den guten Eindruck, den man damit macht, weniger um das Ergebnis...)

Wenn du mit RAW arbeiten willst und nicht nur husch-husch irgendwelchen Standard-Kram machen willst, fängt das beim Monitor an. Wer hat schon einen guten Monitor, den er dann noch mindestens einmal im Monat neu einmisst? Ein einwandfreier Monitor ist aber Grundbedingung für gute Ergebnisse eines RAW-Konverters.

Ich gehe davon aus, dass die integrierte Bildverarbeitung der Kamera, die nachher fertige JPGs ausspuckt, die Fotos in aller Regel so abliefert, dass sie den üblchen Ansprüchen genügen. Ich behaupte sogar, dass JPGs meist die besseren Ergebnisse liefern wie ein mit reduzierten Mitteln bearbeitetes RAW-File.

Ich für meinen Teil gehe heute so vor: Ich mache mit wenigen Ausnahmen, meine Aufnahmen mit RAW und JPG gleichzeitig (Speicherbedarf ist ausser im Urlaub ohnehin kaum ein Argument). Die JPGs landen auf dem Rechner, die RAWs für den Fall der Fälle auf einem Backup-Medium. In den allerwenigsten Fällen greife ich dann tatsächlich mal auf ein RAW-File zurück.

Crimson
12.06.2008, 12:20
Moin,

Da experimentiere ich mit den Lichtquellen so lange bis es mir wirklich gefällt. Danach entstehen dann Bilder die kaum nachbearbeitet werden müssen - warum sollte ich die in RAW machen, das wäre in meinen Augen völlig unsinnig weil überflüssig.

schönes Beispiel, sehe das ähnlich. Eine Kamera, die mit ihrer eigenen Elektronik (richtige Einstellung und Belichtung und Beleuchtung etc. vorausgesetzt) schlechtere Ergebnisse produziert, als ein quasi-standardisiertes "Entwickeln" per 3rd-Party RAW-Konverter, kann ich mir kaum vorstellen - in 99,9% aller Fälle werden die JPG's besser sein.
Individuelles Entwickeln für jedes Bild halte ich für mehrfach zu teuer.

Übrigens: Der oft angestellte Vergleich Dunkelkammer-RAW hinkt m.E. gewaltig. Mir scheint die RAW-Manie vielfach nur vorgeschoben vor fotografischer Unzulänglichkeit :twisted:

Aber letzlich muß es jeder selbst wissen - dem een sin Ul ist dem annern sin Nachtigall ;)

RainerV
12.06.2008, 12:24
Peter, ich habe mal eine mehrstündige Vorführung von Guido Karp miterleben dürfen. Der fotografiert auch nur in JPG. Aber der hatte seinen Studioworkflow und sein Equipment, den und das er da vorführte halt auch im Griff. Da paßte halt auch einfach alles. Da ist JPG - dann halt schnell.

Und zu seinem "Equipment" gehörten halt auch ein paar Mädels, die in unendlicher Geschwindigkeit im Akkord richtig gute Retuschearbeiten in PS ausführten. So schnell konnte man gar nicht schauen, wie da die Menschen am PC "verändert" wurden.

Also wenns paßt, läßt sich aus JPG viel rausholen.

Rainer

RainerV
12.06.2008, 12:44
... Meinen RAW-Konverter habe ich irgendwann relativ "optimal" global eingestellt, so daß ich die meisten Bilder da mit den gleichen Einstellungen durchjagen kann. Die Ergebnisse gefallen mir durch die Bank besser als das, was die Kamera als JPG ausspuckt.

Hallo Justus,

diese Einstellungen würden mich brennend interessieren. Erzähl mal. Ich denke mal Du redest von RawTherapee. Ich habe das auch mal recht intensiv getestet, die Grundentwicklung ist ja wirklich extrem gut, allerdings ist es halt für die "individuelle" Bearbeitung bei einer etwas größeren Zahl an Bildern doch arg langsam.

