Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Probleme mit der Blendensteuerung
Hallo Forum,
ich verwende zur Zeit an meiner A350 das allseits bekannte und mehr oder minder beliebte Tamron 18-200 Suppenzoom. Das Objektiv habe ich gebraucht erworben, mit Papieren, Originalverpackung und allem drum und dran. Optisch macht es einen hervorragenden Eindruck.
Nun wollte ich eben ein bissl mit der Schärfentiefe experimentieren und habe mir ein dazu passendes Motiv gesucht. Zuerst im Automatikmodus Belichtungszeit und Blende berechnen lassen, gemerkt, dann in den Modus "A" (Zeitautomatik) gewechselt, Blende wie von der Automatikfunktion berechnet eingestellt, Foto gemacht - alles bestens.
Im zweiten Schritt habe ich die Blende geschlossen, z. B. von Blende 8 auf Blende 16, um die Auswirkungen auf die Schärfentiefe testen zu können. Die Kamera adaptiert auch - wie vorgesehen - die Verschlusszeit. Leider sind dennoch ALLE Bilder, die ich so mache, gnadenlos überbelichtet! Und zwar ohne irgendwelche Auswirkungen auf die Schärfentiefe.
Das war m. E. weder zu erwarten noch ist es im Sinne des Erfinders. Nach meinem Verständnis müsste die Kamera doch bei "unzulässigen" Kombinationen eine Belichtungskorrektur fordern.
Testweise habe ich die Gegenprobe mit der Programmautomatik gemacht, d. h. erst Blende und Belichtungszeit von der Kamera berechnen lassen und dann über das Einstellrad die Blende angepasst - gleiches Ergebnis. :(
Stehe ich gerade voll auf dem Schlauch und mache einen logischen Fehler oder einer Bedienungsfehler - oder ist das gebraucht erworbene Objektiv defekt? Tausche ich dieses nämlich das Kit-Objektiv aus, klappt alles wunderbar und die Bilder werden so, wie sie sollen: Korrekt belichtet mit erhöhter Schärfentiefe.
Ich freue mich über jede Stellungnahme, ich bin gerade kurz davor, das ganze Gelump aus dem Fenster zu werfen... :evil:
Viele Grüße,
Steffen
Hallo Steffen,
ein paar Daten zu den Bildern (Exifs) wären hilfreich: ISO, Belichtungszeit etc.
und evtl. sogar ein Beispielbild inkl. Exifs!? ;)
Könnte es z.Bsp. sein, dass die kürzestmögliche Belichtungszeit erreicht war?
Hallo Teddy,
ich kann gerne entsprechende Bilder machen und posten, das ist gar kein Problem. Da ich aber bewusst unter "Laborbedingungen" gearbeitet habe, also bis auf die Korrektur der Blende (und die mit dieser einhergehende Korrektur der Belichtungszeit) sind alle Parameter völlig identisch. Daher verstehe ich im Moment nicht so ganz, was das bringen sollte.
Die kürzestmögliche Belichtungszeit war sicherlich nicht erreicht - sie lag in allen Fällen zwischen 1/125 und 1/25.
Grüße,
Steffen
Könnte es z.Bsp. sein, dass die kürzestmögliche Belichtungszeit erreicht war?
Das passt ja nicht.
Wenn bei f8 bei kürzestmöglicher Belichtungszeit korrekt belichtet worden wäre, wäre bei f16 die Belichtungszeit ja länger und es sollte auch passen.
Wenn die Blende aber aus irgendeinem Grund nicht richtig schließt, kommt es natürlich zur Überbelichtung.
Hallo,
hier erstmal die gewünschten Testbilder, hochgeladen bei Rapidshare. Ich hoffe, damit kommt jeder klar. Der Fokus liegt bei beiden Bildern auf dem Kreuz der Trennwand, zur Kontrolle der Schärfentiefe können die Blumen bzw. die Büsche im Hintergrund dienen.
