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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Frage an die Astronomen


Olaf S.
05.03.2004, 22:47
Ich erwäge mir ein Teleskop zuzulegen. Ich habe eines ins Auge gefasst mit folgenden Daten:
Hersteller: Bresser
45-450-fache Vergr.,
Brennw. 900 mm.
Objektiv Ø 70 mm,
3 Okulare (20, 8, 4 mm),
5x24 Sucherfernrohr.
Äquatoriale Montierung.
Inkl. Astro-Software,
Aluminium-Stativ,
Zenit-Prisma u.
2x Barlow-Linse.
Ist das halbwege geeignet um Beobachtungen am Himmel zu machen?
Was haben die versch. Okulare zu bedeuten?
Was ist eine Barlow Linse?

korfri
06.03.2004, 00:20
@Olaf,

Du hast eine PN von mir erhalten :)

TorstenG
06.03.2004, 00:38
Hallo!

Ich weiß ja nicht, was korfri Dir geschrieben hat, aber das Teil ist nicht so besonders! Vergleichbares gabs so für ca. 70,- Euro bei LIDL. Die Öffnung (79 mm) ist jedenfalls etwas mager (114 mm wären ok) und der Rest ist auch kaum besser (Qualitativ), aber es ist halt auch immer eine Frage des Geldes und eine, was man im Endeffekt damit machen will! Astrofotos kann man in dieser Klasse getrost vergessen!

Ansonsten eine interessante Seite: www.astronomie.de

Justus
06.03.2004, 01:03
Hallo Olaf,
falls du ein Teleskop suchst um damit Astro-Fotos machen zu können, dann muß ich dir sagen, daß man dafür wohl mehrere Tausend EUR ausgeben müßte (brauchbares Teleskop + Stabiles Stativ + elektronische Nachführung).
Aber für die Anfänge nur zum beobachten reicht eigentlich ein "billiges" Gerät wie das von dir beschriebene. Ich würde allerdings zu einem sog. Newton (Spiegelteleskop) oder bei größeren Durchmessern zu einem "Dobson" (Newton mit "rustikaler" Montierung) mit möglichst großem Durchmesser raten. 150mm oder mehr sollten es wohl sein. Für einige hundert EUR sollte man so etwas kriegen.

Wichtig bei Teleskopen ist übrigens nicht die angegebene Vergrößerung, sondern der Objektivdurchmesser, denn durch diesen ergibt sich die maximale sinnvolle Vergrößerung. Als Faustformel gilt hierbei, daß ein Newtonteleskop in etwa so vielfach sauber vergrößern kann wie der Objektivdurchmesser in Millimetern; bei Linsenteleskopen das doppelte (sind aber i.d.R. um ein vielfaches teurer).
Alles was darüber hinaus "vergrößert" wird entspricht dem aufblähen von Bildern auf einem Monitor (480 x 640 Bild auf 1200 x 1600 Pixel Monitor). Es wird nicht mehr schärfer sondern nur noch größer.

Die Okkulare bestimmen die Vergrößerung. Wenn ich mich richtig erinnere, dann ist es so, daß Objektivdurchmesser in mm geteilt durch die Okkularbrennweite in mm die Vergrößerung ergibt. Allerdings wird bei Vergrößerung das Bild dunkler, so daß man viele Dinge (Galaxien, Nebel) besser mit kleineren Vergrößerungen beobachten kann... naja ich geh wohl langsam zu sehr ins Detail.

Eine Barlow-Linse vergrößert nochmal das vom Okkular gelieferte Bild um das doppelte (mit der gleichen Problematik wie bei der normalen Vergrößerung).

Bei mir ist das alles allerdings schon ein paar Jahre her, darum kann es sein, daß das nicht alles so hundert pro stimmt.

Ich hoffe ich habe dir jetzt kein Kotelett ans Ohr gelabert und konnte dir ein bisschen weiterhelfen.
Gruß,

Justus

korfri
06.03.2004, 11:28
...Wenn ich mich richtig erinnere, dann ist es so, daß Objektivdurchmesser in mm geteilt durch die Okkularbrennweite in mm die Vergrößerung ergibt. ...

Nein.

Für das Astronomische Fernrohr gilt im Prinzip

Vergrößerung = Objektivbrennweite/Okularbrennweite

oder auch = Spiegelbrennweite/Okularbrennweite

wobei Barlow-Linsen aber in sich nochmal vergrößern können,
also z.B. 2-fach oder 3-fach nochmal zum normalen Ergebnis dazu.

Olaf S.
06.03.2004, 14:31
Hallo,

erst einmal herzlichen Dank für die zahlreichen Antworten und Korfri für das aufschlußreiche Telefonat.
Ich bin lediglich auf der Suche nach einem Teleskop, womit man ab und zu mal ein paar Himmelskörper vernünftig betrachten kann und womit ich auch mal meine Kinder alleine lassen kann, ohne Angst haben zu müssen, das wenn es kaputt geht man einen riesigen Verlust eingefahren hat.

Man könnte wahrscheinlich stundenlang weiterphilosophieren und aller größten Wahrscheinlichkeit Teleskope für mehrere 1000 Euros zusammenstellen. :roll:

Ditmar
06.03.2004, 15:26
Was halte die Profis denn z. B. von dem "Celestron NexStar 114/130 GT", kann mann damit schon vernünftige Planetenbeobachtungen machen vielleicht sogar einige Nebel beobachten und fotografieren, oder braucht es dazu mehr.