PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kleines Experiment - erbitte Filmberatung


Daydreamer
15.12.2006, 07:33
Als ich mich neulich mal wieder mit einer Freundin über die Fotografie unterhalten habe, meinte sie, dass ihr das ja auch Spass mache, man aber für gute Bilder eine gute technische Mindestausstattung (vom Schlage meiner 7D, also eine (D)SLR meinte sie wohl) benötigt. Ich habe dem natürlich recht heftig widersprochen, da ja der Fotograf die Bilder macht, technische Perfektion nicht alles ist usw. Eines meiner Arumente war die Frage, wie man denn dann vor 50 Jahren schon gute Fotos machen konnte. Wie auch immer, jedenfalls haben wir uns einene kameratausch für einen Nachmittag auf einer gemeinsamen Fototour verabredet, auf der ich dann mit ihrer kompakten Minolta gearbeitet hätte.

Nun habe ich aber das Angebot bekommen, mir eine EXA1a auszuborgen (mit Prisma, voll funktionsfähig). Nachdem ich meinen Eltern davon berichtete, meinten sie, wir haben auch noch eine Kiste mit Kamerazeug auf dem Dachboden, der Filmtransport der Kamera sei zwar kaputt, aber als ich von Objektiven, Filtern usw. hörte, keimte in mir natürlich der Wunsch auf, mit der EXA auf Fototour zu gehen.

Lange Rede, kurzer Sinn - im Wesentlichen habe ich 2 Fragen, da ich nie wirklich analog gearbeitet habe (eine Analoge Dynax steht aber unabhängig davon schon länger auf dem Wunschzettel ;) ):

1. Welche Filme könnt ihr mir empfehlen, ich dachte an einen guten S/W und einen Farbfilm.

2. Wie kompensiere ich die fehlende Belichtungsmessung? Die Dynax auf selbe Einstellungen (ISO, Blende usw.) und Zeit abnehmen? Wenn ich einen "echten" Belichtungsmesser finden sollte, wie arbeite ich mit ihm (hab ich nur mal bei ner Bio-Exkursion zur Messung der Lichtintensität fürs Protokoll benutzt, der gehörte aber der Schule)?

edroony
15.12.2006, 11:34
Hi Daydreamer,
im SW bereich habe ich immer mit dem Ilford HP5 gute erfahrungen gemacht, habe im SW bereich immer im eigenen Labor enwickelt.
Als Farbfilm habe ich von Fuji im wesendlichen Dia-Filme Sensia 200 bzw im Papierbild bereich den Superia 200-400 je nach bedarf benutzt.
Als Kamera habe ich eine Dynax 8000i, eine Dynax 7 (eine 7xi musste für die 7er Platz machen) verwendet.
Grüße
Andreas

Metzchen
15.12.2006, 13:20
Du kannst Dich an den (EV... ;o) Werten Deiner Freundin orientieren, die ja mit Deiner Cam dabei ist.
Und die Abhängigkeiten Blende-Zeit-Iso kennst Du doch. Das ändert sich nicht bei einer Analogen... ;)

pansono
15.12.2006, 22:43
Als SW Film kann ich dir den Ilford auch nur wärmstens empfehlen. Der hat allerdings nen recht weichen Kontrast (hängt aber auch vom Enwickler ab). Wenn Du die Abzüge selbst machst ist das kein Problem weil man sich die Gradation per Multigradepapier wieder anpassen kann. Ob man sowas beim Labor mit angeben kann weiß ich nicht, weil ich sowas nie hab machen lassen (immer selbst entwickelt und abgezogen).
Da Du wie du ja bisher, wie du sagst, keine Erfahrung mit der Kamera hast wären die Messwerte Deiner Freundin oder eine zweite kleine Kamera, die dann quasi als Belichtungmesser missbraucht wird, sicherlich sehr hilfreich.
Die größte Umstellung für Dich wird wohl sein, daß man Fehler erst später sieht. Also ruhig am Anfang ein paar Filme zum Üben einrechnen.

