Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : AF-Probleme bei Tierfotografie / bewegte Motive
iceman_fx
12.05.2008, 10:19
Hallo an alle,
ich habe zwar hier im Forum schon einige Tipps zu Sport- und Actionfotografie gefunden und versucht umzusetzen, aber der Erfolg bleibt einfach aus.
Velleicht kann ich von einigen 7D-Nutzern noch einige Tipps oder Ideen bekommen, um erfolgreicher bewegte Motive ablichten zu können.
Zum Problem:
Wenn ich Tiere (Milane, Bussarde, Adler etc.) oder andere sich bewegende Motive (Motorboote) fotografieren möchte, erhalte ich ziemlich viel Ausschuß oder nicht wirklich scharfe Abbildungen.
Nutze ich nur den gelockten zentralen AF mit Speicherung, dann bekomme ich bei einer Bildserie u.U. ein scharfes Bild.
Nutze ich aber die Nachführung und/oder das großes AF-Feld, dann zappt der AF ständig wie wild umher, ohne wirklich auch mal nur für einen kurzen Moment (Zeit zum Auslösen) die Schärfe zu halten.
Selbst bei einer Serie sind meist alle Bilder unscharf (nicht im Fokus).
Das ganze hört sich beim Fokussieren an wie ein Klicken, da der AF immer kurz stoppt und gleich wieder weiter macht.
Bei schneller Action würde ich es ja noch verstehen, da der AF der 7D und des Objektives nicht wirklich die schnellste Kombi ist, aber bei einem relativ langsam kreisenden Milan oder Bussard sollte doch die Nachführung klappen.
Es geht sogar soweit, dass ich diese Vögel nicht mal scharf fokussiert bekomme und daher immer auch zentralen AF mit Speicherung umschalten muss.
Da der Vogel sich aber bewegt ist die Unschärfe vorprogrammiert.
Hat vielleicht noch jemand einen Tipp für mich oder liegt das einfach an der Hardware ?
Würde es sich mit einem SSM-Antrieb an der 7D verbessern ?
VG
iceman
Benutzte Kombis 7D mit Sigma 70-300 4,5-5,6 APO / Sigma 20-40 2,8 EX DG
PeterHadTrapp
12.05.2008, 10:27
Moin Iceman
bei Vögeln, die am Himmel kreisen (also nur den Himmel als Hintergrund haben) habe ich die besten Erfahrungen mit Nachführ-AF in Verbindung mit dem großen AF-Meßfeld gemacht, weil dann immer irgendein Sensor etwas finden und sich der AF so viel besser am Vogel festbeißen kann. Wenn Du mit dem Mittelsensor auf den recht dunklen Körper des Vogels zielst, passiert es immer wieder, dass der AF keine Strukturen als Referenzen finden und folglich auch die Nachführung einstellt.
Bei Motorbooten gilt mein Tipp nicht, weil sich hier das Ziel in einer Umgebung mit massig eigenen Strukturen befindet, da wird das große Feld auch nicht helfen - hier dürfte da System D7d wohl einfach überfordert sein. In solchen Fällen hilft nur auf eine bestimmte Entfernung vorzufokussieren und dann auszulösen, wenn das Motiv sich in diesem Bereich befindet. Z.b. eine Bake oder Boje, und Du löst aus, wenn das Boot diese passiert.
Grundsätzlich sind aber leider genau diese Anwendungen nicht wirklich eine Domäne der D7d.
Gruß
Peter
Hallo iceman,
fliegende Vögel kann man meiner Erfahrung nach am besten mit dem großen Fokussensor verfolgen. Das hat bei mir auch schon mit der 5D / 7D ganz gut geklappt (habe jetzt die :a:700). Wenn sie allerdings so tief fliegen, daß auch der Boden von AF-Sensoren erfasst wird, dann stellen alle Kameras auch gerne darauf scharf :?.
Ich hatte vor einiger Zeit ein Problem mit dem Nachführ-AF bei hellen Hintergründen (hier beschrieben (http://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=52748)). Bei mir hat es geholfen unten im Spiegelkasten im Sensorreinigungmodus (also mit hochgeklappten Spiegel) gezielt die AF-Kuhle mit einer Ohrenspritze aus der Apotheke auszublasen. Vielleicht liegt bei dir ja was ähnliches vor!?
