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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Pixelwahn - endlich schluss damit ???


jms
19.07.2007, 14:50
Vielleicht kapiert es nun auch mal die breite Masse ...

http://www.spiegel.de/netzwelt/spielzeug/0,1518,495333,00.html

Grüße jms

Pedi
19.07.2007, 15:03
Zitat: "Wer sich einen solchen Pixel-Protz anschafft, sollte bei Fotografieren damit allerdings ein paar Grundregeln beachten. "Um aus der hohen Sensorauflösung auch einen Nutzen zu ziehen, sollte man möglichst wenig abblenden, da sonst die Lichtbeugung für unscharfe Bilder sorgt," rät Fotoexperte Hußmann."

Wie soll ich denn das verstehen? Abblenden machen wir doch ganz gerne und das soll sich negativ auswirken?
Ich habe bei meinen Fotokursen (als Teen) wohl nicht richtig aufgepasst.

Viele Grüße

Petra

ChrisA
19.07.2007, 15:06
Wie soll ich denn das verstehen? Abblenden machen wir doch ganz gerne und das soll sich negativ auswirken?
Ich habe bei meinen Fotokursen (als Teen) wohl nicht richtig aufgepasst.
Das ist schon teilweise richtig. Zu starkes Abblenden erzeugt durch Beugung geringere Schärfe. Mit meinen Objektiven verwende ich daher an der 7D selten kleinere Blenden als f/11, in der Regel f/8 oder größer. An Kleinbild kann man f/16 noch sehr gut nutzen.

Viele Grüße,
Chris

P.S.: Man kann natürlich nicht pauschal sagen, aber welcher Blende die Beugung zuschlägt. Das hängt von vielen Faktoren wie Objektiv, Abbildungsmaßstab und Sensorformat ab.

Dimagier_Horst
19.07.2007, 15:10
Ochjehchen, was für ein Allerweltsartikel....

Alles Oberhalb von sieben Megapixeln, ist also im Grunde technischer Overkill.
Also ihr Hasselblads & Co, sagt den Profis endlich, wie dumm sie sind....:lol:

Backbone
19.07.2007, 15:11
Ich frage mich gerade ob die Zielgruppe der "ultraflachen, superschicken 10Megapixel und mehr"-Kameras solche Artikel liest oder die Technik auch nur im Ansatz versteht. :twisted:

Letztlich isses auch völlig wurscht. 90% in meinem näheren Umfeld (Familie/Freunde) knipsen mit den billigsten "Digicams" die im Mediamarkt zu finden waren und freuen sich über die tollen Urlaubsbilder. Was solls also. :top:

Backbone

rmaa-ismng
19.07.2007, 15:16
Na ja, die Krux an der Sache ist ja, das wir oftmals gezwungen werden gewisse Dinge zu kaufen, wenn Du nicht auf einen Teil der Ausstattung auch gleich verzichten willst.

Da sitzt der Hase im Pfeffer. Solange es also die 7D mit gleicher oder besserer Ausstattung wie auch eine Canon DXX gibt, ist es ja okay. Aber das geht eben nicht immer. Modellpolitik sei Dank!!

Anaxaboras
19.07.2007, 15:16
Hi Pedi,
das Thema "Beugungsunschärfe" hatten wir ja gerade in diesem Thread (http://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=40681).

Je kleiner der Sensor und je größer die Pixelanzahl, desto kleiner muss der Zertreuungskreis sein.

Den Hinweis, bei Megapixe-Monster nicht so weit abzublenden, kann ich dennoch nicht ganz nachvollziehen. Die 12-MP-Taschenknipsen (um die es in dem Spiegel-Beitrag geht), haben doch oft nur zwei oder drei Blenden (z. B. 4, 5.6, 8).

-Anaxaboras

Jens N.
19.07.2007, 15:25
Den Hinweis, bei Megapixe-Monster nicht so weit abzublenden, kann ich dennoch nicht ganz nachvollziehen. Die 12-MP-Taschenknipsen (um die es in dem Spiegel-Beitrag geht), haben doch oft nur zwei oder drei Blenden (z. B. 4, 5.6, 8).

Und selbst (nein: vor allem) da kann es schon zu Beugungseffekten kommen. Bei meiner kompakten Sony DSC-V3 mit 7 MP auf 1/1,8" sollte man z.B. f8 schon meiden (obwohl man es einstellen kann). Bei noch extremeren Werten kann man auch schon früher Probleme mit Beugungsunschärfen haben. Man muß sich einfach mal vor Augen führen, wie extrem klein die Blendenöffnungen bei diesen Kameras effektiv sind und was die Chips für Anforderungen an die Objektive stellen - das kann nicht gut gehen.

