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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Welcher Diascanner?


CharlyII
16.09.2003, 13:53
Hallo zusammen,

hier einmal ein ganz anderes Thema:

Ich muss - ohne Beschränkung des Finanzrahmens (naja, zwischen 0 und 5.000 Euro sollte es schon liegen 8) ) - einen Dia- / Negatívscanner beschaffen, der in erster Linie Top Ergebnisse liefern soll.

Dabei werden u.a. auch Negative aus einem hist. Museum bzw. einer Sammlung einzuscannen sein, d.h. auch ältere und s/w Vorlagen. Die Größe kann auch schon ´mal vom 24*36 abweichen, wichtiger wäre mir aber eigentlich, dass auch ein "Automatismus" möglich ist, d.h. man eine Reihe von Dias automatisch abarbeiten lassen kann. Optimal wäre natürlich, wenn beides (Mittelformat & Einzug) ginge.

Was ist hier zu empfehlen?

Vielen Dank für Eure Erfahrungen & Empfehlungen!

Viele Grüße

Bernhard

CharlyII
16.09.2003, 13:54
P.S.: Leider ist er nicht für mich ;-(

Photopeter
16.09.2003, 14:10
Also, Automatik und MF habe ich bis jetzt noch nicht gehört. Für KB gibt es den Nikon (genaue Bezeichnung weiß ich nicht auswendig), der 50 gerahmte Dias in einem Rutsch scannt. Und dann sind neue in Diaprojektor- Form gebaute Scanner angekündigt, (Reflekta, Braun) die ganze Magazine auf einmal scannen können.
An sonsten ist für MF (und andere Formate) ein extrem guter Flachbettscanner wohl eine gängige Lösung.

dibas
16.09.2003, 14:24
CharlyII's Frage:
Ich muss - ohne Beschränkung des Finanzrahmens (naja, zwischen 0 und 5.000 Euro sollte es schon liegen ) - einen Dia- / Negatívscanner beschaffen, der in erster Linie Top Ergebnisse liefern soll.
Antwort:
Ich hab seit einiger Zeit den EPSON Perfection3200,einen Flachbettscanner mit der Möglichkeit, auch über Silverfast, Dias in KB-Streifen und Mittelformaten einzuscannen.
Wenn Du Dir die Mühe machen willst, nach Remscheid zu kommen, kannst Du ihn selbst ausprobieren.
Die Scannerdaten gibt es sicher bei Epson.

blondl
16.09.2003, 15:13
Hallo Bernhard,

kannst du bitte "Top Ergebnisse" näher beschreiben? Reichen dir Ergebnisse vom Flachbett? Oder solls ein "echter" Dia-Scanner sein?
Und, ganz wichtig, wie groß ist das analoge Archiv?

Ich wollte unser Familienarchiv digitalisieren und bin nach einiger Zeit an die Grenzen der Machbarkeit im privaten Rahmen gestossen. Die 2000 Filme hätten extrem viel Platz erfordert (2000 Filme x 36 Bilder x 120 MB je Bild = ca. 8 Terrabyte, unkompirmiert).

Deswegen die Fragen. Was sind die Vorgaben die du erreichen sollst?

Dimagier_Horst
16.09.2003, 15:55
Bei dem Volumen könntest Du auch als nichtgwerblicher bei emc2 einkaufen :lol: und ein paar Euro sparen

Perlitz
16.09.2003, 15:56
Hallo,

kommt immer auf die Gewünschte Qualität an.

1.Nikon Super Coolscan LS-4000 ED & Automatische Diazufuhr SF-200 (zusammen um die 2200 EUR). Wobei der Scanner als Referenzgerät zu sehen ist. Bessere Scanner gibt es dann nur als Trommelscanner. Der Nikon Super Coolscan LS-4000 ED kann aber nur KB größe (DIA, Negativ, APS, Rolle) verarbeiten (ggfs. mit entsprechenden Adaptern). Die Automatische Diazufuhr SF-200 verarbeitet keine Standardmagazine, es ist also ein "Umpacken" der Dias nötig!

2. Nikon Super Coolscan LS-8000 ED, kann bis zur Grösse 6x9 verarbeiten. Jedoch gibt es für ihn keine Automatische Diazufuhr, also Handarbeit. Auch ist der Preis mit um die 3600 EUR nicht unproblematisch. Jedoch auch hier, absolute Referenzklasse.

3. Reflecta DigiDia 3600 Magazin Diascanner. Strassenpreis zur Zeit ca. 750 EUR. Kann direkt ein KB DiaMagazin verarbeiten (bis zu 100 CS Dias in einem). Hat aber zur Zeit noch leichte Dichte Probleme (soll durch Firmwareupgrade behoben werden). Bringt aber zum einem ganz ordentliche Ergebnisse und ist mit Sicherheit die günstigste Lösung zur Stapelverarbeitung von größeren Diaarchiven.

4. Canon Scan FS 4000 US Filmscanner kommt von der Qualität nicht an den Nikon Super Coolscan LS-4000 ED, ist jedoch für ca. 600 EUR ein super Scanner. Nur ist hier Handarbeit (DIA für DIA) angesagt.