Und eine "Batch"-Bearbeitung habe ich mir zwar selbst "programmieren" können, aber da mußte dann doch viel nachbearbeitet werden. Vor allem aber war das Highlightrecovery ein gewisses Problem. Eigentlich gefiel mir fast immer nur die Color-Propagation, und die funktioniert entweder wirklich perfekt oder sie versagt völlig. Abgesehen davon will sie der Autor ja lt. Aussage im Forum komplett rausnehmen, die neue Methode mag ich aber überhaupt nicht. Insofern bin ich hinsichtlich RT ein wenig in Wartestellung gegangen. Aber vielleicht hast Du ja bessere Einstellungen gefunden.

Rainer

A2zander
12.06.2008, 12:53
Ich gehe davon aus, dass die integrierte Bildverarbeitung der Kamera, die nachher fertige JPGs ausspuckt, die Fotos in aller Regel so abliefert, dass sie den üblchen Ansprüchen genügen. Ich behaupte sogar, dass JPGs meist die besseren Ergebnisse liefern wie ein mit reduzierten Mitteln bearbeitetes RAW-File.


Da bin ich mir halt nicht sicher. Gerade habe ich eine Serie leider zu dunkler Aufnahmen gemacht, war einfach mein Fehler. Da diese in RAW vorliegen hoffe ich noch sie gut hinzubekommen. Könnte ich das genauso mit JPG machen, ich weiss nicht.

PeterHadTrapp
12.06.2008, 13:00
Der Belichtungsspielraum eines RAW ist sicher etwas größer, allerdings ist meine Erfahrung die, dass das Hauptsächlich den Bereich der Lichter betrifft. D.h. dass ein RAW meistens doch mehr Zeichnung beim Abdunkeln scheinbar überstrahlter Lichter zutage fördert als ein JPG.

Allerdings muss ich dazu sagen, dass dieser "Overhead" an noch vorhandener aber im unbearbeiteten Bild zunächst unsichtbarer Lichterdurchzeichnung bei der :a:700 auch in JPGs VIEL größer ist als bei der D7d oder :a:100.

Ich persönlich habe aber nach all den Jahren digital (Dimage 5/7i/7Hi/A1/A2, Dynax7d jetzt a700) derart verinnerlicht immer darauf zu achten, dass keine allzugroßen Überstrahlungen in den Lichtern auftreten, dass ich auch mit JPG selten etwas nicht hinkriege wenn es denn sein muss. Und es ist eben so, dass die Toleranz diesbezüglich mit der a700 eben auch in JPG deutlich größer geworden ist.

Klar ist natürlich auch, dass ein völlig vergurkter WB bei JPG nicht wirklich gescheit zu korrigieren ist und dass die größere Bittiefe des RAW größere Veränderungen an Farben und Tonwerten erlaubt bevor die Abrisse in den Verläufen und Nuancen sichtbar werden.


Gruß
Peter

RainerV
12.06.2008, 13:14
... dass die größere Bittiefe des RAW größere Veränderungen an Farben und Tonwerten erlaubt bevor die Abrisse in den Verläufen und Nuancen sichtbar werden.


Und gerade die größere Bittiefe bei Raw wird es ihm erlauben, aus den Schatten noch sehr viel mehr Zeichnung rauszuholen als bei JPG. Aufgrund der nichtlinearen Speicherung der Daten werden dunkle Partien in JPG vielfach nur durch extrem wenige Helligkeitsabstufungen gezeichnet (siehe z.B. die Tabellen 1 und 2 in diesem (http://www.luminous-landscape.com/tutorials/understanding-series/u-raw-files.shtml) Artike auf luminous-landscape). Allerdings sehen "abgesoffene" Schattenpartien eben meistens nicht so schlimm aus wie ausgebrannte Lichter.

Und mit etwas Übung kann er auch gezielter gegen das heftige Rauschen vorgehen, das er sich mit dem "Hochziehen" der Belichtung einhandelt.

Deine Beurteilung der Fähigkeiten der :alpha:700 aus den Lichtern VIEL mehr Zeichnung rauszuholen, als es die Dynax konnte, teile ich vollständig, ich war da auch baff erstaunt. Bei JPG hab ichs allerdings nicht ausprobiert. Aber wenn Du bei JPG zur Vermeidung des Highlight-Clippings tendenziell knapper belichten mußt, dann verschlechtert das das Rauschverhalten definitiv - auch wenn es in vielen Fällen wohl keine Bedeutung haben dürfte.

Aber ist das bei der :alpha:300 mit ihrem CCD-Sensor um die es hier ja eigentlich geht, auch so?

