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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Polfilter für Weitwinkel - was benutzt ihr so?


harumpel
06.07.2007, 20:03
Hi Ihr,

bei mir steht bald Urlaub an und dafür möchte ich einen Polfilter für das Sigma 17-70 und das 85/1.4 anschaffen. Mit satten 72mm Durchmesser. Nun habe ich irgendwo gelesen, dass sich 1.Polfilter stark in der Qualität unterscheiden und 2. Weitwinkel besonders schlanke Polfilter brauchen, um Abschattungen zu vermeiden. Irgendwie steige ich nicht ganz durch im Polfilter-Angebot.

Was für Polfilter benutzt ihr so an Sigma 17-70, Zeiss 16-80, Sony 18-70 und ähnlichen?


Gruß
harumpel

binbald
06.07.2007, 21:05
B+W Käsemann MRC slim

von Käsemann gibt's allerdings auch eine extra WW-Version, die du passend aufschrauben kannst (72mm), die aber am Filter viel weiter als der Durchmesser ist (z.B. 82mm), so dass es nicht zu Abschattungen kommt. Ist aber teurer und slim tut's auch.

Jens N.
06.07.2007, 21:34
Nun habe ich irgendwo gelesen, dass sich 1.Polfilter stark in der Qualität unterscheiden

Ja, da ist was dran. Wer also auf gute Qualität wert legt, kauft was vom Markenhersteller und nicht das billigste, was Herr Ebay gerade da hat. Man muß aber auch sagen, daß die Unterschiede wahrscheinlich nur im direkten Vergleich auffallen. Ich hatte schon mehr als 20 verschiedene Polfilter und für sich gesehen war eigentlich keiner absolut mies. Im direkten Vergleich gab's dann aber schon deutliche Unterschiede.

und 2. Weitwinkel besonders schlanke Polfilter brauchen, um Abschattungen zu vermeiden.

Grundsätzlich ist das richtig. Durch den crop der digitalen Kamera fällt das Problem bei für KB gerechneten Objektiven zwar mehr oder weniger weg, aber das 17-70 ist ja nicht für Vollformat gerechnet. Ich würde dafür also ein slimfilter empfehlen.

Filter nach Käsemann haben eine speziell Randversiegelung, meiner Meinung nach braucht man das unter "normalen Bedingungen" nicht unbedingt (auch weil es den Preis nochmal erhöht), aber das ist Ansichtssache.

binbald
06.07.2007, 21:39
Man muß aber auch sagen, daß die Unterschiede wahrscheinlich nur im direkten Vergleich auffallen.
Oder auch im Nacheinanderverwenden. Erst hatte ich ein Hama-Teilchen. Hübsch, gut, ich war sehr zufrieden. Dann habe ich einen B+W bekommen. Herrje, war das ein Unterschied! Der Löschungseffekt war viel ausgeprägter und wenn ich den Hama fast grundsätzlich mit Maximaleffekt verwendet habe, setze ich den B+W auch gerne mit geringerer Drehung ein.

Zur Qualität von Polfiltern schau mal zu den Postings von Winsoft. Er hat da schöne Bilder von erblindeten und plädiert regelmäßig (und nachvollziehbar) für Qualitätsware. Ein Polfilter ist wie ein Blitz oder ein Stativ: Einmal richtig gekauft, hält er fast ein ganzes Fotografenleben lang.

Jens N.
06.07.2007, 21:43
Oder auch im Nacheinanderverwenden. Erst hatte ich ein Hama-Teilchen. Hübsch, gut, ich war sehr zufrieden. Dann habe ich einen B+W bekommen. Herrje, war das ein Unterschied! Der Löschungseffekt war viel ausgeprägter und wenn ich den Hama fast grundsätzlich mit Maximaleffekt verwendet habe, setze ich den B+W auch gerne mit geringerer Drehung ein.

Ja, da ist was dran.

