joergW
05.08.2007, 11:09
Sony Alpha 100 vs. Nikon D 200
Ein Vergleichstest zwischen diesen beiden Kameras mag den einen oder anderen Leser sicherlich irritieren, da die beiden Kameras nicht zuletzt preislich doch in ganz anderen Ligen spielen. Für mich persönlich macht dieser relativ ausführliche Praxistest schon Sinn, denn ich habe ein Sony-(Minolta)-System und bin mit einigen Features und Komponenten nicht so ganz zufrieden. Es plagen mich immer wieder Gedanken hinsichtlich eines Systemwechsels und Nikon, speziell mit der D200, ist mein persönlicher Favorit, wenn es zu einem Umstieg kommen soll. Es ergab sich nun die Gelegenheit eine D200-Ausrüstung auf privater Basis für einige Tage auszuleihen und mir ein ausführlicheres, persönliches Bild von der D200 zu machen und sie mit meiner vorhandenen Ausrüstung zu vergleichen.
Da es sicherlich User gibt, die ähnliche Gedankengänge haben, habe ich mich nun hingesetzt und meine Gedanken und Erfahrungen der „Testtage“ mal aufgeschrieben.
Handling / Haptik
Ich hatte vor der Alpha eine D7D mit VC7D und war natürlich verwöhnt. Die Alpha ist sehr leicht und bietet leider keinen Zusatzhandgriff. In meiner Hand ( mittelgroß würde ich mal sagen ) findet der kleine Finger an der Alpha irgendwie keinen Halt, das umgreifen in die Hochformatposition empfinde ich als unbequem. Ein längeres Tragen am Griff und das hantieren mit längeren Brennweiten ( Sigma 4/100-300 ) ist an der Alpha kein Vergnügen.
Die D200 liegt bei mir deutlich satter in der Hand und auch der kleine Finger findet ohne Zusatzhandgriff seinen Platz. Das umgreifen empfinde ich hier angenehmer und auch mit langen Brennweiten (2,8/70-200) lässt sich die Kamera gut am Griff tragen.
Durch die Gummierung liegt die D200 sicher in der Hand, sie ist allerdings auch erheblich schwerer als die Alpha. Man hat im wahrsten Sinne des Wortes was in der Hand und es vermittelt auch ein Gefühl der Wertigkeit. Das Gewicht hat mich zwar nicht wirklich gestört, aber wenn man die Kamera einfach nur so mal mitnimmt und rumträgt (man weiß ja nie was es so zu foten gibt) könnte das schon ein Hanteltrainingsersatz werden und sich auch je nach Geschmack störend auswirken.
Bedienung
Auch hier bin ich von der D7D verwöhnt. Die Alpha bietet neben dem rechtsseitigen Betriebsartenwähler (den viele Kameras in ähnlicher Art gebaut haben ) an der linken Oberseite eine Drehrad für die wichtigsten Einstellungen. Sicherlich kann man nach einiger Zeit ein paar Einstellungen blind machen, aber meist muss ich die Kamera vom Auge nehmen, links drehen, am Monitor navigieren und per Tastendruck bestätigen. Es geht zwar recht schnell, aber so wirklich anders als im Menue zu navigieren ist das je nach Hersteller meiner Ansicht auch nicht. Die Grundauswahl per Rad ( WB, ISO etc.) geht schnell, der Rest muss am Monitor kontrolliert und eingestellt werden.
Die D200 nutzt Tasten auf der Oberseite und Schalter an der Rückseite für die wichtigsten Einstellungen. Ich persönlich kam damit eigentlich recht gut klar und brachte wenig Eingewöhnungszeit. Lediglich die Tastenkombination für das anschauen und vergrößern eines Bildes finde ich bei der Alpha besser gelöst. Nikon punktet auch deutlich mit der schaltermäßigen Umstellung der Belichtungsmessung und er programmierbaren FUNC-Taste an der Vorderseite. Da man an der D200 unheimlich viele Sachen auf persönliche Vorlieben umstellen kann und auch freie Speicherplätze nutzen kann, geht die Nikon hier deutlich in Führung …. Wird also hier zu meinem persönlichen Favoriten.
