PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Verarbeitungszeit bei Nachtaufnahmen


nahanni
29.06.2007, 23:07
Kann mir das mal jemand erklären:
Wenn ich Nachtaufnahmen mache (Alpha/Ofenrohr/Stativ - Selbstauslöser) und auf Belichtungszeiten von mehreren Sekunden komme, bleibt die Kamera nach Ablauf der Verschlusszeit noch lange im "Verarbeitungsstatus".
Wenn ich die Schreibgeschwindigkeit meiner CF-Karte auf die zu verarbeitenden Bytes hochrechne, müsste das doch eigentlich viel schneller abgeschlossen sein. Was passiert da noch?
Gruss
Nahanni

ManniC
29.06.2007, 23:10
DFS - Dark Frame Substraction. Die Cam macht eine zweite (Dunkel-)Aufnahme mit gleicher Belichtungszeit zur Bildkorrektur.

nahanni
29.06.2007, 23:12
Was heisst das konkret? Und: bleibt der Verschluss dabei offen?
Nahanni

Sparcky
29.06.2007, 23:30
Der Verschluss ist dabei schon geschlossen. Du musst bei einer Belichtungszeit von XX Sekunden mit etwa der gleichen Verarbeitungszeit rechnen.

Justus
29.06.2007, 23:48
Hallo,
bei Langzeitbelichtungen reagieren einige Pixel manchmal etwas empfindlich und fangen an wie bunte Smarties zu glühen. Die Kamera schießt deshalb anschließend nochmal ein komplett schwarzes Foto (mit geschlossenem Verschluß) guckt sich in der dort entstandenen Aufnahme die entstandenen Smaties an und rechnet diese aus dem Originalbild wieder raus.

Die Funktion lässt sich auch abschalten. Sie ist nur richtig effektiv bei Belichtungszeiten von bis zu 30 Sekunden, alles darüber wird ebenfalls mit einer "nur" 30 Sekunden belichteten Aufnahme kompensiert. Da aber bei BULB-Belichtungen von mehreren Minuten die Pixel viel heftiger "glühen" können diese nicht mehr vollständig ausgeglichen werden.

Gruß,
Justus

EdwinDrix
30.06.2007, 01:06
Ich habe mal gehört das Belichtungszeiten von über 1 Min. nicht mehr gesund für den Sensor sein sollen. Ist da was drann???

Edwin

Hansevogel
30.06.2007, 01:19
Ich habe mal gehört das Belichtungszeiten von über 1 Min. nicht mehr gesund für den Sensor sein sollen.
Das ist ja mal was ganz Neues. :cool:
Ergibt sicher eine schön lange Diskussion hier im Forum. :lol:

Mal ernsthaft: Wenn man verhindert, daß sich der Sensor durch einen Hitzetod verabschiedet... was sollte da passieren?
Wer klärt mich auf und/oder beweist Selbiges oder das Gegenteil?

Gruß: Joachim

EdwinDrix
30.06.2007, 01:26
Ich weiss auch nicht was ich von der Aussage halten soll. Immerhin kommt sie von einem Semiprofi. Der hat zwar eine Nikon, aber wenn es so sein sollte, dann ist das wohl Markenunabhängig. Dei meisten haben ja eh CCDs von Sony ;)

Edwin

Jens N.
30.06.2007, 03:13
Ich habe mal gehört das Belichtungszeiten von über 1 Min. nicht mehr gesund für den Sensor sein sollen. Ist da was drann???

Wenn man nicht gerade mit einem Tele direkt in die pralle Sonne hält (-> Brennglaseffekt, Hitzeentwicklung), sollte das dem Sensor nichts ausmachen. Im Zweifel einfach mal bei den Astrofotografen umhören, für die sind solche Belichtungszeiten selbstverständlich.

Zur Ausgangsfrage: fälschlicherweise heisst die Funktion (zumindest bei KoMi, bei der Alpha weiß ich es nicht) "Rauschunterdrückung" - also mal unter dem Stichpunkt im Handbuch, bzw. Kameramenü schauen. Ich würd's aber aktiviert lassen.

bleibert
30.06.2007, 19:37
Ich habe mal gehört das Belichtungszeiten von über 1 Min. nicht mehr gesund für den Sensor sein sollen. Ist da was drann???
Die Belichtungszeit alleine ist m.E. irrelevant. Im astrologischen Bereich sind mehrere Minuten bis teilweise Stunden der Standard, aber da trifft halt auch nur wenig Licht auf den Sensor.

Um das Problem zu umschiffen, wenn man mehrere Langzeitbelichtungen nacheinander machen will, kann man zu Beginn eine Dunkelaufnahme (mit Objektivdeckel) der gewünschten Dauer machen (und bei vielen Aufnahmen sinnvollerweise ab und zu zwischendurch nochmal eine), und dann die Darkframe-Automatik bei der Kamera ausschalten - falls möglich. Das ganze lässt sich dann später am Rechner erledigen. In der Astronomie werden regelrechte Dunkelbildarchive unterhalten, wo solche Dunkelbildaufnahmen für unterschiedliche Belichtungszeiten archiviert sind.

WoBa
01.07.2007, 00:18
hallo bleibert,
dunkelbildarchive machen nur Sinn, wenn sich der Sensor kontrolliert kühlen läßt. Das ist bei den DSLR nicht üblich. Auch bei den Astrokameras mit Kühlelemanten werden solche Arcive nur etwa ein Jahr angewand und danách neue angelegt. Ich mach es mittlerweile nicht mehr.
Zur Zeit nehme ich zu jeder einzelnen Aufnahme je ein Dunkelstrombild und ein BIAS auf (am Flatfild bin ich noch am arbeiten). Das fertige Bild braucht dann mal mehrere Tage. Bei dem Vorgang werden auch Hotpixel rausgerechnet.

Gruß WoBa