Zur Qualität von Polfiltern schau mal zu den Postings von Winsoft. Er hat da schöne Bilder von erblindeten und plädiert regelmäßig (und nachvollziehbar) für Qualitätsware. Ein Polfilter ist wie ein Blitz oder ein Stativ: Einmal richtig gekauft, hält er fast ein ganzes Fotografenleben lang.

Winsoft übertreibt aber auch ganz gerne mal, bzw. überträgt seine (sicher hohen) Anforderungen/Ansprüche unreflektiert auf andere. Ich schone meine Ausrüstung z.B. auch nicht und hatte noch nie ein erblindetes Polfilter. Deshalb kann ich gut auf "Käsemann" verzichten und gebe auch entsprechende Empfehlungen ab. Das habe ich aber auch schon alles mit ihm durchgekaut. Wie gesagt: jeder hat andere Ansprüche.

WinSoft
06.07.2007, 23:01
möchte ich einen Polfilter für das Sigma 17-70 und das 85/1.4 anschaffen. Mit satten 72mm Durchmesser. Nun habe ich irgendwo gelesen, dass sich 1.Polfilter stark in der Qualität unterscheiden und 2. Weitwinkel besonders schlanke Polfilter brauchen, um Abschattungen zu vermeiden. Irgendwie steige ich nicht ganz durch im Polfilter-Angebot.
Polfilter unterscheiden sich einmal durch
- lineares Polfilter
- zirkulares Polfilter

Bei Kompaktkameras reichen linare Polfilter, da solche Kameras in ihrem Inneren keine polarisierenden Elemente besitzen, die die Belichtungsmessung oder den Autofokus irritieren könnten.

DSLR-Kameras besitzen durchweg Hilfsspiegel und/oder Prismen für die Belichtungsmessung und/oder den Autofokus. Da diese Elemente poarisierend bzw. analysierend wirken, muss das Polfilter ein zirkulares sein. Anderenfalls kommt je nach Drehstellung des Polfilters eventuell kein oder sehr wenig Licht mehr zu den Messzellen durch.

Die Qualitätsunterschiede bei Polfiltern liegen in
- Sperrgrad der Polfolie
- optische Qualität der Deckgläser

Polfolien billiger Polfilter sperren polarisiertes Licht nur unzureichend. Der Pol-Effekt ist also nur gering!

Sind die Deckgläser nicht sorgfältig planparallel geschliffen und nicht blasenfrei, können Bildverzerrungen auftreten. Auch Farbstiche können Billigfilter aufweisen, obwohl man derartige Fehler mit EBV weitgehend ausbügeln kann.

Polfilter nach Käsemann überzeugen durch extra ausgesuchte, hochwirksame Polfolien, durch optisch einwandfreie Deckgläser und durch eine gute Randversiegelung für lange Haltbarkeit. Ohne Randversiegelung kann die empfindliche Polfolie in feuchter Umgebung nach relativ kurzer Zeit vom Rand her erblinden. Solche Exemplare liegen bei mir herum...

Die Vergütung von Polfiltern spielt nur eine sehr untergeordnete Rolle, da der Poleffekt im Gegenlicht praktisch Null ist, man also nicht mit Polfiltern gegen die Sonne fotografiert. Ich fotografiere ausschließlich mit unvergüteten Polfiltern von Minolta, B+W und Leica, ohne je Probleme wegen der fehlenden Vergütung gehabt zu haben. Mir scheint die neuerdings angebotene Vergütung von Polfiltern eher nur ein Verkaufsargument für mit dem Poleffekt wenig vertrauten Käufern zu sein...

gpo
06.07.2007, 23:02
Moin,

das galube ich nicht das ER übertreibt:)

ich hänge mich ja auch oft genug aus dem Fenster, aber nicht um bewundert zu werden, sondern um die kleinen aber feinen Unterschied auzuzeigen!

und wenn ihr schon richtig Kohle für Equipment ausgebt...
könnt ihr nicht am falschen ende sparen,
dann lieber mal auf ein teil verzichten, denn

man kann gute Bilder auch ohne Polfiltermachen!

und will mir hier einer weißmachen, dass nicht doch alle Amatuere schauen...
wie die Profis es machen???

das einzige was zu Polfiltern und WW gesagt werden muss ist....

je weiter der WW-Bereich, desto geringer die Polwirkung!
denn sie arbeitet ja nur eingeschränkt und nicht z.B. bei Fisheye und 180°:))
Mfg gpo

WinSoft
06.07.2007, 23:21
je weiter der WW-Bereich, desto geringer die Polwirkung!
denn sie arbeitet ja nur eingeschränkt und nicht z.B. bei Fisheye und 180°
Gute Ergänzung! Danke!

