Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : menschenleer
superdifeje
02.01.2008, 19:00
Hallo,
anbei ein Foto bei dem ich wieder ein Problem habe. Oftmals empfinde ich eine bestimmte Stimmung beim Fotografieren. Soweit so gut - allerdings habe ich meine Zweifel ob ein außenstehender Betrachter das Bild einfach nur nichts sagend findet, weil ihm meine persönlichen Assoziationen fehlen.
Hier ein Beispiel.
http://www.sonyuserforum.de/galerie/data/thumbnails/811/menschenleer3.jpg (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=48270)
Geht euch das manchmal auch so? Freue mich über Kommentare zum Thema und / oder zum Bild.
Lieber Gruß;
Jeannine
Moin,
genauso...isses:D
noch viel schlimmer aber ist es bei richtig guten Bildern....
in frühen Zeiten, als ich meine ersten selbstgemachten Großbilder
für Poster gedruckt sah...war ich stolz wie Oskar, habe sie aufgehängt...
alle die dran vorbeiliefen, sagten nix oder....
"die sind ja gedruckt...?":shock::shock::shock:
was du da zeigst ist eine Szene....
da gibt es viel zu sehen...
nur was willst du uns sagen?
Mfg gpo
Wenn man häufig mit dem Zug unterwegs war oder ist, kann man schon ganz gut was mit dem Bild anfangen.
Mich erinnert es daran, wie nervtötend es war, wenn der Zug wintertags mal wieder eine viertel Stunde später kam, man alleine am Provinzbahnhof gehockt hat und versuchte, nicht gerade am Boden festzufrieren.
Von mir diesbezüglich ein klares :top:
About Schmidt
02.01.2008, 20:57
Das ist glaube ich das Problem aller, mich eingeschlossen, die nicht wissen, was sie tun. Ein guter Fotograf weiss genau, was er mit seinem Foto transportiert und welche Assoziationen es bei dem Betrachter hervorruft. Deshalb ist es ein guter Fotograf. Ein gutes Bild spricht für sich selbst und benötigt keine Kommentar (Zitiat Fritzchen) Womit er recht hat. Wenn wir, die wir nicht wissen, wie ein Bild wirkt, verunsichert dies zusätzlich.
Dein Bild gefällt mir ausgesprochen gut. Es könnte etwas kräftiger Durchgezeichnet sein. Ich habe mir mal erlaubt es so zu bearbeiten, wie ich es mir vorstelle, wenn es Dir nicht gefällt nehme ich es selbstverständlich wieder heraus.
http://www.sonyuserforum.de/galerie/data/thumbnails/6/Bahnhof.jpg (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=48281)
Gruß Wolfgang
Ein guter Fotograf weiss genau, was er mit seinem Foto transportiert und welche Assoziationen es bei dem Betrachter hervorruft.
Daraus wiederum stelle ich mal die Behauptung auf, dass es keine wirklich guten Fotografen gibt, weil einfach niemals alle Menschen gleich reagieren werden. Ich wage mal zu behaupten, dass das selbst der beste Fotograf auf einer Vernissage mit sagen wir 100 Gästen nicht hinbekommen wird, dass jeder Gast bei einem bestimmten Bild genau das denkt, was der Fotograf vorher im Sinn gehabt hat...
Anaxaboras
02.01.2008, 22:40
Hallo liebe Jeannine
Deine persönlichen Empfindungen in diesem Moment nachzuvollziehen, ist schon eine schwierige Sache :roll:. Wer nicht auf dem Bahnsteig stand und wie du vielleicht frierend gewartet hat, findet das Bild eventuell etwas langweilig.
Motivmäßig ist jetzt ja in deinem Foto nicht allzuviel los. Und dann noch dazu das trübe Licht.
Mit etwas mehr Spannung beim Bildaufbau könntest du vielleicht noch stärker das Interesse für das gar nicht so verkehrte Foto wecken. Wie wär's beim nächsten Mal mit einem Weitwinkel aus Bodenhöhe? Oder warten, bis ein Zug einfährt?
