Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Panoramaworkshop, Teil3 "Vor der Aufnahme" oder warum blau nicht blau ist
Mit einigen wenigen Tricks und Kniffen kann man sich nachher beim stitchen (keine Angst, wir kommen bald dazu) viel Ärger und viel Arbeit sparen. Wir gehen ja davon aus, dass wir nachher mindestens zwei Bilder aneinander reihen wollen, dadurch ergibt sich ja mindestens eine Schnittkante. Damit diese so unsichtbar und so unauffällig wie möglich bleibt, sollte bereits bei der Aufnahme der Bilder darauf geachtet werden, dass alle Parameter der Bilder gleich sind. Im besonderen:
Schärfe, sprich Entfernungseinstellung
Schärfenausdehnung, sprich Blende
Helligkeit, also unter anderem auch die Belichtungszeit, ebenso die ISO
Farbwerte, entweder manueller Weissabgleich oder RAW
Horizont, am besten ein Stativ verwenden, welches eine Wasserwage besitzt
Format, entweder alles Hoch- oder alles Querformat
ein Fernauslöser macht vieles einfacher ;-)Mein Workflow sieht folgendermaßen aus:
Kamera steht auf Stativ, ich ermittle durch einige Probebilder die optimale Belichtung. Dabei verwende ich den manuellen Modus der Kamera, stelle die Blende bei ~ 14 fest und variiere nur noch die Belichtungszeit. Beim Aufnehmen der Bilder verwende ich immer einen Fernauslöser, werden die Belichtungszeiten länger kommt noch der 2sec. Vorlauf samt Spiegelvorauslösung zum Einsatz. Hab ich das Panorama aufgenommen lege ich eine Graukarte in die Szene, allerdings mit der weissen Seite zur Kamera gerichtet und fotografiere diese ab. Das hilft mir nachher in CameraRAW den Weissabgleich für alle Bilder korrekt einzustellen.
Natürlich ist das auch in jpeg möglich, der Datenaufwand sinkt dadurch natürlich enorm. Dabei würde ich dann allerdings schon vor der Aufnahme einen manuellen Weissabgleich durchführen und alle Bilder des Panos damit machen.
Als Ausgangsformat auf dem Rechner verwende ich aus CameraRAW heraus erzeugtes TIFF. Das ist dann wieder eine Menge an Daten, aber ergibt eine in sich geschlossene Qualitätskette.
Viel Spaß!
Basti
lege ich eine Graukarte in die Szene, allerdings mit der weissen Seite zur Kamera gerichtet und fotografiere diese ab. Das hilft mir nachher in CameraRAW den Weissabgleich für alle Bilder korrekt einzustellen.
Natürlich ist das auch in jpeg möglich, der Datenaufwand sinkt dadurch natürlich enorm. Dabei würde ich dann allerdings schon vor der Aufnahme einen manuellen Weissabgleich durchführen und alle Bilder.....i
Moin,
da ich mal annehme das einige hier das mit hechelnder Zunge aufsaugen...
möchte ich deinen letzten Absatz nochmal "lobend" hervorheben
DAS macht ein guter Fotograf immer!!!...auch wenns kein Profi sein sollte:))
.....ein paar Teste mit sauberen Kurven, dazu ne Graukarte, egal ob RAW oder JPG.....
und die Welt ist in Ordnung!!!
anders gesagt "Vorbereitung" ist alles:top:
Mfg gpo
Keine Fragen, Anmerkungen oder Probleme? Schön das alles so klar ist:top:
Basti
Anaxaboras
07.03.2007, 09:04
Kamera steht auf Stativ, ich ermittle durch einige Probebilder die optimale Belichtung. Dabei verwende ich den manuellen Modus der Kamera, stelle die Blende bei ~ 14 fest und variiere nur noch die Belichtungszeit.
Hallo Basti,
das könnte man jetzt so verstehen, dass du bei f14 die Einzelbilder mit variablen Zeiten aufnimmst. Nur damit kein Missverständnis aufkommt: Wichtig ist, dass alle Einzelbilder exakt gleich belichtet werden. Also manueller Modus, einen mittleren Belichtungswert für alle Bilder ermitteln (ich gehe dabei meist vom hellsten Bild aus) und dann alle Einzelbilder für das Pano mit einer Belichtungsstellung aufnehmen.
-Anaxaboras
Edit: Das war jetzt echt Käse von mir :oops: - oben schreibst du ja schon:
sollte bereits bei der Aufnahme der Bilder darauf geachtet werden, dass alle Parameter der Bilder gleich sind
Koenigsteiner
07.03.2007, 12:27
Kannst du mir sagen wo ich hier eine Graukarte platzieren soll:
http://www.sonyuserforum.de/galerie/data/thumbnails/47/d7userforum2.jpg (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=25778)
Mir fehlt irgendwie die Kennung...
und wieso eigentlich eine weiße:?:
Hi,
in diesem Fall hätte ich sie einfach etwas schräg gestellt vor die Kamera gehalten und versucht unscharf aufzunehmen. Es dient ja lediglich dazu nachher am Rechner einen möglichst korrekten Weissabgleich zu erzielen. Daher auch die weisse Seite der Graukarte, die graue ist ja zur Belichtungsmessung gedacht.
Das der korrekte Weissabgleich nicht immer der optisch beste ist lass ich erstmal aussen vor. :-)
Basti
Koenigsteiner
07.03.2007, 12:57
...einfach etwas schräg gestellt vor die Kamera gehalten und versucht unscharf aufzunehmen.
Ach so einfach geht das :roll: o.k., werds probieren ;)
Minolta7000
07.03.2007, 15:42
Moin,
da ich mal annehme das einige hier das mit hechelnder Zunge aufsaugen...
möchte ich deinen letzten Absatz nochmal "lobend" hervorheben
DAS macht ein guter Fotograf immer!!!...auch wenns kein Profi sein sollte:))
.....ein paar Teste mit sauberen Kurven, dazu ne Graukarte, egal ob RAW oder JPG.....
und die Welt ist in Ordnung!!!
anders gesagt "Vorbereitung" ist alles:top:
Mfg gpo
Solche Weißheiten beim tausenden Thread!! :top: :top: :top:
Herzlichen Glückwusch meinerseits
Gruß Oliver
Bei der Aufnahme gelingt der Weißabgleich auf die Graukarte i.d.R. besser, vermutlich, weil die Helligkeit des Motivs Graukarte der Helligkeit eines Durchschnittsmotivs entspricht. Auch für den Weißabgleich per EBV eignet sich die graue Seite der Graukarte.
Ist bei jeder Graukarte die Rückseite neutral weiß? Ich habe da meine Zweifel, zudem ist weiß anfälliger für Schmutz und evtl. überbelichtet, so dass die Farbinfo im Bild nicht mehr paßt.
Grüße
Jan
Hi,
wie in der Bedienungsanleitung der Kameras beschrieben sollte der Weissabgleich auf eine weisse Fläche gemacht werden. Der graue Teil dient zur Belichtungsmessung. Die weisse Seite wird weniger schnell schmutzig als angenommen, meine ist mit Spüli und einem Glitzischwamm leicht zu reinigen.
Bei den Graukarten die im Sauter in München verkauft werden (ca. 5 Euro für Din A4) ist die Rückseite neutralweiß, steht auf der Verpackung drauf;)
Lg
Basti
Vgl. auch hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Weissabgleich
Wenn die Rückseite neutralweiß ist, ist es OK, ich habe bislang die neutralgraue Seite ohne Probleme benutzt (vgl. auch Deinen Wikipedia-Link).
Jan
PeterHadTrapp
08.03.2007, 16:19
Sehe ich auch so. Im Gegentum ... bei Kunstlicht/Mischlicht-Situationen gelingt der WB häufig auf weiß überhaupt nicht, klappt aber auf grau dann meistens ohne Probleme.
Mir wurde mal erklärt, dass der springende Punkt, ist, dass der WB auf jede Fläche gemacht werden kann, der FARBEN völlig fehlen. Den Trick mit dem Zeitungspapier habe ich auch schon ausprobiert.
ABer der manuelle WB mit der Cam für JPG und einen reproduzierbaren Weißpunkt für die RAW-Behandlung mit einzubauen (wovon hier strenggenommen die Rede ist) ist auch nicht wirklich das gleiche.
PETER
Neutralweiß sollte auch bei Kunstlicht funktionieren. Probleme machen nur scheinbar weiße Blätter, die doch einen Farbstich oder sogar Aufheller drin haben.
Eine Fläche, der die Farben völlig fehlen, ist schwarz. Eine Fläche, die alle Farben gleich reflektiert ist neutralweiß bzw. -grau.
Man kann auch aus ein paar Spektralfarben etwas Mischen, dass weiß/grau aussieht, für den Weißabgleich ist ein solches Weiß/Grau aber völlig untauglich (eben nicht neutral).
Ich kenne den Tipp mit der Zeitung als Ersatz für die Belichtungsmessung, das klappt prima. Auch die Handinnenfläche eines 'Kaukasiers' reflektiert ca. 18% und eignet sich damit zur Lichtmessung.
Zum Weißabgleich ist aber eine Zeitung nciht wirklich gut geeignet, da Zeitungspapier durchaus einen kräftigen Farbstich haben kann.
Wenn Du eine Graukarte im Bild hast, kannst Du natürlich auch in der EBV dafür sorgen, dass in dieser Fläche R, G und B die selben Werte haben. Damit hast Du einen perfekten Weißabgleich. Wenn Du natürlich den Weißpunkt auf das Kartengrau setzt, versaust Du Dir die Gesamthelligkeit im Bild.
Zum Thema Weißabgleich auf neutralweiß noch ein Gedankenexperiment:
Du hast eine massiv rotstichige Beleuchtung und fotografierst mit der nornalen Belichtung Deines Motivs und Weißabgleich auf Tageslicht die Weißkarte mit. Die weiße Karte ist vermutlich der hellste Punkt im Bild (sonst wäre ein Setzen des Weißpunltes auf diese Karte Unsinn). Dann kann es sein, dass (nehmen wir einfach an, dass unsere Kamera in jedem Farbkanal Werte von 0 bis 255 speichert) G und B einen Wert von 240 haben, R aber (Rotstich!) deutlich kräftiger vertreten ist und einen Helligkeitswert von 280 hätte (also sozusagen ausfrißt und auf 255 zurechtgestutz wird). Damit wird im Bild der Weißkarte der Rotanteil unterschätzt.
Das Beispiel ist zugegebener Maßen konstruiert und bei einem halbwegs korrekten Weißabgleich sollte ein solcher Unterschied der R, G und B Helligkeitswerte vor dem Speichern durch die Kamera korrigiert werden.
Grüße
Jan