Eberhard123
21.01.2007, 23:01
Guten Abend,
Einige Zeitschriften und Fernsehprogramme beschäftigen sich mit dem Thema "Auswandern aus Deutchland". Diese Entscheidung habe ich for nun 12 Jahren getroffen. Ich dachte das ein kurzer Bericht vielleicht für einige Mitglieder in diesem Forum interessant sein könnt.
Im Gegensatz über die in den o.g. Medien erwähnten Deutschen habe ich aus privaten Gründen die Entscheidung getroffen. Meine Frau ist Irin, und meine Familie (Mutter, Vater, Geschister etc.) ist sehr klein. Wir wollten den Kindern aber die Erfahrung mit Granddad und Granny zusammenzuleben nicht nehmen. Auch muß ich zugestehen, daß mich dieses Project doch gereizt hatte.
Wir hatten das Glück das im Jahre 1995 der wirschaftliche Aufschwung begann. Als wir im Sommer ankamen (wir wohnten bei meinen Schwiegereltern) hatten wir (meine Frau und ich) keine Arbeitsplätze. Eine Woche später konnte ich aber schon eine Stelle antreten, zwei wochen später meine Frau. 6 Monate später waren wir in der Lage uns in Irland ein Haus zu kaufen.
Das alles klingt zwar gut man sollte aber doch einiges bedenken. Es war ein großes Riskio. Ohne die Möglichkeit bei den Schwiegereltern zu wohen (es war für zwei Jahre vereinbart) wäre es um einiges schwerer gewesen. Damals konnte niemand vorhersagen wie sich die irische Wirtschaft entwickelt. Ja wir hatten (und haben) Arbeitsplätze, aber Irland ist auch ein sehr teueres Land. Mit ganz wenigen Ausnahmen ist hier alles um einiges teuerer als in Deutschland. Unser Haus z.B. ist jetzt nach den 12 Jahren mindestens das 10-fache Wert als damals. In anderen Worten, wir könnten uns unser eigenes Haus heute nicht leisten.
Die Kinder hatten es noch am einfachsten. Aus dem Kindergarten in die irisch Schule (ja noch getrennt Mädchen und Jungenschule) keine Probleme. Sie wuchsen ja eh zweisprachig auf. Die ersten Monate sprachen sie noch deutsch miteinander, dann nur noch englisch. Nur noch mit mir sprechen sie deutsch.
Durch die wirtschaftliche Entwicklung hat sich Irland in den letzten Jahren sehr verändert. Als ich 1986 zum erstenmal hier war, war es noch so wie man sich das romantische Irland vorgestellt hat. All dies ist jetzt vorbei. Meiner Meinung nach hat sich dieses Land sehr den anderen Ländern Europas angepasst. Ob dies gut oder schlecht ist, mag von anderen Leuten beurteilt werden.
Das heutige Irland ist Deutschland sehr ähnlich. Aber auch früher war es nicht allzuweit von der deutschen Kultur entfernt. Das war auch ein Faktor in der Planung, da es eine Umstellung für uns alle unwahrscheinlich erleichterte.
Gibt es unterschiede zwischen Irland und Deutschland? Natürlich, aber diese sind nicht mehr so offensichtlich als in der Vergangenheit. Diese mag herkommen das Irland ein kleines Land ist. Es gibt gerade mal an die 4 Millionen Iren (ROI). Enspricht also mal so dem Ruhrgebiet. Jeder kennt hier jeden (oder ist Verwand). Jeder kennt hier fast jedes Dorf in Irland oder weis wo es ist.
Einen gewissen Reiz hat der hang (ich nenne es so) zur Anarchie. Jeder macht fast was er will - und kommt damit durch. Damit muß man aber erst einmal lernen umzugehen. Hat aber auch seine Vorteile.
Möchte ich jemanden einen Ratschlag geben der Auswandern will? Nicht direkt nur aufführen was ich für wichtig halte:
Man sollte vorher genau klären wo man für die ersten Jahre wohnen kann.
Man sollte die Wirtschaft von dem Lander seiner Wahl genau studieren.
Man sollte die Landessprache beherrschen.
Ersparnisse sollten nicht allzu knapp kalkuliert sein.
Man muß sich klar sein, das man hart arbeiten muß. Ein ruhiges leben gibt es nur für ganz wenige.
Die ganze Familie muß 100% danhinter stehen.
Das ist erst einmal alles, ich will es nicht allzulange machen. Für Fragen stehe ich gerne bereit.
Ich wünsche allen eine angenehme Woche von der "grünen Insel".
Eberhard
Einige Zeitschriften und Fernsehprogramme beschäftigen sich mit dem Thema "Auswandern aus Deutchland". Diese Entscheidung habe ich for nun 12 Jahren getroffen. Ich dachte das ein kurzer Bericht vielleicht für einige Mitglieder in diesem Forum interessant sein könnt.
Im Gegensatz über die in den o.g. Medien erwähnten Deutschen habe ich aus privaten Gründen die Entscheidung getroffen. Meine Frau ist Irin, und meine Familie (Mutter, Vater, Geschister etc.) ist sehr klein. Wir wollten den Kindern aber die Erfahrung mit Granddad und Granny zusammenzuleben nicht nehmen. Auch muß ich zugestehen, daß mich dieses Project doch gereizt hatte.
Wir hatten das Glück das im Jahre 1995 der wirschaftliche Aufschwung begann. Als wir im Sommer ankamen (wir wohnten bei meinen Schwiegereltern) hatten wir (meine Frau und ich) keine Arbeitsplätze. Eine Woche später konnte ich aber schon eine Stelle antreten, zwei wochen später meine Frau. 6 Monate später waren wir in der Lage uns in Irland ein Haus zu kaufen.
Das alles klingt zwar gut man sollte aber doch einiges bedenken. Es war ein großes Riskio. Ohne die Möglichkeit bei den Schwiegereltern zu wohen (es war für zwei Jahre vereinbart) wäre es um einiges schwerer gewesen. Damals konnte niemand vorhersagen wie sich die irische Wirtschaft entwickelt. Ja wir hatten (und haben) Arbeitsplätze, aber Irland ist auch ein sehr teueres Land. Mit ganz wenigen Ausnahmen ist hier alles um einiges teuerer als in Deutschland. Unser Haus z.B. ist jetzt nach den 12 Jahren mindestens das 10-fache Wert als damals. In anderen Worten, wir könnten uns unser eigenes Haus heute nicht leisten.
Die Kinder hatten es noch am einfachsten. Aus dem Kindergarten in die irisch Schule (ja noch getrennt Mädchen und Jungenschule) keine Probleme. Sie wuchsen ja eh zweisprachig auf. Die ersten Monate sprachen sie noch deutsch miteinander, dann nur noch englisch. Nur noch mit mir sprechen sie deutsch.
Durch die wirtschaftliche Entwicklung hat sich Irland in den letzten Jahren sehr verändert. Als ich 1986 zum erstenmal hier war, war es noch so wie man sich das romantische Irland vorgestellt hat. All dies ist jetzt vorbei. Meiner Meinung nach hat sich dieses Land sehr den anderen Ländern Europas angepasst. Ob dies gut oder schlecht ist, mag von anderen Leuten beurteilt werden.
Das heutige Irland ist Deutschland sehr ähnlich. Aber auch früher war es nicht allzuweit von der deutschen Kultur entfernt. Das war auch ein Faktor in der Planung, da es eine Umstellung für uns alle unwahrscheinlich erleichterte.
Gibt es unterschiede zwischen Irland und Deutschland? Natürlich, aber diese sind nicht mehr so offensichtlich als in der Vergangenheit. Diese mag herkommen das Irland ein kleines Land ist. Es gibt gerade mal an die 4 Millionen Iren (ROI). Enspricht also mal so dem Ruhrgebiet. Jeder kennt hier jeden (oder ist Verwand). Jeder kennt hier fast jedes Dorf in Irland oder weis wo es ist.
Einen gewissen Reiz hat der hang (ich nenne es so) zur Anarchie. Jeder macht fast was er will - und kommt damit durch. Damit muß man aber erst einmal lernen umzugehen. Hat aber auch seine Vorteile.
Möchte ich jemanden einen Ratschlag geben der Auswandern will? Nicht direkt nur aufführen was ich für wichtig halte:
Man sollte vorher genau klären wo man für die ersten Jahre wohnen kann.
Man sollte die Wirtschaft von dem Lander seiner Wahl genau studieren.
Man sollte die Landessprache beherrschen.
Ersparnisse sollten nicht allzu knapp kalkuliert sein.
Man muß sich klar sein, das man hart arbeiten muß. Ein ruhiges leben gibt es nur für ganz wenige.
Die ganze Familie muß 100% danhinter stehen.
Das ist erst einmal alles, ich will es nicht allzulange machen. Für Fragen stehe ich gerne bereit.
Ich wünsche allen eine angenehme Woche von der "grünen Insel".
Eberhard