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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wie testet Ihr Objektive?


whz
21.01.2008, 11:55
Hallo in die Runde!

Ich habe mal eine (vielleicht ungeschickte) Frage zum Objektivtesten an einer DSLR:

Wie kann man bei einem durchschnittlichen PC die Auflösung eines Objektivs tatsächlich feststellen? Wo sind die Grenzen des Sensors bzw. der Digitaltechnik überhaupt?

Ich darf Euch mal meine Teststellung schildern

Sony Alpha 100, mit 2 Sek (Spiegel geht dann hoch),. Selbstauslöser vom Stativ, Stabi abgestellt, AF nur mit Mittelsensor, da der am empfindlichsten ist, ISO 100, Blendenreihe mit den am Objektiv aufgedruckten Brennweiten.

Betrachtet im ACDSee, dreimal bis viermal vergößert (also 3x bis 4x auf das Lupensymbol geklickt) und dann geschaut.

Die Bilder waren bei unterschiedlichem Wetter natürlich unterschiedlich, aber bei trübem Wetter zeigten sie eine bessere Auflösung, bei Sonnenschein wirkten die Bilder so, alsob die Kanten überbetont sind bzw. leicht verwaschen sind.

Habt Ihr da mal eine Erklärung, mache ich was falsch?

Danke im Voraus
Euer Wolfgang

ttouch
21.01.2008, 12:36
Hast du Beispielbilder?

Mikosch
21.01.2008, 12:43
Moin!

Ich teste Objektive nur in der Praxis an realen Motiven. Vom stundenlangen Test-Reihen-Verballern wird mein fotografisches Auge nicht besser.

Und was nützt mir ein top-auflösendes Objektiv, wenn ich kein geschultes Auge für die Motive habe? Aber vielleicht kannst Du mir/uns erklären warum das für Dich von besonderer Bedeutung ist?

Das teilweise bei Sonnenschein Deine Bilder so wirkten, als ob die Kanten überbetont sind bzw. leicht verwaschen sind, kann für mein Verständnis z.B. an der Vergütung der jeweiligen Objektive liegen. Außerdem KANN es auch an der fehlerhaften Darstellung Deines Monitors liegen.

Wenn Du fragst, ob Du was falsch machst möchte ich fast sagen: "Ja, gehe fotografieren!" :D

Schönen Start in die Woche wünscht
Mikosch

Conny1
21.01.2008, 12:50
Moin!

Ich teste Objektive nur in der Praxis an realen Motiven. Vom stundenlangen Test-Reihen-Verballern wird mein fotografisches Auge nicht besser.

Und was nützt mir ein top-auflösendes Objektiv, wenn ich kein geschultes Auge für die Motive habe? Aber vielleicht kannst Du mir/uns erklären warum das für Dich von besonderer Bedeutung ist?

Das teilweise bei Sonnenschein Deine Bilder so wirkten, als ob die Kanten überbetont sind bzw. leicht verwaschen sind, kann für mein Verständnis z.B. an der Vergütung der jeweiligen Objektive liegen. Außerdem KANN es auch an der fehlerhaften Darstellung Deines Monitors liegen.

Wenn Du fragst, ob Du was falsch machst möchte ich fast sagen: "Ja, gehe fotografieren!" :D

Schönen Start in die Woche wünscht
Mikosch

Du sprichst ma authe Thele.:top:

whz
21.01.2008, 13:07
Nun, es ist für mich wichtig, denn wenn man knapp € 700 auf den Tisch legt für eine Zeisslinse (und schon vorher mehrere Exemplare getestet hat) ist man interessiert, ein gutes Stück zu erwischen bzw. "Beweise" für einen Umtausch zu sammeln.

Daher meine Bitte um Hilfe.

LG
Wolfgang

Somnium
21.01.2008, 13:11
Ich hab ne 2000€ Linse und sie noch nie testen wollen... so richtig verstehen kann ich sowas nicht. Aber darum gehts ja nicht.