Rainer

PeterHadTrapp
12.06.2008, 13:17
Hoppala Rainer ... Du hast völlig recht, die CCDs der :a:200/300 scheinen ja die gleichen (oder sehr ähnliche) zu sein wie in der :a:100, da dürfte dieser Zugewinn an Überstrahlungsreserven in den Lichtern eher nicht so toll ausfallen wie bei den CMOS der :a:700 und :a:350

A2zander
12.06.2008, 13:52
Das heisst weil ich den schlechteren Sensor habe, habe ich jetzt Glück die Bilder mit RAW gemacht zu haben, denn die Reserven die jetzt noch drin stecken brauche ich auch für das Retten der Bilder.

alberich
12.06.2008, 13:52
Tja, RAW oder JPG.
Mal wieder.

RAW stellt eine Möglichkeit dar, in bestimmten Situationen mehr Spielraum bei der Bearbeitung zu haben. Fertig.
In vielen Situationen ist dieser zusätzliche Bearbeitungsspielraum nicht unbedingt notwendig. ("Vatti packt den Wagen", "Mutti beim Schuhe kaufen", "Oma is' am Winken", usw... "
Aber es gibt sicherlich Situationen ini denen man sicher gehen möchte, den größtmöglichen Bearbeitungsspielraum zu haben. ("Mutti packt den Wagen", "Omma beim Schuhe kaufen", "Vatti is' am Winken" oder so...)

Manchmal weiss man das vorher, dass so eine Situation eintreten wird, manchmal weiss man es erst nachher, dass sie eingetreten war.

Da man ja beides gleichzeitig nutzen kann, würde ich das auch so tun.
Auf der einen Seite kaufen sich die Leute teuren Krempel und kalibirieren, profilieren und messen was das Zeug hält und auf der anderen Seite heisst es dann, "Boah, nee RAW und JPG, das ist mir zuviel Speicherplatz. Dauert auch alles viel zu lange"
Ja was denn nun? Wenn man vorgeblich immer nach Qualität strebt, dann kommt es doch auf eine Speicherkarte mehr auch nicht an. Die 30€ hat man doch locker beim SSM gespart, dass man für 150 Euro billiger bei SuperFotobombe.de bestellt hat.

Wenn man dann nacher beim Durchsehen der JPG-Bilder feststellt, dass der eine oder andere schwierige Kandidat dabei ist, dann kann man auf das RAW zurückgreifen, wenn nicht, dann ab in den Papierkorb mit den RAWs. Fertig.

Justus
17.06.2008, 00:27
Hallo Justus,

diese Einstellungen würden mich brennend interessieren. Erzähl mal.

Hallo Rainer,
ich habe einfach mal die entsprechenden Parameter aus einer der Konfigurationsdateien kopiert, ich hoffe du wirst daraus schlau:


[Version]
Version=231

[Exposure]
Auto=false
Clip=0.0030000000000000001
Compensation=0
Brightness=1
Contrast=9
Black=2215
HighlightCompr=100
ShadowCompr=100
Curve=1;0;0;1;1;

[Channel Mixer]
Red=100;0;0;
Green=0;100;0;
Blue=0;0;100;

[Luminance Curve]
Brightness=0
Contrast=0
Black=0
HighlightCompr=0
ShadowCompr=0
Curve=1;0;0;1;1;

[Sharpening]
Enabled=true
Method=usm
Radius=0.80000000000000004
Amount=120
Threshold=512
OnlyEdges=false
EdgedetectionRadius=1.8999999999999999
EdgeTolerance=1800
HalocontrolEnabled=false
HalocontrolAmount=85
DeconvRadius=0.75
DeconvAmount=75
DeconvDamping=20
DeconvIterations=30

[Color Boost]
ChannelA=12
ChannelB=12
AvoidColorClipping=false
SaturationLimiter=false
SaturationLimit=75

[White Balance]
Setting=Camera
Temperature=5244
Green=1.0330107110627722

[Color Shift]
ChannelA=0
ChannelB=0

[Luminance Denoising]
Enabled=false
Radius=2.5
EdgeTolerance=1500

[Chrominance Denoising]
Enabled=false
EdgeSensitive=false
Radius=2
EdgeTolerance=3500