Gerade beim Poleffekt durch Streuung (Himmelslicht) ist der Poleffekt nur auf einen kleinen Winkelbereich um die 90° zur Sonne begrenzt. Außerhalb nimmt der Effekt schnell ab, was bei Weitwinkeloptiken auf Grund ihres großen Bildwinkels zu einem ungleichmäßig hellen, fleckigen Himmel führt.

Allerdings wird der Poleffekt durch Reflexion (Spiegelungen an Gräsern und Blättern) durch ein Polfilter vor dem Weitwinkelobjektiv nicht weiter beeinträchtigt. Denn ausreichend viele Blätter erfüllen auch beim Weitwinkel den optimalen Winkel für eine Polarisierung. Das wirkt sich insgesamt in einer höheren Sättigung der Grundfarben in der Landschaft aus.

Was jedoch gänzlich daneben geht, ist das Polfilter auf dem Weitwinkel bei Wasserflächen und Schaufensterscheiben, etc. Denn hier ist ja nur eine einzige Richtung des Lichts nach der Reflexion polarisiert, während das Weitwinkel einen viel größeren Winkelbereich erfasst. Man kann als mit dem Polfilter nur einen kleinen Winkelbereich der Wasseroberfläche oder der Schaufensterscheibe "durchsichtig" machen. Der Rest der Fläche spiegelt munter weiter wie ohne Polfilter...

Auf gewölbten Spiegelflächen hat man ebenfalls keine Chancen. Die mit Polfilter entspiegelte Fläche ist sogar noch kleiner als die bei Wasser oder Schaufensterscheiben...

harumpel
07.07.2007, 19:00
Ok, also der Effekt war mir eigentlich klar. Jetzt ist mir etwas bewusster geworden, dass Polfilter mit zunehmendem Weitwinkel mit mehr Bedacht eingesetzt werden müssen. Und mein Qualitätsbewusstsein (einmal gekauft, hält ein Leben lang :)) habt ihr auch geschärft.

Mal konkret, würde ein Hoya Slim 72E für 40 Euro reichen, oder muss es ein B&W MRC sein? Oder wäre ein Sony Filter (http://www.sony.de/view/ShowProduct.action?product=VF-72CPK&site=odw_de_DE&pageType=Overview&category=CAC+Lenses+%26+Filters) (eigentlich für Video :oops:) in Ordnung? Was mich daran interessiert, ist der mitgelieferte hochwertige Schutzfilter, den ich ab und zu auch gebrauchen könnte. Was meint ihr?

harumpel

4Norbert
07.07.2007, 20:27
Abgeschreckt von den saftigen Preisen für B&W, Käsemann und Co.
habe ich mir vor einigen Monaten in der Bucht originale Minolta Polfilter
in den größen 49mm, 55mm und 72mm zum Schnäppchenkurs geangelt.
Ich bin von der Wirkung und Qualität der Minolta Filter absolut begeistert.

jottlieb
07.07.2007, 20:29
Ich nutze Hoya Sllimfilter. Gute Qualität, günstiger Preis und keine nennenswerten Vignettierungen. 80€ oder mehr für zwei vergütete und verkittete Glasscheiben mit Folie dazwischen sind mehr als übertrieben.

Jens N.
07.07.2007, 21:28
Mal konkret, würde ein Hoya Slim 72E für 40 Euro reichen, oder muss es ein B&W MRC sein?

Da werden sich die Meinungen teilen nehme ich an - die meisten schwören auf B+W. Ich habe des Preises wegen des o.g. Hoya (in 77mm) und bin damit gut zufrieden, setze es allerdings auch nicht oft ein.