Also immer eine Frage der Ansprüche. Für die meisten ist sicherlich die Reflecta Lösung am besten. Denn man hat schon recht ordentliche Bilder. Und wenn man dann einzelne Bilder noch zu Kodak schickt, und per Trommelscanner... dann hat man die Bestmögliche Qualität für Bilder bei denen es sich lohnt.

Gruß
Andreas

WinSoft
16.09.2003, 17:23
Ich habe seit etwa 2 Jahren den Nikon Super Coolscan 4000 ED mit motorischer Dia-Zuführung für bis zu 50 gerahmte Dias. Dieser Scanner wird von professionellen Diensten benutzt. Er ignoriert automatisch Staub, Fusseln und Kratzer dank zusätzlicher Hardware-IR-LED.

Man darf uneingeschränkt und ohne Übertreibung sagen, dass er aus feinstkörnigen Umkehrfilmen (Fuji VELVIA, Kodachrome 25) und entsprechend feinen Negativfilmen wirklich das Letzte herausholt! Die Ergebnisse sind echt fantastisch!

CharlyII
16.09.2003, 17:45
Na das nenn´ ich doch ´mal wieder ein super Ergebnis in kürzester Zeit!

Ich hatte mich selber auch eigentlich schon sehr stark für den Nikon mit seiner automatischen Zufuhr interessiert, aber da man auf diesem Gebiet nie wirklich sicher sein kann, irgend eine Neuheit verpasst zu haben, zielte meine Frage als Absicherung in diese Richtung. Von dem Reflekta / Braun hatte ich auch schon gelesen, der Test in der CT ging aber auch in die Rechtung von Perlitz´s Meinung / Hinweisen.

Die Anzahl der alten Vorlagen liegt so ca. bei zwischen 10 und 20.000 Einzebildern (mal Dia, mal Negativ), ein recht passabler Flachbettscanner von AGFA (2400´er damals 1000 Euro neu mit Durchlicht) ist schon vorhanden, so dass man die MF Vorlagen zur Not auch darüber reinziehen könnte.

Also: nochmals vielen Dank & wenn noch jemand einen Alternativvorschlag hat, bitte gerne!

Viele Grüße

Bernhard

P.S.: @winsoft: Wieviel "Nachbearbeiten" ist denn pro Bild (bei alten, ggf. schon fest angestaubten Vorlagen, und bei "normalen" Dias) nötig?

WinSoft
16.09.2003, 17:54
P.S.: @winsoft: Wieviel "Nachbearbeiten" ist denn pro Bild (bei alten, ggf. schon fest angestaubten Vorlagen, und bei "normalen" Dias) nötig?
Für Kodachrome-Filme gibt es eine Extra-(Vor-)Einstellung, die einen weitgehend von Nachbearbeitung entlastet. Meine alten Kodachrome 25 Dias kamen damit recht passabel, jedenfalls VIEEEEL besser als mit "Normaleinstellung" oder gar mit dem auch nicht schlechten Flachbettscanner HP-ScanJet 7400c und Durchlichteinheit.

Ältere Dias und Negative anderer Fabrikate kann man restaurieren lassen. Auch das Korn lässt sich vermindern. Am besten kommen natürlich die VELVIA-Dias.

mike303
16.09.2003, 18:13
Spannendes Thema!
Hier eine interessante Adresse dazu: http://www.filmscanner.info/ - nicht nur ein Anbieter, sondern auch viele gute Infos!
Auch interessant: Artikel im aktuellen Ct-Sonderheft.

Frage: Welche Qualität muss das ganze haben?
Bei perfekter Qualität im finanzierbaren Rahmen geht eigentlich kein Weg an Nikon vorbei - ganz gleich welches Modell! Auch die sehr guten Minolta-Scanner können da nicht ganz mithalten. Ein Muss: Das von Winsoft angesprochene Digital ICE (Staub- und Kratzer-Entfernung)
Ein Problem beim Diascan: Die Zeit. Ich habe einen Nikon Coolscan III (LS30) noch mit SCSI-Schnittstelle aber sonst sehr ähnlich dem LS 40 und rechne mit folgenden Durchgängen
1. Belichtungsmessung (startet automatisch beim Dia-Einlegen)
2. Prescan
jetzt setze ich den Fokuspunkt
3. Fokusscan
währenddessen setze ich Ausschnitt und korrigiere Belichtung und Farben
4. ICE-Scan
5. echter Scan
Das ganze Procedere dauert ca. 2 Minuten je Dia!

Fazit 1: Es ist eine irre Arbeit.
@winsoft: Wie ist denn der Ablauf mit dem automatischen Einzug? Eigentlich muss ich die manuellen Schritte, die ich aufgeführt habe, auch irgendwann einmal durchführen, oder kann die Software da mehr?

Fazit 2: Wer diese Arbeit macht, sollte sich überlegen, ob er sie 2x machen will (d.h erst mal quick&dirty und dann doch nochmal richtig).