Weil es ja auch um Emotionen geht, fällt mir gerade noch ein: Am besten transportiert man Gefühle beim Betrachter, indem man Menschen zeigt, die das auszulösende Gefühl ausdrücken. Mach doch vielleicht einfach mal ein Selbstportrait, wie du da so frierend auf dem Bahnsteig stehst :D.
Martin
rmaa-ismng
02.01.2008, 23:45
Genau, Martin, damit ist aber auch schon viel gewonnen.
Sich mit dem Gefühl oder der Empfindung bewusst auseinanderzusetzen, sich dessen bewusst werden. Das ist der erste Schritt.
Warum habe ich dieses Gefühl? Was löst es aus?
Bloss meistens gehen wir alle viel zu unbewusst durch unsere Umwelt!
Leider.
About Schmidt
03.01.2008, 08:52
Daraus wiederum stelle ich mal die Behauptung auf, dass es keine wirklich guten Fotografen gibt, weil einfach niemals alle Menschen gleich reagieren werden. Ich wage mal zu behaupten, dass das selbst der beste Fotograf auf einer Vernissage mit sagen wir 100 Gästen nicht hinbekommen wird, dass jeder Gast bei einem bestimmten Bild genau das denkt, was der Fotograf vorher im Sinn gehabt hat...
Richtig, da stimme ich Dir zu. Wichtig ist aber (denke ich) nicht die gleichen sondern überhaupt Emotionen zu wecken. Wenn ein Bild das schafft, hat es sein Ziel doch schon erreicht.
Auch mit Deiner Behauptung, dass es keine wirklich guten Fotografen gibt, wirst Du richtig liegen. Denn kaum ein Fotograf wird mit dem, was er gemacht hat, jemals zu 100% zufrieden sein.
Gruß Wolfgang
simply black
03.01.2008, 09:58
Bilder sind für mich eine Teil einer Sprache. Sie "funktuionieren", wenn sie erklärungsfrei im Betrachter Spuren hinterlassen.
Das Bild funktioniert bei mir emotional sehr gut, ich mag es sehr.
Ich empfinde beim Betrachten Deines Bildes Verlorenheit und eine klamme, leicht schneidende Kälte.
In Wolfgangs Bearbeitung geht das Verlorene für mich verloren, die Kälte auch, da funktioniert es für mich nicht mehr so. Da wird durch die veränderte Tonung eine Situation von "alt" transportiert, die aber im (für mich unaufgelösten) Widerspruch zur doch klaren Technik steht, die abgebildet ist.
Wichtig ist aber (denke ich) nicht die gleichen sondern überhaupt Emotionen zu wecken. Wenn ein Bild das schafft, hat es sein Ziel doch schon erreicht.
Da stimme ich Dir voll zu! :top:
superdifeje
03.01.2008, 17:45
Hallo und vielen Dank für eure interessanten Beiträge. Anscheinend geht es ja dann doch einigen ähnlich wie mir bezüglich Bilder und den Emotionen dazu...
Danke Wolfgang für deine Bearbeitung des Bildes! Hat was! :top:
Also ich möchte euch sagen, was mir beim Aufnehmen des Bildes durch den Kopf gegangen ist und was ich persönlich mit dem Bild assoziiere: Ich denke "simplyblack" hat es da bereits sehr gut getroffen!! :) Ich verbinde das Foto mit Einsamkeit, Kälte (sowohl vom Wetter als auch menschlich), Verlorenheit und einer gewissen Trostlosigkeit.
Wolfgang sagte schon richtig:" Wichtig ist aber (denke ich) nicht die gleichen sondern überhaupt Emotionen zu wecken. Wenn ein Bild das schafft, hat es sein Ziel doch schon erreicht."
(Na ja und so gesehen ist Langeweile ja auch eine Emotion und wir sind alles begnadete Fotografen! Ach was sage ich...Künstler!! ;););)) *kicher*
Lieber Gruß,
Jeannine