Zu dem Sony-Set kann ich nichts sagen. Die alten Minoltafilter gelten als sehr gut.

WinSoft
07.07.2007, 21:39
80€ oder mehr für zwei vergütete und verkittete Glasscheiben mit Folie dazwischen sind mehr als übertrieben.
Ich glaube fast, dass Ihnen hier Infos fehlen!

Denn
- erstens beinhalten Zirkular-Polfilter ZWEI Folien
- zweitens sind bei gängigen Polfiltern die "Glasscheiben" NICHT verkittet und
- drittens sind € 80.- und mehr für ausgesuchte und hochwirksam sperrende Folien und präzise planparallel geschliffene Deckgläser ohne Blasen sehr wenig Geld!

Wenn dann noch die sehr aufwändige und patentierte Randversiegelung nach Käsemnann für sehr lange Haltbarkeit hinzu kommt, darf man ruhig ein paar weitere € ohne Murren hinlegen. Oder wären Sie als Hersteller bereit, Ihre Investitionen und Ihre Arbeit zu verschenken? Frei nach dem Motto: Qualität kostet ja nix... darf nix kosten...

Mann, oh Mann, mit welcher kostenneutralen Bedien-Mentalität haben wir es hier zu tun? Möglichst alles kostenlos kriegen und möglichst keine Eigenleistung erbringen... Und wenn Eigenleistung, dann bitte nur gegen sattes Geld...

jottlieb
07.07.2007, 22:06
Ich glaube fast, dass Ihnen hier Infos fehlen!
Ich glaube eher, dass meinen Satz zu wörtlich nimmt.
Wollte einfach nur deutlich sein, dass so ein Polfilter eine eher simple Sache ist, so dass ich einen so hohen Preis nicht gerechtfertigt finde.

Mann, oh Mann, mit welcher kostenneutralen Bedien-Mentalität haben wir es hier zu tun? Möglichst alles kostenlos kriegen und möglichst keine Eigenleistung erbringen... Und wenn Eigenleistung, dann bitte nur gegen sattes Geld...

Wie bitte? Ich hab doch nirgendwo gesagt oder verlangt, dass die Firmen uns doch bitte Polfilter schenken sollen. Ich halte eben nur 80€ für ein verhältnismäßig einfaches optisch und mechanisch simples Bauteil für absolut überzogen.

WinSoft
07.07.2007, 23:13
Ich halte eben nur 80€ für ein verhältnismäßig einfaches optisch und mechanisch simples Bauteil für absolut überzogen.
Das kann - mit Verlaub - nur jemand sagen, dem einige Grundkenntnisse über einige Produkte, deren Einzelteile, Konstruktion und Produktion schlichtweg fehlen! Besuchen Sie doch mal das Werk von Schneider-Kreuznach und lassen Sie sich deren Filter erklären und deren Produktion zeigen. Danach können wir uns ja wieder unterhalten... Vielleicht kommen Ihnen die € 80 dann doch wie geschenkt vor...

SirSalomon
08.07.2007, 00:28
Können wir wieder zum Kern zurück kommen?

Ich habe insgesamt drei Pol-Filter, alle von B+W. Den 77'er als SLIM, da ich ihn auf mein 28-80 verwende. Für das 17-35mm von Minolta habe ich ihn aber auch schoon mehrfach eingesetzt.

Für diese beiden Objektive habe ich auch ganz bewust die SLIM-Variante gekauft, wobei ich mich ehr durch die Erklärung der Firma Schneider-Kreuznach hab überzeugen lassen.

Die anderen beiden Filter habe ich für die 24'er und 50'er Festbrennweite. Einzig für das 28'er Sigma fehlt mir noch einer, aber das spare ich mir momentan auch noch auf, da ich es noch nicht sehr häufig verwendet habe.