Versteh ich dich richtig, du machst Test im freien, mit natürlichem Licht? Ehrlich gesagt glaube ich, das kann nichts werden. Bei so nem Test muss man vergleichen können. Und dafür müssen konstante Bedingungen herrschen. Sowas geht nur mit Kunstlicht.

rmaa-ismng
21.01.2008, 13:13
Nun, es ist für mich wichtig, denn wenn man knapp € 700 auf den Tisch legt für eine Zeisslinse (und schon vorher mehrere Exemplare getestet hat) ist man interessiert, ein gutes Stück zu erwischen bzw. "Beweise" für einen Umtausch zu sammeln.

Daher meine Bitte um Hilfe.

LG
Wolfgang

Wolfgang, nehm ein Bild draußen mit viel Details.
Und dann mache die Vergleichsbilder. Auf Stativ, mit Spiegelvorauslösung und dem ganzer Schnotter..!

Das ist das gescheiteste. Wenn Dein Zeiss wirklich dezentriert oder so sein sollte siehst Du das bei einem Allerweltsmotiv mit viel Details am ehesten.

PeterHadTrapp
21.01.2008, 13:14
Hallo Wolfgang

wenn ich tatsächlich ein Objektiv testen muss dann sieht das bei mir folgendermaßen aus.

- ich teste nie ein Objektiv für sich, sondern IMMER Objektive im direkten Vergleich, nur dann habe ich einen Maßstab.

Vorbereitungen:

- reproduzierbare Lichtbedingungen (bei mir heißt das zwei Fotolampen)
- einen Objektivtestchart an die Wand kleben
- Stativ peinlichst genau planparralell zur Wand ausrichten
- SVA, Drahtauslöser

Bilder:
- Brennweite, Blende, Belichtungszeit, WB fest eingesellt, Fokus auf Single-AF
- pro Brennweite und Blende jeweils 10 Versuche nach folgendem Schema:
1) Fokussieren + Bild aufnehmen
2) auf MF umschalten
3) Fokus manuell auf Naheinstellgrenze stellen
4) wieder auf AF umschalten
5) neu fokussieren + Bild aufnehmen

Von diesen so entstandenen 10 Bildern mit gleichen Einstellungen suche ich das jeweils schärfste heraus.

Und wie gesagt: für mich haben die Testbilder nur Aussagekraft, wenn ich direkt mit einem Alternativ-Objektiv vergleichen kann.
Ich habe das neulich mal mit meinen Teles gemacht, weil ich sehen wollte welches Objektiv aus meiner Sammlung bei 200mm die beste Schärfe liefert.

Gruß
Peter

ttouch
21.01.2008, 13:15
Nun, es ist für mich wichtig, denn wenn man knapp € 700 auf den Tisch legt für eine Zeisslinse (und schon vorher mehrere Exemplare getestet hat) ist man interessiert, ein gutes Stück zu erwischen bzw. "Beweise" für einen Umtausch zu sammeln.

Daher meine Bitte um Hilfe.

LG
Wolfgang

Pass auf, selbst gemachte "Tests" verunsichern ehe als dass sie Gewissheit verschaffen. Ich "Teste" nur, wenn ich mit den Alltagsergebnisse nicht zufrieden binn. Dann versuche ich, unter extremen Bedingungen den "Fehler" zu Provozieren. Hab da erst eiinmal mit einem Dezentrierten Objektiv gemacht, sonst fotografiere ich lieber in der "freien Eildbahn" als zuhause im "Testlabor"...

ansisys
21.01.2008, 13:31
Ich teste nie. Wenn mir ein Objektiv zusagt, behalte ich es, wenn nicht, gebe ich es zurück, ansonsten fotografiere ich. Es gibt mir zu viele Fehlerquellen, die Tests beeinflussen, mich eingeschlossen.

