Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Fokusbereich mit Zwischenringen
Hallo,
kann man den Fokusbereich eines Objektivs bei Verwendung eines Zwischenrings errechnen? Wenn ja, wie?
Gruß
Justus
kretzsche
08.05.2008, 18:16
Du meinst einen Makro-Ring, oder? Ich frag gern morgen früh mal unseren Foto-Ausbilder.
cu Uwe
Hi Justus,
da hab ich heute eine Tabelle gefunden, vielleicht hilft die dir weiter?
http://webshop.siolex.de/AF-Makro-Zwischenringe-f-SONY-DSLR-Alpha-A100-A700-etc_c1281-1283-1301_p1334_x2.htm
http://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=36068
gnupublic
08.05.2008, 21:32
Ich glaube das geht höchstens für die unendlich Einstellung, weil man bei innenfokussierten Linsen sonst nicht die Bildweite und Brennweite kennt.
Nach der Linsengleichung 1/f=1/b+1/g wird bei g=unendlich f=b.
Sagen wir mal f sei 500mm und ich erhöhe b um 32mm dann wird aus der Linsengleichung:
1/f = 1/(f+32) +1/g
Zahlen eingesetzt und etwas umgeformt:
1/500-1/532=1/g ergibt mit dem Taschenrechner g=8312,5mm
Schnell mal den 32er Zwischenring an das 500er gesetzt, auf unendlich gestellt und das andere etwa 8m entfernte Flurende angepeilt: Türklinke ist scharf!
Eventuell kannst du bei deiner Linse den Abbildungsmaßstab für die Naheinstellgrenze ermitteln, daraus kannst du das b ermitteln. Leider ändert sich bei innefokussierten Linsen allerdings meist auch die Brennweite im Nahbereich, so daß die Formel dann auch wieder nicht richtig greift.
Es dürfte also am praktischsten sein für die eigenen Linsen die jeweiligen Grenzen einfach auszumessen und die Tabelle in der Fototasche zu versenken.
Beste Grüße
gnupublic
http://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=36068
:oops:
Mit den Formeln von gnupublic und bleibert im verlinkten Thread dürfte ich eine Weile beschäftigt sein ;).
Vielen Dank für die Antworten und Links.
@ gnupublic: Die "Ferneinstellgrenze" finde ich daran grade interessant. Die Naheinstellgrenze lässt sich ja relativ leicht austesten. Danke! :top:
Gruß
Justus
P.S.: Ich hätte aus Übersichtsgründen nichts dagegen, wenn ich an Jens' Thread angehängt werde.
:oops:
Mit den Formeln von gnupublic und bleibert im verlinkten Thread dürfte ich eine Weile beschäftigt sein ;).
Ich muß ganz ehrlich zugeben, daß ich da auch nicht mehr ohne weiteres durchsteige und es daher ggf. einfach ausprobiere ;)
Der Formel von gnupublic hat die Welt jetzt einen "Ferneinstellungsrechner" zu verdanken ;). Zu beziehen hier (http://www.informatik.uni-bremen.de/%7Ejustus/prog/fern.exe) (Windows-Konsolenanwendung).
Wenn ich bleiberts Formeln durchschaut habe (und mal wieder zu viel Zeit haben sollte), dann lässt sich das vielleicht auch um die Naheinstellgrenze + max. Abbildungsmaßstab erweitern.
EDIT: Für welche Ebene gilt die Formel? Linsenmittelpunkt? Die Werte für kurze Brennweiten sind etwas erstaunlich (wenn die Formel stimmt).
Gruß
Justus
gnupublic
09.05.2008, 10:29
Also so ganz verstehe ich deinen inneren Antrieb zu diesm Thema nicht...
Theoretisch hat bleibert das ja super dargestellt, und auch die Formelsammlung bei mhohner.de ist echt übersichtlich und nützlich. Geometrische Optik eben.
Aber ausser dem intellektuellen Ansatz und dem grundsätzlichen Verständnis sehe ich jedoch eine geringe Praxisrelevanz.
- Aus meiner Sicht ist die Ferneinstellgrenze eher unerheblich, denn beim Einsatz mit Zwischenringen oder Balgen will ich ja nah ran. Ich arbeite mit Zwischenringen tendenziell im Bereich der Nahgrenze.
- Um die Theorie exakt anzuwenden benötige ich die geometrischen Daten meiner Linsen. Brennweite und Bildweite sind aber nicht genau bekannt, so daß der Einsatz der Formeln immer ungenau bleibt. Bei Zooms ist z.B. die Brennweite entfernungsabhängig, durch die Innenfokussierung ist auch die Bildweite unbekannt. Zwar ließen sich mit Aufwand diese Parameter bestimmen, aber da sind die beiden Einstellgrenzen viel leichter zu messen.
- Ich habe 2 Zwischenringe bei denen sich durch Kombination der Einsatz von 11mm, 32mm und 43mm genau drei Möglichkeiten ergeben. Zusammen mit den dafür sinnvollen Linsen ergeben sich etwa 5 brauchbare Kombinationen. Deren Grenzen sind schnell gemessen. Und die Werte brauch ich im Kopf, damit ich draussen zum richtigen Ring greife.
Soweit meine 2 Cent...
Hallo,
tja, ob es praxisrelevant ist!? Das weiß ich frühestens, wenn ich überhaupt mal Zwischenringe besitze ;).
Zudem hatte ich ursprünglich keine Intellektuelle Herausforderung gesucht, sondern mich nur gefragt, ob es nicht ebenso fertige Fokusbereichsrechner gibt, wie es DOF-Rechner gibt.
Ich könnte mir aber vorstellen, daß es nicht schaden kann sowas zu wissen, wenn man bspw. Vögel fotografiert. Es würde mich nicht wundern, wenn das ein sinnvolles Einsatzgebiet für Zwischringe an einem 600er wäre, da man den Tieren durchaus näher als der nativen Naheinstellgrenze von 6 Metern kommen kann. Da kann es nicht schaden zu wissen wie viel "Luft" ich zum Fokussieren nach hinten noch habe ohne den Zwischenring wechseln zu müssen, vielleicht auch, um sich auf einen einigermaßen "absteckbaren" Bereich zum Fotografieren konzentrieren zu können in dem sich was Interessantes tun könnte. Das man das vorher ebenso gut ausmessen kann will ich gar nicht bestreiten (wenn man die Zwischenringe denn auch schon besitzt ;)).
Gruß
Justus
gnupublic
09.05.2008, 16:22
Ok. Ohne Ring kann man nicht testen. Ich habe Zwischenringe in Verbindung mit 400 oder 500mm schon häufiger in Benutzung, dann aber meist gleich 32+11mm drauf. Denn die Naheinstellgrenze kommt nicht so stark näher wie man sich das wünscht. Allerdings wird mit größerem Auszug der verwertbare Bereich ziemlich eng und ist dann meist nur für die aktuelle Fotosituation geeignet. Ich nehm danach den Ring in der Regel gleich wieder ab.
Aber was hast du vor? Willst du die Rehe jetzt mit der Linse von der Wiese schubsen?