In wie weit sich jetzt ein SLIM und ein "normaler" Filter unterschiedlich darstellen, kann ich aber nicht beurteilen, da vertraue ich lieber den fachlichen Erläuterungen von jemanden, der's weis. Und B+W hat ja beide Arten von Filter im Programm.

Andere Filter hatte ich mir zwar angesehen, war aber von der Verarbeitung nicht so begeistert. Da war dann auch schon mal ein Hama-Filter mit dabei, bei dem am Rand eine Ablösung sichtbar war. Irgendwie scheint sich das in mein Gedächnis "eingebrannt" zu haben :D

digitalCat
08.07.2007, 00:32
Gräser und Ähnliches mag man auch mit Polfilter am Weitwinkelobjektiv noch problemlos abfotografieren können; -problematisch wird aber der blaue Himmel mit seinem auf dem Speichemedium kaum zu beherrschendem Farbverlauf, da das Himmelslicht ja unterschiedlich stark polarisiert ist und demzufolge unterschiedlich stark gefiltert wird.
28 mm Brennweite (an der Vollformatkamera) dürfte bei grossem Himmelsanteil schon an der Grenze liegen,
meint aus eigener Erfahrung

mfG Hans-Dieter, der schon mühsam gescannte Weitwinkeldiapositive nachträglich verbessern musste

eac
08.07.2007, 23:44
Hoya Polfilter Cirkular Pro 1 Digital.

Wenn man ihn nicht da kauft, wo ich ihn gekauft habe, ist er einigermaßen preiswert. Die sind dünn genug für die meisten Objektive. Und ob B+W nun wirklich besser ist, ist wohl Ansichtssache. Es gibt durchaus Leute, die zumindest die besseren Hoya-Filter für gleichwertig halten.

harumpel
08.07.2007, 23:48
Naja der Hoya Pro 1 Digital ist kaum günstiger zu kriegen als ein B&W MRC slim. Da sind vielleicht 10 Euro Unterschied. So 70 vs 80. Der B&W wäre dann natürlich ohne "Käsemann". Ich überlege mir aber gerade wirklich ernstaft einen Käsemann zuzulegen.

Jan
09.07.2007, 13:37
So noch mein Senf:

Käsemann-Polfilter zeichnen sich durch eine spezielle Filterfolie mit besonders guten optischen Eigenschaften aus. Um einen Polfilter nach Käsemann zu bauen, benötigt man - so habe ich zumindest die Infos von B+W verstanden - aus Produktionsgründen die Verkittung am Rand, sie ist also nur Nebenprodukt, aber durchaus willkommen.

B+W verquickt Käsemann-Filterfolie mit Top-Verarbeitung (angeblich besser geschliffenen Gläsern + Randversiegelung), Heliopan bietet auch Filter nach Käsemann, bzgl. Filterfolie und Verkittung sollten die auch Top sein, oder?

Ob eine Verkittung erforderlich ist, scheint umstritten, winsoft hat Belegfotos, dass Polfilter vom Rand her eintrüben können, andere haben auch billige Filter über Jahre/Jahrzehnte problemlos im Einsatz.

B+W bietet erst seit wenigen Jahren vergütete Polfilter an, früher würde argumentiert, dass dies aufgrund der üblichen Winkel zur Sunne beim Polfitereinsatz weniger sinnvoll sei.

Slim-Filter von B+W haben einen entscheidenden Nachteil, sie haben kein Frontgeinde und werden daher mit einem Deckel geliefert, der von außen mehr schlecht als recht kraftbündig aufgesetzt wird, die üblichen Deckel, die sich formschlüssig im Gewinde verbeissen, lassen sich nicht nutzen. Heliopan bietet wohl auch Polfilter nach Käsemann an, die schlanken Filterfassungen von Heliopan haben ein Frontgewinde.

Ob ein Filter vignettiert oder nicht hängt nicht nur an der Brennweite, sondern auch an der Konstruktion eines Objektives, manche Superweitwinkel haben einen so großen Filterdurchmesser, dass es keine Probleme gibt, andere Objektive sind extrem kritisch. Schlimmstenfalls muss man zu überbauten Filtern greifen, d.h. das Filterglas ist größer als das Gewinde. Eine breite Fassung hat übrigens den Votrteil, sich leichter drehen zu lassen.



