Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Compi-Frust und Frage zur Datensicherung
Roland_Deschain
14.06.2007, 13:42
Hallo zusammen,
ich schiebe gerade etwas Frust wegen meines Notebooks. Wie es aussieht ist CD/DVD-Brennlaufwerk kaputt, CDs lesen geht zwar, aber brennen klappt nicht.
Da es erst ein paar Monate alt ist bin ich zu meinem Händler und der hat es eingeschickt, allerdings nur das Laufwerk, weil ich den Compi für die tägliche Arbeit brauche.
Nach zwei Wochen (!) kam jetzt die Rückmeldung, das das Laufwerk so nicht akzeptiert wird, es MUSS das komplette Notebook eingeschickt werden. Ein Anruf bei einem genervt-unfreundlichen Asus-Servicemenschen brachte das gleiche Ergebnis.
Also zunächst mal bin ich vom Asus-Service sehr enttäuscht, da ich darüber nisher nur gutes gelesen habe.
Aber mein Händler will mir jetzt ein Ersatznotebook stellen und somit ist es nicht ganz so dramatisch. Außerdem hat er mich darauf hingewiesen, dass ich alle Daten vor Versand sichern soll, weil es gut sein kann, das nicht repariert wird sondern ich einfach ein neues Gerät kriege.
Jetzt stellt sich nur die Frage der Datensicherung. Die wirklich sicheren Sachen habe ich ja eh gesichert, aber irgendwie habe ich keine große Lust, im Falle eines Falles wieder alles neu installieren zu müssen...
Gibt es eine Sicherung, die mir eine komplette Kopie meiner Festplatte macht, so dass ich einfach nur diese Kopie überspielen muss und sofort alle Programme wieder wie auf dem alten Rechner laufen?
Viele Grüße,
Roland
Für Puristen:
Linux: dd if=/dev/hda of=/zielordner/meineplatte.img (http://www2.tu-berlin.de/zrz/information/paper/linuxIIWB/admin/dd.html)
HDCopy (http://www.hdcopy.com/index.php?option=com_content&task=view&id=16&Itemid=103&lang=de_DE)Für Mäuseriche:
Norton Ghost (http://www.amazon.de/Symantec-Norton-Ghost-10-0-deutsch/dp/B000B3KDG2)
PowerQuest DriveImage (http://www.amazon.de/Power-Quest-DriveImage-2002/dp/B000068MG0/ref=sr_1_1/302-5100608-4146411?ie=UTF8&s=software&qid=1181821868&sr=1-1)
Eine weitere Möglichkeit wäre, Deinen Händler zu bitten, eine neue baugleiche Festplatte in das Notebook einzubauen, während Du Deine mit der Installation solange behältst. Wenn das Notebook von der Reparatur zurückkehrt, nimmt er die (wahrscheinlich auch neue) Platte wieder raus und Du setzt Deine fertig installierte wieder ein und arbeitest an genau dem Punkt weiter, wo Du aufgehört hast.
Gibt es eine Sicherung, die mir eine komplette Kopie meiner Festplatte macht, so dass ich einfach nur diese Kopie überspielen muss und sofort alle Programme wieder wie auf dem alten Rechner laufen?
Viele Grüße,
Roland
Hallo Roland,
solange sich die Hardware nicht ändert, kannst du zum Beispiel mit Acronis ein Image deiner Festplatte/n machen und dieses image auf das neue System übertragen.
Bekommst du alledings ein Notebook mit z.Bsp. einem anderen Motherboard u./o. Chipsatz sieht das ganze schlecht aus.
Dann wirst du zumindest dein Windows drüberinstallieren dürfen, wobei es durchaus sein kann, dass deine Programme dabei einsatzfähig erhalten bleiben.
Andereseits wäre das immer ein guter zeitpunkt das System mal neu aufzusetzen und später nur die Daten aus dem Image zu extrahieren.
Wenn das Notebook von der Reparatur zurückkehrt, nimmt er die (wahrscheinlich auch neue) Platte wieder raus und Du setzt Deine fertig installierte wieder ein und arbeitest an genau dem Punkt weiter, wo Du aufgehört hast.
Aber eben nur, wenn sich keine relevante Hardware (MoBo/Chipsatz etc) geändert hat!
Klar - ist das Austauschgerät nicht das gleiche, kann man sein Windows oft vergessen. Aber nicht immer!
