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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Landschaftsfotografie - mit welchem Objektiv?


pagestin
19.02.2008, 10:06
Hallo zusammen,

schon klar, dass es DAS Objektiv dafür nicht gibt! Deshalb finde ich eine kleine Diskussion darüber spannend!

Ich selbst verwende nun an der Alpha 700 das 17-35 von KoMi. 2 Jahre hatte ich es vorher an der D7D und war zufrieden damit.
Nun finde ich es, subjektiv, sogar noch etwas besser, aber man kommt an Grenzen damit.

Erfahrungen mit einem richtigen WW (< 15) fehlen mir noch.

Wenn ich den Markt so ansehe, möchte ich auch eher auf das neue Tamron (10-24, oder?) warten. Das 11-18 von dieser Firma sei auch gut, aber...??

Oder ist eine Festbrennweite sinnvoll, wenn ja welche?

Ein Fisheye hat man vermutlich bald über!!??


Gibt es Fotofreunde, die ihre Landschaftsmotive auch ohne WW beeindruckend aufnehmen??


Grüße


pagestin

Backbone
19.02.2008, 11:01
Warum denken die Leute immer Landschaft hätte was mit Weitwinkel zu tun?

Es gibt in der Fotografie kaum etwas schwierigeres als gute Landschaftsfotos mit kurzer Brennweite hinzu bekommen. Das Problem ist, dass auf den Fotos einfach viel zu viel drauf ist und man oft ums Verrecken keine Ordnung und Struktur ins Motiv bekommt.

John Shaw ( Landscape Photography (http://www.amazon.de/John-Shaws-Landscape-Photography-Professional/dp/081743710X/ref=pd_bbs_sr_3?ie=UTF8&s=books-intl-de&qid=1203411602&sr=8-3) ) schreibt zur Frage welches Objektiv man nehmen soll: Alle. Er hat sehr schöne Beispiele von 20mm (natürlich an Vollformat) bis hin zu 600mm.

Eventuell wäre eine Investition in so ein Buch ja lohnender als gleich neues Glas zu kaufen. Billiger ist es in jedem Fall.

Backbone

Anaxaboras
19.02.2008, 11:33
Das ist ein weites Feld.

Ich selbst habe zwei Festbrennweiten im WW-Bereich: Das Minolta 20/2.8 und das Sigma 14/2.8. Das Sigma ist meine kürzeste Brennweite. Brauche ich allerdings eher selten. Wenn, dann mehr in Innenräumen als in der Landschaft.
Das Minolta 20/2.8 ist an der a700 nicht so gut, wie man es von der Festbrennweite vielleicht erwarten würde. Wenn's nach draußen geht, ist das aber dennoch mein Standardobjektiv für Aufnahmen mit Polfilter.

Seitdem ich das Zeiss 16-80 habe, wechsle ich deutlich weniger das Objektiv. Wenn ich meinen Park nach unten abrunden würde, würde ich wohl zum Sigma 10-20 tendieren. Das durfte ich mal testen und war ganz angetan davon. Andere User hier schwärmen dagegen vom Sigma 12-24, weil das ein VF-Objektiv ist.

Generell werden Fotos schon schwieriger, je kürzer die Brennweite wird (da hat Backbone Recht). Beim 14er bekomme ich z. B. aus der Hand kaum ein Foto hin, bei dem der Horizont gerade ist. Andererseits eröffnen einem die kurzen Brennweiten aber auch tolle Perspektiven. Etwa, weil der Vordergrund überproportional groß abgebildet wird.

Martin

PeterHadTrapp
19.02.2008, 11:38
Richtig Martin. Je kürzer die Brennweite desto bewusster muss man sie einsetzen und desto sorgfältiger wollen die Fotos gestaltet sein. Oftmals ist die Variante "kürzeste Brennweite und ab dafür" nicht die beste. Gerade Landschaftsfotos sehen oftmals besser aus, wenn sie aus drei Hochkantaufnahmen gesticht sind, als wenn sie mit einer Brennweite aufgenommen wären, die den (etwa) gleichen Bildausschnitt mit einer einzigen Aufnahme zulässt. Das liegt in den besonderen Eigenschaften der kurzen Brennweite begründet, z.B. zu breitgezogene Darstellung der Objekte im Bereich an den Außenseiten links und rechts und der veränderten Größenverhältnisse im Vorder- und Hintergrundbereich im Vergleich zu einem Tele oder einer Normalbrennweite.