Bild 1 und 2 sind mit dem Kit-Objektiv aufgenommen, Bild 1 mit den von der automatischen Belichtungsmessung vorgeschlagenen Zeit-/Blende-Kombination, bei Aufnahme 2 wurde die Blende manuell auf 16 geschlossen. Alles ist, wie es sein soll: Bild richtig belichtet, Schärfentiefe höher.
http://rapidshare.com/files/115342228/Test_0001.JPG
http://rapidshare.com/files/115342230/Test_0002.JPG
Bild 3 und 4 sind mit dem Tamron 18-200 aufgenommen, Vorgehensweise wie oben beschrieben. Bild 4 ist leider, wie gesagt, vollkommen überbelichtet.
http://rapidshare.com/files/115342231/Test_0003.JPG
http://rapidshare.com/files/115342232/Test_0004.JPG
Alle anderen Einstellungen sind unverändert: ISO 100, SteadShot aus, Weißabgleich Sonnenlicht, keine Dynamic Range Optimization.
Any ideas? Ich bin mit meinem Latein am Ende. Am Objektiv kanns ja auch nicht wirklich liegen, dann würde ja bei jedem Foto Mist rauskommen. Die Mechanik / Optik des Tamron sollte also wie vermutet okay sein.
Im zweiten Schritt habe ich die Blende geschlossen, z. B. von Blende 8 auf Blende 16, um die Auswirkungen auf die Schärfentiefe testen zu können. Die Kamera adaptiert auch - wie vorgesehen - die Verschlusszeit. Leider sind dennoch ALLE Bilder, die ich so mache, gnadenlos überbelichtet! Und zwar ohne irgendwelche Auswirkungen auf die Schärfentiefe.
Aus der Ferne würde ich darauf tippen das die Blende gar nicht richtig schließt.
Die Kamera zeigt natürlich an welche Blende gewählt wurde, kontrolliert aber nicht ob die Blenden des Objektivs auch wirklich schließen.
Leider hat die A350 keine Abblendtaste, sonst könntest du im Sucher schon kontrollieren ob beim Abblenden das Bild dunkler wird.
Aber du kannst am Objektiv den Hebel der Blendenmechanik vorsichtig mit etas spitzem bewegen. Der Hebel sollte sofort wieder in die Ausgangsstellung zurückspringen.
Geht der Hebel nur langsam zurück oder bleibt sogar stehen, ist klar das du dir eine Gurke geschossen hast.
U. U. siehst du das auch schon wenn du das Objektiv auf die Kamera steckst und wieder abnimmst. Kannst du danach richtig durch das Objektiv sehen weil die Blenden noch offen sind, ist das Objektiv defekt.
Danke - das hat geholfen. Dann ist das Objektiv wohl defekt, nach dem Abnehmen kann man nämlich tatsächlich noch "durchgucken", die Lamellen der Blende sind GAR NICHT zu sehen. Bewegt man den Blendenhebel, tut sich NICHTS, rein gar nichts...
Na großartig. Habe dem Verkäufer eben schon eine Mail geschrieben, wenn er den Mangel arglistig verschwiegen hat, wird der Verkauf rückabgewickelt. Warten wir es ab.
Ist so etwas reparabel? Wenn ja, mit welchen Kosten muss man rechnen?
Danke für Dein hilfreiches Posting und viele Grüße,
Steffen
Das Problem wird i.d.R. von einem Ölfilm auf den Blendenlamellen verursacht und ist durch eine Reinigung ohne weiteres behebbar.
Der Blendenhebel sitzt im entlasteten (Blende geschlossen) Zustand ziemlich genau da, wo an der Seite des Objektivs der rote Punkt ist. Um die Blende zu öffnen, wird er von seinem Gegenstück im Kameragehäuse zu den elektrischen Kontakten hin verschoben.
TM, was Du sagst, kann ich 1:1 nachvollziehen - genau so sieht das aus, wenn ich das Objektiv ans Gehäuse halte.
Ist das sicher, dass es sich um einen Ölfilm handelt? Eventuell ist ja die Mechanik insgesamt defekt? Wie kann ich das feststellen - nur indem ich das Objektiv zu Tamron einschicke?
Was passiert denn, wenn Du den Blendenhebel mal mit einem Kuli vorsichtig bewegst?
Ist der denn in der Position nahe den Kontakten, wenn Du das Objektiv abnimmst und die Blende offen ist?
Wenn der Hebel bei offener Blende bei den Kontakten sitzt und du durch Schieben des Hebel in seine Ausgangsstellung, also zum roten Punkt hin, die Blende schließen kannst, deutet alles auf eine Verschmutzung hin.
Sollte sich die Hebelstellung jedoch nicht auf die Blendenlamellen auswirken, liegt ein größerer mechanischer Defekt vor.
Das müsstest Du mal ausprobieren...
