PeterHadTrapp
20.12.2007, 08:33
Diese Geschichte heißt:
... man wächst am Widerstand ... oder Peters Versuch ein "professionelles Gruppenbild" der Verwandten seiner Frau zu machen ...
Folgendes wollte ich Euch einfach noch bevor Weihnachten wird erzählen ... jetzt wo es noch ein einigermaßen gutes Ende genommen hat ...
Die Geschichte fängt an im August dieses Jahres. Da heiratetet mein Lieblingsneffe. Dessen Schwiegermutter ist Fotografin und betreibt ein kleines feines Studio hier auf dem Land in der Bayerischen Rhön. Von Hochzeiten bis Studioportraits macht sie so das Übliche bei hohem handwerklichen Niveau. Die Gottesdienstfotos von der Trauung hat sie mir überlassen, weil sie gerne bei der Trauung ihrer Tochter einfach in der Gemeinde sitzen wollte und weil sie wusste, dass ich da recht routiniert bin. Außerdem ich wurde auch gebeten, die Schnappschüsse von der Feier zu machen, das ging HSS-indirekt und dem 85er relativ weit offen super.
Lediglich das Gruppenfoto (ca. 60 Personen auf der Rathaustreppe) hat sie mit der Mittelformat-Mamya auf analog selber übernommen. Das war für mich super interessant, weil ich mal sehen konnte wie "der Profi" so etwas anstellt und auf was man achten sollte. (Zweite Person zum mitkucken, sehr viel Zeit beim stellen der Leute gelassen, Menschen sinnvoll nach den Farben ihrer Kleider sortiert etc.)
Als dann 4 Wochen später meine Nichte ihre Tochter taufen ließ, habe ich versucht das "Verstandene" selbst umzusetzen und das Gruppenbild (auf dem ich auch selbst drauf bin) zu machen. Ich war mit dem Ergebnis recht sehr zufrieden (für meinen ersten Versuch in der Richtung) und vielleicht schon ein bisschen übermütig.
http://www.peters-pixworx.de/galerie/data/thumbnails/32/Gruppenbild_01_web.jpg (http://www.peters-pixworx.de/galerie/img206.htm)
Jedenfalls entstand aus dieser Aktion dann die Idee, die Eltern meiner Frau mit einen Gruppenbild ihrer Kinder (+Partner) und Enkel zu beschenken. Kein Problem, einmal beim Profi zugekuckt, einmal selber gemacht - das kriegen wir doch locker hin. :mrgreen:
Also wurde ein Termin ausgehandelt, was schon schwierig genug war. Beim Besprechen des Termines merkte ich schon, dass ein Teil der Verwandtschaft überhaupt keine Lust auf die Sache hatte :? (vielleicht war das die verpasst Chance, das ganze zu knicken ...)und eine Örtlichkeit ausgekuckt (die Treppe vor dem Stadtschloss in Gersfeld).
An besagtem Termin regnete es dann Bindfäden ... :shock:
Was nun ? Ich bin also 2 Stunden bevor es losgehen sollte nach Gersfeld runtergefahren und habe mit der Familie, die das Schloss bewohnt gesprochen ob wir auf der Treppe IM Schloss heute nachmittag fotografieren dürften, was zum Glück gestattet wurde (oder war das Pech, weil das die zweite verpasste Chance war das ganze abzublasen ...). Ich habe dann die Lampenstative und meine 2 5600er eingepackt und bin runtergefahren um zu kucken wie man das hinbekommen könnte.
Da fingen dann die Probleme an. Hat schonmal jemand versucht ein Lampenstativ (das ja nun keine unterschiedlich lang ausfahrbaren Beine hat) auf einer Treppe aufzubauen .... :| Mit Kartons, Steinen, Büchern und umgedrehten Blumenübertöpfen (was man halt im Treppenhaus eines kleinen Schlösschens so findet :crazy: ) habe ich dann die Lampenstative leidlich gerade und beängstigend wacklig zum stehen bekommen. Durchlichtschirme mit Blitzen drangesteckt und auf praktisch volle Höhe ausgefahren, verbunden mit einem Stoßgebet, dass an die kippelige Konstruktion keiner drantippt - potentielle "Gesamtsturzhöhe" ca. 4 m. So hoffte ich, die auf der gegenläufigen Treppe zu positionierenden Verwandten, beleuchten zu können.