Gruß
Justus
iceman_fx
12.05.2008, 17:58
Danke erstmal für die antworten, was ich mal alles nachschauen bzw. testen werde.
Gerade mit dem großen AF-Feld habe ich das Problem, dass es keinen Fokuspunkt findet.
Ich habe es sogar mal mit einem statischen Objekt (Dachfläche mit vielen Strukturen) probiert.
Selbst dort zappt der AF-C mit großem Feld nur hin und her, findet mal einen Fokus, aber ehe man ausgelöst hat ist der schon wieder weg.
Hätte man denn mit einer aktuellen Alpha mehr Erfolg bei diesen Aufnahmesituationen?
Vg
iceman
hans-peter
12.05.2008, 18:53
Hallo,
mein "Trick" bei solchen problematischen Motiven ist manueller Fokus (oder Ersatzmessung auf ein ähnlich entferntes Objekt und AE-Lock). Falls es das Licht zulässt, noch etwas abblenden, dann macht die Schärfentiefe den Rest.
Gegebenenfalls auch die Belichtungsmessung manuell machen ("M" wie Meister Modus :D )
Damit kann man selbst mit langsamen Kameras (z.B. KoMi A200) noch vernünftige Bikder machen.
Gruß HP
U.Schaffmeister
12.05.2008, 23:12
Das Problem mit bewegten Motiven habe ich beim Sport auch regelmäßig. Sowohl bei der Nikon, als auch bei der Fuji und der Minolta und der Sony ist die Ausschußrate wegen falschem Fokus recht hoch.
Die größte Treffsicherheit bringt das AF 2.8/200, aber auch mit dem kannst Du aus einer Serie den Großteil wegschmeißen. Deshalb mein Tipp: Wenn sich was im Sucher befindet mit voller Seriengeschwindigkeit draufhalten, und dann am Computer die Perlen herausfischen.
Das mit den unscharfen Bilder ist übrigens nicht nur mein Problem (wie ich immer dachte) sondern betrifft alle Fotografen, die schnell bewegte Objekte fotografieren.
@U.Schaffmeister,
stimmt. Ist mit der A700 besser geworden.
Grundsätzlich sind aber leider genau diese Anwendungen nicht wirklich eine Domäne der D7d.
Man sollte allerdings auch den Einfluss des Objektivs nicht unterschätzen (wurde ja schon angeschnitten das Thema). Und zumindest das genannte Sigma Tele ist nun weder sonderlich schnell, noch optisch gut. Ob's unbedingt ein SSM sein muß weiß ich nicht, aber ich weiß, daß ein Sigma 70-300 nicht gerade eine Rakete und damit sehr wahrscheinlich Teil des Problems ist. Natürlich spielt bei uns auch der Kamerabody eine Rolle. Ich fotografier(t)e mit meiner D5D gelegentlich Motorsport und kann daher aus Erfahrung sagen, daß der Unterschied zwischen einem gut fokussierten und einem unscharfen Foto nur im verwendeten Objektiv liegen kann, speziell wenn es um AF-C geht.
Das wäre der technische Aspekt der Ausrüstung, aber auch der Fotograf kann an seiner eigenen Technik arbeiten (bzw. umgekehrt bei so einem schwierigen Thema natürlich einiges falsch machen): z.B. das Motiv so gut es geht und so ruhig es geht im Sucher halten, ggf. vorfokussieren (ist natürlich ein workaround, keine Lösung des Problems), möglichst kontrastreiche Stellen suchen, geeignete(re) Perspektiven suchen usw. Von "Serienmodus an und draufballern" halte ich persönlich wenig, aber das mag Geschmackssache sein und auch vom Sujet abhängen.
iceman_fx
14.05.2008, 15:58
Vielen Dank erstmal für die vielen hilfreichen Antworten.
Um mal beim Thema zu bleiben...
...welche Objektive wären denn besser nutzbar und haben auch eine entsprechende Brennweite, um diese Fototouren zu verbessern ?
Eine neue Cam wird wohl erst später mal kommen, da ich sonst immer noch sehr zufrieden mit der D7D bin.
VG
iceman