Das Wichtigste
Klar, das fotografieren. Die Alpha fokussiert durch Eyestart recht schnell, aber halt laut und deutlich, was dann beim auslösen seinen akustischen Höhepunkt findet. Die D200 dank Ultraschalloptik und leisem, sehr angenehmen Spiegelschlag ist da deutlich unauffälliger.
Mit der verschiedenen AF-Möglichkeiten der Nikon habe ich mich aus Zeitgründen nicht so sehr auseinandergesetzt, was man aber sicherlich tun sollte. Denn die falsche Wahl kann ein schon mal ein unscharfes Bild bescheren. Die Alpha benutze ich fast ausschließlich mit den zentralen AF-Feld, daher habe ich das bei der Nikon auch gemacht.
Die beiden benutzten Optiken lassen sich sicherlich nur bedingt vergleichen ( 18-70er Kit vs. 18-70 Nikon ). Das Nikon scheint nicht nur preislich in einer anderen Klasse zu spielen, sondern auch besser Details aufzulösen. In Verbindung mit der leicht wärmen Abstimmung der Nikon gefallen mir die Bilder aus der Nikon unbearbeitet ( A-Modus, mittenbetonte Messung, alle Einstellungen auf Null bzw. Normal ) besser als die der Alpha. In Bereich der Mehrfeldmessung fällt die Alpha deutlich ab, ich weiß nicht wie Nikon misst, aber sie ist sehr ausgewogen ( Himmel bleibt blau und Schattenbereich haben noch Zeichnung, die Alpha neigt zur Aufhellung des Himmels, was unnatürlich wirkt ).
Im höheren ISO-Bereich rauscht die Nikon weniger, was natürlich zu Lasten der Details in der Kamera passiert. Aber wenn ich die Alphabilder er Software nachher entrausche, gehen die Details auch weg und die Resultate am Ende fand ich bei der Nikon besser.
Der „Wackeldackel“ in der Alpha würde mir sicherlich fehlen. Man kann halt noch Fotos aus der Hand machen, wenn bei der Nikon schon Schluss ist ( außer man hat VR-Optiken, die es aber im Bereich der Normalbrennweiten bzw. WW-Zooms bei Nikon nicht gibt )
Fazit
Wenn nicht das über Jahre gesammelte Systemzubehör und der entsprechende Verlust bei Verkauf und Neukauf sowie die Hoffnung auf den zukünftigen Semi-Body der Alphaline wäre, ich denke ich würde den Umstieg machen. Selbst wenn ich alles aus der alpha-Ausstattung halbwegs gut verkauft bekomme, erhalte ich dafür „nur“ eine D200 in Grundausstattung ( 18-70, 70-300 Blitz und Body ) und müsste den Rest teuer nachkaufen.
Sollte ich ein unseriöses Angebot über eine gebrauchte D200-Ausrüstung erhalten, werde ich erneut nachdenken, neu ist mir der Umstieg zu teuer, auch wenn der Haben-will-Faktor bei der D200 schon recht hoch ausfällt.
Es wird also eher eine Vernunftentscheidung, denn die Alpha ist ja nicht schlecht oder nicht zu gebrauchen für das was ich so fotografiere. Hier punktet auch der „Wackeldackel“ mit … ach ja by the way. Die Alpha hat ja die Sensorreinigung und es wird immer wieder gesagt, dass die nix taugt, Meine D7D habe ich recht häufig gereinigt, die Alpha bislang in 10 Monaten noch gar nicht. Kann Zufall sein, muss aber nicht.