Dann habe ich erste Probeschüsse ohne die Leute gemacht und gemerkt, dass das alles verflixt nochmal nicht so einfach wird :shock:
:flop: - Zuhause im Kämmerlein ein Portrait oder Halbportrait auszuleuchten ist eine Sache, dort vor Ort aber eine Fläche von ca. 3 x 4 m beleuchten zu müssen eine völlig andere. Ich musste dann auf ISO 400 damit ich überhaupt Licht auf die ganze Fläche bekomme.
:flop: - Dann ging das auch nur vollfrontal, weil ich die Blitze alleine vom Platz her überhaupt nicht anders stellen konnte und es mit meinem bisschen Licht gar nicht anders ging.
:flop: - Mehr abblenden konnte ich auch nicht wirklich, weil das nochmal Licht gekostet hätte. So ging eben nur eine superlangweilige Stellung der Gruppe, schön nebeneinander wegen der Schärfentiefe.
:flop: - und das blöde Treppengeländer spiegelte wie Schwein, trotz Durchlichtschirme ...
:flop: - Jedenfalls war ich grade so schön richtig verzweifelt, als meine völlig genervten und lustlosen Verwandten kamen.
:flop: - und jetzt kam da nächste Problem. Meine Liebste, die mir bei den Fotos anlässlich der Taufe im Sommer schön assistiert hatte (beim stellen der Leute und aufpassen wie alle kucken), konnte das hier gar nicht, weil sie a) selbst mit aufs Bild musste und b)verstrickt war, da es ihre Brüder/Neffen/Nichten/Kinder waren. Und ich selber musste ja auch noch drauf ...
:flop: - und meine Frau hatte dann auch noch vergessen mein Jackett mitzubringen als sie mit den Kindern kam ....
Entsprechend war das Ergebnis einfach nur gruselig, außer dass es einigermaßen scharf war, stimmte da schlicht nichts. Personen teilweise verdeckt und idiotisch angeordnet, Schlagschatten, ich habe nichtmal ein Jackett an, das Geländer spiegelt ...
:? Da waren sie mal wieder diese Gedanken ... die mich auch manchmal beschleichen, wenn ich die neue Ausgabe der Naturfoto durchblättere ... "verkauf doch einfach alles, richte wieder ein Aquarium ein und lass die Leute Fotos machen die es können ... und les´schöne Romane" :evil:
OK, jetzt war ja eh nichts mehr rückgängig zu machen, die Verwandten waren ganz neugierig, "zeig doch mal das Bild" .... dasjenige, das dann noch das Beste war ist dieses hier: :flop:
http://peters-pixworx.de/galerie/data/thumbnails/4/trapp_familienbild_Anfangsbild.jpg (http://peters-pixworx.de/galerie/img287.htm)
Es folgte also mal wieder der Versuch mit Photoshop zu retten, was an sich nicht zu retten ist.
Geländer aus einem eher unterbelichteten Bild eingebaut. Den häßlichen Hintergrund komplett ausgewechselt, Die Gesichter der Menschen in eine leidlich gesunde Farbe versetzt (und zwar praktisch jedes einzeln, weil mein Licht dann doch recht ungleichmäßig war ...), einen erträglichen Beschnitt gewählt und noch ein bisschen finetuning. Das endgültige Bild (bei dem noch das Spiegeln auf dem Gesicht der obersten Frau beseitigt ist und die Hand meiner Tochter unter dem Geländer in eine normale Farbe gebracht, steht nun in etwas größer als Din A4 hier im Rahmen auf dem Schreibtisch und meine Frau findet es klasse ... :cool:
http://peters-pixworx.de/galerie/data/thumbnails/4/Familienbild_trapp_final.jpg (http://peters-pixworx.de/galerie/img288.htm)
Wie sagt Fritzchen immer: Du wächst am Widerstand ... :top:
... man wächst am Widerstand ... oder Peters Versuch ein "professionelles Gruppenbild" der Verwandten seiner Frau zu machen ...