Grüße
Jan

WinSoft
09.07.2007, 19:28
Käsemann-Polfilter zeichnen sich durch eine spezielle Filterfolie mit besonders guten optischen Eigenschaften aus. Um einen Polfilter nach Käsemann zu bauen, benötigt man - so habe ich zumindest die Infos von B+W verstanden - aus Produktionsgründen die Verkittung am Rand, sie ist also nur Nebenprodukt, aber durchaus willkommen.
Die Randversiegelung bei Polfiltern nach Käsemann ist kein Neben-, sondern das Hauptprodukt, das Hauptmerkmal. Denn die beiden Folien (in Zirkular-Polfiltern) sind feuchtigkeitsempfindlich und sollten/müssen in feuchter Umgebung zuverlässig gegen alsbaldige Erblindung geschützt werden.

Diese Randversiegelung war mit vergüteten Gläsern bislang technisch nicht möglich, weshalb B+W, Minolta und Leica nach wie vor unvergütete Polfilter nach Käsemann anbieten. Erst in jüngster Zeit scheint B+W dieses Problem gelöst zu haben.

Die Polfolien der Käsemann-Filter sind tatsächlich von hoher Güte und Sperrwirkung! Hält man zwei Käsemann-Filter gekreuzt gegen das Licht, so hat man praktisch Schwarz! Das ist bei "normalen" Polfiltern absolut nicht der Fall! Diese ergeben nämlich gekreuzt ein bläuliches Restlicht ansehnlicher Stärke...

B+W bietet erst seit wenigen Jahren vergütete Polfilter an, früher würde argumentiert, dass dies aufgrund der üblichen Winkel zur Sunne beim Polfitereinsatz weniger sinnvoll sei.
Nein, das war nicht der Grund! Es war ein technischer Grund! Siehe oben.

Slim-Filter von B+W haben einen entscheidenden Nachteil, sie haben kein Frontgeinde und werden daher mit einem Deckel geliefert, der von außen mehr schlecht als recht kraftbündig aufgesetzt wird, die üblichen Deckel, die sich formschlüssig im Gewinde verbeissen, lassen sich nicht nutzen. Heliopan bietet wohl auch Polfilter nach Käsemann an, die schlanken Filterfassungen von Heliopan haben ein Frontgewinde.
Leica bietet seine flachen 55 mm Polfilter mit Frontgewinde für den einrastenden Deckel an (wie übrigens alle Leica-Polfilter), nachdem ich beim Produktmanager Günter Osterloh mächtig gestänkert hatte, dass die erste Serie ohne Frontgewinde heraus kam... :) (Als Dankeschön bekam ich daraufhin ein solches Filter mit Frontgewinde...)

Alle Leica-Polfilter scheinen sehr sorgfältig randversiegelt zu sein, was sich bei mir in jahrzehntelanger Haltbarkeit trotz feuchter Umgebung zeigt. Das war nicht immer so! Leica hatte vor etwa 30 Jahren große Probleme, große Durchmesser zuverlässig randversiegeln zu können. Bei einigen Zirkular-Polfiltern mit Durchmessern über 55 mm wurde man wegen genau dieser Probleme zunächst vertröstet, bis man das Problem gelöst hätte.

Ein Serienfilter für das außergewöhnliche Spitzenobjektiv Apo-Telyt-R 3.4/180 - das erste Kleinbildobjektiv überhaupt mit voller apochromatischen Korrektion bis ins nahe IR hinein bei unglaublichen Auflösungsdaten von über 500 lp/mm - erblindete bei mir in relatuiv kurzer Zeit. Erst die Nachfolgefilter waren dann endlich ausreichend randversiegelt...

harumpel
11.07.2007, 20:58
Ich habe mir jetzt übrigens einen Heliopan SH-PMS ersteigert. Hoffentlich sind die Ergebnisse gut, sonst versuche ich es mit einem B&W Käsemann.