BeHo
19.07.2007, 15:35
[...]Den Hinweis, bei Megapixe-Monster nicht so weit abzublenden, kann ich dennoch nicht ganz nachvollziehen. Die 12-MP-Taschenknipsen (um die es in dem Spiegel-Beitrag geht), haben doch oft nur zwei oder drei Blenden (z. B. 4, 5.6, 8).

-Anaxaboras
Der Gedanke kam mir gerade auch. Noch dazu bieten die meisten Kompaktknipsen sowieso nur Automatik-Modi und gefühlte 99,9 Prozent der Käufer benutzen nur die Vollautomatik, auch wenn ihre Kamera Halbautomatiken oder manuelle Einstellung bietet.

Beachdair
19.07.2007, 22:00
bzgl. MegaPixel-Wahn :
http://www.docma.info/Canon_entwickelt_50.3294.0.html

das wird wohl NIE ein Ende haben ;)

Maze
19.07.2007, 22:40
Hallo

Je kleiner der Sensor und je größer die Pixelanzahl, desto kleiner muss der Zertreuungskreis sein.

Den Hinweis, bei Megapixe-Monster nicht so weit abzublenden, kann ich dennoch nicht ganz nachvollziehen. Die 12-MP-Taschenknipsen (um die es in dem Spiegel-Beitrag geht), haben doch oft nur zwei oder drei Blenden (z. B. 4, 5.6, 8).

-Anaxaboras

Aber bei den meisten aktuellen Knipsen ist die begrenzende Blende
ja schon bei ca. f/3.
Da haben ja die meisten in Telestellung gar keine so große Anfangsblende.
Da hast du schon Beugungsunschärfe bei Offenblende.

gruß Maze

dbhh
20.07.2007, 09:01
Vielleicht kapiert es nun auch mal die breite Masse ...
http://www.spiegel.de/netzwelt/spielzeug/0,1518,495333,00.html
Grüße jms
Nö, das glaube ich nicht. Im TV bewerben die Marktschreier AIPTECH oder JAYTECH KompakCAMs mit einer Auflösung "auf bis zu 12 MPix interpolierbar". Ich habe mir den Stress gegönnt und mal 10 Min zugeschaut. Es ist mir nich gelungen herauszuhören wie die _native_ Auflösung ist.
Beim LCD gehts übrigens in die gleiche irreführende Richtung: die oben zitierte CAM glänzt mit 3 Zoll. Niemand sagt dem "leicht bedienenden" Kunden, das es schon zu 2.5 Zoll Zeiten LCDs mit unterschiedlichen Auflösungen, Farb- und Kontrststärken gab. Was nutzen3 Zoll mit 100T Pixel?

Ich fürchte: der Vertrieb wird sich die Pixel-Maßeinheit noch lange nicht nehmen (lassen). Der mündige Konsument muss halt auch mal drüber nachdenken, das man (s.o.) für 130,-- Euro nicht das bekommen kann, wofür Markenhersteller 300,-- Euro nehmen.

Ich frage mich gerade ob die Zielgruppe der "ultraflachen, superschicken 10Megapixel und mehr"-Kameras solche Artikel liest oder die Technik auch nur im Ansatz versteht. :twisted:
Letztlich isses auch völlig wurscht. 90% in meinem näheren Umfeld (Familie/Freunde) knipsen mit den billigsten "Digicams" die im Mediamarkt zu finden waren und freuen sich über die tollen Urlaubsbilder. Was solls also. :top:
Backbone
Das ist die Praxis !

Gruß

Tom
20.07.2007, 13:22
Aber bei den meisten aktuellen Knipsen ist die begrenzende Blende ja schon bei ca. f/3.
Da haben ja die meisten in Telestellung gar keine so große Anfangsblende.
Da hast du schon Beugungsunschärfe bei Offenblende.


An was willst Du bei Offenblende eine Beugung haben?
Am Objektivtubus?

MaGu
20.07.2007, 14:38
An was willst Du bei Offenblende eine Beugung haben?
Am Objektivtubus?
Vielleicht an der Blende? - Die kann ja auch nicht verschwinden, sondern ist nur maximal geöffnet, aber immernoch vorhanden.

bleibert
20.07.2007, 17:12
An was willst Du bei Offenblende eine Beugung haben?
Am Objektivtubus?
Ganz genau, an der offenen Blende, woran denn sonst? Nur, weil die Blende offen ist, löst sich ja nicht gleich der ganze Mechanismus in Luft auf. Beugung gibt's immer, und sie ist immer "gleich stark", nur die Intensitätsverhältnisse ändern sich, weil die Kreisfläche mit abnehmendem Durchmesser schneller schrumpft, als der Umfang.

Stuessi
20.07.2007, 21:46
Aber bei den meisten aktuellen Knipsen ist die begrenzende Blende ja schon bei ca. f/3.