Jens N.
21.01.2008, 13:41
Ich mache es so wie Peter (allerdings reichen mir drei Aufnahmen je Einstellung - ist schon Aufwand genug). Ich verstehe aber auch diejenigen, die ihre Objektive einfach benutzen und nicht besonders testen. Es ist schon ziemlicher Aufwand und kann einen verunsichern wenn man's nicht richtig macht (und wechselndes Licht ist z.B. schon eine mögliche Fehlerquelle - andererseits hat auch Kunstlicht so seine Tücken). Der beste Test ist immer noch die Praxis - allerdings dauert es da dann auch meist länger, bis man vernünftige Aussagen zu einem Objektiv treffen kann.

japro
21.01.2008, 13:41
Direkte Sonne erhöht den Szenenkontrast, da kann dieselbe Schärfung die bei einem Trübwetterfoto noch gut war schon überschärft aussehen (eben überbetonung der Kanten).

Die Auflösung wird man mit einer Digitalkamera übrigens nicht ermitteln können. Alle guten Objektive "lösen mehr auf" als der Sensor. Ich weiss auf photozone etc. steht es anders, aber die nehmen Auflösung bei 50% Kontrastübertragung...

PeterHadTrapp
21.01.2008, 15:57
Ich teste an sich auch wirklich sehr selten auf diese Art. Wenn doch dann gibt es da sehr konkrete Gründe für, etwa eine teuere Neuanschaffung.

Neulich war mir aber auch schlicht langweilig und ich wollte mein Tamron 200-400 unbedingt mal ausprobieren, es war aber einfach kein Wetter dazu (nur trübe Suppe).

Nachdem es zu diesem Objektiv extrem unterschiedliche Einschätzungen gibt, wollte ich es einfach mal wissen. Insbesondere hat mich der Vergleich mit dem 75-300 VS1 bei 300mm interessiert.

Gruß
Peter

ttouch
21.01.2008, 16:33
Ich teste an sich auch wirklich sehr selten auf diese Art. Wenn doch dann gibt es da sehr konkrete Gründe für, etwa eine teuere Neuanschaffung.

Neulich war mir aber auch schlicht langweilig und ich wollte mein Tamron 200-400 unbedingt mal ausprobieren, es war aber einfach kein Wetter dazu (nur trübe Suppe).

Nachdem es zu diesem Objektiv extrem unterschiedliche Einschätzungen gibt, wollte ich es einfach mal wissen. Insbesondere hat mich der Vergleich mit dem 75-300 VS1 bei 300mm interessiert.

Gruß
Peter

Und wie lautet dein Urteil?

PeterHadTrapp
21.01.2008, 16:40
Und wie lautet dein Urteil?
geht so ...

bei 300mm und Blende 8 fand ich das Ofenrohr besser, weil Kontrastreicher. Das Tamron ist ziemlich flau und nicht unbedingt unschärfer aber es kommt nicht an die Brillanz des großen Ofenrohres ran.
Bei 5,6 und 300mm ist das Tamron in meinen Augen besser, weil ich da beim 75-300 die größeren Farbsäume gesehen habe.

Das Tamron ist sicher eine brauchbare Linse für den Preis, allerdings steht in unserer Objektivdatenbank eine Einschätzung, die ist mir deutlich zu euphorisch.

Ehrlicherweise gebe ich aber zu, dass das 80-200 + 1,4fach-Konverter (OK, ist nicht ganz 300mm) beide sichtbar geschlagen hat. Praktisch überhaupt keine Farbsäume und bei gleichen Blenden kontrastreicher und einen Tick schärfer). Das hat mich ehrlicherweise etwas verblüfft, weil ich das früher immer andersrum erlebt hatte, nämlich so, dass das 75-300 besser war als das 80-200 mit Konverter.

Peter

Schmiddi
21.01.2008, 17:13
@Peter: aber dann testest Du im Nahbereich? Weil man (meine Meinung) ein "normales" (= Nichtmakro) Objektiv doch eher bei >10m oder so nutzt. Und ich bin nicht sicher (kein Ingenieur der Optik), ob ich die Ergebnisse von 2m einfach so 1 : 1 auf größere Distanzen umdeuten darf?