Nach einigen frühen Versuchen mit einer 1,5 MP Kamera mit Diakopiervorsatz finde ich die CT-Lösung mit einem geringfügig umgebauten Diaprojektor und einer Digitalkamera für etwas reduzierte Ansprüche ziemlich gut - vor allem in Bezug aufs Tempo!

Problempunkte sind:
- größere Vorlagen - da hilft dann doch nur ein guter Flachbettscanner oder gar ein Trommelscanner.
- Scans von Negativen - hier zeigt sich auch die Qualität der Farbumkehrung. Negative haben sich bei mir auch als besonders kritisch bzgl. Staub erwiesen.

WinSoft
16.09.2003, 18:36
Fazit 1: Es ist eine irre Arbeit.
@winsoft: Wie ist denn der Ablauf mit dem automatischen Einzug? Eigentlich muss ich die manuellen Schritte, die ich aufgeführt habe, auch irgendwann einmal durchführen, oder kann die Software da mehr?

Fazit 2: Wer diese Arbeit macht, sollte sich überlegen, ob er sie 2x machen will (d.h erst mal quick&dirty und dann doch nochmal richtig).
Beim automatischen Scannen via motorischem Einzug teilen Sie dem Scanner einmalig die Maske mit oder lassen jeweils immer das ganze Dia inklusive Rahmungsrand scannen. Wenn Sie ICE standardmäßig aktiviert haben, läuft die Staubentfernung für alle eingelegten Dias automatisch ab. Sie bestimmen vorher noch, in welchen Ordner die gescannten Bilder und in welchem Bildformat (TIFF oder JPEG) und mit welcher Qualität (bei JPEG) es abgespeichert werden sollen. Sie können in der Scanzeit ausgiebig Kaffee trinken.

Aber Achtung! Es werden nicht alle Rämchenfabrikate korrekt eingezogen! Auf Wunsch liste ich die zulässigen Rämchen und weitere Daten auf.

mike303
16.09.2003, 19:01
Hallo Winsoft,
danke für Ihre Antwort. So ähnlich habe ich mir das mit dem automatischen Einzug vorgestellt. Es ist für "perfekte" Ergebnisse also durchaus noch notwendig, ein paar kleine Bearbeitungsschritte nachträglich durchzuführen.
Dann finde ich angesichts des deutlich günstigeren Preises der "kleineren" Nikon-Scanner für meine persönlichen Bedürfnisse den manuellen Einschub der Dias eigentlich gar nicht so schlecht.

blondl
16.09.2003, 21:06
@Dimagier_Horst

Du wirst lachen, ich hatte die Möglichkeit eine gratis zu bekommen (ausgemustert beim Brötchengeber; eine kleine Claarion) aber die die Glasfasereinschübe und die SilkWorm waren mir zu teuer. Und das Problem mit der Datensicherung hätte ich ja auch noch gehabt, da ich ja dann bei den Mengen eine Roboter bräuchte. So tut mein altes LTO Laufwerk noch seine Dienste in meinem IDE-Raid...

CharlyII
17.09.2003, 07:24
Aber Achtung! Es werden nicht alle Rämchenfabrikate korrekt eingezogen! Auf Wunsch liste ich die zulässigen Rämchen und weitere Daten auf.

Hallo WinSoft,

es wäre sehr nett, wenn dies möglich wäre! Insbesondere 3 Typen finden hier bei uns Anwendung:
1. Glasrähmchen "Marke uralt" = 2 Scheiben im Vollformat ( 5 * 5 cm) an den Kanten verklebt,
2. Hama fix glaslos
3. Reflecta CS (inkl. CS Clons)
Es wäre natürlich nicht verkehrt ;) , wenn die auch im Einzugsbetrieb laufen würden.
Vielen Dank also nochmals & herzliche Grüße
Bernhard

Mana
17.09.2003, 16:12
Schließe mich wieder mal Winsofts Meinung an. Nutzte den Nikon Super Coolscan 4000 ED seit ca. 1 Jahr, ohne Probleme und super Scanner vor allen Dingen in Verbindung mit Silverfast Scanner-SW.

Auch Silverfast bietet die Möglichkeit, Jobs als Batch zu verarbeiten. Allein die automatische Vergabe von Dateinamen beherrscht die SW nicht so gut.

Highly recommended

WinSoft
17.09.2003, 17:54
Nikon listet folgende Diarähmchen für den Dia-Einzug SF-200(S) zum Super Coolscan 4000 ED auf:

Getestet:
- GEPE 3 mm
- GEPE 2 mm
- bonum
- REVUE
- AGFA System G
- AGFA reflecta CS
- Reflecta GR
- Kaiser SR
- hama fix
- ROWI quickslide

Eingeschränkt verwendbar:
- hama DSR

Störungen verursachen:
- Kodachrome 1,1 mm Papprähmchen
- PLASTIMOUNTS
- Pakon

CharlyII
17.09.2003, 18:47
Hallo zusammen,

vielen Dank für Eure / Ihre zahlreichen und aufschlussreichen Infos!

Die Ausschreibung geht morgen früh raus, ich werde dann später berichten, was es preislich geworden ist (und noch später auch, wie die Scans sind)

Nochmals vielen Dank & viele Grüße

Bernhard