[Shadows & Highlights]
Enabled=false
Highlights=0
HighlightTonalWidth=80
Shadows=0
ShadowTonalWidth=80
LocalContrast=0
Radius=30

[Crop]
Enabled=false
X=0
Y=0
W=4280
H=2848
FixedRatio=true
Ratio=3:2
Orientation=Landscape
Guide=None

[Coarse Transformation]
Rotate=0
HorizontalFlip=false
VerticalFlip=false

[Rotation]
Degree=0
Fill=1

[Distortion]
Amount=0

[CACorrection]
Red=0
Blue=0

[Vignetting Correction]
Amount=0
Radius=50

[HLRecovery]
Enabled=true
Method=Luminance

[Resize]
Scale=1
Method=Bicubic

[Color Management]
InputProfile=(camera)
ApplyGammaBeforeInputProfile=false
WorkingProfile=sRGB
OutputProfile=No ICM: sRGB output
Der Weißabgleich wird natürlich von der Kamera übernommen. Wenn ich das richtig überblicke wird nur die Helligkeit auf einen "Default-Wert" gesetzt (bei mir genau 1), der Kontrast etwas erhöht (+9), und die Sättigung (+12). Der Rest entspricht, wenn ich mich richtig erinnere, einer der Vorlagen. Damit werden die meisten Bilder relativ "bunt", ich mags halt so. Und wenn es nötig ist werden die Einstellungen natürlich angepasst. Ich mache aber z.Z. fast nur Naturaufnahmen, vielleicht würden sich bei anderen Sujets bei mir auch andere Einstellungen rauskristallisieren.

Als Vergleich zu den resultierenden Bildern habe ich nur die verkleinerten JPGs, die in die cRAWs eingebettet sind, ich glaube aber, die enthalten die gleichen Einstellungen der Kamera, die auch für Kamera-JPGs angewendet werden. Die größte Auffälligkeit ist für mich, daß im direkten Vergleich die eingebetteten JPGs etwas grünstichig aussehen. Meine Monitore sind allerdings nicht kalibriert.

Gruß
Justus

Phillmint
17.06.2008, 08:06
Mir fallen noch drei weitere Gründe ein:
DRO mit der A700
Zum Direktdruck am Drucker oder Fotolabor...
Wenn ich irgenwo bin, wo ich auf einen fremden Rechner angewiesen bin.
Die Chance, dass da ein Raw-Konverter (oder wenigstens Betrachter) drauf ist, ist gering.

Grüsse
Phill

duncan.blues
17.06.2008, 10:27
Jetzt stelle ich mal eine prinzipielle Frage da ich im Colorfoto Test Thread gelesen habe, das doch sehr viele JPG nutzen.
Schon mit meiner A2 habe ich fast nur in RAW fotografiert. Bei der A300 waren nur die ersten zwei Bilder JPG (hatte vergessen umzustellen). In meinen Lightroom Buch wird auch RAW empfohlen. Warum sollte ich dann JPG machen?

Also bei der A2 sollte man aus einem ganz klaren Grund auf RAW setzen:
Der magere Kontrastumfang des Sensors und der Umstand dass die interne Jpeg-Verarbeitung der Kamera die Sache noch schlimmer macht.
Bei kontrastreichen Szenen gehen bei der A2 viel zu viele Details, insbesondere in den Lichtern, flöten die man ggf mittels RAW noch retten kann.
Bei meiner 700 muss ich sagen, dass die Jpegs für die meisten Fälle eigentlich durchaus brauchbar sind. Ich fotografiere schon seit längerem in cRAW+Jpeg. Der zusätzliche Speicher für das Jpeg ist IMHO zu verschmerzen und es ist finde ich ganz praktisch, wenn man von jedem Foto sofort eine "fertige" Version zur Hand hat.
Ich entscheide dann im Einzelfall, ob ich mir die Arbeit mache, ein Bild aus RAW zu entwickeln. Ich mache oft auch mal einfach so Schnappschüsse zum experimentieren und da weiss ich vorher nicht, ob's nur "ganz nett" wird und es reicht, wenn man nur das Jpeg aufhebt oder ob's ein interessantes Bild wird was mehr Aufmerksamkeit verdient. Außerdem bin ich zu faul ständig umzuschalten.
Speicherplatz kostet nicht die Welt und hinterher ausmisten kann man immer noch.

aidualk
17.06.2008, 21:36
Auf diese Frage wird es nie eine wirklich erschöpfende Antwort geben.

Ich bin mal so ketzerisch zu sagen: Wer früher in der Lage war sauber Dias zu belichten, aufgrund seiner Fähigkeiten Blende, Belichtungszeit, Kontrastmessung, Licht- und Schattenbeurteilung u.s.w. vernünftig einschätzen zu können, der wird auch mit den jpg der A700 keine Probleme haben. Die sind echt sehr gut und RAW wird nur in Ausnahmefällen benötigt. Wer damit Probleme hat, fotografiert halt in RAW mit den bekannten Argumenten. Jedem das seine.

Ich finde diese ganzen Argumente für und gegen oftmals sehr aufschlussreich und interessant :twisted:

gruß

aidualk

WB-Joe
17.06.2008, 22:06
Ich bin mal so ketzerisch zu sagen: Wer früher in der Lage war sauber Dias zu belichten, aufgrund seiner Fähigkeiten Blende, Belichtungszeit, Kontrastmessung, Licht- und Schattenbeurteilung u.s.w. vernünftig einschätzen zu können, der wird auch mit den jpg der A700 keine Probleme haben.
Das hat nichts mit ketzerisch zu tun, das ist einfach die schlichte Wahrheit.
Mit den heutigen DSLRs sollte eigentlich auch ohne RAW eine sehr viel höhere Ausbeute an guten Bilder (hier technisch gut) zu erzielen sein als früher auf Positivfilm.

Heutzutage hat jeder die Wahl, wenns schnell gehen soll ist Jpeg die richtige Wahl zumal ich ja jede Aufnahme sofort kontrollieren kann. Wirds belichtungstechnisch problematisch nehm ich RAW. Will ich beide Vorteile mach ich RAW+Jpeg und bin fein raus.

muffin
17.06.2008, 22:54
Hallo,

um mal auf die Themenfrage zurück zu kommen. Du musst kein JPG nutzen. Und wenn du das letzte bisschen technische Qualität willst ist es sicher auch nicht verkehrt auf RAW zu setzen.
Ich nutze es nie, weder bei der A2/200 noch bei der Alpha. Bei Schnappschüssen ist mir es egal, wenn mal der WB nicht ganz passt oder Lichter ausfressen. Überlegte Fotos versuche ich gleich passend zu belichten und achte auf den WB. Von daher ist es für mich unproblematisch. Früher auf Film war auch nicht alles Perfekt und Fehlbelichtungen deutlich häufiger. Auf Papier in 10x15 sehen die Fotos eh nochmals perfekter aus als am Monitor, so das ich mir eine Nacharbeit am PC lieber spare.

A2zander
18.06.2008, 13:31
So jetzt habe ich das Kapitel zum Entwickeln in LR durchgearbeitet und einiges ausprobiert. Was passiert eigentlich bzgl. des Histogramms im RAW Konverter der Kamera. Wenn links oder rechts was abgeschnitten ist (oder beides) ist ja bei der Belichtung was falsch gelaufen. Wird bei der RAW Konvertierung in der Kamera dieses korrigiert?
Wenn nicht würde es ja bedeutet, das in diesem Fall die RAW Bearbeitung immer besser ist, da ja dann die Belichtungsfehler in gewissen Grenzen korrigierbar sind.
Das heisst dann aber für mich, wenn eine Kamera neu für einen ist, ist die Chance Fehler zu machen größer, die ich dann aber in RAW besser sehen und korrigieren kann. Wenn ich dadurch gelernt habe, kann ich später vielleicht das schon bei der Aufnahmesituation berücksichtigen und dann eher gute JPEG Bilder hinbekommen.

A2zander
18.06.2008, 13:34
Ich nutze es nie, weder bei der A2/200 noch bei der Alpha. Bei Schnappschüssen ist mir es egal, wenn mal der WB nicht ganz passt oder Lichter ausfressen.
Genau das ist mir am Anfang mit meiner A2 passiert. Da hatte ich noch JPEG fotogrfiert und durch dummes rumspielen den WB verstellt. So richtig hinbekommen habe ich es im JPEG dann nicht mehr.