Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : lohnt sich eine Graukarte???
EdwinDrix
28.05.2007, 17:30
Hallo,
man hört ja öfter mal was von Graukarten. Lohnt sich überhaupt eine Graukarte? Im Rawconverter brauch man ja nur auf eine weisse Stelle klicken und hat schon einen schönen Weissabgleich.
Sollte sich eine Graukarte lohnen, welche soll man dann nehmen und wo bekommt man die günstig???
Viele Grüße,
Edwin
Ich hab' 'ne Graukarte (sicher nix dolles, war eine Art Werbegeschenk), die ich aber nie benutze, da ich in RAW fotografiere und mein WB immer auf "auto" steht. Wer die Disziplin hat, in wirklich jeder neuen Lichtsituation erst den WB mit der Graukarte zu kalibrieren, der kann evtl. Vorteile daraus ziehen, aber mir wäre das zu stressig. Und in kurzen Versuchen habe ich eigentlich auch keine entscheidenden Vorteile sehen können - schwierig sind ja meist Mischlichtsituationen und da hilft eine Graukarte auch nicht wirklich.
Neben dem WB sollen Graukarten ja auch noch bei der Belichtungsmessung helfen, aber da verlasse ich mich auch eher auf meine Augen, das Histogramm usw. - reicht völlig.
EdwinDrix
28.05.2007, 18:06
Hi Jens,
so ähnlich hatte ich es mir auch gedacht.
Vielen Dank für Deine Meinung.
Edwin
Ich habe mir auch schon Gedanken über die Anschaffung einer Graukarte gemacht,
was mich bisher davon abgehalten hat ist die Arbeit die Cam zu justieren (wie Jens N.), aber noch viel mehr der Preis der Graukarte, da ich sie bis dato äußerst selten vermisst habe :shock:
Vor langer Zeit habe ich mir alle möglichen und unmöglichen Grau- und Weißabgleichkarten von Kodak und Fotowand.de gekauft, Graukarten schon zur Analogzeit. Digital verwende ich höchstens mal die Weißabgleichskarte bei besonders farbkritischen Aufträgen. Ansonsten bieten mir die RAW-Konverter von Adobe und ganz besonders von PhaseOne genügend Spielraum für eventuelle Korrekturen.
Graukarten verwende ich digital überhaupt nicht mehr, da meiner Erfahrung nach überflüssig.
Graukarte lohnt sich schon....
Allerdings nicht immer. In Mischlichtsituationen ist eine Graukarte schon was feines, als z.B. 50% Neon (oder Leuchtstoffröhre) und 50% Glühlampe. Die geschichte mit dem weißen Blatt Papier ist dann nicht immer funktionell.
Oder eben um Rauschkurven (z.B. für Neat Image) zu generieren. Da gibt es nichts besseres als eine Graukarte. Sogar den Monitor kann man (grob) mit der Graukarte kalibrieren bzw. die Belichtung von Bildern prüfen. So out of use sind die Dinger nicht.
Haben sollte man eine auf jeden Fall. Brauchen tut man sie selten, aber ohne steht man manchmal etwas auf dem Schlauch ;)
Liebe Grüße
Roland
Das mit dem "selten Gebrauchen" stimmt. Man braucht die Dinger aber so selten, das immer wenn es nötig wäre, diese zu Hause auf dem Schreibtisch liegen :roll:
Wobei ich an dieser Stelle wieder einmal die D7D loben muss. Der Auto-WB passt fast immer :top:
See ya, Maic.
man hört ja öfter mal was von Graukarten. Lohnt sich überhaupt eine Graukarte?
Definitiv, schon alleine um die Belichtung zu messen.
Für den Weißabgleich ist sie auch sehr praktisch: Man macht ein Foto mit ihr im Bild, danach kann man damit den Weißabgleich im RAW-Converter machen und auf alle Bilder kopieren. Geht schnell und ist allemal besser als sich einen weißen Fleck zu suchen, denn wirklich weiß ist kaum etwas.
Tobi
Zum Thema Graukarte kann ich noch eine kleine (amüsante??) Geschichte beisteuern. Vor einiger Zeit habe ich im Fachgeschäft Photo Dose in Hamburg nach einer Graukarte gefragt. Der Verkäufer hat mich ganz ratlos angesehen und gesagt: "Farben führen wir nicht. Wir sind ein Fotogeschäft und kein Farbenhandel."
Die Geschichte hat sich so abgespielt. Ich schwöre es beim Augenlicht meiner Schwiegermutter! Das zum Thema Fachhandel...:flop:
Gruß
Harald
Oh toll....
wieder die üblichen "Verdächtigen" dabei...
und jeder sagt was anderes, nur...diesmal von hintenrum:))
1) das Winsoft "keine mehr braucht"...liegt wohl daran das er "fotografieren" kann
und dazu gehört erstmal "richtigen Sehen", also wohin messen und wohin den WB legen:))
2) die, die eine haben aber nicht benutzen...sach ich nix zu denn sonst fällt die ganze Meute wieder über mich her!
3) wer keine hat, aber die ne Digi...muss eben am Rechner hinterher DAS machen,
was eine Graukarte VOHER machen kann...
so einfach ist das:))
Mfg gpo
Hansevogel
29.05.2007, 17:52
... habe ich im Fachgeschäft Photo Dose in Hamburg ...