Was man auf jeden Fall in einer solchen Situation versuchen sollte, ist, das "gerettete" System auf der neuen Hardware im abgesicherten Modus starten. Von da aus im RegEdit den kompletten Zweig HKEY_LOCAL_MACHINE/HARDWARE aus der Registry entfernen und dann mit einer CD, die sämtliche Treiber enthält, bewaffnet neu booten. Das klappt häufiger als man denken würde! Und es hat den Vorteil, daß es weitaus weniger aufwändig ist als eine Windows-Neuinstallation, weil halt sämtliche zusätzlich installierte Software drauf bleibt.
Benutzt man Linux als System, ist das Problem allerdings von vornherein überhaupt nicht existent. Der Kernel schert sich nen feuchten darum, in welcher Maschine er grade läuft. Da wird die Hardware eh jedes Mal beim Booten erfasst und die passenden Treiber geladen.
Windows XP hat doch eine Sicherung an Bord.
Programme/Zuberhör/Systemprogramme/Sicherung
Da kann man das gesamte System sichern.
Dann auf dem neuen Rechner Windows installieren (das muss sein) bestenfalls ist es schon installiert und das Backup einspielen.
So sollte das funktionieren.
Wenn Du sensible Daten auf dem Notebook hast (z.B. Aktfotografie) dann würde ich mir von O&O Software (http://www.oo-software.com/de/) die Testversion von SafeErase (http://www.oo-software.com/home/de/products/oosafeerase/) Downloaden und den Rechner sicher löschen, sodass Daten nicht wiederhergestellt werden können ;)
Die eingebaute Windows-Sicherung??
Und das läuft??
Ach ja - was das Plätten der sensiblen Daten auf der alten Platte anbelangt, kann man das auch wieder stinkeinfach mit dem kostenlosen Linux-Bordmittel dd erledigen: dd if=/dev/zero of=/dev/hda überschreibt die komplette Platte mit Nullen. Da ist nachher auch nix mehr zu holen. Aber garnix.
Die eingebaute Windows-Sicherung??
Und das läuft??
Windows läuft doch auch ;)
Mal im Ernst, man muss nicht alles schlechtreden.
Alle Progrämmchen und Dienmste die man kostenfrei nutzt weil sie bei Windows dabei sind funktionieren doch in der Regel.
Da sind meine Erfahrungen leider andere...
Ich brenne mir für viele solcher Situationen lieber kurz eine genauso kostenlose Knoppix, mit einem Tool-Satz, von dem ich genau weiß, was er tut. OK - ich gebe zu, daß man sich da nicht in 'nem halben Tag rein einarbeitet. Meine Erfahrung zeigt bislang, daß man, falls doch mal etwas schief läuft, mit den Linux-Tools und einer Runde Google den Tag in 99,9% der Fälle noch retten kann. Läuft bei Windows was schief, war's das häufig.
Wie gesagt - ich habe leicht reden. Auf meinem Laptop läuft seit Jahren Linux als Produktivsystem. Zu Hause stationär habe ich es mit Windows parallel installiert. Für Anfänger sieht das vielleicht anders aus. Aber ich finde es trotzdem wichtig, meine Erfahrungen zu berichten und bewährte Alternativen aufzuzeigen.
Wunderbar, das gefällt mir!
Du bist eigentlich der erste der nicht als überheblicher Linux-Anwender daherkommt.
Natürlich ist es hilf- und lehrreich wenn man Erfahrungen und Tipps aus allen möglichen Lagern hier erfährt :top:
baerlichkeit
14.06.2007, 15:07
Es ist schon erstaunlich wie sich die Ergebnisse der Ct Umfragen bezüglich Notebook Service im echten Leben widerspiegeln...
Mein Tipp, ohne (glücklicherweise) den Asus Service zu kennen... Entweder die Platte gleich behalten (wenn das so mit Asus ok geht) und ansonsten ALLES darauf löschen... Bei Dell habe ich das Problem nicht, weil die Leute vor meiner Nase reparieren, aber wer weiß schon was irgendwelche Leute damit anstellen, wenn du keinen Blick darauf werfen kannst.
Falls Linux nicht zur Hand ist such mal nach KillDisk, arbeitet perfekt.
Grüße Andreas
John Doe
14.06.2007, 16:40
Hallo zusammen,
also bislang hatte ich keinerlei Probleme mit dem ASUS Service. Wir benutzen in unserer Firma fast nur ASUS Maschinen und wenn mal was dran war, haben wir die Maschinen IMMER ohne Festplatte eingeschickt. Als Privatperson gehe ich zu meinem Hardwaredealer und lasse den die Festplatte ausbauen, so wegen den Garantiebestimmungen. Wenn das Notebook aus dem Netz stammt, könnte sich das natürlich als Problem herausstellen.