Mal abwarten was der Herbst so an Neuheiten bringt.
bis denn
joergW .... bin selbst gespannt wie´s weitergeht ;-)
Ein Vergleichstest zwischen diesen beiden Kameras mag den einen oder anderen Leser sicherlich irritieren, da die beiden Kameras nicht zuletzt preislich doch in ganz anderen Ligen spielen. Für mich persönlich macht dieser relativ ausführliche Praxistest schon Sinn, denn ich habe ein Sony-(Minolta)-System und bin mit einigen Features und Komponenten nicht so ganz zufrieden. Es plagen mich immer wieder Gedanken hinsichtlich eines Systemwechsels und Nikon, speziell mit der D200, ist mein persönlicher Favorit, wenn es zu einem Umstieg kommen soll. Es ergab sich nun die Gelegenheit eine D200-Ausrüstung auf privater Basis für einige Tage auszuleihen und mir ein ausführlicheres, persönliches Bild von der D200 zu machen und sie mit meiner vorhandenen Ausrüstung zu vergleichen.
Da es sicherlich User gibt, die ähnliche Gedankengänge haben, habe ich mich nun hingesetzt und meine Gedanken und Erfahrungen der „Testtage“ mal aufgeschrieben.
Handling / Haptik
Ich hatte vor der Alpha eine D7D mit VC7D und war natürlich verwöhnt. Die Alpha ist sehr leicht und bietet leider keinen Zusatzhandgriff. In meiner Hand ( mittelgroß würde ich mal sagen ) findet der kleine Finger an der Alpha irgendwie keinen Halt, das umgreifen in die Hochformatposition empfinde ich als unbequem. Ein längeres Tragen am Griff und das hantieren mit längeren Brennweiten ( Sigma 4/100-300 ) ist an der Alpha kein Vergnügen.
Die D200 liegt bei mir deutlich satter in der Hand und auch der kleine Finger findet ohne Zusatzhandgriff seinen Platz. Das umgreifen empfinde ich hier angenehmer und auch mit langen Brennweiten (2,8/70-200) lässt sich die Kamera gut am Griff tragen.
Durch die Gummierung liegt die D200 sicher in der Hand, sie ist allerdings auch erheblich schwerer als die Alpha. Man hat im wahrsten Sinne des Wortes was in der Hand und es vermittelt auch ein Gefühl der Wertigkeit. Das Gewicht hat mich zwar nicht wirklich gestört, aber wenn man die Kamera einfach nur so mal mitnimmt und rumträgt (man weiß ja nie was es so zu foten gibt) könnte das schon ein Hanteltrainingsersatz werden und sich auch je nach Geschmack störend auswirken.
Bedienung
Auch hier bin ich von der D7D verwöhnt. Die Alpha bietet neben dem rechtsseitigen Betriebsartenwähler (den viele Kameras in ähnlicher Art gebaut haben ) an der linken Oberseite eine Drehrad für die wichtigsten Einstellungen. Sicherlich kann man nach einiger Zeit ein paar Einstellungen blind machen, aber meist muss ich die Kamera vom Auge nehmen, links drehen, am Monitor navigieren und per Tastendruck bestätigen. Es geht zwar recht schnell, aber so wirklich anders als im Menue zu navigieren ist das je nach Hersteller meiner Ansicht auch nicht. Die Grundauswahl per Rad ( WB, ISO etc.) geht schnell, der Rest muss am Monitor kontrolliert und eingestellt werden.
Die D200 nutzt Tasten auf der Oberseite und Schalter an der Rückseite für die wichtigsten Einstellungen. Ich persönlich kam damit eigentlich recht gut klar und brachte wenig Eingewöhnungszeit. Lediglich die Tastenkombination für das anschauen und vergrößern eines Bildes finde ich bei der Alpha besser gelöst. Nikon punktet auch deutlich mit der schaltermäßigen Umstellung der Belichtungsmessung und er programmierbaren FUNC-Taste an der Vorderseite. Da man an der D200 unheimlich viele Sachen auf persönliche Vorlieben umstellen kann und auch freie Speicherplätze nutzen kann, geht die Nikon hier deutlich in Führung …. Wird also hier zu meinem persönlichen Favoriten.