Hallo,
schon vor vielen Jahren trat dieses Problem in der analogen Zeit auf.
Meine 50 Jahre alte Minox hat nur die Blende 1:3,5 bei 15mm Brennweite.
Fotografiert habe ich mit IFF Film, laut Datenblatt 185 Lp/mm. Rechnet man das in Pixel um, so erhält man bei einem Filmformat von 8mm x 11mm ca. 12 MPixel.
Gruß,
Stuessi

Tom
20.07.2007, 23:30
Irgendwie macht es doch keinen Sinn, größere Linsen zu verbauen, als der Strahlengang bei Offenblende nutzen würde. Alles andere wäre Material- und Geldverschwendung.
Der Umkehrschluß heißt: Die Offenblende begrenzt den Strahlengang nicht weiter als die davor liegenden Linsen.
Wenn die Randstrahlen die Blende also nur leicht tangieren, ist zwar theoretisch die Vorraussetzung für Beugung gegeben, daß der Effekt aber im Verhältnis zur freien Fläche der Blende überhaupt sichtbar wird, kann ich mir kaum vorstellen.

Ehrlich gesagt höre ich hier zum ersten mal von Beugungseffekten an eine Offenblende von ca. 3.
Selbst bei der D7 mit dem kleinen 11mm Sensor traten sichtbare Beugungen erst ab Blenden größer 6 auf.

bleibert
21.07.2007, 12:38
Irgendwie macht es doch keinen Sinn, größere Linsen zu verbauen, als der Strahlengang bei Offenblende nutzen würde. Alles andere wäre Material- und Geldverschwendung.
Ein wenig größer sind die Linsen immer (schon mal ein Obejtiv zerlegt?), denn die Randbereiche sind optisch nicht nutzbar. Natürlich sind sie nicht viel größer, aber ein paar Millimeter sind das schon.

Der Umkehrschluß heißt: Die Offenblende begrenzt den Strahlengang nicht weiter als die davor liegenden Linsen.
Nicht die Linsen, sondern die Fassungen der Linsen. Und wie oben schon gesagt, die mechanische Blende ist immer der begrenzende Faktor für das Strahlenbündel.

Wenn die Randstrahlen die Blende also nur leicht tangieren,
Die Blende verschwindet doch nicht beim Öffnen! Der Blendenkorb hat eine Öffnung, und diese Öffnung entspricht der Offenblende. Es ist ein solider Metallrand, kreisrund. Und "leicht" tangieren gibt es nicht - genauso wenig, wie ein bisschen schwanger. Die Randstrahlen werden entweder durch die Blendenlamellen oder den Blendenkorb erzeugt. Gäbe es keinen Rand, gäbe es keine Randstrahlen.

ist zwar theoretisch die Vorraussetzung für Beugung gegeben, daß der Effekt aber im Verhältnis zur freien Fläche der Blende überhaupt sichtbar wird, kann ich mir kaum vorstellen.
Die Vorraussetzung für die Beugung ist nicht nur theoretisch erfüllt, sondern auch praktisch. Beugung gibt's immer. Die Randstrahlen werden an der Blende gebeugt - egal, wie weit sie geöffnet ist.
Die Frage ist nur, wie weit sich die Beugung im Bild sichtbar macht. Die Beugung entsteht am Umfang der Blende, ist also proportional zu 2*Pi*r. Der Bildpunkt wird durch das komplette Strahlenbündel beschrieben, ist also in der Helligkeit proportinal zu Pi*r². Wenn r abnimmt - also bei Abblendung - dann schrumpft die Fläche schneller, als der Umfang. Folglich wird der Anteil des gebeugten Lichtes in Relation zum gebrochenen Lichtkegel größer, und die Beugung wird langsam sichtbar.
Beugungsbegrenzte Objektive sind nicht gerade häufig, aber es gibt sie. Bei ihnen nimmt die Auflösung (also der Kontrast) schon bei der ersten Blendenstufe ab. Bei Offenblende überlagern meist sowieso die optischen Fehler die Beugungserscheinung, daher ist sie i.d.R. bei Offenblende nicht wahrnehmbar. Allerdings führen die Minisensoren mit ihren winzigen Fotozellen im Bereich zwischen 1 bis 2 µm in Regionen, wo Beugung schneller sichtbar wird, als bei großen Senoren oder gar Film.

Selbst bei der D7 mit dem kleinen 11mm Sensor traten sichtbare Beugungen erst ab Blenden größer 6 auf.
Ja, aber die D7 war ja auch nicht gerade die Krönung der Schöpfung. Sie hat schon ein paar Jährchen auf dem Buckel, in denen die Entwicklung nicht stehen geblieben ist. Heute gibt es Sensoren mit deutlich kleineren Fotozellen, und vielleicht auch bessere Optiken. Bei der A2 ist die goldene Blende die F4, oder maximal die F5.6.