Folgendes wollte ich Euch einfach noch bevor Weihnachten wird erzählen ... jetzt wo es noch ein einigermaßen gutes Ende genommen hat ...
Die Geschichte fängt an im August dieses Jahres. Da heiratetet mein Lieblingsneffe. Dessen Schwiegermutter ist Fotografin und betreibt ein kleines feines Studio hier auf dem Land in der Bayerischen Rhön. Von Hochzeiten bis Studioportraits macht sie so das Übliche bei hohem handwerklichen Niveau. Die Gottesdienstfotos von der Trauung hat sie mir überlassen, weil sie gerne bei der Trauung ihrer Tochter einfach in der Gemeinde sitzen wollte und weil sie wusste, dass ich da recht routiniert bin. Außerdem ich wurde auch gebeten, die Schnappschüsse von der Feier zu machen, das ging HSS-indirekt und dem 85er relativ weit offen super.
Lediglich das Gruppenfoto (ca. 60 Personen auf der Rathaustreppe) hat sie mit der Mittelformat-Mamya auf analog selber übernommen. Das war für mich super interessant, weil ich mal sehen konnte wie "der Profi" so etwas anstellt und auf was man achten sollte. (Zweite Person zum mitkucken, sehr viel Zeit beim stellen der Leute gelassen, Menschen sinnvoll nach den Farben ihrer Kleider sortiert etc.)
Als dann 4 Wochen später meine Nichte ihre Tochter taufen ließ, habe ich versucht das "Verstandene" selbst umzusetzen und das Gruppenbild (auf dem ich auch selbst drauf bin) zu machen. Ich war mit dem Ergebnis recht sehr zufrieden (für meinen ersten Versuch in der Richtung) und vielleicht schon ein bisschen übermütig.
http://www.peters-pixworx.de/galerie/data/thumbnails/32/Gruppenbild_01_web.jpg (http://www.peters-pixworx.de/galerie/img206.htm)
Jedenfalls entstand aus dieser Aktion dann die Idee, die Eltern meiner Frau mit einen Gruppenbild ihrer Kinder (+Partner) und Enkel zu beschenken. Kein Problem, einmal beim Profi zugekuckt, einmal selber gemacht - das kriegen wir doch locker hin. :mrgreen:
Also wurde ein Termin ausgehandelt, was schon schwierig genug war. Beim Besprechen des Termines merkte ich schon, dass ein Teil der Verwandtschaft überhaupt keine Lust auf die Sache hatte :? (vielleicht war das die verpasst Chance, das ganze zu knicken ...)und eine Örtlichkeit ausgekuckt (die Treppe vor dem Stadtschloss in Gersfeld).
An besagtem Termin regnete es dann Bindfäden ... :shock:
Was nun ? Ich bin also 2 Stunden bevor es losgehen sollte nach Gersfeld runtergefahren und habe mit der Familie, die das Schloss bewohnt gesprochen ob wir auf der Treppe IM Schloss heute nachmittag fotografieren dürften, was zum Glück gestattet wurde (oder war das Pech, weil das die zweite verpasste Chance war das ganze abzublasen ...). Ich habe dann die Lampenstative und meine 2 5600er eingepackt und bin runtergefahren um zu kucken wie man das hinbekommen könnte.
Da fingen dann die Probleme an. Hat schonmal jemand versucht ein Lampenstativ (das ja nun keine unterschiedlich lang ausfahrbaren Beine hat) auf einer Treppe aufzubauen .... :| Mit Kartons, Steinen, Büchern und umgedrehten Blumenübertöpfen (was man halt im Treppenhaus eines kleinen Schlösschens so findet :crazy: ) habe ich dann die Lampenstative leidlich gerade und beängstigend wacklig zum stehen bekommen. Durchlichtschirme mit Blitzen drangesteckt und auf praktisch volle Höhe ausgefahren, verbunden mit einem Stoßgebet, dass an die kippelige Konstruktion keiner drantippt - potentielle "Gesamtsturzhöhe" ca. 4 m. So hoffte ich, die auf der gegenläufigen Treppe zu positionierenden Verwandten, beleuchten zu können.
