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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Sigma 50mm Makro oder 105mm Makro?


Mythen
15.03.2007, 09:28
Hallo zusammen,

ich möchte mir in naher Zukunft ein Makro zulegen. Ich schwanke allerdings zwischen diesen beiden genannten Objektiven. Ok, das 105er ist natürlich etwas teurer. Doch da hab ich den Vorteil, dass ich nicht so dicht an das Objekt ran muss. Aber wie sieht es hier mit "Verwackelungen" aus? Sind hier gute Freihandaufnahmen möglich? Normale Lichtverhältnisse vorausgesetzt!

Zu welchem würdet ihr mir raten? Oder hat jemand noch andere Vorschläge? Ich verwende übrigens die D7D. Wird aber hier nichts zur Sache tun ;-)

Grüßle
Stefan

Basti
15.03.2007, 09:34
Hi Stefan,
ich rate hier immer zur längeren Brennweite. Daher würde das 50er für mich überhaupt nicht in Frage kommen, und statt dem 100er eher ein 180er. Das liegt daran das du beim 180er für den gleichen Maßstab ein wenig mehr Abstand halten kannst, und das ist gerade bei Tieren oft entscheidend. Mit Freihandaufnahmen ist es immer schwierig, da muss es schon richtig hell sein damit du kurze Zeiten erhälst und du trotzdem abblenden kannst. Die meisten meiner Makroaufnahmen sind daher mit Stativ und Fernauslöser entstanden.
Lg
Basti

Mythen
15.03.2007, 09:43
Hallo Basti,

ich habe mir gerade mal deine Insektenmakros angeschaut... wirklich sehr sehr schöne Aufnahmen. Ich frage mich aber wie du es schaffst, Schmetterlinge, Bienen usw. zu fotografieren, wenn du das ganze mit einem Stativ machst.

Bis ich da alles eingestellt hätte, wär das Tierchen schon wieder weg :-) Oder Fokusierst du gleich auf die Pflanze etc. und wartest bis ein Schmetterling vorbei schaut? :roll:

Gruß
Stefan

jms
15.03.2007, 09:50
Moin Stefan,

ich habe ein 90er Makro und feinde es ein brauchbares Mittelmaß.

50 mm wären mir zu wenig. da muss man schon sehr nahe ran. insbesondere bei insekten u. ä. ist das kaum sinnvoll.

Bei 180 mm wäre mir dann auch die Verwackelungsgefahr wieder zu groß bzw. auch die Tatsache, dass weiter hinten gelegene Objekte größer erscheinen.

Also zwischen Deinen angepeilten Objektiven würde ich mich für das 105 entscheiden.

Grüße jms

baerlichkeit
15.03.2007, 10:30
Hallo,
ich habe das 105er Sigma und ich liebe es. Es hat einen für mein Empfinden fürchterlichen AF aber von dem verabschiedet man sich eh sehr schnell bei Makros.
Abgesehen davon kann ich damit wunderbare Portraits machen... ich liebe diese Brennweite :top:
Trotzdem hätte ich gerne noch ein längeres... im Aquarium hat mir dann doch etwas Tele gefehlt, auch mit einem 105er muss man bei 1:1 ziemlich dicht ran.

Hier übrigens meine aktuellen Ergüsse (http://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=35851) in meinem ersten "Sigma-Frühling" :)

Eigentlich könnte ich 50mm nur drinnen gebrauchen, wenn ich was im "Esszimmertischstudio" ;) fotografiere. Da muss man doch manchmal etwas weiter weg mit dem 105er.

Grüße Andreas

Mythen
15.03.2007, 10:35
@Andreas: Wie sieht es denn bei dir aus? Verwendest du auch grundsätzlich ein Stativ für deine Aufnahmen?

Basti
15.03.2007, 10:36
ich habe mir gerade mal deine Insektenmakros angeschaut... wirklich sehr sehr schöne Aufnahmen. Ich frage mich aber wie du es schaffst, Schmetterlinge, Bienen usw. zu fotografieren, wenn du das ganze mit einem Stativ machst.

Die meisten meiner Insektenaufnahmen entstehen früh am Morgen. Da halten sie alle still und du kannst wirklich in Ruhe fokussieren. Manchmal würd ich mir schon auch ein Haarspray oder sowas wünschen, klar das das nicht geht :?
Basti

Mythen
15.03.2007, 10:38
Die meisten meiner Insektenaufnahmen entstehen früh am Morgen. Da halten sie alle still und du kannst wirklich in Ruhe fokussieren. Manchmal würd ich mir schon auch ein Haarspray oder sowas wünschen, klar das das nicht geht :?
Basti

Danke für den Tip! :top:

baerlichkeit
15.03.2007, 10:41
Auch wenn ich nicht JMS bin :)

Ich versuche immer beides. Mit oder ohne Stativ. Ohne ist man wesentlich flexibler hat aber einen riesen Nachteil. Jeder Millimeter den man vor oder zurück geht verschiebt die Schärfe extrem... so sind da schon mal 20 Fotos nötig bis sie sitzt... aber wenn, freut man sich um so mehr :)
Allerdings fehlt mir noch die richtige stativische Ausrüsten mit Einstellschlitten um wirklich damit loszulegen...