So ratlos wie Dein Status grüßt,
Andreas

PS: Ich teste nicht, ich benutze...

PeterHadTrapp
21.01.2008, 17:17
Ist sicher nicht optimal, weil der Flur nur so ca. 8 m lang ist, meinst Du das macht so viel aus ?

Schmiddi
21.01.2008, 19:34
OK, 8m ist schonmal ein Wort (mein Flur ist nur so 3,50m übern Daumen :D). Da könnte das schon vergleichbare Ergebnisse bringen. Kein Ingenieur des Objektivrechnens hier? OK, vermutlich eher nicht...

Schmiddigrüße

Justus
21.01.2008, 19:42
Hallo,
ich habe mich ein paar mal an Objektivtests versucht, es aber so gut wie aufgegeben. Da hat schonmal die Kitlinse 18-70 alles andere in dem Bereich verblasen, und das Ofenrohr das SSM abgeledert. Mit den Praxisergebnissen haben sich die "Erkenntnisse" bei mir selten gedeckt. Mag sein, daß ich einfach nur unfähig bin, einen korrekten Aufbau hinzubekommen, aber ich sehe mittlerweile an Praxisbildern viel besser, ob mir ein Objekitv im täglichen Gebrauch zusagt.

Man kann sich mit solchen Test auch Objektiven regelrecht vermiesen. Ich war bisher immer ganz angetan von der Leistung meines alten Sigma 28/1,8 Aspherical. Dann habe ich es mal mit dem 28-70/2,8 G verglichen und dort ist es gnadenlos abgestunken. Juckt mich jetzt aber auch nicht weiter, weil die Praxisergebnisse mich auch hier zufriedengestellt haben.

Gruß
Justus

konzertpix.de
21.01.2008, 20:17
...Ich war bisher immer ganz angetan von der Leistung meines alten Sigma 28/1,8 Aspherical. Dann habe ich es mal mit dem 28-70/2,8 G verglichen und dort ist es gnadenlos abgestunken. Juckt mich jetzt aber auch nicht weiter, weil die Praxisergebnisse mich auch hier zufriedengestellt haben.

Gruß
Justus

Hi, Justus,

geht mir interessanterweise ganz ähnlich, zuletzt letzten Samstag, als ich trotz vorhandenem Tamron 28-75/2.8 mir mal wieder das Minolta 28/2.8 gegriffen hatte (mein Tamron erscheint mir definitiv deutlich "härter" im Sinne von schärfer bei Offenblende zu sein als das Minolta). Ich denke, das dürfte allerdings daran liegen, daß ich mit einer Festbrennweite einfach disziplinierter fotografiere als mit einem Zoom-Objektiv. Wohl, weil ich mich da für den passenden Bildausschnitt bewußt selber bewegen muß und nicht einfach nur den Ring am Objektiv weiter drehe :top:

LG, Rainer

kassandro
21.01.2008, 21:54
Ich nehm einfach Motive mit viel Feinstruktur insbesondere an den seitlichen Rändern. Beim 1.Motiv ist die Sonne im Rücken, beim 2. rechts vom Objektiv, beim 3. Links vom Objektiv, beim 4. ist die Sonne schräg von vorne, so daß sie aber noch nicht ins Objektiv hereinscheint. Und dann macht man natürlich die Aufnahmen mit verschiedenen Blenden. Bei schlechteren Lichtverhältnissen macht man dann noch Testaufnahmen, um den AF zu testen.
Ich hab gerade ein neues Tamron 11-18mm bekommen. Die Preise dieses UWW sind ja in den letzten Monaten stark gefallen. Beim jetzigen katastrophalen Wetter (200mm Niederschlag seit Freitag Abend) kann ich natürlich obiges Testprogramm nicht ausführen. Da mußte ich mich notgedrungen auf Innenaufnahmen mit nach oben gerichteten Blitz beschränken. Die Resultate waren jedoch so erfreulich, daß ich besseres Wetter kaum mehr erwarten kann.