Zudem würde ich auch niemals eine Festplatte zu einem Servicepunkt, egal welcher Firma geben, sofern da auch nur der Hauch von privaten Daten drauf ist. Auch die tollen Eraserproggis sind keine Garantie, man glaubt kaum was sich nicht alles wiederherstellen lässt.
Gruß Uwe
Wenn die Festplatte mit Nullen überschrieben wurde, ist da nix mehr mit Recovery.
Die Recovery-Tools machen sich alle das Prinzip zunutze, nach dem Dateisysteme Daten löschen. Die werden nämlich nicht überschrieben sondern nur aus der Liste ausgetragen. Solange der freigegebene Platz nicht von etwas anderem benötigt wird, liegt die Datei noch genau da, wo sie vor dem Löschen auch war. Sie taucht halt nur im Inventar des Dateisystems nicht mehr auf.
Wenn ich aber jetzt herkomme und wie oben schon beschrieben mit dd if=/dev/zero of=/dev/hda die komplette Platte mit Nullen überschreibe, wird wirklich jedes einzelne Byte auf der Platte überschrieben (und das ist ein Unterschied zu "gelöscht"). Da sind dann von vorne bis hinten nur noch Nullen drauf. Nicht mal mehr der Ansatz eines Dateisystems, geschweige denn einer Partitionstabelle oder Datenresten. Dementsprechend hat auch das beste Recovery-Tool keinen Ansatz mehr.
Und da ist meiner Meinung nach auch der Haken an den "Erasern": Ich weiß nicht, wie die arbeiten. Und solange ich mir da nicht sicher sein kann, würde ich auch nicht darauf vertrauen. dd hingegen ist hieb- und stichfest.
guenter_w
14.06.2007, 16:59
Hallo!
Ich habe eine ganz banale Vermutung, nämlich die, dass der Brenner überhaupt nicht defekt ist!
Dieselbe Erfahrung machte ich nämlich an meinem Desktop mit einem relativ neuen Brenner (2 Monate alt), den ich aus einem anderen Compi ausgeschlachtet hatte, der wegen Mainboard- und anderer Defekte endgültig hinüber war. Trotz absolut handbuchgetreuer Deinstallation aller vorherigen Treiber und Installation aller gerätespezifischen Dateien wurde der Brenner als solcher erkannt, aber es ließ sich nichts brennen!
Nach einer Reparaturinstallation von XP geht plötzlich alles wie geschmiert! D.h. vielleicht erst mal "tabula rasa" machen und den Laptop einfach Stück für Stück frisch aufsetzen (Daten-Backup natürlich vorausgesetzt). Einschicken kann man ihn hinterher immer noch!
Gruß
Günter
Roland_Deschain
14.06.2007, 17:44
Ich gehe schon davon aus, das der Brenner hinnüber ist. Ganz einfach, weil er mit 4 verschiedenen Brennprogramme sowohl unter Windows als auch unter Linux den gleichen Fehler zeigt. Das Brennprogramm "brennt" und meldet eine erfolgreiche Datensicherung, aber auf der CD ist dann nix drauf.
Naja, dann werde ich mich mal ans Datensichern machen, Tipps habe ich ja reichlich bekommen, vielen Dank! :top:
Außerdem werde ich morgen nochmal mit Asus telefonieren, vielleicht darf ich ja tatsächlich die Festplatte behalten, das wäre schon sehr hilfreich.
Ääähm noch ein kleiner Tipp: Sensorreinigung ;)
Im Ernst: Mein Asus-Brenner zickte auch intensiv, ein Tropfen Methanol auf Q-tip, Laser kurz geschrubbt und nu isser wieder fit.
Hallo Roland,
ich verwende für meine Backups auch Acronis True Image (ältere Version von einer Zeitschrift mit kostenloser Freischaltung).
Neben einer komplette Rücksicherung der Daten, kann man auch einzelne Dateien aus der Sicherung zurückspielen, d.h. das Image lässt sich wie ein eigenes Laufwerk ansprechen und man kann mit dem ganz normalen Explorer einzelne Dateien wieder herauskopieren.