Gruß
Peter

pagestin
19.02.2008, 14:31
Warum denken die Leute immer Landschaft hätte was mit Weitwinkel zu tun?

Es gibt in der Fotografie kaum etwas schwierigeres als gute Landschaftsfotos mit kurzer Brennweite hinzu bekommen. Das Problem ist, dass auf den Fotos einfach viel zu viel drauf ist und man oft ums Verrecken keine Ordnung und Struktur ins Motiv bekommt.

Backbone

Nun, für mich ist Landschaft Raum, zuerst Weite und dann auch Tiefe. Da das vermutlich viele Betrachter ähnlich sehen, sind klassische Aufnahmen eben sehr oft mit e. WW entstanden.

rmaa-ismng
19.02.2008, 16:19
Wer mal meine Bilder ansieht in der Galerie wird feststellen das Landschaft sehr wohl auch weiter Winkel heißt.

Ich mache derzeit fast ausschließlich mit zwei Objektiven meine Bilder.
Das derzeit meistgenutzte ist das 12-24mm.

Landschaft ist weit und tief. Da hast Du natürlich Recht. Sie kann aber eben auch das Gegenteil sein. Es kommt eben darauf an was Du darstellen willst.
Wenn Du das Objekt im Vordergrund in die Tiefe des Raumes stellst und mit dem Weitwinkel aufnimmst kommen die herrlichsten Bilder raus.
Im anderen Fall kannst Du es natürlich auch schön freistellen. Du kannst Dich auf einen Teil der Landschaft konzentrieren und ein Objektiv wie das 28-75 verwenden. Mein zweitgenutztes. In weniger häufigen Fällen kommt dann noch das 100-400 APO mit der extremen Telewirkung dazu. Die Lichtverhältnisse bei Sonnenschein lassen sich allerfeinst komprimieren mit solch einer Tüte.

Also generell würde ich zunächst für Landschaft den weiten Winkel bevorzugen. Aber eben nur in Verbindung mit zwei weiteren Objektiven.

come_paglia
19.02.2008, 17:56
Interessant, wie unterschiedlich die Geschmäcker sind. ;)
Brennweiten kürzer 24 mm nutze ich in der Landschaft nur extremst selten - mit WW aufgenommene Landschaftsaufnahmen beeindrucken mich fast nie.

Wenn ich mehr Weite darstellen will, erstelle ich eigentlich lieber Panos, die kommen meinen Sehgewohnheiten einfach näher.

Schau Dich doch z. B. mal ein bisschen in unserer Landschaftsgalerie (http://www.sonyuserforum.de/galerie/categories.php?cat_id=828) um, welche Bilder Dir von der Gestaltung her gut gefallen. Unter vielen Bildern stehen noch die exif-Daten, und im Zweifelsfall hilft Dir auch eine PN an den Bildeinsteller weiter.

LG, Hella

HolgerB
19.02.2008, 18:06
Mein persönlicher Geschmack: 24 mm reichen mir meist nach unten. Ich habe noch ein 20er, aber das braucht's gar nicht unbedingt immer. Die meisten meiner Landschaftsaufnahmen entstehen tatsächlich im mehr oder weniger normalen Bereich zwischen 24 und 50 mm, manchmal sogar noch länger.

Landschaftsaufnahmen mit auskorrigerten Superweitwinkeln mögen zwar spektakulär aussehen, aber letztendlich sehe ich das als "Special Effect" an, der mit der Dauer auch an Reiz verlieren wird. Zudem wirkt der Effekt auch nicht immer: einmal sah ich Fotos, bei denen mir der Fotograf dazusagen musste, dass die Brennweite 10 mm (+ crop) betrug. Ich hätte auf 28 mm getippt - das Motiv war einfach nicht geeignet.

Just my $0.02!

Schöne Grüße,
Holger