RobiWan
16.12.2006, 01:10
Hallo Daydreamer,

also zuerst S/W - willst/kannst Du selbst entwickeln? Wenn ja, dann kann ich Dir 3 Filme ans Herz legen - Agfa APX, Ilford Delta, Fuji Acros. Alle haben unterschiedliche Harakteristiken und sind je nach Motiv besser oder etwas weniger gut geeignet. Einfach probieren.
Falls Du es nicht selbst machen kannst/willst - dann wäre wieder eine Frage - Negativ oder DIA. Bei Negativ wäre Kodak BW400 erste Wahl. Der wird im C-41 (Farbprozess entwickelt) und hat gleichen Entwicklungpreis wie sonstige Farbnegative.
Bei DIA netürlich Agfa SCALA 200. Es kann allerdings in wenigen Labors entwickelt werden und diese ist dann etwas teurer!.

Farbe - Negativ egal. Warum egal - ganz einfach, egal was Du mit dem Negativ machst wird das Labor versuchen es "nachzubessern" und das heisst Sch...
Bei DIA - was willst Du fotografieren - Natur (nicht alles) Velvia, sonst ist Sensia ein sehr guter Allrounder.

Was die Belichtungmessung angeht - in der Bucht nach Lunasix F schauen. Ich habe meins für ~30 EUR bekommen. Das ist einfach super Sache.

Noch eine kleine Anmerkung zu "Analog oder Digital, was ist besser" und Deinem Kommentar "...da ja der Fotograf die Bilder macht...". Das ist so weit richtig aber... wenn ich mit meinen Analog Bodys Unterwegs bin, dann überlege ich mir schon ganz genau was/wie ich fotografiere. Alles kostet Geld. Bei Digital - ach, kann ich doch schnipsen ohne Ende, auch wenn ich am Ende alle Bilder lösche (tue ich selbst zwar nie...) hat es nichts extra gekostet. Somit bin ich selbst Der Meinung, dass bei der analoger Fotografie viel mehr überlegt wird. Zumindest im provaten Bereich wo man für alles selbst bezahlen muss.

bianchifan
16.12.2006, 15:37
Wenn Du nicht selbst entwickelst, versuche es mit dem Ilford XP2, wenn es den noch gibt, der kommt in den normalen C-41 Prozess und hat einen großen Belichtungsspielraum, der gleicht Fehlbelichtungen recht gut aus, bei zu knapper Belichtung nimmt das Korn zu.
Wenn Du einen Fotoladen an der Hand hast, die noch s/W entwickeln, dann sind HP5 und PanF für den Anfang eine gute Möglichkeit.

m.bruehl
16.12.2006, 22:47
Hi,

s/w DELTA 100 und 400, sind den alten HP5 / FP4 qualitativ deutlich überlegen.

Farbnegativ: Fuji Sensia Reala 100, Entwicklung und Abzüge vom Profilabor

Farbdia: Fuji Velvia 100 (nicht F !!!)

Im Farbbereich empfehle ich statt 400er Filmen ein Stativ!

Dynax als "Belichtungsmesser" ist O.K., habe ich bei MF-Aufnahmen mit einer RB67 auch schon gemacht. Aufpassen, dass der Bildausschnitt identisch ist!

Gruß

Michael

Daydreamer
17.12.2006, 00:04
Schon mal einen herzlichen Dank an alle, die sich hier eingebracht haben :) Der Ausflug hat inzwischen einen Termin und wird demnach auf die erste Januarwoche fallen - einen kleinen Erfahrungsbericht, wie ein 18-jähriger Anfänger sein "erstes Mal" komplett manuell erlebt hat, werde ich euch nicht schuldig bleiben.

Selber entwickeln kann ich nicht, es fehlt an können und Technik - ich hab ja noch ncihtmal ne eigene analoge Kamera ;) Nach Fotolaboren werde ich mich mal umhorchen, es klang hier ja so, als sollte ich dm&co da eher nicht über den Weg trauen.

Ich werde am 24. wohl unterm Baum Feiningers Fotolehre finden - mal schauen, ob ich die bis dahin durch habe. Schaden kanns so oder so nicht.