Dann habe ich erste Probeschüsse ohne die Leute gemacht und gemerkt, dass das alles verflixt nochmal nicht so einfach wird :shock:
:flop: - Zuhause im Kämmerlein ein Portrait oder Halbportrait auszuleuchten ist eine Sache, dort vor Ort aber eine Fläche von ca. 3 x 4 m beleuchten zu müssen eine völlig andere. Ich musste dann auf ISO 400 damit ich überhaupt Licht auf die ganze Fläche bekomme.
:flop: - Dann ging das auch nur vollfrontal, weil ich die Blitze alleine vom Platz her überhaupt nicht anders stellen konnte und es mit meinem bisschen Licht gar nicht anders ging.
:flop: - Mehr abblenden konnte ich auch nicht wirklich, weil das nochmal Licht gekostet hätte. So ging eben nur eine superlangweilige Stellung der Gruppe, schön nebeneinander wegen der Schärfentiefe.
:flop: - und das blöde Treppengeländer spiegelte wie Schwein, trotz Durchlichtschirme ...
:flop: - Jedenfalls war ich grade so schön richtig verzweifelt, als meine völlig genervten und lustlosen Verwandten kamen.
:flop: - und jetzt kam da nächste Problem. Meine Liebste, die mir bei den Fotos anlässlich der Taufe im Sommer schön assistiert hatte (beim stellen der Leute und aufpassen wie alle kucken), konnte das hier gar nicht, weil sie a) selbst mit aufs Bild musste und b)verstrickt war, da es ihre Brüder/Neffen/Nichten/Kinder waren. Und ich selber musste ja auch noch drauf ...
:flop: - und meine Frau hatte dann auch noch vergessen mein Jackett mitzubringen als sie mit den Kindern kam ....
Entsprechend war das Ergebnis einfach nur gruselig, außer dass es einigermaßen scharf war, stimmte da schlicht nichts. Personen teilweise verdeckt und idiotisch angeordnet, Schlagschatten, ich habe nichtmal ein Jackett an, das Geländer spiegelt ...
:? Da waren sie mal wieder diese Gedanken ... die mich auch manchmal beschleichen, wenn ich die neue Ausgabe der Naturfoto durchblättere ... "verkauf doch einfach alles, richte wieder ein Aquarium ein und lass die Leute Fotos machen die es können ... und les´schöne Romane" :evil:
OK, jetzt war ja eh nichts mehr rückgängig zu machen, die Verwandten waren ganz neugierig, "zeig doch mal das Bild" .... dasjenige, das dann noch das Beste war ist dieses hier: :flop:
http://peters-pixworx.de/galerie/data/thumbnails/4/trapp_familienbild_Anfangsbild.jpg (http://peters-pixworx.de/galerie/img287.htm)
Es folgte also mal wieder der Versuch mit Photoshop zu retten, was an sich nicht zu retten ist.
Geländer aus einem eher unterbelichteten Bild eingebaut. Den häßlichen Hintergrund komplett ausgewechselt, Die Gesichter der Menschen in eine leidlich gesunde Farbe versetzt (und zwar praktisch jedes einzeln, weil mein Licht dann doch recht ungleichmäßig war ...), einen erträglichen Beschnitt gewählt und noch ein bisschen finetuning. Das endgültige Bild (bei dem noch das Spiegeln auf dem Gesicht der obersten Frau beseitigt ist und die Hand meiner Tochter unter dem Geländer in eine normale Farbe gebracht, steht nun in etwas größer als Din A4 hier im Rahmen auf dem Schreibtisch und meine Frau findet es klasse ... :cool:
http://peters-pixworx.de/galerie/data/thumbnails/4/Familienbild_trapp_final.jpg (http://peters-pixworx.de/galerie/img288.htm)
Wie sagt Fritzchen immer: Du wächst am Widerstand ... :top: