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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Das eigene Bild in den eigenen Augen


simply black
21.11.2007, 10:32
Ich habe festgestellt, dass ich mich beim Betrachten der Bilder Anderer relativ leicht tue, zu erkennen, was gut oder weniger gut ist, welche Verbesserungsmöglichkeit besteht, welche Ausage sie haben...
Bei meinen eigenen Bildern ist das für mich viel schwerer.
Denen sehe ich (anders als bei denen anderer) nicht so ohne weiteres an, ob sie was taugen, wie sie wirken.
Habt ihr dieses Problem auch und könnt ihr die eigenen Bilder nicht so sehen wie die andere oder ist das sonst nicht so?

PeterHadTrapp
21.11.2007, 10:36
Hi Christoph

das ist ganz normal. Ich kenne auch viele Leute bei denen das dann sogar ins Gegenteil umkippt, also dass ich meinen eigenen Bildern gegenüber überkritisch bis zur Selbstzerfleischung bin und oft garnix mehr zeigen mag, weil ich alle eigenen Bilder so schlecht finde.

btw: wollte Dir schon lange mal sagen, dass ich Deine Kommentare und Kritiken spitze finde und es mich (und nicht nur mich) sehr freut, zu merken, dass Du Dich wirklich mit den Bildern auseinandersetzt.

Gruß
Peter

rmaa-ismng
21.11.2007, 10:42
Das Problem hat wohl jeder mehr oder weniger.

Ich habe auch oft Probleme damit meine eigenen Bilder zu beurteilen. Zumal man doch unter Umständen eine ganze Zeitlang intensiv mit einem Bild in PS zugebracht hat und eine gewisse Arbeit reingesteckt hat. Dann ist die Beurteilung besonders schwierig.

Wenn ich dann ab und an Bilder sehe, speziell in der fc, absolut grottig in meinen Augen, mit hunderten Anmerkungen, frage ich mich schon was das denn wieder soll?
Aber so ist das wohl in der fc, wo Anmerkungen kein Gradmesser sind für die Güte eines Bildes. Das gilt auch hier im Forum.

Manch gutes BIld ist sicherlich schon durchgegangen mit einer geringen Anzahl von Kommentaren. Hingegen werden wieder "einfachere Bilder" mit Kommentaren zugeschüttet.

Es verwundert manches mal...!

Und ja definitiv, bei fremden Bildern tut man sich einfacherer.

baerlichkeit
21.11.2007, 10:50
Hi,
ich bin mittlerweile sehr kritisch mit mir selbst... wenn ich da an die Anfänge vor einem Jahr denke :mrgreen: Na ja...

Ein Grund andere Bilder leichter beurteilen zu können ist für mich die Tatsache, dass ich es direkt "fertig" vor die Nase gesetzt bekomme. Weil, mal ehrlich, wer zeigt hier ein Bild an dem er nicht erst noch rumgeschraubt hat? Ist ja wohl eher selten, besonders im Album.

Ich bin jedenfalls immer sehr dankbar für eure Kommentare, die zumeist helfen und schönen Bildern noch den letzten Schliff verpassen.

Viele Grüße
Andreas

simply black
21.11.2007, 11:05
Das beruhigt mich ja. Stimmt, mit den eigenen kritischer zu sein ist so ein Ding.
Darum gucke ich ja so viel und gern die Bilder anderer Fotografen. Das bringt mich sehr weiter.
Bei meinen eigenen ist es aber so, dass sich diese "Wirkung" nicht so einstellt, wie bei den Bildern anderer. Dei wirken anders, auf mich. Das geht so weit, dass ich nicht in der Lage bin vernünftig ab zu schätzen, ob ein Bild etwas "besonderer" ist oder eben nur ok (schlecht erkenne ich idR :))
Wie löst ihr das für euch. Habt ihr Arbeitsabläufe entwicklet dazu?
Ich mache die Bilder oft auf volle Monitorgröße und gehe raus und gucke dann nach einiger Zeit wieder drauf. Hilft aber auch nicht wirklich :)

Die Kritik hier hilft sehr. Ehrlich, aber mit positiver Grundhaltung und freundlich hilfsbereit. das entspricht meiner Einstellung.
FC bewerte ich auch wie Ron, ist nix wert. Das lohnt gar nicht. Das ist reine Buddywirtschaft. Ehrliche Meinungen gibts da nicht.
DSLR ist hart aber ehrlich, mir aber zu technikorientiert.

Danke Peter, höre ich gern :)

baerlichkeit
21.11.2007, 11:26
Tja,
jetzt müssten nur noch mehr wie du hier rumlaufen und kommentieren. :oops: Ich gestehe da auch gerne selber ein, dass meine Kommentare nicht unbedingt die tiefschürfendsten sind, mit Bildaufbau und diesen Dingen beschäftige ich mich erst mal selbst noch weiter, bevor ich andere belehre. Aber meine Meinung ist immer ehrlich, und das habe ich jedenfalls als Gefühl, machen hier viele so.
Das hatte ich auch schon mal anderswo hier gesagt: jetzt müsste man nur noch verstehen warum manche Bilder gnadenlos untergehen, bzw. ignoriert werden, und andere seitenlange Besprechungen nach sich ziehen :D

Na ja, die FC habe ich noch nicht angerührt, ist mir zu blöd wenn ich ehrlich bin :mrgreen:

Grüße

PeterHadTrapp
21.11.2007, 11:28
Das geht so weit, dass ich nicht in der Lage bin vernünftig ab zu schätzen, ob ein Bild etwas "besonderer" ist oder eben nur ok (schlecht erkenne ich idR )
Wie löst ihr das für euch. Habt ihr Arbeitsabläufe entwicklet dazu?
Ich lasse meine Frau mal kucken. Die mal selbst Aquarell und hat was die reine Bildwirkung angeht ein ziemlich gutes Auge. Und Dinge wie Linienführung, Farbkomposition, Hell-/Dunkel sind in der Malerei nicht soo viel anders. Ob ein Bild scharf genug ist und ob "die Lichter noch schön durchgezeichnet sind, ist meiner Liebsten wohltuend egal ... ;)

baerlichkeit
21.11.2007, 11:36
Peter,
"leider" habe ich eine solche Kritikerin nicht zu hause... sie tut immer nur, ich nenne es mal naiv, ihr Meinung kund :mrgreen:
Das ist aber manchmal auch nicht das Verkehrteste... so eine völlig entkoppelte Meinung.
Ich bin übrigens derweil dabei in meinem "Kompakt-knippsenden" Freundeskreis die "Grundzüge der Fotografie" durchzureichen :)
Nicht alles in die Mitte
Nicht aus dem Bild am Rand rauslaufen lassen etc.

Erste Erfolge sind zu verzeichen ;)

Somnium
21.11.2007, 11:38
Meine Freundin malt zwar keine Aquarelle, sie ist für mich aber auch ein wichtiger Indikator ob ein Bild "ok" oder "gut" ist.

Das Ding ist einfach, bei Fremden Bilder sieht man nur das Bild. Das mag gut oder schlecht sein. Die Umstände wie es entstanden ist, das es vielleicht das Ergebnis eines tollen Tages und einer Stundenlangen Wanderung ist, das sieht man nicht und hat man nicht im Kopf. Bei den eigenen Bildern schon.

http://foto.gvardian.org/data/thumbnails/41/DSC07307_marked.jpg (http://foto.gvardian.org/details.php?image_id=480) http://foto.gvardian.org/data/thumbnails/29/DSC07414_marked.jpg (http://foto.gvardian.org/details.php?image_id=695) http://foto.gvardian.org/data/thumbnails/29/DSC07295_marked.jpg (http://foto.gvardian.org/details.php?image_id=693)

Das sind sicher nicht die tollsten Fotos der Welt, mich erinnerts aber an nen tollen kurzurlaub mit meiner Freundin in Bayern, an einen schönen Wandertag an dem wir viel gesehen haben und an ein Musikfestival das wir an diesem WE besucht haben und das der Hauptgrund war X Hundert Kilometer zu fahren. Im Bild sieht man von alldem nichts und keiner kann das beim Ansehen bewerten. In meinem Kopf isses aber unweigerlich drin. ;)

CB450
21.11.2007, 11:44
Tja,
jetzt müssten nur noch mehr wie du hier rumlaufen und kommentieren. :oops: Ich gestehe da auch gerne selber ein, dass meine Kommentare nicht unbedingt die tiefschürfendsten sind, mit Bildaufbau und diesen Dingen beschäftige ich mich erst mal selbst noch weiter, bevor ich andere belehre. Aber meine Meinung ist immer ehrlich, und das habe ich jedenfalls als Gefühl, machen hier viele so.
Das hatte ich auch schon mal anderswo hier gesagt: jetzt müsste man nur noch verstehen warum manche Bilder gnadenlos untergehen, bzw. ignoriert werden, und andere seitenlange Besprechungen nach sich ziehen :D
Na ja, die FC habe ich noch nicht angerührt, ist mir zu blöd wenn ich ehrlich bin :mrgreen:
Grüße

Tiefschürfend muss doch gar nicht sein. Eine ehrliche Meinung, ohne den anderen zu verletzen ist doch ein großes Maß an Wertschätzung für den Fotografen.
Ich halte mich selbst viel zu sehr zurück und traue mich oft nichts zu sagen, außer etwas springt mir direkt ins Auge.
Aber ich gelobe Besserung:top:

Mir geht es ähnlich wie Peter. Meine Frau interessiert sich in keinster Weise für Bildbearbeitung, Schärfe oder Tonwertkorrekturen.
Die Bilder, die sie mit ihrer Knipse macht passen einfach vom Motiv und Ausschnitt. Beneidenswert!
Im übrigen tue ich mir auch schwer meine eigenen Bilder wirklich zu beurteilen.

simply black
21.11.2007, 12:07
Thomas,
das ist ein interessanter Gedanke. Du meinst, dass ich (im Sinne des jeweiligen Fotografen) es nicht so gut bewerten kann, weil ich nicht so leicht erkennen kann, was "übrig bleibt", wenn diese Erinnerungen weg fallen?
Interessant! Aber jenseits dieser Erinnerung ist da das Bild. Das ist nur dann "gut", wenn es etwas für den Betrachter transportiert. Und das erkenne ich nicht bei den eigenen. Bei denen der anderen wohl eher.

Andreas,
"belehren" kann ich gar nicht. Dazu weiß und kann ich viel zu wenig. Will ich auch nicht. Aber ich kann meine Eindrücke nenen. Der Fotograf kann sich dann ein Bild für sich machen, ob meine Kenntnisse oder Kriterien seine sind oder nicht. Aber es könnte als verquere Idee selbst dann helfen, wenn es laienhaft ist. Die Gefahr, mich lächerlich zu machen (ist mir mindestens ein zwei mal bei Fritzchens Bildern passiert) ist viel größer. Ich nehme das aber in Kauf, weil ich denke, dass es mehr um eine Gemeinsamkeit und den Gedanken des "sich Beistehens" geht, als um einen irgendwie gearteten Wettbewerb. Dafür lasse ich mich dann auch von eggett "Jung" nennen :)
Und selbst, wenn ich etwas selbst nicht oder nicht besser kann, kann ich mit einer etwaig zutreffenden Anmerkung helfen. Das ist dann mehr eine Frage des Tons.

Peter und Peter,
ja die familiären Kritiker :)
Der wichtigste war mein Vater, ein Öl- und Aquarell- Landschaftsmaler. Der wußte viel.
Technische Ratschläge meine ich ja auch nicht, da geht es mir wie Euch. Aber die Frage, ob ein Foto "wirkt", ob es so wirkt, wie diese gut gemachten "besonderen" Bilder, die kann ich auch nach deren Meinungen nicht selbst beantworten.
Geht das überhaupt?
Glaubt ihr dass ein Mante oder Weidner seine eigenen Fotos auch so "sieht", wie sie auf uns wirken, oder ob er ihre Wirkung ebenfalls schlechter beurteilen kann als die anderer? Ich meine jenseits der Selbstüberheblichkeit nun gerade dieser beiden. Oder reden die so viel von Technik, weil sie selbst...?

Somnium
21.11.2007, 12:20
Thomas,
das ist ein interessanter Gedanke. Du meinst, dass ich (im Sinne des jeweiligen Fotografen) es nicht so gut bewerten kann, weil ich nicht so leicht erkennen kann, was "übrig bleibt", wenn diese Erinnerungen weg fallen?
Interessant! Aber jenseits dieser Erinnerung ist da das Bild. Das ist nur dann "gut", wenn es etwas für den Betrachter transportiert. Und das erkenne ich nicht bei den eigenen. Bei denen der anderen wohl eher.

Genau das meine ich. Zu fast allen Bildern die ich gemacht habe und als brauchbar+ bezeichne hab ich ne "Gechichte" im Kopf. Nicht unbedingt ne tolle erzählbare Story aber eben einfach irgendwas zu den äusseren Umständen. Seihen es Bilder von nem Western Turnier (Pferde) die, auch wenn es nicht die Bilder sind auf denen meine Freundin drauf ist, trotzdem unbewusst immer an ein spannendes und für meine Freundin erfolgreiches Event erinnern (und mir zumindest in ner kleinen Vereinszeitschrift mit Auflage 400+ wieder ein Titelbild gebracht haben) oder ein Makro bei dem ich, hätte meine Freundin mich nicht festgehalten, ins Wasser gestürzt wäre, oder Fotos für die man um 5Uhr aufgestanden ist, oder oder.... Irgendwas ist doch eigentlich immer. Und ich glaube man kann sich selber kaum davon so sehr befreien das man neutral sagen kann ob das Bild auch eine Stimmung transportiert ohne dabei gewesen zu sein.

Das fängt meiner Meinung nach sogar schon bei den Bildern anderer an, wenn man nur zusammen Unterwegs war, das müssen garnicht die eigenen sein.



Glaubt ihr dass ein Mante oder Weidner seine eigenen Fotos auch so "sieht", wie sie auf uns wirken, oder ob er ihre Wirkung ebenfalls schlechter beurteilen kann als die anderer? Ich meine jenseits der Selbstüberheblichkeit nun gerade dieser beiden. Oder reden die so viel von Technik, weil sie selbst...?

Die Namen sagen mir absolut nichts - was wohl daran liegt das ich mich weder für "große" Namen interessiere noch ein gutes Namensgedächnis habe. ;):oops:
Aber Erfahrungsgemäß ist es überall dort wo Technik und Kreativität aufeinander stoßen das gleiche. Die Leute die sich an Technik festbeißen brauchen einfach diesen "Notnagel" um überhaupt was sagen zu können.
Ich komm aus dem Audiobereich. Da gibts auch viel zu viele die mit den Augen arbeiten und nicht mit dem Ohr. Anstatt hinzuhören werden Meßwerte und Anzeigen im Dutzend gelesen. Zum Teil tut das not, klar. Es ist aber nicht alles.

Fritzchen
21.11.2007, 13:32
Mit Mante oder Weidner sich zu vergleichen, das ist wohl nicht möglich.

Zumal wir die Werke auch nicht immer so gefallen:shock:

Die Kameraden machen schon sehr Bilder, aber es wird auch oft etwas hinneingesehen.

Wenn du so ein Bild gemacht hast, fällt es keinem auf:(

simply black
21.11.2007, 14:36
Wenn du so ein Bild gemacht hast, fällt es keinem auf:(

Definitiv. Sven (Funster) hat einige, die gehen als typische Mante Bilder locker durch. Aber der hat es immernhin auch zur eigenen Ausstellunge gebracht. Dennoch hast Du recht.
mirt ging es ja auch nicht um die Qualität der Fotos als solches sondern um die Frage, wie die wohl ihre Bilder sehen. Ob die dieses Selbstwahrnehmungsproblem auch haben, oder ob du wenn du mal wirklich so was "professionell wirkendes" gemacht hast das auch selbst sofort so siehst.

