Backbone
26.04.2008, 19:55
Hallo zusammen,
ich möchte Teddy und Anax nicht vorgreifen und noch keinen längeren Reisebericht schreiben. Nur soviel: Es wurden reichlich Kameras für die Tage verliehen, Objektive gabs freilich auch dazu.
Ein paar der Eindrücke die ich gesammelt habe will ich hier mit dem Forum teilen, gerade auch weil viele kaufinteressierte und Einsteiger mitlesen. Im folgenden Text geht es NICHT um einen technischen Test. Wer wissen möchte wie sehr die Kamera rauscht, wie schnell sie scharf stellt und wie viele Megapixel das Display hat, möge bitte bei den einschlägigen Seiten nachsehen. Die machen das um Welten besser und genauer als das ein (interessierter) Amateur wie ich je tun könnte.
Um meine Aussagen und Meinungen besser einordnen zu können, vielleicht noch ein paar Sätze zu meiner Person. Ich bin ein reiner Fotoamateur, ich betreibe die Fotografie als Hobby und aus Spaß an der Freude. Im Moment nutze ich die Minolta D5D, die auch meine erste Spiegelreflex war, echte Referenzen zu früher (tm) fehlen mir also.
Genug der langen Vorrede
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Warum die A350?
Ich habe mich bewusst für die Kombination A350 und Zeiss 16-80mm entschieden. Die A700 ist auf absehbare Zeit schlicht nicht mit meinem Kontostand vereinbar, die A350 dagegen wäre ein durchaus interessanter Nachfolger zu meiner D5D. Ich hätte gern auch die A300 mitgenommen, weil ich der Meinung bin das 10Megapixel mehr als genug für jeden Amateur sind, aber dieses Modell war leider nicht verfügbar.
Als Objektiv reizt mich das Zeiss 16-80 schon sehr, obwohl es in den Foren in den Wochen und Monaten nach seiner Vorstellung mächtig Prügel einstecken musste. Mir gefällt jedoch der attraktive Brennweitenbereich ungemein, deswegen musste es mit.
Die Erste Begegnung
Ich habe mit der D5D damals nicht die kleinste und leichteste DSLR des Einsteigersegmentes gekauft gerade weil mir das kleine leichte Plastikding Canon 350D so überhaupt gar nicht in der Hand lag. Ich möchte gern etwas solides stabiles haben, das man ordentlich anpacken kann.
In dieser Hinsicht war der erste Griff eine herbe Enttäuschung. Statt der kühlen Härte der alten Minolta, strahlte ein warmes, softes "Fass-mich-an" in die Handfläche. Der gefühlten Wertigkeit lief das doch deutlich zuwider.
Erstaunlicherweise kehrte sich dieser Effekt innerhalb der ersten halben Stunde komplett um 180 Grad um. Die A350 liegt wesentlich geschmeidiger, man möchte sagen sexier in der Hand und der initiale Eindruck minderer Wertigkeit rührt ausschließlich vom verwendeten, in der Oberfläche etwas weicheren Kunststoff her. Greift man nach einer Weile zurück zur alten Minolta wird der Unterschied besonders deutlich. Hier hartes Plastik, bei der Sony solider Kunststoff.
Apropos solide. Die Verarbeitung der Kamera ist über jeden Zweifel erhaben. Die Knöpfe und Schalter rasten solide und haben sehr kleine Spaltmaße, selbst die Gummiabdeckungen sitzen so stramm das sie zu Verlieren unmöglich erscheint. Einzig beim Blitzschuh gibt es bedenken. Da der offen liegt und das Metall schwarz ist, sind sichtbare Abriebe (die aber die Funktion nicht beeinträchtigen) nur eine Frage der Zeit.
Bedienung
Was hat man nicht alles vom Sucher der A300/350 gelesen. Klein, dunkel, matt, im Grunde zu nix zu gebrauchen, und das alles nur wegen diesem unsäglichen Liveview. Meine Meinung: Wer so argumentiert hat die Kamera nicht länger als ein paar Stunden in der Hand gehabt.