Das habe ich probiert. Wenn ich den Blendenhebel bewege, tut sich gar nichts, d. h. die Blende bewegt sich keinen Millimeter. Ansonsten sitzt der Blendenhebel in der Ausgangsposition wie von Dir beschrieben, d. h. in Höhe des roten Punkts. Wenn ich Dich richtig verstehe, ist ein mechanischer Defekt dann wahrscheinlich (und sicher mit vergleichsweise hohen Reparaturkosten verbunden).
Ich habe eben schon mit dem eBay-Verkäufer sprechen können. Er hat mir die Rückabwicklung angeboten, sagt aber, dass ihm der Defekt nicht bewusst war: Er habe sowieso nur mit Offenblende fotografiert, da er das Objektiv zu 90% für Konzernaufnahmen eingesetzt hatte.
Ich werde mir morgen früh hier in HH noch eine professionelle Meinung beim Photohaus Colonnaden holen und mich dann mit dem Verkäufer entweder auf Reparatur oder Rückabwicklung einigen, denke ich.
An euch beide auf jeden Fall großen Respekt für die absolut zutreffende Ferndiagnose! Vielen Dank!
Grüße,
Steffen, der sich gerade ziemlich ärgert
About Schmidt
16.05.2008, 21:18
Nicht mehr ärgern, wenn der Verkäufer das Teil zurücknimmt, dann ab dafür.
Gruß Wolfgang
Na mal schaun, was die Experten morgen sagen.^^ Mir wäre Reparatur auf Kosten des Verkäufers fast lieber - weil für 180,- EUR komme ich nicht wieder so schnell an die Linse.
About Schmidt
16.05.2008, 21:38
Ärgerlich ist nur, wenn man für 180 Euro Schrott gekauft hat. Wenn Du dich mit dem Verkäufer darauf verständigen kannst, dass er die Reparatur zahlt - gut. Allerdings schätze ich, dass die Reparaturkosten den Kaufwert fast erreichen. Wenn da eine neue Blende eingebaut werden muss, dann sind 100 Euro schnell weg.
Gruß Wolfgang
Wenn ich Dich richtig verstehe, ist ein mechanischer Defekt dann wahrscheinlich (und sicher mit vergleichsweise hohen Reparaturkosten verbunden).Korrekt.
An euch beide auf jeden Fall großen Respekt für die absolut zutreffende Ferndiagnose! Vielen Dank!Da nich für ;)
Wie hoch die Reparaturkosten ausfallen ist schwer zu sagen. Im einfachsten Fall ist nur irgendein Mitnehmer ausgehängt. Im schlimmsten Falle ist was gebrochen. Aber das braucht Dich ja glücklicherweise nur noch periphär zu kümmern. Glückwunsch zum einsichtigen Verkäufer! :top:
Naja - ich werde wie gesagt morgen mal versuchen, da eine fundierte Meinung einzuholen. Und dann soll der Verkäufer sich halt überlegen, ob er vielleicht 60,- oder 80,- verdienen will oder ob er es vertreten kann, ein defektes Objektiv zurückzunehmen und dann evtl. nochmals zu versteigern.
Das soll aber nicht meine Sorge sein, da habt ihr schon recht. Ärgerlich ist es nur für mich, weil ich dann wohl doch ein neues kaufen muss und halt auch entsprechende Mehrkosten hätte.
Danke für Dein hilfreiches Posting und viele Grüße,
Bitte, gern geschehen.
Ebay ist vor allem jetzt mit Vorsicht zu genießen.
Noch vor einiger Zeit, als nicht klar war wie es mit Minolta weitergeht, konnte man bei ebay wirklich Schnäppchen machen.
Mittlerweile führt der Boom bei Sony dazu, das auch die Preise bei ebay deutlich steigen. Zudem befürchte ich das einige wirklich versuchen ihre Gurken über ebay zu verkaufen, in der Hoffnung einen Einsteiger zu erwischen, dem der Fehler nicht sofort auffällt.
Ein Bekannter hat mittlerweile 2 verölte Gurken erwischt, jedes mal bei einem Händler bei ebay. Der 2. behauptete nach der Rücksendung doch tatsächlich noch frech das Objektiv wäre in Ordnung.
Bei den Händlern hat man wenigstens noch ein Rückgaberecht, wenn sich eine Privatperson querstellt hat man mehr Ärger.