TorstenG
21.11.2007, 15:13
Ich kenne auch viele Leute bei denen das dann sogar ins Gegenteil umkippt, also dass ich meinen eigenen Bildern gegenüber überkritisch bis zur Selbstzerfleischung bin und oft garnix mehr zeigen mag, weil ich alle eigenen Bilder so schlecht finde.

Hmm, kommt mir bekannt vor, aber vielleicht kann ich auch nur nicht fotografieren! :cool:

PeterHadTrapp
21.11.2007, 15:14
Danke Torsten, so nett und so deutlich hat es mir noch keiner gesagt :lol:

TorstenG
21.11.2007, 15:16
Wieso Dir? Ich meinte MICH! ;) :lol:

PeterHadTrapp
21.11.2007, 15:18
ja nee ... schon klar .... ;)

Kerstin
21.11.2007, 15:36
Hihi, als ich gerade nach Mante schaute fiel mir gleich auf, das kann FUNSTER mindestens genau so gut!

simply black
21.11.2007, 15:52
Kerstin hat Recht.

Und Thorsten, ich verstehe Dich genau :) Aber die Frage wird uns nie ein Mensch beantworten können.

Was aber klärbar ist ist, ob es generell so ist, dass wir alle / die Meisten die eigenen Bilder anders wahrnehmen als die der anderen. Damit meine ich auch (aber ausdrücklich nicht nur) das Problem der Selbstkritik. Ich meine auch diese "Wirkung".
Ich weiß nicht, ob ich das gut ausdrücken kann: Es gibt Bilder (Beispiel allgeiers Berggipfel im Sonnenlicht http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=46163
oder Svens "Eingang" http://www.funsterfoto.de/coppermine/displayimage.php?album=55&pos=1 (Svben, das kippt :))(um nicht mal eines der Mante-typischen oder Spektakuläreren zu nennen)
, die wirken wie vom Profi gemacht. Hier gibt es einige (Peter, Manni, Fritzchen, Ron, Anaxboras und so manchen mehr, meine Nennung ist beliebig!), die vereinzelt natürlich solche Bilder dabei haben. Die haben eine "Perfektion" die professionell ist und die Bilder "wirken" auf eine Art. Wenn ich nun solche Fots mit vergleichbarer Wirkung hätte, ich würde es nicht sehen. Das meine ich. Geht Euch das auch so?

TorstenG
21.11.2007, 15:56
Jepp, oft hilft auch einfach die Bilder erst mit zeitlichem Abstand zu betrachten, also ein Bild das ich heute gemacht habe und für nicht so gelungen oder belanglos halte dann einfach in ein paar Wochen nochmal anschauen! Kann manchmal ganz interessant sein!

eggett
21.11.2007, 16:34
Mit ein Hauptproblem ist, dass andere nicht wissen, unter welchen Umständen ein Bild entstanden ist.

Ein Bild von einem Vogel in Großaufnahme kann "abgedrückt-Autokontrast-schärfen-fertig sein", oder aber auch "Vorbereitung, Wanderung zum Aufnahmestandort, Tarnzelt, anfüttern, stundenlanges Warten, Glück haben, langes Nachbereiten" bedeuten.

Solange der Betrachter das nicht weiß, sind Enttäuschungen über irgendwelche Kritiken wie "die eine Spitze der 34. Schwanzfeder von rechts könnte etwas heller/schärfer/kontrastreicher sein" vorprogrammiert.

So gut die Kritiken gemeint sein können. Da hilft nur ein Making of. Wenn der Betrachter weiß, dass die 5 Fotos aus den Bergen insgesamt 12 Stunden strammer Wanderung ab 4 Uhr morgens bedeutet haben, sieht er das mit anderen Augen. Nur so mal als Beispiel ...

Somnium
21.11.2007, 16:40
So gut die Kritiken gemeint sein können. Da hilft nur ein Making of. Wenn der Betrachter weiß, dass die 5 Fotos aus den Bergen insgesamt 12 Stunden strammer Wanderung ab 4 Uhr morgens bedeutet haben, sieht er das mit anderen Augen. Nur so mal als Beispiel ...

Die Frage ist nur... liesst sowas auch jemand?

PeterHadTrapp
21.11.2007, 16:41
... liesst sowas auch jemand? auf jeden Fall.

eggett
21.11.2007, 16:43
Die Frage ist nur... liesst sowas auch jemand?

In dem Thread, den ich damit anspreche (User Allgeier123), ist das sehr gut angekommen. Ich glaube nicht, dass das mit *Klatschbumm rein* so beachtet worden wäre.

simply black
21.11.2007, 16:43
@ eggett

Da sind in meinen Augen gleich zwei gute Gedanken drin!:

Das "nicht wissen wie das entsatnden ist Problem" haben die TopStars nciht. Bei denen unterstellt "man" schnell dass es sich um wohldurchdachte Kunst handelt, sie technisch alles beherrscwehn und es drum genau so gewollt ist. Die Aussage wird geschluckt. bei "uns" wird ein versehentlicher Fehler (oft zurecht) unterstellt und vorgeschlagen (gern auch in der Kiste :twisted: SCNR), statt zu akzeptzieren. So geht es uns mit unseren eigenen Bildern ja noch mehr, denn wir wissen ja....
Und auch der gedanke der Serie. Künstzler nehmen sich Themen. Dazu pasende oder gar entwickelte Bilder stellen sie gemeinsam dar. Das steigert die Kraft auch der einzelenen Aufnahme erheblich.
Das stimmt. Aber wirkt das Bild darum für sie besser oder anders?

Das Problem der etwaigen Notwendigkeit der Bildbeschreibung ist schon philosophisch.
Es hängt davon ab, als was ich ein Bild betrachte. Wenn es das Objekt darstellt, es verkörpert, quasi selbst dazu wird, dann ist das Notwendig. Dann reduzierst Du Foto aber auf ein Informationsmedium.
Wenn Fotos aber garnicht "die Wirklichkeit" transportieren, ich sie also nicht als einen reinen Moment aus einer Entwicklungslinie begreife, sondern als die Spur einer lediglichen Spur, eines (sublektiven) Eindruckes, dann ist Beschreibung nicht nur entbehrlich sondern überflüssig.

baerlichkeit
21.11.2007, 16:45
Also,
es gibt da zwei Arten der Beschreibung, denke ich.

Einmal kommt es vor, dass Menschen durch Erzählen der Umstände versuchen das Bild aufzuwerten. Ich für meinen Teil mag jedenfalls Bilder dann am liebsten, wenn es auch ohne Erklärungen wirkt und als schön empfunden wird.

Dann gibt es aber auch noch die Bilder, wie etwa die Bergtouren, die durch tolle Reportage das ganze noch weiter aufwerten und die Arbeit hervorheben. Und sowas lese ich sehr gerne und eigentlich immer :top:

Grüße Andreas

eggett
21.11.2007, 16:49
Nimm nur die Allgeier123 Reportage der Mörderwanderung über den ganzen Tag, die meinte ic eigentlich :oops: Ich glaube nicht, dass die Fotos ohne Hintergrund sooo aufgefallen wären ...

Somnium
21.11.2007, 16:55
Also,
es gibt da zwei Arten der Beschreibung, denke ich.

Einmal kommt es vor, dass Menschen durch Erzählen der Umstände versuchen das Bild aufzuwerten. (...)Dann gibt es aber auch noch die Bilder, wie etwa die Bergtouren, die durch tolle Reportage das ganze noch weiter aufwerten und die Arbeit hervorheben.

Das ist das Ding. Ein gutes Foto kann dadurch noch besser werden, sicher. Ein Mittelmässiges wird im schlimmsten Fall zum peinlichen rechtfertigungsakt.
Was erzählen tue ich ja auch gern, nur betontest "das war schwer und ging nicht besser weil" find ich unschön, zumindest je nachdem wie es rübergebracht wird.

eggett
21.11.2007, 16:56
@ eggett

Da sind in meinen Augen gleich zwei gute Gedanken drin!:

Das "nicht wissen wie das entsatnden ist Problem" haben die TopStars nciht. Bei denen unterstellt "man" schnell dass es sich um wohldurchdachte Kunst handelt, sie technisch alles beherrscwehn und es drum genau so gewollt ist. [...]