Ja der Sucher in kleiner als bei der D5D und klar, der der A700 (die ich auch einen Tag hatte) ist eine ganze Liga darüber. Dennoch hat er sich in der Praxis als ganz normal und brauchbar herausgestellt. Schon nach kurzer Zeit habe ich mich daran gewöhnt und nur beim direkten Vergleich (Minolta links, Sony rechts und abwechselnd durchkucken) konnte man den Unterschied "wirklich sehen".
Über die Knöpfe braucht man nicht viel zu erzählen, alles ist da wohin es gehört, das meiste ist logisch und nachvollziehbar aufgebaut. Die Lösung mit der Fn Taste eine Art abgespecktes, sehr sehr übersichtliches Menü einzublenden, wo man die allerwichtigsten Sachen flink einstellen kann, überzeugt weitestgehend. Ich bin aber auch generell der Meinung das die meisten Amateure schlicht keinen Bedarf für eine überbordende Fülle an Knöpfchen und Schaltern haben. Die wenigsten müssen dauernd binnen Sekunden Einstellungen anpassen um ja nicht ein wichtiges Bild zu verpassen.
Zum Display. Viel ist ja über die Schwenkfunktion geschrieben worden, mir persönlich gefällts außerordentlich gut. Will man es über Kopf halten, beispielsweise um über eine Menschenmenge hinweg zu fotografieren, geht das leider nur recht eingeschränkt, die Neigung ist da ein wenig zu knapp kalkuliert. Andersherum gehts deutlich besser, Makros am Bóden oder Kinder auf Augenhöhe zu knipsen macht damit einfach einen Riesenspass. Auch die Farben und die allgemeine Ablesbarkeit des Displays haben mich sehr positiv überrascht.
Jetzt zum eigentlichen Schmankerl, LiveView. Ich bin immer ein großer Skeptiker gewesen, wenn es darum ging, diese Technik auf DSLRs zu übertragen, denen sie im Kern ja wesensfremd ist. Um es kurz zu machen, ich bin auch hiervon eines besseren belehrt worden. Im Zusammenspiel mit dem schwenkbaren Display macht es Sinn (siehe oben Makros und Kinder) und vor allem auch Spaß. So nebenbei: man kann die Kamera auch auf dem Schoss liegen haben und ganz unauffällig mal knipsen, ohne das die Kollegen in Deckung springen...
Noch ein Wort zum Autofokus. Wer die D5D/D7D kennt und mal ein Konkurrenzmodell in der Hand hatte weis, das hier ein ganz großer Schwachpunkt lag. Meine D5D hat sich oft geweigert auf einfarbige Flächen scharf zu stellen und sobald das Tageslicht nach lies brauchte man schon sehr sehr viel Geduld, weil die Objektive oft hilflos in der Gegend herum fokussierten. Der AF der 350 ist für mich eine deutlich spürbare Verbesserung. Selbst bei Nachtaufnahmen brauchte er nur äußerst selten einen zweiten Anlauf, tagsüber hat er fast immer auf Anhieb gesessen.
Die Kamera zurückzugeben ist mit nach zwei Tagen sehr sehr schwer gefallen. Man kann sich gut an sie gewöhnen und ich bin für meinen Teil überzeugt, das Sony hier einen sehr soliden Grundstein für zukünftige Modelle im Programm hat, um im Einsteigersegment zu punkten.
Hier noch ein paar Fotos (speziell das letzte ist NICHT entrauscht sondern zeigt ISO1600 wie es eben ist):
http://www.grossi-online.de/gallery2/d/888-2/SWPA_Cannes_2008_03.jpg (http://www.grossi-online.de/gallery2/v/WFA/SWPA_Cannes_2008_03.jpg.html) http://www.grossi-online.de/gallery2/d/1008-2/SWPA_Cannes_2008_42.jpg (http://www.grossi-online.de/gallery2/v/WFA/SWPA_Cannes_2008_42.jpg.html) http://www.grossi-online.de/gallery2/d/966-2/SWPA_Cannes_2008_29.jpg (http://www.grossi-online.de/gallery2/v/WFA/SWPA_Cannes_2008_29.jpg.html)
(weitere in der dortigen Galerie)
Backbone
ich möchte Teddy und Anax nicht vorgreifen und noch keinen längeren Reisebericht schreiben. Nur soviel: Es wurden reichlich Kameras für die Tage verliehen, Objektive gabs freilich auch dazu.