Das Wichtigste
Klar, das fotografieren. Die Alpha fokussiert durch Eyestart recht schnell, aber halt laut und deutlich, was dann beim auslösen seinen akustischen Höhepunkt findet. Die D200 dank Ultraschalloptik und leisem, sehr angenehmen Spiegelschlag ist da deutlich unauffälliger.
Mit der verschiedenen AF-Möglichkeiten der Nikon habe ich mich aus Zeitgründen nicht so sehr auseinandergesetzt, was man aber sicherlich tun sollte. Denn die falsche Wahl kann ein schon mal ein unscharfes Bild bescheren. Die Alpha benutze ich fast ausschließlich mit den zentralen AF-Feld, daher habe ich das bei der Nikon auch gemacht.
Die beiden benutzten Optiken lassen sich sicherlich nur bedingt vergleichen ( 18-70er Kit vs. 18-70 Nikon ). Das Nikon scheint nicht nur preislich in einer anderen Klasse zu spielen, sondern auch besser Details aufzulösen. In Verbindung mit der leicht wärmen Abstimmung der Nikon gefallen mir die Bilder aus der Nikon unbearbeitet ( A-Modus, mittenbetonte Messung, alle Einstellungen auf Null bzw. Normal ) besser als die der Alpha. In Bereich der Mehrfeldmessung fällt die Alpha deutlich ab, ich weiß nicht wie Nikon misst, aber sie ist sehr ausgewogen ( Himmel bleibt blau und Schattenbereich haben noch Zeichnung, die Alpha neigt zur Aufhellung des Himmels, was unnatürlich wirkt ).
Im höheren ISO-Bereich rauscht die Nikon weniger, was natürlich zu Lasten der Details in der Kamera passiert. Aber wenn ich die Alphabilder er Software nachher entrausche, gehen die Details auch weg und die Resultate am Ende fand ich bei der Nikon besser.
Der „Wackeldackel“ in der Alpha würde mir sicherlich fehlen. Man kann halt noch Fotos aus der Hand machen, wenn bei der Nikon schon Schluss ist ( außer man hat VR-Optiken, die es aber im Bereich der Normalbrennweiten bzw. WW-Zooms bei Nikon nicht gibt )
Fazit
Wenn nicht das über Jahre gesammelte Systemzubehör und der entsprechende Verlust bei Verkauf und Neukauf sowie die Hoffnung auf den zukünftigen Semi-Body der Alphaline wäre, ich denke ich würde den Umstieg machen. Selbst wenn ich alles aus der alpha-Ausstattung halbwegs gut verkauft bekomme, erhalte ich dafür „nur“ eine D200 in Grundausstattung ( 18-70, 70-300 Blitz und Body ) und müsste den Rest teuer nachkaufen.
Sollte ich ein unseriöses Angebot über eine gebrauchte D200-Ausrüstung erhalten, werde ich erneut nachdenken, neu ist mir der Umstieg zu teuer, auch wenn der Haben-will-Faktor bei der D200 schon recht hoch ausfällt.
Es wird also eher eine Vernunftentscheidung, denn die Alpha ist ja nicht schlecht oder nicht zu gebrauchen für das was ich so fotografiere. Hier punktet auch der „Wackeldackel“ mit … ach ja by the way. Die Alpha hat ja die Sensorreinigung und es wird immer wieder gesagt, dass die nix taugt, Meine D7D habe ich recht häufig gereinigt, die Alpha bislang in 10 Monaten noch gar nicht. Kann Zufall sein, muss aber nicht.
Mal abwarten was der Herbst so an Neuheiten bringt.
bis denn
joergW .... bin selbst gespannt wie´s weitergeht ;-)