Ich muss gestehen, dass einige Fotos bekannter Leute in den Foren teilweise zu sehr nur aufgrund des langjährigen Rufs des Einstellers per se als hervorragend eingestuft werden.

Auf der einen Seite gut für das Ego, auf der anderen Seite ein Fluch, denn Derjenige ist festgefahren, muss allen anderen immer einen Schritt voraus sein ...

simply black
21.11.2007, 16:57
egget
das stimmt, wenn Du es auf Reportage beschränkst, wovon Du ja auch sprichst.
Lass uns mal zur Kunst "rüber gehen", weil ich dann da wieder an mein Problem rankomme, wie ich eigene Bilder sehe.
Wenn Du den künstlerischen Aspekt mehr betonst, dann sind Bilder eher sowas wie Zeichen, Symbole, Sprachelemente.
Sie sind dann nicht zu "lesen" weil sie keine klare "Information" enthalten. Sie bieten dann nur Anlass zur Interpretation und Empfindung.
Wenn ich die durch eine Beschreibung aber vorgeben muß, weil die Bilder sonst nicht funktionieren, habe ich künstlerisch ggf nur einen Teilerfolg errungen.
Ich spreche nicht von Reportage.
Allgeiers Tour aber war eine solche. Sie hatte einige klasse Einzelbilder, die immer funktioniert hätten (ich erinnere mich an eine s/W Hütte und so eine EbenenStruktur). Die anderen Bilder haben teilweise an Wert "gewonnen" durch die Reportage. Als Ganzes ist das Werk dann wieder hervorragend. Diesen Unterschied, den Du offenbart auch so empfindest, aber gerade meine ich.
Das "besondere" Foto. Wenn es von Dir kommt. Siehst Du es so?
Gelingt es Dir Deine eigenen Fotos mit den Augen zu erkennen, mit denen Du die anderer sehen kannst?
Mit erscheint es im Moment fast so, als seien Fotos da anders.
Ich schreibe viel (beruflich). Meine Texte kann ich lesen wie die Texte eines Dritten und korrekt wie die Dritter, bewerten.
Mit Bildern gelingt mir das nicht. Sie erscheinen mir immer schlicht, aussageschwach und "normal". Nicht so stark, mitreißend, oder wenigstens "besonders" wie die vieler anderer (Unter ausser Acht Lassung des Umstandes, das das derzeit auch berechtigt so ist ;)). Das meine ich.

come_paglia
21.11.2007, 17:11
Das ist eine sehr interessante Diskussion hier, denn vor genau diesem Problem stehe ich auch regelmäßig. Wirklichen Schotter meine ich aussortieren zu können, aber ob ein Bild so làlà ist oder ausnahmsweise mal wirklich gut gelungen sein sollte... :roll:
Es gibt eigentlich keine Bilder von mir, die mich umhauen, begeistern kann ich mich immer nur für die Werke von anderen. Ich merke allerdings, dass ich generell kritischer geworden bin (nicht nur bei meinen eigenen, auch wenn da besonders).

Umso mehr fasziniert es mich, wenn jemand von einem eigenen Bild sagt "das finde ich richtig klasse", und die Mehrzahl der Betrachter ist der gleichen Meinung!

@Thomas: Mir sagen Mante und Weidner auch nichts, ich sehe mir aber auch selten Fotos unter dem Aspekt "von wem" an, sondern eigentlich mehr unter dem Gesichtspunkt "spricht mich das Bild an". Falls es das nicht tut, denke ich meistens nicht weiter drüber nach, falls doch, versuche ich manchmal rauszufinden, _was_ denn drin steckt, so dass es mir gefällt.
Und ich kenne genauso das Phänomen, dass ich mit einem selbstgemachten Bild immer ein Stück weit die Entstehungsgeschichte im Kopf habe, ich also gar kein objektiver Betrachter sein kann, weil sowieso schon Emotionen damit verbunden sind.

Und noch etwas - Bilder die nur mit Erklärung wirken sind zwar auch nett, bekommen bei mir aber lang nicht den Stellenwert wie solche, die ohne lange Erklärung auskommen. Das "perfekte Bild" - so es das denn gibt - steht für mich frei ohne alles und wirkt trotzdem.

LG, Hella

baerlichkeit
21.11.2007, 17:17
Hella,
das ist schon erstaunlich, wie man sich selber anscheinend unterschätzen kannst...

Da gibt es dieses eine Bild von dir, dass du so "beiläufig" gezeigt hast, welches mich aber immer noch umhaut :oops: Sicher ist das sehr subjektiv, aber wir sollten wohl manchmal einfach weniger Ansprüche an uns selbst stellen :mrgreen:

Davon habe ich geredet ;) (http://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=43659)

Grüße Andreas

Somnium
21.11.2007, 17:23
Es gibt eigentlich keine Bilder von mir, die mich umhauen, begeistern kann ich mich immer nur für die Werke von anderen.

Doch, die hab ich bei mir selber schon. Ich hab selber einfach Bilder gemacht von denen ich auch heute noch begeistert bin. Das heisst nicht das es jeder andere oder die Mehrzahl hier wäre, aber mich begeistern sie jeden Tag aufs neue wenn ich sie sehe - und das vesteh ich unter umhauen.


Und noch etwas - Bilder die nur mit Erklärung wirken sind zwar auch nett, bekommen bei mir aber lang nicht den Stellenwert wie solche, die ohne lange Erklärung auskommen. Das "perfekte Bild" - so es das denn gibt - steht für mich frei ohne alles und wirkt trotzdem.


Ja. Wobei man auch hier wieder zwischen, ich sag mal Kunst und Dokumentation unterscheiden muss. Ansonsten geb ich dir da völlig recht.

come_paglia
21.11.2007, 17:24
Ich weiß nicht, ob das wirklich was mit unterschätzen zu tun hat, sondern eher mehr mit nicht mehr neutral bewerten können... Wie auch Thomas schon gesagt hat, man verbindet z.B. mit einem Bild tolle Erinnerungen an einen schönen Ausflug. Die Erinnerung habe ich aber bei allen Bildern dieses Ausflugs und damit haben sie (den Schrott mal aussortiert) bei mir alle in etwa den gleichen Stellenwert.

Kennt das jemand anders auch?

simply black
21.11.2007, 17:32
Ja Hella, das ist so ein Bild. Das könnte jeder Profi gemacht haben, passt im Kalender, in Bücher, an jede Wand. Wirkt einfach.
"An der Vydra" auf Deine HP ist noch so eins. Das hast Du vermutlich noch nichtmal doll im Visier. Das sind so Fotos. Das meine ich.

gpo
21.11.2007, 17:57
Kennt das jemand anders auch?

ja kennt man:)

noch besser finde ich meine Bilder....die ich nie gemacht habe!

heißt man hat Bilder im Kopf,
kann sie auch erklären,
auch technisch bewätigen und...
trotzdem werden sie dann doch nicht gemacht,
aus diversen Gründen.

an anderer Stelle hatten wir ja schon ähnlich Themen...
ich erwähnte, das alles reine Psychologie ist,
tausend Sachen können einem einfallen warum das eine gut das andere schlecht(nicht so gut) ist.

und man muss einfach mal sagen...
es gibt einige(hier) die fast automatisch die richtigen Bilder machen(obwohl ich kein Almdudler bin),
andere tun sich soooo schwer, das man den Bildern das auch ansieht.

Technik,
ist sicher ein Grund heutzutage....sich um Kopf und Kragen zu reden,
man will einfach nicht einsehen das ein USMdingsbums gar nix an deinen Bildern macht!
...auch RAW rettet keine Idee!

so hoffe ich inständig an die neuen A700User,
das sie ihre Kamera nicht gleich in die Ecke schmeißen,
weil die Bilder nicht entsprechend dem Preis gleich doppelt so gut werden!