Ein paar der Eindrücke die ich gesammelt habe will ich hier mit dem Forum teilen, gerade auch weil viele kaufinteressierte und Einsteiger mitlesen. Im folgenden Text geht es NICHT um einen technischen Test. Wer wissen möchte wie sehr die Kamera rauscht, wie schnell sie scharf stellt und wie viele Megapixel das Display hat, möge bitte bei den einschlägigen Seiten nachsehen. Die machen das um Welten besser und genauer als das ein (interessierter) Amateur wie ich je tun könnte.
Um meine Aussagen und Meinungen besser einordnen zu können, vielleicht noch ein paar Sätze zu meiner Person. Ich bin ein reiner Fotoamateur, ich betreibe die Fotografie als Hobby und aus Spaß an der Freude. Im Moment nutze ich die Minolta D5D, die auch meine erste Spiegelreflex war, echte Referenzen zu früher (tm) fehlen mir also.
Genug der langen Vorrede
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Warum die A350?
Ich habe mich bewusst für die Kombination A350 und Zeiss 16-80mm entschieden. Die A700 ist auf absehbare Zeit schlicht nicht mit meinem Kontostand vereinbar, die A350 dagegen wäre ein durchaus interessanter Nachfolger zu meiner D5D. Ich hätte gern auch die A300 mitgenommen, weil ich der Meinung bin das 10Megapixel mehr als genug für jeden Amateur sind, aber dieses Modell war leider nicht verfügbar.
Als Objektiv reizt mich das Zeiss 16-80 schon sehr, obwohl es in den Foren in den Wochen und Monaten nach seiner Vorstellung mächtig Prügel einstecken musste. Mir gefällt jedoch der attraktive Brennweitenbereich ungemein, deswegen musste es mit.
Die Erste Begegnung
Ich habe mit der D5D damals nicht die kleinste und leichteste DSLR des Einsteigersegmentes gekauft gerade weil mir das kleine leichte Plastikding Canon 350D so überhaupt gar nicht in der Hand lag. Ich möchte gern etwas solides stabiles haben, das man ordentlich anpacken kann.
In dieser Hinsicht war der erste Griff eine herbe Enttäuschung. Statt der kühlen Härte der alten Minolta, strahlte ein warmes, softes "Fass-mich-an" in die Handfläche. Der gefühlten Wertigkeit lief das doch deutlich zuwider.
Erstaunlicherweise kehrte sich dieser Effekt innerhalb der ersten halben Stunde komplett um 180 Grad um. Die A350 liegt wesentlich geschmeidiger, man möchte sagen sexier in der Hand und der initiale Eindruck minderer Wertigkeit rührt ausschließlich vom verwendeten, in der Oberfläche etwas weicheren Kunststoff her. Greift man nach einer Weile zurück zur alten Minolta wird der Unterschied besonders deutlich. Hier hartes Plastik, bei der Sony solider Kunststoff.
Apropos solide. Die Verarbeitung der Kamera ist über jeden Zweifel erhaben. Die Knöpfe und Schalter rasten solide und haben sehr kleine Spaltmaße, selbst die Gummiabdeckungen sitzen so stramm das sie zu Verlieren unmöglich erscheint. Einzig beim Blitzschuh gibt es bedenken. Da der offen liegt und das Metall schwarz ist, sind sichtbare Abriebe (die aber die Funktion nicht beeinträchtigen) nur eine Frage der Zeit.
Bedienung
Was hat man nicht alles vom Sucher der A300/350 gelesen. Klein, dunkel, matt, im Grunde zu nix zu gebrauchen, und das alles nur wegen diesem unsäglichen Liveview. Meine Meinung: Wer so argumentiert hat die Kamera nicht länger als ein paar Stunden in der Hand gehabt.