Genau an díeser Stelle habe vor dem Weiterlesen verwundert gestoppt. Danach war alles klar. ;)
Gruß: Joachim
Blackmike
29.05.2007, 18:46
Graukarte lohnt,-
- nicht wenn man 08/15 Bilder draußen im Tageslicht oder Tante Fridas kaffeekränzchen mit Blitz fotographiert
lohnt sich, wenn
,- Gemälde oder Kunst abfotographiert werden
,- IR Fotographie
,- Mischlichtsituationen
Graukarte lohnt,-
- nicht wenn man 08/15 Bilder draußen im Tageslicht oder Tante Fridas kaffeekränzchen mit Blitz fotographiert
lohnt sich, wenn
,- Gemälde oder Kunst abfotographiert werden
,- IR Fotographie
,- Mischlichtsituationen
1) - Nö, denn bei Gemälden verwende ich ausschließlich mehrere Kompaktblitze mit großen Lichtformern. Da habe ich reproduzierbare Farben (und konstante Belichtung sowieso...)!
2) - Nö, denn IR macht die Belichtungsautomatik meiner Leica R9 bravurös...
3) - Nö, denn Mischlicht ist nur eine einzige Katastrophe, für die man keine Graukarte braucht! Wofür denn? Für die schlimme, nicht zu korrigierende Farbsauce? Oder etwa für die Belichtungsmessung?
In genau allen diesen Fälle habe ich noch nie meine zu Hause gelassenen Graukarten vermisst... (Übrigens nicht für Tante Emma-Bildchen, sondern bei Aufträgen für farbverbindliche Hochglanz-A3+- und Posterdrucke...)
Ich habe ein Graukarte und verwende diese auch gelegentlich. Der Preis ist mit 5 Euro für ein Din-A 6 mit kombinierter Weiss/Grau Fläche nicht zu hoch. Aber es stimmt auch, das du für 80% der Fälle weiterhin die Automatik verwendest, oder zu Hause per RAW selber den Weisspunkt setzt. Zum lernen fand ich es klasse!
Basti
1) ...mehrere Kompaktblitze mit großen Lichtformern.
Hat nicht jeder :!:
2) ...Leica R9 ...
Hat auch nicht jeder :!:
Und für den Normalo unter uns Hobbyfotografen ist in den genannten Situationen eine Graukarte sicher keine sooo verkehrte Lösung, oder meinen Sie nicht???
Vielleicht sollten Sie bie Ihren Empfehlungen die Ausstattung der weitaus meisten User hier berücksichtigen. ;)
Ich habe mir auch mal eine Graukarte zugelegt, die mir die Bestimmung mancher Lichtsituationen zwar schon vereinfacht hat, die ich aber aus reiner Faulheit nur sehr sehr selten nutze.
Da es hier schon mehrfach erwähnt wurde, bitte ich mal um eine Erklärung, wie mir eine Graukarte bei Mischlicht helfen soll!? Die Kamera "kann" nunmal nur eine Farbtemperatur und die kann ich (meinetwegen auch mit Hilfe einer Graukarte) nur auf eine der vorherrschenden Lichttemperaturen einstellen. Ich kann vielleicht auch einen Zwischenwert ermitteln, dann stimmt gar nix im Bild ;)
Oh toll....
wieder die üblichen "Verdächtigen" dabei...
(...)
2) die, die eine haben aber nicht benutzen...sach ich nix zu denn sonst fällt die ganze Meute wieder über mich her!
Sag' was du meinst ist oder lass es ganz sein, aber diese Andeutungen sind kindisch!
Welche Graukarte soll ich kaufen (Größe), ich gehe jetzt doch mal an das Thema ran, was darf sie kosten ?
EdwinDrix
29.05.2007, 19:49
Danke, nun bin ich verwirrt :?:?:?
ich werde mir einfach mal eine zulegen, so teuer sind die ja nun auch nicht. Und wenn ich sie danach für unnötig halte, kann ich wenigstens sagen das ich eine habe :P
Euer verwirrter
Edwin
P.S.: warum brechen bei meinen Fragen immer Glaubenskriege aus??? ;)
klaeuser
29.05.2007, 19:57
Hi Edwin,
ich werd genauso machen. Selbst wenn man den Weißabgleich am Ende per EDV festlegt ist eine Grau- oder Weißkarte bestimmt manchmal hilfreich :top:
Daher wird es auch was in der Größe A5 oder A6 werden. Die passt dann auch in die Fototasche ;)
Welche Graukarte soll ich kaufen (Größe), ich gehe jetzt doch mal an das Thema ran, was darf sie kosten ?
Also, lieber Sunny, wir kennen uns ja persönlich.
Ich habe u.a.
- von Fotowand.de eine wetterfeste, ganz stabile Taschenkarte 7 x 12.5 cm², 3 mm dick, eine Seite 18% grau, andere Seite weiß. Artikel 4932, Polystyrol 3 mm, lichtecht 7-8 Baumwollskala, 17.68% Reflexion, abwaschbar
- von Fotowand.de Neutral-Graukarte A5, Artikel 4963, Polystyrol 1 mm, lichtecht 7-8 Baumwollskala, D = 17.68% Reflexion, abwaschbar
- von Fotowand.de Neutral-Graukarte A4, Artikel 4964
- Kodak-Graukarte (Gray Cards, 1x 4x5 inch², 2x 8x10 inch², Artikel 152 7795)
- Diverse Weißabgleichskarten und Farbkarten von Fotowand.de
Da es hier schon mehrfach erwähnt wurde, bitte ich mal um eine Erklärung, wie mir eine Graukarte bei Mischlicht helfen soll!?
Anhand des genau definierten Grautones kannst du exakt die Farbtemperatur entweder mit einem Benuterdefinierten Weissabgleich, oder noch besser, nachher per Rawkonverter festlegen. Dabei ist es egal ob nun Mischlicht vorhanden ist oder nicht. Niemand behauptet das nachher der ermittelte Weissabgleich der ist, der die Stimmung am besten wiedergibt. Rein technisch jedoch findest du den Korrekten Weissabgleich.
Basti
Anhand des genau definierten Grautones kannst du exakt die Farbtemperatur entweder mit einem Benuterdefinierten Weissabgleich, oder noch besser, nachher per Rawkonverter festlegen. Dabei ist es egal ob nun Mischlicht vorhanden ist oder nicht. Niemand behauptet das nachher der ermittelte Weissabgleich der ist, der die Stimmung am besten wiedergibt. Rein technisch jedoch findest du den Korrekten Weissabgleich.
Basti
Schon klar, nur wieso soll das ausgerechnet bei Mischlicht von Vorteil sein? So ähnlich verfahre ich bei allen meinen Bildern (bzw. ich vertraue auf AWB) und das klappt wie gesagt auch ohne Graukarte recht gut, egal ob Mischlicht oder nicht.
Bei einer früheren Kamera war ich mit dem AWB öfter mal unzufrieden und habe dann diverse Versuche mit Graukarten (oder Pringlesdeckeln statt Expodisc etc.) gestartet, teilweise waren die Ergebnisse damit noch schlimmer. Das und die fehlende Disziplin hat dann schnell dazu geführt, das Thema zu vergessen. Im Studio mag das was anderes sein, aber unterwegs habe ich weder Zeit noch Lust, die Kamera vor fast jedem Bild neu zu kalibrieren, wenn das fast genausogut mit RAW auch nachträglich geht.
unterwegs habe ich weder Zeit noch Lust, die Kamera vor fast jedem Bild neu zu kalibrieren, wenn das fast genausogut mit RAW auch nachträglich geht.
Dann kombinier das doch: Halt einfach in ein Bild die Karte mit rein, dann mach alle Bilder mit dem AWB. Danach kannst du dann anhand des einen Bildes mit der Karte den Weißpunkt gut setzen und diesen Weißabgleich für alle Bilder übernehmen.
Tobi
Dann kombinier das doch: Halt einfach in ein Bild die Karte mit rein, dann mach alle Bilder mit dem AWB. Danach kannst du dann anhand des einen Bildes mit der Karte den Weißpunkt gut setzen und diesen Weißabgleich für alle Bilder übernehmen.
Wie man eine Graukarte benutzt weiß ich auch. Das funktioniert aber nur so lange, wie sich die Lichtsituation/Farbtemperatur zwischen der Aufnahme mit der Graukarte und den folgenden Bildern nicht ändert, was draussen aber oft der Fall ist. Daher musst du im Prinzip bei jeder Änderung der Lichtsituation (Schatten, Sonne, Wolken vor der Sonne...) eine neue Referenzaufnahme machen und das ist mir zu stressig.
Wie man eine Graukarte benutzt weiß ich auch.
Die offizielle Nutzung wäre aber, jedes Mal einen neuen Weißabgleich einzustellen und dann mit Spotmessung die Belichtung auf die Graukarte zu messen. Das wäre mir zu aufwendig, daher meine alternative Nutzung.
Tobi
Also, lieber Sunny, wir kennen uns ja persönlich.
Ich habe u.a.
- von Fotowand.de eine wetterfeste, ganz stabile Taschenkarte 7 x 12.5 cm², 3 mm dick, eine Seite 18% grau, andere Seite weiß. Artikel 4932, Polystyrol 3 mm, lichtecht 7-8 Baumwollskala, 17.68% Reflexion, abwaschbar
- von Fotowand.de Neutral-Graukarte A5, Artikel 4963, Polystyrol 1 mm, lichtecht 7-8 Baumwollskala, D = 17.68% Reflexion, abwaschbar
- von Fotowand.de Neutral-Graukarte A4, Artikel 4964
- Kodak-Graukarte (Gray Cards, 1x 4x5 inch², 2x 8x10 inch², Artikel 152 7795)
- Diverse Weißabgleichskarten und Farbkarten von Fotowand.de
Vielen Dank lieber Winsoft,
dann werde ich mich mal morgen bei Fotowand umschauen und entsprechende Teile bestellen.
Merci nochmals :top:
jo, ich finde so ein Ding ganz praktisch. Und ich muss es hier ziemlich mit Uwe Johanssen halten bei dem ich vor nicht zu langer Zeit einen Studiokurs hatte: Was Du in der Kamera bzw. bei der Aufnahme machen kannst, kannst Du Dir hinterher in der Nachbearbeitung ersparen. Und ich muss sagen, dass macht irgendwie Sinn. Man kann die Mehrheit der Bilder im Batch durch den Raw-Konverter ziehen und hat farblich passende Bilder. (jedenfalls wenn man bei jeder Lichtsituation den man. WB macht). Ist ähnlich wie mit dem Ausschnitt: man kann das Bild (versuchen zu) komponieren oder man kann ein bischen knipsen und das Bild beschneiden.
Dank EBV vergessen ja viele Leute die Grundlagen der guten alten klassischen Fotografie. Das mag meistens auch gut sein. Manchmal aber ist es schon ganz gut sich zu erinnern.
Gruß,
Steffen.
EdwinDrix
29.05.2007, 22:21
Nee, die Website von Fotowand.de ist ja grauenhaft. :flop::flop::flop:
Ich habs aufgegeben, da die Site sinnlos interne Seiten läd und nachläd und läd...
Werde da Morgen mal anrufen und fragen ob die einen Katalog oder ähnliches haben
Edwin
Nee, die Website von Fotowand.de ist ja grauenhaft. :flop::flop::flop:
Ich habs aufgegeben, da die Site sinnlos interne Seiten läd und nachläd und läd...
Werde da Morgen mal anrufen und fragen ob die einen Katalog oder ähnliches haben
Edwin
Jetzt geht sie wieder und im Shop sind alle aufgeführt, habe mir mal die von WinSoft empfohlene Taschenkarte 4932 bestellt :top:
LensView
30.05.2007, 11:18
Also ich hab eine handliche WhiBal (http://www.whibal.com/products/whibal/index.html).
Benutze sie effektiv wenig, aber wenn, dann bin ich froh sie zu haben. Warum? Weil ich sehr selten in meinen Bildern neutrale Grauzonen habe auf die ich mich beziehen kann.
Man bedenke dass für einen guten Weissabgleich tatsächlich eine mittelgraue Referenz nötig ist, keine weisse! Eine weisse Fläche ist meist so hell dass die Farbunterschiede zu gering sind oder mindestens eine der drei Grundfarben schon gesättigt ist und daher ein falscher Abgleich möglich ist (die hellen Teile des Bildes haben eine andere Farbverschiebung als die mittleren).
Nur noch ein Hinweis, es muss eine neutralgraue Karte sein, es gibt wohla uch karten, die nur zur Belichtungsmessung gescaht sind und nicht zum Weißabgleich. Die Kodak-Karte soll auch nicht wirklich grau sein. Vgl. z.B. Wikipedia zu Metamerie. Fotowand behauptet neutral graue Karten anzubieten, Whibal auch.
Die Karte zum reinen Weißabgleich muss nur genügend groß sein, dass sie im tatsächlichen Licht liegend den Bereich des Sensors abdekct, der für den Weißabgleich benutzt wird. Bei meiner A1 war das nur ein kleiner Punkt in der Mitte, meine D80 nutzt wohl den gesamten CCD.
Mir hat eigentlich immer ein ca. Kreditkartebgroßes Stück mit der A1 gereicht. Ich hatte neben dem Diffuror meines Olympus-Achromaten ein gleich großes Stück Graukarte liegen, in der Fototasche ist ein Stück, dass etwa Postkartengröße hat und ein Streifen 1x5 cm mit eingeritzem cm-Maßstab. Das Stück habe ich früher schon vorsichtshalber mit ins Bild genommen, wenn es um (analoge) Bilder für die Hausratversicherung o.ä. ging, zur Not kann man die Bilder dann Farbrichtig abziehen.
Tipp: Kauft eine große (z.B. Fotowand) Graukarte, die kann man prima teilen (für sich und andere, dann reduzieren sich die Kosten erheblich.
Eine Nachfrage zum Thema MIschlicht: Was macht der Weißabgleich? Nimmt der immer an, dass es sich um Licht eines schwarzer Körper einer bestimmten Temperatur handelt und justiert nur die Farbtemperatur? Ich vermute nein. Ich denke eher, die empfindlichkeit der drei Farbkanäle wird so verändert, dass sie beim Blick auf eine weiße Fläche / Graukarte gleiche Werte liefern. Damit würde in gewissen Grenzen auch Mischlicht erfasst. Schlimmer als Mischlicht könnte weißes Lciht einer Lichtquelle sein, deren Licht sich aus wenigen einzelnen Spektralfarben zusammensetzt (alte Neonröhren).
Grüße
Jan
baerlichkeit
30.05.2007, 11:40
Ich stelle jetzt mal eine Frage, die mich schon die ganze Zeit nachdenken lässt (weil ich mich mit Graukarten nicht auskenne) :oops:
Wenn ich den Weißabgleich mit einer Graukarte optimieren will, mache ich das dann:
Vorher. Also stelle ich die Kamera jedes mal neu ein per manuallem Weißabgleich?
Nachher. Mache ich das Foto zweimal, einmal mit und einmal ohne Karte, und finde so den Weißabgleich durch "Klick" auf die Karte im ersten Foto, etwa in Lightroom?
Vielen Dank schon mal
Grüße Andreas
bleibert
30.05.2007, 12:25
Ich stelle jetzt mal eine Frage, die mich schon die ganze Zeit nachdenken lässt (weil ich mich mit Graukarten nicht auskenne) :oops:
Wenn ich den Weißabgleich mit einer Graukarte optimieren will, mache ich das dann:
Vorher. Also stelle ich die Kamera jedes mal neu ein per manuallem Weißabgleich?
Nachher. Mache ich das Foto zweimal, einmal mit und einmal ohne Karte, und finde so den Weißabgleich durch "Klick" auf die Karte im ersten Foto, etwa in Lightroom?
Wenn Du in JPEG speicherst, dann vorher, wenn Du Raw benutzt, dann kannst Du das auch hinterher machen.
Eine Graukarte dient zur Belichtungsmessung, und zwar als Ersatzmessung an Stelle einer Lichtmessung. Das ist insbesondere wichtig bei Motiven, die stark von der "normalen" Helligkeit abweichen, beispielsweise bei LowKey- oder HighKey-Aufnahmen, die also größtenteils aus dunklen (schwarzen) oder hellen (weißen) Motivteilen bestehen. So eine Situation führt regelmäßig zu Fehlbelichtungen, egal, ob analog oder digital - auch eine R9 kann das nicht "wissen".
Für den Weißabgleich kann eine Graukarte sehr nützlich sein, wenn im Motiv keine grauen Flächen vorkommen und/oder eine Farbe dominiert. Für Mischlichtsituationen ist sie eher nicht so brauchbar, da i.A. das Mischlicht aus zwei örtlich getrennten Lichtquellen stammt, und somit das Motiv unterschiedlich beleuchtet wird. Man kann also den WB entweder auf die eine oder die andere Lichtquelle einstellen, oder eben irgendwo dazwischen. Ich ziehe da immer die händische Methode vor, und such mir den WB raus, mit dem mir das Motiv am besten gefällt.
Für Reproduktionen ist eine Graukarte keine große Hilfe, dafür benötigt man eine richtige Farbkarte, mit der man die Aufnahme kalibrieren kann. Einfach nur den WB richtig einstellen, ist höchstens die halbe Miete.
Man bedenke dass für einen guten Weissabgleich tatsächlich eine mittelgraue Referenz nötig ist, keine weisse! Eine weisse Fläche ist meist so hell dass die Farbunterschiede zu gering sind oder mindestens eine der drei Grundfarben schon gesättigt ist und daher ein falscher Abgleich möglich ist (die hellen Teile des Bildes haben eine andere Farbverschiebung als die mittleren).
Das ist nicht richtig! Die explizit für den Weißabgleich vorgesehenen Weißabgleichskarten von seriösen Anbietern umfassen den gesamten sichtbaren Spektralbereich, optimal für den reinen Weißabgleich! Siehe faqs in Fotowand.de
EdwinDrix
30.05.2007, 13:47
Hi,
ich habe nochmal versucht die Fotowand Website zu öffnen, gleiches Spiel wie Gestern. Das Shopfenster öffnet sich, läd eine Weile und schließt wieder. Ich habe im Browser Popups auf zulassen und auch eine Regel für die Firewall deffiniert. Da geht nichts.
Warum müssen Webdesigner manchmal so grauenhaft übertreiben??? Ich möchte nicht gerne wissen wieviele Kunden Fotowand durch diese beschi... Spielerei durch die Lappen gegangen sind.
Euer gefrusteter
Edwin.
ich habe nochmal versucht die Fotowand Website zu öffnen, gleiches Spiel wie Gestern. Das Shopfenster öffnet sich, läd eine Weile und schließt wieder. Ich habe im Browser Popups auf zulassen und auch eine Regel für die Firewall deffiniert. Da geht nichts.
Komisch! Ich hatte noch nie Probleme mit deren Webseite. Auch jetzt nicht.
Ich öffne nur mit den Microsoft-Kram, Windows XP Prof, der jüngste IE 7.0, T-DSL 16000, Kaspersky Internet Security 6.0, keine Probleme.
EdwinDrix
30.05.2007, 14:39
Ich werde es nachher mal auf einem Mac bei meinem Kumpel versuchen. Mal sehen ob es da klappt.
Edwin
LensView
30.05.2007, 14:51
Das ist nicht richtig! Die explizit für den Weißabgleich vorgesehenen Weißabgleichskarten von seriösen Anbietern umfassen den gesamten sichtbaren Spektralbereich, optimal für den reinen Weißabgleich! Siehe faqs in Fotowand.de
Eigentlich wollte ich damit nur sagen dass man keine hell-weisse Fläche als Referenz nehmen kann. Wenn die von der Kamera erfassten RGB-Werte z.B. 253/254/255 sind, dann kann man daraus kaum einen genauen Weissabgleich herleiten. Eine dunklere (graue) Fläche im selben Bild hätte z.B. die Werte 130/135/170, was auf einen Blaustich hindeutet der in der hellen weissen Fläche praktisch nicht erkennbar wäre weil dort der blaue Kanal schon geclippt ist. Wers ganz genau nehmen will, der kann im PP auch Lichter, Schatten und Mitteltöne getrennt abgleichen. Aber das ist selten nötig oder sinnvoll.
Mal kurz was zum Weißabgleich:
Der Belichtungsmesser der Kamera belichtet auf ein durchschnittliches Neutralgrau.
Wenn man nun ein weißes Blatt Papier vor die Linse hält (formatfüllend), dann wird das Blatt nicht weiß abgelichtet, wie es ist, sondern soweit unterbelichtet, dass ein neutrales grau dabei herauskommt. Ist so ähnlich wie der Fotografieren einer weißen Wand in der Sonne, man muß eigentlich überbelichten, damit es wirklich weiß wird.
Was ist ein neutrales Grau?
Grau ist zunächst einmal jede Farbmischung, bei der alle drei Farbkanäle (RGB) den gleichen Wert aufweisen. Also z.B. 100/100/100. Ein ausgemitteltes neutrales Grau entspricht den Werten 127/127/127 (=255/2).
Die meisten (ich auch) ermitteln den Weißabgleich bei RAW's in der Regel nachträglich per Augenmaß und Geschmack. Wenn ich jetzt in einer bestimmten Lichtsituation auf einem Bild die Graukarte an einer Stelle mitfotografiere, die mir Bildwichtig erscheint und die ich auch farbrichtig haben möchte, dann habe ich sozusagen eine Referenz.
Natürlich sollte die Karte dabei nicht in den Lichtern oder Schatten sein, sondern in den "neutralen" Mitten...kommt aber auch immer darauf an, wo man mit der Belichtung hin will.
Egal, welches Lichtgewurschtel im Raum herrscht, ich muß nur mit der Pipette auf die Graukarte gehen und sehe sofort, wo ich hin muß. Z.B. 156/148/190 sagt mir, dass das Bild an dieser Stelle a) zu hell ist und b) einen Lila-Blau-Farbstich aufweist. Als erstes bringe ich jetzt die Farben automatisch oder manuell auf Gleichklang, und dann reduziere ich die Helligkeit, bis ich besagte 127/127/127 auf der Graukarte habe. Wenn das Grau auf dem Bild jetzt immer noch irgendwie farbig aussieht, dann wird es wieder mal Zeit, den Monitor zu kalibrieren.
Wie man sieht, ist also gerade für die JPG-Anhänger der nachträgliche Abgleich der Kameraautomatik mittels Graukarte und Farbreglern relativ einfach und sicher möglich.
Damit holt man natürlich nicht jede Falschfarbe aus einem Bild, aber die (für mich) bildwichtige Stelle oder Person gekomme ich sehr genau ausgefiltert. Wobei wir genau da währen, wo man die Graukarte zuerst brauchte: Im Labor, um Farbstiche auszufiltern.
Normalerweise funktioniert der automatische Weißabgleich der Alpha recht genau.
Woher ich das weis? Genau...ich hab es mit der Graukarte getestet ;). Meine ist übrigens von Nordfoto, aus Kunststoff und seit 20 Jahren unverwüstlich.
Liebe Grüße
Roland
Eigentlich wollte ich damit nur sagen dass man keine hell-weisse Fläche als Referenz nehmen kann.
...was deshalb einige RAW-Converter (vermutlich sogar alle) einfach nicht zulassen.
Tobi
LensView
30.05.2007, 21:22
...was deshalb einige RAW-Converter (vermutlich sogar alle) einfach nicht zulassen.
Tobi
Stimmt! :top:
LeFrench
07.06.2007, 13:59
Bonjour,
Ich lese diese Diskussion seit Gestern Abend mit Sorgfalt, war auf der FAQ-Seite von Fotowand (EdwinDrix hat recht, es ist die schlechteste Seite, die mir je begegnet ist). Dieses Thema Weißabgleich ist wichtig und packend !
Winsoft schreibt, dass bei der Graukarte 4932 eine Seite grau und die Rückseite weiß bedruckt sind. Wozu braucht man die weiße Seite ?
Etwas überrascht mich; es wurde nicht ein einziges Mal das Thema Farbkarten angesprochen.
Ich war der Meinung, dass es auch wichtig ist den RAW-Converter auf seiner Kamera anzupassen, und dass man dafür eine Aufnahme machen muss mit einer Farbtesttafel (welche auch weiß und schwarz beinhalten soll), dann den RAW-Converter auf dieses Bild justieren. Diese Justierung dann als Camera-Raw-Standard speichern.
Liege ich etwa falsch bei diesem Glauben ?
Wo kann man eine günstige solche Farbtesttafel kaufen ? (die Farbkarte von Fotowand hat weder weiß noch schwarz, ich habe dort angerufen).
Danke für Eure Anregungen.
Grüße
Jean-Pierre
bleibert
07.06.2007, 14:58
Winsoft schreibt, dass bei der Graukarte 4932 eine Seite grau und die Rückseite weiß bedruckt sind. Wozu braucht man die weiße Seite ?
Na, für den Weißabgleich...;)
Etwas überrascht mich; es wurde nicht ein einziges Mal das Thema Farbkarten angesprochen.
Doch, ich habe das angesprochen:
Für Reproduktionen ist eine Graukarte keine große Hilfe, dafür benötigt man eine richtige Farbkarte, mit der man die Aufnahme kalibrieren kann. Einfach nur den WB richtig einstellen, ist höchstens die halbe Miete.
Ich war der Meinung, dass es auch wichtig ist den RAW-Converter auf seiner Kamera anzupassen, und dass man dafür eine Aufnahme machen muss mit einer Farbtesttafel (welche auch weiß und schwarz beinhalten soll), dann den RAW-Converter auf dieses Bild justieren. Diese Justierung dann als Camera-Raw-Standard speichern.
Grundsätzlich ist in jedem Raw-Konverter schon mal ein oder mehrere Profile zur Kamera enthalten. Wenn es der Raw-konverter erlaubt, wie z.B. C1, dann kann man auch selbsterstellte Profile einbinden, was insbesondere für farbverbindliche Reproduktionen sinnvoll ist. Dabei wird der Raw-konverter aber nicht nur auf die Kamera eingestellt, sondern auf Kamera und Lichtsituation. Ein Profil gilt nur für eine ganz spezielle Lichtsituation. Das ist mit der Kalibration eines Monitors zu vergleichen. Als Testvorlage dient eine Farbkarte, Standard ist die GM Color Checker (http://www.gretagmacbeth.com/index/products/products_colorcheckers/products_cc-overview/products_colorchecker.htm), aber für ein vernünftiges profil sollte man die GM Digital Color Checker SG (http://www.gretagmacbeth.com/index/products/products_colorcheckers/products_cc-overview/products_colorchecker-sg.htm) verwenden.
Siehe auch:
http://www.outbackphoto.com/reviews/tools/20020425_incamera.html
http://www.luminous-landscape.com/reviews/accessories/dig-calib-profil.shtml
Ich benutz das Teil zur exakten belichtung meiner Bilder. Funktioniert richtig gut.
LeFrench
07.06.2007, 15:50
Bonjour,
@bleibert
Vielen Dank !
Noch eine dumme Frage:
ich dachte, dass die Graukarte zum Weißabgleich benötigt wird.
Was ist der Unterschied zwischen die Graukarte und die Weisskarte ? (außer dass die eine grau ist und die andere weiß)
Grüße
Jean-Pierre
come_paglia
07.06.2007, 15:59
Also ich hab eine handliche WhiBal (http://www.whibal.com/products/whibal/index.html).
Benutze sie effektiv wenig, aber wenn, dann bin ich froh sie zu haben. Warum? Weil ich sehr selten in meinen Bildern neutrale Grauzonen habe auf die ich mich beziehen kann.
Für den Weißabgleich kann eine Graukarte sehr nützlich sein, wenn im Motiv keine grauen Flächen vorkommen und/oder eine Farbe dominiert.
Ich habe mir auch vor einiger Zeit eine kleine von WhiBal gegönnt - die ist jetzt standardmäßig immer in der Fototasche! Häufig verwenden tu ich sie auch nicht, aber wenn ich zum Beispiel bei uns im Büro auf die Schnelle irgendwelche Produkte ablichten soll, bin ich sehr froh, wenn ich sie dabeihabe. Und wenn nichts geeignetes für einen Weißabgleich im Bild ist, mache ich die Aufnahme halt zweimal: Einmal mit der Karte (Weißabgleichseite) und einmal ohne. Passt.
@Jean-Pierre:
wie oben in den Postings schon steht (radikal zusammengefasst):
Graukarte = für die Belichtungsmessung
Weißkarte = für den Weißabgleich
LG, Hella
LeFrench
07.06.2007, 18:02
Vielen Dank.
Es hatte sich doch nach soviel lesen ein bisschen vermischt.
Jetzt muss ich die Karten für die Belichtungsmessung und für den Weißabgleiche kaufen.
Grüße
Jean-Pierre
bleibert
08.06.2007, 01:18
ich dachte, dass die Graukarte zum Weißabgleich benötigt wird.
Was ist der Unterschied zwischen die Graukarte und die Weisskarte ? (außer dass die eine grau ist und die andere weiß)
Die Graukarte dient (historisch gesehen) zur Belichtungsmessung, die Weißkarte zum Weißabgleich. Man kann auch eine Graukarte für den Weißabgleich benutzen, wenn sie absolut neutralgrau und metameriefrei ist - was sie zur Belichtungsmessung nicht sein muss. Aber es gibt mittlerweile sozusagen kombinierte Karten, also Graukarten, die auch neutral in der Farbe sind. Umgekehrt kann man eine Weißkarte natürlich nicht zur Belichtungsmessung verwenden (wenigstens nicht direkt). Da Weißkarten aber von Haus aus für den Weißabgleich vorgesehen sind, kann man auch erwarten, dass sie absolut farbneutral und metameriefrei sind.
Für den Weißabgleich finde ich eine Mini-Karte am geschicktesten, die bringt man im ersten Bild im Motiv an, und kann dann daran im Raw-Konverter den Abgleich für die ganze Serie machen. Eine Graukarte finde ich im digitalen Zeitalter sehr entbehrlich, da gibt die Kamera in Form des Histogrammes eine bessere Hilfestellung. Außerdem entspricht eine Graukarte - also die Belichtung auf die Mitteltöne - auch nicht den digitalen Erfordernissen.
LeFrench
08.06.2007, 07:00
Bonjour bleibert, Schläfst Du nie?
Ich danke Dir sehr für deine Geduld und deine ausführlichen Erläuterungen.
Ich habe in den letzten Tagen soviel neues gelernt bzw. Informationen gesammelt. Es ist für mich eine neue faszinierende Technik (DRI, HDR, LowKey, usw.). In meine 60 Jahren habe ich immer auf Reisen fotografiert, als Student sogar damals selbst SW entwickelt. Aber es war nie die Rede (außer der Lichtmessung) von dem Allen.
Um zu sehen ob ich es richtig verstanden habe:
- Die nur einmal pro Bildreihe mitgeknipste weiße Karte dient zum Weißabgleich im RAW-Converter.
- Die graue Karte kann ich unterwegs benützen um die Camera auf den verschiedenen Lichtverhältnisse eines Tages durch eine Spotmessung einzustellen, bzw. könnte man wenn die Lichtverhältnisse sich stark ändern eine neue Reihe mit erneut der weißen Karte anfangen.
- Eine Farbtesttafel dient zur Kalibrierung des RAW-Converter auf den Eigenschaften der Camera.
Wenn das oben stimmt, muss ich jetzt noch verstehen wie ich unterwegs durch die Interpretation des Histogrammes bestimmte Einstellungen steuern kann.
Liebe Grüße
Jean-Pierre
bleibert
08.06.2007, 11:58
Bonjour bleibert, Schläfst Du nie?
Doch, aber ich bin kein Frühaufsteher :)
Um zu sehen ob ich es richtig verstanden habe:
- Die nur einmal pro Bildreihe mitgeknipste weiße Karte dient zum Weißabgleich im RAW-Converter.
Ja, es kann aber auch eine geeignete Graukarte sein, oder so etwas, wie die QPcard (http://www.qpcard.se/BizPart.aspx?tabId=84&tci=137).
- Die graue Karte kann ich unterwegs benützen um die Camera auf den verschiedenen Lichtverhältnisse eines Tages durch eine Spotmessung einzustellen, bzw. könnte man wenn die Lichtverhältnisse sich stark ändern eine neue Reihe mit erneut der weißen Karte anfangen.
Die Graukarte ist ein Hilfmittel für eine Ersatzmessung, wenn die durchschnittliche Motivhelligkeit (im Bildausschnitt) stark von dem "normierten" Wert 18% Reflektion abweicht. Eine Weißkarte kann man nicht zur Ersatzmessung verwenden, da sie ja keine 18% Reflektion hat. Man könnte, dann muss man aber wissen, auf wieviel EV man den Weißpunkt in der Aufnahme legen möchte. Dafür benötigt man aber sehr viel Erfahrung, eine Graukarte ist narrensicher.
Wie gesagt zur Belichtungsmessung bei Digitalkameras ist das Histrogramm und auch alleine schon die Bildwiedergabe auf dem Kameradisplay ein vollwertiger Ersatz für eine Graukarte bzgl. der Belichtungsmessung.
- Eine Farbtesttafel dient zur Kalibrierung des RAW-Converter auf den Eigenschaften der Camera.
Und des Lichtes. Das wird hauptsächlich bei Studioaufnahmen eingesetzt, wo mit standardisiertem Licht gearbeitet wird.
Wenn das oben stimmt, muss ich jetzt noch verstehen wie ich unterwegs durch die Interpretation des Histogrammes bestimmte Einstellungen steuern kann.
Das Histogramm zeigt Dir die Helligkeitsverteilung im Bild. Unten auf der x-Achse sind die Tonwerte von 0 (schwarz) am linken Rand bis 255 (weiß) am rechten Rand eingetragen, darüber befindet sich über jedem Tonwert eine Säule, die die Häufigkeit des jeweiligen Tonwertes im Bild angibt. Die Grafik sieht wie ein Gebirge aus. Im Idealfall reicht es über den ganzen Bereich und ist einigermaßen gleichmäßig (bei einem "durchnittlichen" Motiv). Geht das Gebirge nicht bis zum linken Rand, dann fehlt "echtes" Schwarz im Bild, sind dagegen ganz links viele hohe Säulen, dann sind im Bild viele schwarze Stellen ohne Zeichnung (abgesoffene Schatten). Reicht das Histogramm nicht bis an den rechten Rand, dann fehlen die ganz hellen Töne im Bild, türmen sich aber dort hohe Stapel, dann sind die Lichter ausgefressen. Hat das Gebirge links und rechts deutlich Platz bis zum Rand, dann ist das Bild kontrastarm.
Bei der digitalen Fotografie - wenn man mit Raw arbeitet - sollte das Gebirge soweit rechts, wie möglich liegen - aber ohne rechts anzuschlagen! Auch, wenn das Bild auf den ersten Blick zu hell erscheinen mag, es lässt sich problemlos im Raw-Konverter abdunkeln. Will man jedoch ein zu dunkles Bild aufhellen, dann kommt - je nach Kamera - das Rauschen unangenehm hervor.
LeFrench
08.06.2007, 13:58
Kapiert ! Was für eine Lektion !
Ich werde das Alles am Wochenende testen, ausprobieren und genießen.
Nochmals Vielen, Vielen Dank !
Das wird aber ein tolles Wochenende denn meine palmgesteuerte Fernbedienung für Belichtungsreihe ist auch gerade fertig geworden. Ich brauche nur noch das Programm.
Liebe Grüße
Jean-Pierre
Ich habe ein Graukarte und verwende diese auch gelegentlich. Der Preis ist mit 5 Euro für ein Din-A 6 mit kombinierter Weiss/Grau Fläche nicht zu hoch. Aber es stimmt auch, das du für 80% der Fälle weiterhin die Automatik verwendest, oder zu Hause per RAW selber den Weisspunkt setzt. Zum lernen fand ich es klasse!
Basti
Aber die für 5 eur ist bestimmt nicht laborgeprüft! Hier gibts eine für 23,99 eur:
http://cgi.ebay.de/Graukarte-Weissabgleich-f-Canon-400D-350D-40D-5D-30D_W0QQitemZ350062475173QQihZ022QQcategoryZ27760Q QssPageNameZWDVWQQrdZ1QQcmdZViewItem
Leider nur für Canon! :)))))))))