Ich kenne Bildergelaber zur genüge aus dem Job, habe bestimmt einige Millionen schon gemacht...muss mir aber immer wieder Kauderwelsch anhören,
obwohl alle Bedingungen gleich waren....die letztlich der Kunde bestimmt.

Hobbyisten sollten ihre Bilder "anderen" zeigen und...
den Mund halten und nur zuhören;)
es ist schon interessant was dabei rumkommt.

und,
aus diesem Grunde sollte die merkwürdige Aufteilung der Bilderordner ....auch aufgegeben werden:cool:

gute Bilder werden es überstehen!
Mfg gpo

Somnium
21.11.2007, 18:14
Technik,
ist sicher ein Grund heutzutage....sich um Kopf und Kragen zu reden,
man will einfach nicht einsehen das ein USMdingsbums gar nix an deinen Bildern macht!
...auch RAW rettet keine Idee!


:top:
Technik ist nur ein Hilfsmittel, kein Heilmittel.
Sie entscheidet darüber ob man ein Bild machen kann oder nicht, aber nicht darüber ob es ein gutes Bild ist oder nicht.

Das heißt nicht das Technik keinen Sinn und bessere Technik keine daseins Berechtigung hat. Das wäre auch aus meinem Munde Quatsch. Ich hab das 70-200 2.8 SSM gekauft, ich werd ne a700 kaufen. Und ich kanns mir leisten damit zum Glück kein Geld verdienen zu müssen - aber das ist ein anderes Thema.
Wurden durch die neuen Objektive meine Bilder besser? Nein.
Konnte ich viele Bilder so erst überhaupt schiessen? Absolut.
Interessiert das den Betrachter? Sicher nicht.
Hängt man nicht grade in Foren rum wo jeder Pixel gezählt und vermessen wird, dann spielt die Frage welche ISO Werte wie stark Rauschen, wie schnell der AF war und wie gut das Display absolut keine Rolle. Das Bild kommt an oder eben nicht.

gute Bilder werden es überstehen!

Gute Bilder überstehen alles. ;)

About Schmidt
21.11.2007, 18:23
DSLR ist hart aber ehrlich, mir aber zu technikorientiert.


Dito, auch hat man in diesem Forum das Problem, dass manche eine Art Freifahrtsschein haben und praktisch alles, was sie einstellen mit -tolles Bild, super Aufnahme usw. kommentiert wird. Vielleicht ist es aber auch nur mein Eindruck.

Zurück zum Thema:
Ich setze mich sehr mit meinen Bildern auseinander. Erstens weil ich als "Naturfotograf" ein sehr naturverbundener Mensch bin und daher vieles mit meinene Bildern verbinde. Es ist nicht allein der visuelle Eindruck. Es sind Gerüche, die Wärme der Sonne auf dem Rücken beim Fotografieren, die nasse Hose vom Mogentau oder die klammen Finger im Winter, die dir fast am Auslöser festfrieren :D
All das kommt mir bei jedem betrachten eines Bildes in den Sinn. Soll nun jemand anderes mein Bild beurteilen, fehlen ihm diese Informationen und er beurteilt mein Bild ganz anders als ich.
Genauso geht es mir beim Betrachten von Bildern, die von Anderen gemacht worden sind. Mir bleibt nur das Bild und ich interpretiere eine Stimmung hinein. Ob sie stimmt ist fraglich, jedoch malt ein gutes Bild mit "eine Stimmung in den Kopf". Möglicherweise beurteilt man seine Bilder genau deshalb genauer, kritischer oder möglicherweise oberflächlicher. Möglicherweise wird man von den Gedanken an das, was man im Moment des tuns, also des Fotografierens sonst noch wahrnahm, vom wesentlichen, dem Bild abgelenkt.
Beim Betrachten eines fremden Bildes reduziert man all seine Sinne auf das visuelle, beim eigenen Bild kommen halt noch die Erinnerungen dazu und das lenkt möglicherweise vom "nüchternen Betrachten" ab.

Es ist schwer zu beschreiben, was ich meine, aber ich hoffe Ihr könnt es ein wenig nachvollziehen.
Entschuldigen möchte ich mich, da ich bisher weder ein Bild eingestellt, noch eine Kritik zu einem Bild geschrieben habe. Aber ich gelobe Besserung.

Gruß Wolfgang

simply black
21.11.2007, 20:01
@ gpo

Danke für Deine Meinung. Beim Lesen (erst :() ist mir klar geworden, dass Du das gleiche Phänomen mit anderer Verteilung und im Professionellen Bereich hier schon geschildert hast. Der Kampf um die Präsentation von Werbung am Kunden. Das Phänomen der Wirkung ist idenditisch. Der Vorteil von uns FreizeitLoosern ist, dass wir uns mit Freude Zeit nehmen können, sinnloses zu durchdenken ;)
Wie aber löst Du das Problem für Dich selbst. Nach welchen Kriterien bewertest Du Deine eigenen Bilder?

Zum Thema Foren bin ich wie Somnium Deiner Meinung.

@ Wolfgang

Hast schon recht. Wenn Einige (haupsächlcih Portaitierer - die aber auch echt gut sind- ) da posten wird brav geklatscht. Sehr hart und offen ist "fantomas", von dem ich noch nie was gesehen habe, der aber berechtigt draufhaut. Ich mag den kameradschaftlich, etwas persönlicher orientierten Austausch lieber, weil Kritik dann weniger herablassend gönnerhaft ist als konstruktiv gemeinschaftlich sich entwickelnd.

Dir ist gut gelungen zu beschreiben, was Du meinst. Ich verstehe das gut. Dein Vorsatz gefällt mir. Die Fotos treten hinter all der faszinierenden Technik zu schnell in den Hintergrund :)

-TM-
21.11.2007, 23:37
Ich kenne das Gefühl dieser Unsicherheit. Wobei ich an mir selbst beobachte, dass es mit der Zeit der Beteiligung hier im Forum (zumindest bei mir selbst) zunimmt. Ich habe in der Vergangenheit viel eher Bilder gehabt, von denen ich mir sofort sicher war, dass sie "wirklich vorzeigbar" sind (wenn ihr versteht, was ich meine). Das ist bei mir mit der Zeit zurückgegangen.

jetzt müsste man nur noch verstehen warum manche Bilder gnadenlos untergehen, bzw. ignoriert werden, und andere seitenlange Besprechungen nach sich ziehen :D
Das ist vielleicht auch mit ein Grund, der zur Verunsicherung der eigenen Bildeinschätzung beiträgt. Ich hatte selbst auch schon ein paar "kommentarlose" und die helfen nicht unbedingt, das Selbstvertrauen zu stärken. Wobei ich selbst auch ganz klar zugeben muss, dass ich zu wenig kommentiere. Oft einfach, weil ich nicht weiß, was ich schreiben soll. Teilweise habe ich keine Ahnung, wie ich meinen Eindruck über ein schlichtes "finde ich gut/schön/hervorragend" heraus formulieren kann. Gerade im Album halte ich mich dann mit derlei Aussagen eher zurück.

Umso mehr fasziniert es mich, wenn jemand von einem eigenen Bild sagt "das finde ich richtig klasse"
Ich selbst habe von dieser Sorte eines... Mein all-time-favourite (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=43244). Das witzige daran ist, dass genau dieses (in beiden Bearbeitungen, die es mittlerweile in diesem Forum gibt) nur wenig Beachtung gefunden hat. Da keimt dann eine Mischung aus Baerlichkeits oben schon zitierter Frage und einem Hast-Du-Dich-doch-wieder-überschätzt-Gefühl auf.