Ja der Sucher in kleiner als bei der D5D und klar, der der A700 (die ich auch einen Tag hatte) ist eine ganze Liga darüber. Dennoch hat er sich in der Praxis als ganz normal und brauchbar herausgestellt. Schon nach kurzer Zeit habe ich mich daran gewöhnt und nur beim direkten Vergleich (Minolta links, Sony rechts und abwechselnd durchkucken) konnte man den Unterschied "wirklich sehen".
Über die Knöpfe braucht man nicht viel zu erzählen, alles ist da wohin es gehört, das meiste ist logisch und nachvollziehbar aufgebaut. Die Lösung mit der Fn Taste eine Art abgespecktes, sehr sehr übersichtliches Menü einzublenden, wo man die allerwichtigsten Sachen flink einstellen kann, überzeugt weitestgehend. Ich bin aber auch generell der Meinung das die meisten Amateure schlicht keinen Bedarf für eine überbordende Fülle an Knöpfchen und Schaltern haben. Die wenigsten müssen dauernd binnen Sekunden Einstellungen anpassen um ja nicht ein wichtiges Bild zu verpassen.
Zum Display. Viel ist ja über die Schwenkfunktion geschrieben worden, mir persönlich gefällts außerordentlich gut. Will man es über Kopf halten, beispielsweise um über eine Menschenmenge hinweg zu fotografieren, geht das leider nur recht eingeschränkt, die Neigung ist da ein wenig zu knapp kalkuliert. Andersherum gehts deutlich besser, Makros am Bóden oder Kinder auf Augenhöhe zu knipsen macht damit einfach einen Riesenspass. Auch die Farben und die allgemeine Ablesbarkeit des Displays haben mich sehr positiv überrascht.
Jetzt zum eigentlichen Schmankerl, LiveView. Ich bin immer ein großer Skeptiker gewesen, wenn es darum ging, diese Technik auf DSLRs zu übertragen, denen sie im Kern ja wesensfremd ist. Um es kurz zu machen, ich bin auch hiervon eines besseren belehrt worden. Im Zusammenspiel mit dem schwenkbaren Display macht es Sinn (siehe oben Makros und Kinder) und vor allem auch Spaß. So nebenbei: man kann die Kamera auch auf dem Schoss liegen haben und ganz unauffällig mal knipsen, ohne das die Kollegen in Deckung springen...
Noch ein Wort zum Autofokus. Wer die D5D/D7D kennt und mal ein Konkurrenzmodell in der Hand hatte weis, das hier ein ganz großer Schwachpunkt lag. Meine D5D hat sich oft geweigert auf einfarbige Flächen scharf zu stellen und sobald das Tageslicht nach lies brauchte man schon sehr sehr viel Geduld, weil die Objektive oft hilflos in der Gegend herum fokussierten. Der AF der 350 ist für mich eine deutlich spürbare Verbesserung. Selbst bei Nachtaufnahmen brauchte er nur äußerst selten einen zweiten Anlauf, tagsüber hat er fast immer auf Anhieb gesessen.
Die Kamera zurückzugeben ist mit nach zwei Tagen sehr sehr schwer gefallen. Man kann sich gut an sie gewöhnen und ich bin für meinen Teil überzeugt, das Sony hier einen sehr soliden Grundstein für zukünftige Modelle im Programm hat, um im Einsteigersegment zu punkten.
Hier noch ein paar Fotos (speziell das letzte ist NICHT entrauscht sondern zeigt ISO1600 wie es eben ist):
http://www.grossi-online.de/gallery2/d/888-2/SWPA_Cannes_2008_03.jpg (http://www.grossi-online.de/gallery2/v/WFA/SWPA_Cannes_2008_03.jpg.html) http://www.grossi-online.de/gallery2/d/1008-2/SWPA_Cannes_2008_42.jpg (http://www.grossi-online.de/gallery2/v/WFA/SWPA_Cannes_2008_42.jpg.html) http://www.grossi-online.de/gallery2/d/966-2/SWPA_Cannes_2008_29.jpg (http://www.grossi-online.de/gallery2/v/WFA/SWPA_Cannes_2008_29.jpg.html)
(weitere in der dortigen Galerie)
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