Grüße Andreas

Peter-GBW
15.03.2007, 11:18
Hallo Stefan,

prinzipiell finde ich beide von Dir genannten Brennweiten interessant. Die Unterschiede wurden ja schon angesprochen:

Kurze Brennweite = kurzer Abstand zum Objekt
Lange Brennweite = längerer Abstand zum Objekt

Kurze Brennweite = größerer Bildwinkel, d. h. mehr "Umgebung" um das Objekt herum
Lange Brennweite = kleiner Bildwinkel, d .h. weniger "Umgebung" um das Objekt herum

Beides gilt bei identischer Abbildungsgröße.

Beides ist interessant für die Makrofotografie und die Brennweitenwahl hängt meines Erachtens stark vom Motiv und der gewünschten Bildwirkung ab. Hinzu kommt natürlich das Objekt, das Du fotografieren möchtest: Bei Insekten mit einer ausgeprägteren Fluchtdistanz kannst Du mit einem 50er kaum Aufnahmen mit einem Abbildungsverhältnis von 1:1 machen, die sind vorher weg. Für die Fotografie von Blüten ist das 50er aber sehr schön.

Die Möglichkeit der Freihandfotografie und die AF-Geschwindigkeit sind meiner Meinung nach für die Makrofotografie nicht so wichtig. Aufgrund der sehr geringen Schärfentiefe (geringer Abstand zum Objekt!) ist die Möglichkeit Freihand zu fotografieren eh eingeschränkt. Wenn Du wert auf scharfe Fotos legst, dann kommst Du bei höheren Vergrößerungsmaßstäben nicht um ein Stativ und ggfs. einen Einstellschlitten herum. Den AF setze ich in der Makrofotografie kaum ein. Ich finde es geht wesentlich besser, manuell zu fokussieren und über leichte Veränderungen des Fokus sowie Nutzung der Abblendtaste den Effekt auf das Bild festzulegen.

Insgesamt würde ich mich als ersten Schritt auf das 105er konzentrieren. Damit bist Du flexibler für verschiedene Aufnahmesituationen. Anstatt eines 50er Makro könntest Du Dir eine Nahlinse oder noch besser einen Vorsatzachromaten für ein ganz normales 50/1,7 oder ein anderes, evtl. schon vorhandenes Objektiv mit relativ kurzer Brennweite anschaffen. Damit kannst Du auch ganz tolle Nahaufnahmen machen und die Kosten sind geringer. Wenn Du dann mit der Zeit viel Freude an der Makrofotografie hast, würde ich mir nach einiger Zeit noch ein 180er anschaffen. Dann bist Du insgesamt für alle Eventualitäten gut gerüstet.

Jens N.
15.03.2007, 13:37
Ich habe ein 100er und ein 50er (1:2) Makro und würde sagen, es hängt stark von den bevorzugten (Makro)Motiven ab: das 50er eignet sich gut für tabletop, größere Blüten, evtl. "normales" available light, das 100er eher für Insekten (vielen schon zu kurz dafür), Portraits, Konzerte ...

Was das 50er kann, kann das 100er eigentlich auch, wobei ich den längeren Abstand wichtiger finde als Verwacklungsfreiheit. Wenn das Licht nicht reicht, kann man auch blitzen, ggf. mit einem Ringblitz. Bei gutem Licht reicht es oft freihand, im Schatten muß dann aber meist schon ein Stativ oder Blitz her. Das 50er ist natürlich etwas weniger verwacklungsempfindlich, aber so viel macht das auch nicht aus (halt 1 EV ungefähr).

Ich würde deshalb auch zur "goldenen Mitte" im Bereich 90-105mm raten. Ein 70er Makro gibt es von Sigma übrigens auch - das ist vielleicht ein schöner Kompromiss, wenn man sich nicht entscheiden kann.

MajorTom123
15.03.2007, 20:36
Ein wunderbarer Kompromiss wäre das 150/2.8 Macro von Sigma. Das erlaubt größeren Arbeitsabstand als das 105er und ist dabei kürzer und preiswerter als das 180er. Außerdem gilt es als optisch hervorragend. Leider ist es nicht für Sony/Minolta erhältlich.