Mit Mante oder Weidner sich zu vergleichen, das ist wohl nicht möglich.
Zumal wir die Werke auch nicht immer so gefallen:shock:
Das geht mir übrigens ganz genauso. Ich habe in den letzten Monaten die Fotoabteilung der siegener Universitätsbibliothek nicht zu knapp frequentiert und komme immer häufiger zu dem Schluss, dass das, was da in opulenten Bildbänden präsentiert wird, auch nur "mit Wasser gekocht" ist. Oder mir schlicht und einfach überhaupt nicht gefällt. Bestes Beispiel dafür ist die weit verbreitete Hedgecoe-Fotoschule. Fand ich ehrlich gesagt grauenhaft. Mag aber vielleicht auch daran liegen, dass sich die "Mode" diesbezüglich geändert hat.

jqsch
21.11.2007, 23:38
Das ist ein sehr interessanter Thread.

Das man seine eigenen Bilder kritischer ansieht, halte ich für "normal", da man um die Umstände seines entstandenen Fotos weiß.

Meine "schwächsten" Fotos mache ich - meines Erachtens - nach wenn ich gefühlsmäßig zu stark beeindruckt bin. Dann kann ich - quasi wie das "Lenorgewissen" - nicht neben mich treten, um zu abstrahieren, Belichtungssituationen beurteilen, Bildausschnitte wählen.
Das gleiche passiert mir bei Bildern, die ich mit einer Geschichte verbinde.

Wenn ich diese Bilder zeige, dann hoffe ich dass mein Gegenüber die Geschichte / meine Gefühle auch in dem Bild sieht so wie ich sie gesehen habe.

Ich beurteile diese Bilder m.E. durch eine "andere" Brille

Genau diesen Aspekt habe ich nicht, wenn ich Bilder anderer beurteile. Ich stehe ja schon neben mir :) Und das macht es mir ganz persönlich einfacher. Wobei mein Augenmerk weniger auf technischer Umsetzung liegt, sondern darauf, ob mich das Bild anspricht. Das Auge / Gehirn hinter der Kamera im Moment der Aufnahme ist mir wichtiger als die Finger an der Tastatur und der Maus bei der EBV, ohne die es aber auch nicht geht

Gruß

Jürgen

gpo
22.11.2007, 02:41
@ gpo
Der Vorteil von uns FreizeitLoosern ist, dass wir uns mit Freude Zeit nehmen können, sinnloses zu durchdenken ;)
Wie aber löst Du das Problem für Dich selbst. Nach welchen Kriterien bewertest Du Deine eigenen Bilder?


Moin,
natürlich habe ich exakt die gleichen Probleme wie ihr "FreizeitLooser"...:top::cool::lol:

nur ich habe lockere 30+ Jahre in dieser Sache auf dem Buckel und,
kenne meine "Pappenheimer" so langsam!

heißt im Klartext, ich selbst sortiere gnadelos aus....
von Bildern(serien) bleiben bei ca. 100 guten...keine 10 BESTE übrig,
denn den (eigenen)Mist kann ich natürlich ständig wiederholen wenns denn sein müste.

und ich mache sehr häufig vorher Layouts, scribbel rum, versuche das Thema einzugrenzen, schließ Dinge aus die mir dann nicht in die quere kommen.

das heißt aber auch wie oben erwähnt, das ich manches Bild...nicht mache!!!
Beispiel, als Segelfuzzi mache ich sehr viel mit allem was mit Wasser und Meer zu tun hat....
nur es gelingt auch mir nicht immer, den allgeier raushängen zu lassen, weil Wasser, vor allem bewegtes Wasser, sich praktisch mit keiner Kamera wirklich einfangen läst"
....also sitze ich schon mal ein paar Stunden an einer Klippe...und glotze nur,
das reicht mir dann weil ich weiß.....andere könnens auch nicht:)

Im Auftragsbereich habe ich ein simples "kleines" Problem....
wenn man soooolange dabei ist, gibt es praktisch nix "neues"...
auch keine neuen Sehweisen!

Habe schon haufenweise Kollegenbilder gesehen,
der eine hat immer ein rotes Tuch durch die Szene fliegen lassen, der nächste ein grünes....(wie witzig)....

auch der berühmte rote Stuhl in allen Größen ist mir noch hinlänglich bekannt, das rote Sofa kennt ihr wahrscheinlich auch. Solche Sachen werden einmal abgedruckt, hochgelobt, der Fotograf wird hofiert bis zum geht nicht mehr...
2 jahre später hört man trotzdem nix mehr davon!
...es wird eben überall nur mit Wasser gekocht...bei 100°!

Kunden...
reagieren fast genauso, wie hier einige im Forum,
es gibt Wortführer, Radfahrer und Duckmäuser, Problem nur ihr müst fürs forumslabern keine Kohle raustun....

ein Kunde schon, der erlaubt sich noch ganz andere Frechheiten,
ändert in letzter Minute,
stellt die Ware um,
verlangt erst ein weiches Licht....aber mit dickem Spot obendrauf,
leugnet seine eigenen layouts, nach dem Motto;
...." ja wir wollten ja nur mal sehen ob das nicht doch geht..."

früher zu Filmzeiten waren es die CC-Filter-Arien...."wir würden gerne noch CC05Magenta reinhaben, sie wissen dioch wegen dem Hautton..."(logisch ohne extraKohle)

Alles nur Ausreden um nicht auf den Punkt zu kommen,
nämlich VORHER zu sagen was man WILL:evil:

tja und wenn man gut beobachten kann(glaube, das ich es kann) dann lotet man "andere" Wege aus, um zum Ziel zu kommen....

einen hatte ich ja mal beschrieben===> NUR ein Bild feigeben für die Kritik.....
nicht ganze Serien und schwupps fallen die Bewertungen ganz anders aus:)

tja man könnte noch stundenlang so weiter quatschen....
Mfg gpo

Somnium
22.11.2007, 10:25
@ GPO: Tröste dich, im Audio bereich scheint es mir noch schlimmer zu sein. Bei Bildern kann der Kunde zumindest mit nem Finger drauf zeigen, bei Audio nicht. Da hört man auch Sachen, das geht auf keine Kuhhaut bzw. auf kein Trommelfell. ;)



Ich selbst habe von dieser Sorte eines... Mein all-time-favourite (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=43244). Das witzige daran ist, dass genau dieses (in beiden Bearbeitungen, die es mittlerweile in diesem Forum gibt) nur wenig Beachtung gefunden hat. Da keimt dann eine Mischung aus Baerlichkeits oben schon zitierter Frage und einem Hast-Du-Dich-doch-wieder-überschätzt-Gefühl auf

Ich glaub bei dem Bild kommt neben dem ewähnten "Ich war dabei also seh ichs anders" noch arg die Geschmacksfrage dazu. Es ist absolut kein schlechtes Foto (mir persönlich sagt nur der Beschnitt nicht zu), ich kann mir auch vorstellen das es viel Spaß gemacht es zu schiessen. Nur isses vom Stil her nicht grade das, ich nenns mal "gefälligste", was sicher so manchem die Einschätzung und die Kommentierung schwer macht. Ein "Der Himmel clipt" oder "Der Turm ist ziemlich dunkel" wäre z.B. bei dem Bild einfach ein dummer Kommentar.
So, nachdem ich nun deinen Fav kommentiert habe geb ich der fairness halber auch noch meinen ins "rennen" (http://foto.gvardian.org/details.php?image_id=362). Viel gesagt wurde dazu glaub ich auch nicht, allerdings auch nichts groß negatives. Ein "Hast-Du-Dich-doch-wieder-überschätzt-Gefühl" gabs daher bei mir da nie, eher das bewusst sein das es einfach ein Bild ohne Aussage ist zu dem man wenig sagen kann. Ich habs gestern als 30x45er gerahmt. Kanns kaum erwarten nen Platz dafür zu finden. :oops:

simply black
22.11.2007, 10:26
Macht das hier einen Spaß mit Euch :)
Seid mir nicht böse, aber hier kommentiere ich nicht, weil es mir um das grundsätzlichere geht :oops:

@ Andreas und Tobias

wie hoch die Komentarfrequenz ist, sagt glaube ich nur bedingt etwas Verwertbares zur Qualität des Bildes. Es hängt ab, wer fotografiert hat. Wer gerade da ist. Welche Laune der hat. Was zufällig sonst gerade gepostet wird. Gute Fotos von Leuten die sonst sehr gutes bringen: Ruhe. Miese Fotos: manchmal stille, manchmal Hilfsbereitschaft. Das kann soweit führen, dass ein schwacher Schnappschuss besser analysiert wird, als ein Topfoto.
Dann gibt es Themenschwerpunkte. Ich habe diesen Hang ins Triste. Dazu kann man dann oft auch einfach nix sagen, wenn das Foto fast leer ist :) Damit muss (und kann) ich leben lernen. Andere Fotos sind einfach schwer zu diskutieren (Dein Bild Tobias, oder die, die gpo nicht gemacht hat gehören dazu bzw. würden dazu gehören), weil es eine Diskrepanz gibt zwischen der ggf erfolgreichen Bildwirkung und dem technisch aus der Situation machbaren.
Ich stimme Euch zu, wenig technisches ist annähernd so wichtig wie Bildkritik, denn offenbar fällt es uns allen schwer, die eigenen Bilder so objektiv zu beurteilen, wie uns das bei anderen Dingen möglich ist.
Ich kann das bei Texten. Warum nicht bei Bildern? Klar, völlig objektiv geht nie. Aber so gar nicht in der Lage zu sein etwas auch nur grob ein zu schätzen? Woran liegt das?

@ Jürgen

wie kommst Du in diese "Brille" der anderen? Mir scheint die zu fehlen. Wobei ich immer die Tendenz ins Negative habe. Nicht nur das Selbstkritische sondern vor allem zudem der Zweifel an der "Wirkung" als "gutes Bild".

@ gpo
(gibt es da einen Namen zu?)
Diese Kundenprobleme versteht jeder Freiberufler mit Kundenkontakt zu gut :)
Sicher bewertest Du mit Deiner Routine Fotos recht sachlich und technisch? Dennoch Du hast "dieses spezielle Gefühl", das merkt man Dir an.
Wenn Du also aussortierst, bist Du (vergleichbar) in der Situation von der ich spreche. Neben den sachlichen Kriterien, die Du natürlich klarer beurteilst als wir. Hast Du da auch diese Empfindung für "das besondere" von Dir gemachte Bild , das "wirkt"? Kannst Du bei eigenen Bildern sehen ob es das tut, wie Du es bei den Bildern anderer sofort siehst? Liegt das, wenn Du "ja" sagst nur an Deiner inneren emotionalen Distanz aufgrund 30 Jahre beruflicher Abgeklärtheit? Oder geht es Dir bei Deinen Freizeitfotos (machst Du die noch?) genau so?

Fritzchen
22.11.2007, 10:37
Man kann aber auch mal sagen, man unterliegt gestimmten Zwängen und dem eigene Geschmack.
Dann entwickelt man sich weiter, der Zeitgeist und die Weiterentwicklung der EBV Techniken.Die Kameras werden besser.

Das bringt die Sache wieder in Schwung.

Man hat auch oft bei den eigene Bilder die rosarote Brille auf:oops:

Da,s wie viel Mühe hat ein Bild gemacht, was habe ich für Erinnerungen (das sieht ein Außenstehender ja nicht)

Wehe wenn das dann nicht rüberkommt:D

Ich habe mir schon Tausende Bilder in Galerien angeschaut, Bilderausstellungen von alten Meistern besucht.Bücher gelesen:D

Das schärft den Blick, aber auch nicht immer:D

Somnium
22.11.2007, 10:44
Seid mir nicht böse, aber hier kommentiere ich nicht, weil es mir um das grundsätzlichere geht

Gehört hier auch nicht rein. Bei dem einen Bild fand ich nur den versuch der Erklärung warum es wenig Beachtung fand interessant. Mein Bild soll hier garnicht kommentiert werden, ich fänds nur unfair was z.t. negatives zu einem Lieblingsbild zu sagen ohne nicht auch eins zu zeigen. ;)


Wenn Du also aussortierst, bist Du (vergleichbar) in der Situation von der ich spreche. Neben den sachlichen Kriterien, die Du natürlich klarer beurteilst als wir. Hast Du da auch diese Empfindung für "das besondere" von Dir gemachte Bild , das "wirkt"? Kannst Du bei eigenen Bildern sehen ob es das tut, wie Du es bei den Bildern anderer sofort siehst? Liegt das, wenn Du "ja" sagst nur an Deiner inneren emotionalen Distanz aufgrund 30 Jahre beruflicher Abgeklärtheit? Oder geht es Dir bei Deinen Freizeitfotos (machst Du die noch?) genau so?

Auch ohne gpo zu sein.. Ich mach ja auch oft "Auftragsarbeiten" bei Freunden und Bekannten aus nem Pferdeverein. Das heißt bei mir das ich z.B. zu nem Stall und ner Pferdeherde fahre, dort mit den Besitzern spreche was sie wollen und dann loslege. Da kamen letztens in ner 6er Herde an die 300 Photos zustande. Viele davon extrem ähnlich, 5 mal das selbe Bild mit nur leichten Änderungen in der Haltung des Pferdes oder minimaler Änderung meiner Position um cm ist da normal. Bei sowas fällt es mir sehr leicht zu sagen welches das beste ist und welches garnichts taugt. Das entscheide ich idr noch vor Ort aufm Laptop in wenigen Sekunden. Vieles bedingt durch die Frage wie das Pferd wirkt, am ende issses aber bei 2-3 Bildern immer reines Bauchgefühl.
Das Problem was wir hier diskutieren hab ich weniger bei der Wahl des besten Bildes, eher bei der Frage ob das Bild überhaupt taugt. Ist selbst das beste gut genug? Hab ich was übersehen? Taugt der Aufbau? Wenn ich da mehrere Bilder aus einem Tag habe, mich da zu entscheiden welches wirklich gut oder nur gut ist, das ist das schwere..
Bei den Pferden geht das alles noch. Die Leute hängen ja auch emotional an den Tieren, ich hab da also auch bei jedem Bild das ich abgebe nicht nur den "Ich war dabei" Bonus sondern auch den " Ich liebe mein Tier" Vorteil. ;)
Schwerer isses bei Bildern die davon ab entstehen, zu denen niemand nen Bezug hat ausser mir und vlt 1-2 Leuten die dabei waren. Grad bei Tieren. Egal ob im freien (die Sichtung fand ich toll, isses aber auch das Bild?) oder im Zoo (kommt das Bild gut rüber? Isses zu zooig?). Oftmals lande ich inzwischen da auch an dem Punkt die Kamera bewusst wegzulegen da mir inzwischen oft klar ist das dieses Bild nun eh nicht geschossen werden kann. Ich glaub das tut gut.

simply black
22.11.2007, 10:44
@ Fritzchen
Der Zeitgeist ist ein interessanter Aspekt.
In den 80ern wäre jeder Sonnenuntergang ohne Pink oder Fliedertöne abgeschmiert.
Versuch das heute mal. Ich habe vor ein Paar Wochen so einen hier oder im DSLR gesehen. Der wurde kritisiert als farblich misslungen.
Damals wäre das Orange aus den späten 60ern und frühen 70ern nie gegangen. Ohne das brauchst Du heute stimmungsvolle Sonnenbilder nicht zu veröffentlichen.
"Mein" Bild das in einer dieser Farben ist, bleibt in meinen Augen immer gleich bewertet, in den Augen der anderen nicht.

@ Thomas
verstehe ich Dich richtig?:
Besinnung auf das eigene Bewußtsein, die gewollte Aussage bedenken, dann sieht man das eigene Bild (wenn es überhaupt noch dazu kommt) klarer? Das ergänzt ja denn den Gedanken der Vorteile von Reportagen oder Sammlungen von oben.

Macht ihr Euch auch Themen? Ich mache das. Können Gegenstände sein, oder Stimmungen...

amateur
22.11.2007, 10:47
So gut die Kritiken gemeint sein können. Da hilft nur ein Making of. Wenn der Betrachter weiß, dass die 5 Fotos aus den Bergen insgesamt 12 Stunden strammer Wanderung ab 4 Uhr morgens bedeutet haben, sieht er das mit anderen Augen. Nur so mal als Beispiel ...

Nein, das "Making of" ist vielleicht lehrreich, amüsant oder sonst irgendetwas. Das Result (=Bild) wird dadurch für andere nicht besser. Hier zählt letztlich nur noch die Wirkung.

Manchmal ist man nur am richtigen Ort zur richtigen Zeit, macht zufällig alles richtig und man hat das perfekte Bild.

Viele Grüße

Stephan

amateur
22.11.2007, 10:52
Ich muss gestehen, dass einige Fotos bekannter Leute in den Foren teilweise zu sehr nur aufgrund des langjährigen Rufs des Einstellers per se als hervorragend eingestuft werden.

Wo ist das so? Und warum schreibst Du dann nicht Deine Kritik unter diese Bilder und hilfst damit?

Außer 08/15-Begeisterungsäußerung nach dem Motto "das ist ja mal wieder ein super Bild von Dir" ohne weiteren Inhalt habe ich das hier nicht erlebt.

Viele Grüße

Stephan

amateur
22.11.2007, 11:07
Hi,

Ich hab selber einfach Bilder gemacht von denen ich auch heute noch begeistert bin.

ich habe auch einige sehr wenige Bilder, mit denen ich selbst rundum zufrieden bin. Allerdings ist das für mich in der gewünschten Qualität (ich meine jetzt nicht technisch) nicht reproduzierbar. D.h. hier ist immer ein gewisses Maß an Zufall beteiligt.

Und alles, was man dann halbwegs reproduzierbar im Griff hat, dass gehört dann zum Standard und ist sofort nicht mehr im wahrsten Sinne des Wortes herausragend.

Viele Grüße

Stephan

simply black
22.11.2007, 11:49
Stimmt so exakt auch für mich. In dem Moment, in dem ich reproduzierbar und planbar eine Motiv "ablichten" kann ist es ggf "gut" aber nichts "besonderes" für mich :)
Ich brauch auch Glück.
Aber die Wirkung / Erkenntnis zum Bild. Ändert die sich dabei?

Somnium
22.11.2007, 12:11
@ Thomas
verstehe ich Dich richtig?:
Besinnung auf das eigene Bewußtsein, die gewollte Aussage bedenken, dann sieht man das eigene Bild (wenn es überhaupt noch dazu kommt) klarer? Das ergänzt ja denn den Gedanken der Vorteile von Reportagen oder Sammlungen von oben.

Macht ihr Euch auch Themen? Ich mache das. Können Gegenstände sein, oder Stimmungen...

Beziehst du dich auf das hier?

Oftmals lande ich inzwischen da auch an dem Punkt die Kamera bewusst wegzulegen da mir inzwischen oft klar ist das dieses Bild nun eh nicht geschossen werden kann. Ich glaub das tut gut.

Das Ding dabei ist einfach folgendes. Nach mehreren Zehntausend Fotos weiß ich einfach inzwischen oft das es eh nicht so wird wie ich es mir wünsche. Nicht weil die Technik fehlt oder es am Können mangelt (auch wenn das auch vorkommt, klar) sondern einfach weil mir oftmals bewusst ist das ich das, was ich mit dem Bild zeigen will (sagen ist für meine Bilder ne Nummer zu hoch gegriffen) nicht zeigen kann. Nicht so wie ich es will, nicht so wie ich es sehe. Die von dir erwähnte "gewollte Aussage" würde ich daher für mich durch den "gewollten Inhalt" ersetzen denn wie gesagt, Aussagen treffen meine Bilder nicht. Wenn man vorher, sei es vor jedem Bild, vor jeder Serie, etc. darüber Nachdenkt was man machen will, dann wird es, zumindest für mich, einfacher dies zu erreichen. Bzw. hab ich einfach weniger Bilder die es nicht geschafft haben, einfach weil ich diese Bilder erst garnicht gemacht habe. Weniger die "verzweifelte" Jagd nach dem einen Topfoto unter Tausenden, mehr nachdenken, abdrücken wenn es Sinn macht und nicht nur wenns geht. Nicht von der Tatsache das man X GB Karten hat dazu verleiten lassen alle Voll zu ballern.

gpo
22.11.2007, 18:24
Nicht weil die Technik fehlt oder es am Können mangelt (auch wenn das auch vorkommt, klar) sondern einfach weil mir oftmals bewusst ist das ich das, was ich mit dem Bild zeigen will (sagen ist für meine Bilder ne Nummer zu hoch gegriffen) nicht zeigen kann. Nicht so wie ich es will, nicht so wie ich es sehe.

Moin,
genau dieser Satz unterscheidet damit zwischen Berufsfotografen
und Hobbyisten;)
...ohne Wertung versteht sich!

Ein Amateur kann knipsen was er will und wie er will....
egal selbst nicht so dolle werden selten angekreidet,
man muss sie ja auch nicht öffentlich zeigen(z.B. Familie /Urlaub)

Beim Profi aber geht das so, er muss VORHER entscheiden ob er das Limit vom Kunden erreichen kann...oder nicht!
und bekanntlich werden viele zufriedene Kunden so einen dann "puschen"
(heißt ev.der wird reich:))

aber es gibt genug Beispiele wo sich Profis ...übernommen haben!!!
(das soll erstmal die Hobbyisten beruhigen, denn nach meiner Beobachtung kommt das bei fast 50% der Jobs vor!!!)

Heute wo die Grenze durch Berufsfreiheit deutlich verwischt ist....
wird aber diese Prozentgröße höher steigen,
einfach weil die Überheblichkeit von 1/4+1/3+1/2+3/8-Profis
...eben keine 80-100% erreichen!

Heißt aber auch, man muss mal NEIN sagen können und mal einen Job ablehen,
weil einem der Hintergrund fehlt!(kam bei mir selten, aber eben auch schon vor!)

...nur das sieht aber meist erst ein ...nach der dritten wallianlage in die investiert werden muss:)
Mfg gpo

simply black
22.11.2007, 20:00
Ich möchte mich bei Euch allen bedanken. Der Thread hat tierisch Spaß gemacht.
Als TO hier zu lenken war die reinste Freude, leicht und problemlos.
Er war lehrreich, interessant und vielseitig. Bei all den Ästen, denen wir nachgegangen sind, haben wir immer zum Kern zurückgefunden.
Wir haben diskutiert und erklärt, alle haben (sehr offen und ehrlich) von sich selbst geschreiben, Dinge und Erfahrungen beigetragen, die wir nicht immer sagen würden.
Ich habe viel erfahren und gelernt.
Es war ein schönes Beispiel, wie nett, angenehm und konstruktiv ein (dieses) Forum sein kann.
Danke
Christoph

Digicat
22.11.2007, 20:34
Servus Black

Gebe dir gerne den DANK zurück :top:

War sehr informativ und kostruktiv.

Danke das du dieses Thema in den Vordergrund gerückt hast :top:

Auch an alle "Anderen" die ihre Sichtweise dargelegt haben.

PeterHadTrapp
23.11.2007, 01:48
Ja, super Thread. Beinahe Photophilosophisch ... :cool:

Somnium
23.11.2007, 10:11
Moin,
genau dieser Satz unterscheidet damit zwischen Berufsfotografen
und Hobbyisten;)
...ohne Wertung versteht sich!

(...)

Heißt aber auch, man muss mal NEIN sagen können und mal einen Job ablehen,
weil einem der Hintergrund fehlt!(kam bei mir selten, aber eben auch schon vor!)


Absolut richtig. Deswegen sprech ich ja auch davon das ich es mir zum Glück leisten kann nicht mit Fotografie mein Geld zu verdienen. Im Prinzip hab ich mir schon Musik (machen) als Hobby zerstört. Brauch ich nicht nochmal. ;)