Gruß
Elric
baerlichkeit
14.06.2007, 18:06
Hallo zusammen,
also bislang hatte ich keinerlei Probleme mit dem ASUS Service. Wir benutzen in unserer Firma fast nur ASUS Maschinen und wenn mal was dran war, haben wir die Maschinen IMMER ohne Festplatte eingeschickt. Als Privatperson gehe ich zu meinem Hardwaredealer und lasse den die Festplatte ausbauen, so wegen den Garantiebestimmungen. Wenn das Notebook aus dem Netz stammt, könnte sich das natürlich als Problem herausstellen.
Zudem würde ich auch niemals eine Festplatte zu einem Servicepunkt, egal welcher Firma geben, sofern da auch nur der Hauch von privaten Daten drauf ist. Auch die tollen Eraserproggis sind keine Garantie, man glaubt kaum was sich nicht alles wiederherstellen lässt.
Gruß Uwe
Hi,
ich bin natürlich kein Festplattenwiederherstellungsexperte, aber wenn du die richtige Methode mit Killdisk anwendest, bleibt da nix übrig...
LINK zu Killdisk (http://www.killdisk.com/killdisk-faq.htm)
Ansonsten lassen Firma und Asus natürlich vermuten, dass da ganz andere Serviceoptionen aktiviert sind. Privat/Geschäftlich unterscheidet sich ja gewaltig bei den Herstellern...
Viele Grüße
Andreas
Skildron
15.06.2007, 08:24
Wenn die Festplatte mit Nullen überschrieben wurde, ist da nix mehr mit Recovery.
Die Recovery-Tools machen sich alle das Prinzip zunutze, nach dem Dateisysteme Daten löschen. Die werden nämlich nicht überschrieben sondern nur aus der Liste ausgetragen. Solange der freigegebene Platz nicht von etwas anderem benötigt wird, liegt die Datei noch genau da, wo sie vor dem Löschen auch war. Sie taucht halt nur im Inventar des Dateisystems nicht mehr auf.
Wenn ich aber jetzt herkomme und wie oben schon beschrieben mit dd if=/dev/zero of=/dev/hda die komplette Platte mit Nullen überschreibe, wird wirklich jedes einzelne Byte auf der Platte überschrieben (und das ist ein Unterschied zu "gelöscht"). Da sind dann von vorne bis hinten nur noch Nullen drauf. Nicht mal mehr der Ansatz eines Dateisystems, geschweige denn einer Partitionstabelle oder Datenresten. Dementsprechend hat auch das beste Recovery-Tool keinen Ansatz mehr.
Es bleibt auch bei einer mit dd genullten Platte noch etwas übrig: Spuren von Restmagnetismus. Ein professionelles Datenrettungslabor kann daraus durchaus Daten wieder herstellen, je nachdem, wie oft überschrieben wurde, sogar ganze Festplatteninhalte. Den durchschnittlichen Techniker hält man natürlich mit einer genullten Platte von den (ehemaligen) Daten fern, aber wenn es um sicherheitsrelevantes Löschen von sensiblen Daten geht, muss eine Festplatte eigentlich geschreddert werden.
Ich wollte das hier nur kurz ergänzen, weil in meinem Bekanntenkreis (bis in geschäftliche Bereiche hinein) mit dem Thema Datensicherheit etwas oberflächlich umgegangen wird. Mir hat einmal jemand eine gebrauchte Festplatte verkauft, die in seiner Firma in Benutzung war. Sie war natürlich vorher gelöscht worden (angeblich mit irgendeinem Security-Tool). Neugierig, wie ich war, habe ich mal mit dem Hexeditor drüber geschaut. Es waren viele Nullen auf der Platte, aber stellenweise konnte ich Teile einer Kundendatenbank indentifizieren - mit Kontaktdaten, Geschäftsinformationen, Angaben über gekaufte Ware, etc. Fazit: Festplatten, auf denen jemals sensible Daten gespeichert waren, sind ein Sicherheitsrisiko. Wenn die Daten wertvoll genug sind, lohnt sich sogar der Gang ins Datenrettungslabor. Deshalb dürfen solche Platten, wenn es auf Sicherheit wirklich ankommt, nicht in die Hände anderer gelangen, sondern müssen mechanisch zerstört werden.
Klar, daß Labors aus fast allem noch wieder nutzbare Daten machen können (gecrashte Platten, verbrannte Platten etc. pp.). Aber ich denke, daß wir im Falle eines Kundendienstmitarbeiters und/oder eines Fachhändlers nicht mit sowas rechnen müssen.
Das wäre sonst mit Atombomben auf Fruchtfliegen geschossen... ;)