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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Aussagekraft eines Bildes


sissi
25.11.2006, 09:53
Hallo,

Frage: Macht ihr euch immer bei jedem Bild bevor ihr auf den Auslöser
drückt gedanken darüber was das Bild aussagen soll?

Also meistens denk ich das kann schön werden drück drauf und später auf dem PC wird entschieden obs gefällt oder nicht.

Natürlich wer einen Auftrag bekommt für eine Modezeitschrift, Werbung oder so Fotos zu machen der wird sich schon viele Gedanken machen.

Ich red hier von "normalen" Usern
wie haltet ihr das

lg
sissi

guenter_w
25.11.2006, 10:32
Wenn ich auf Fototour gehe, dann warte ich immer darauf, bis ein Bild zu mir sagt: "Ich bin's - drück auf den Auslöser!" Manchmal bin ich ich mit der Kamera unterwegs und höre nichts, dann gibt es auch kein Auslösen; dann wiederum bin ich mal ohne Kamera unterwegs, sehe viele Bilder, die hole ich dann nach - wenn es geht! Oft geht es nicht mehr, dann bin ich stinkig!

Ein Bild entsteht erst im Kopf, dann in der Kamera!

Backbone
25.11.2006, 10:35
Meiner ganz persönlichen Meinung nach gibt es als Anfänger oft den Effekt, dass man Bilder erst auf dem PC "entdeckt". Je länger man sich mit der Fotografie beschäftigt, umso mehr kommt man dann dahin, dass die Kamera "nur" noch das umsetzt, was man sich vorher schon überlegt.
Zu Anfang beschäftigf man sich sich ja naturgemäß auch sehr mit der technischen Seite des Hobbies, einfach weil man diese Grundlagen ja auch erstmal lernen muss.

Der Sinn der Fotografie liegt, für mich, aber letztlich nicht in Blenden, ISOs und Belichtungszeit.

Backbone

jms
25.11.2006, 11:04
Moin,

ich denke, wenn man schon viel zur analogen Zeit fotografiert hat, ist das "erst überlegen und dann abdrücken" in Fleisch und Blut übergegegangen.

Ich erinnere mich gerade auch an meinen Vater, der um die besten Blickwinkel zu erlangen oft kilometerweit gelaufen ist - was im Urlaub oft der ganzen Familie auf den Keks ging :-)
Das habe ich dann allerdings auch in mein Fotografier-Verhalten übernommen. Es gab (gibt) Bilder, bei denen ich "stundenlang" Positionen suchte und ausprobierte.

Im digitalen Zeitalter sitzt der Zeigefinger ja schon wesentlich lockerer und man enteckt wirklich oft erst am Rechner manche Schätze (oder auch Nieten). Dennoch ist es (gerde für einen "Digitalen") hilfreich und sinnvoll sich vor dem Bild Gedanken machen ... aber wie gesagt - mit der Erfahung geht das dann in Fleisch und Blut über ... es ist bei mir eher alles unterbewusst/instinktiv geworden.

Grüße jms

Falk
25.11.2006, 12:13
Frage: Macht ihr euch immer bei jedem Bild bevor ihr auf den Auslöser drückt gedanken darüber was das Bild aussagen soll?

Also meistens denk ich das kann schön werden drück drauf und später auf dem PC wird entschieden obs gefällt oder nicht.

Draufhalten und abdrücken ist einfach nur knipsen. Erst wenn man vor jedem Bild die Fragen nach der Aussage und ihrer Umsetzung stellt, hat man eine Chance, sich zum Fotografen weiterzuentwickeln. Das schaffen aber bei weitem nicht alle. Ich zum Beispiel überlege zwar bei jedem Bild und versuche es bestmöglich zu komponieren, trotzdem sind sehr viele Bilder Knipsbildchen.

verdi68
25.11.2006, 12:20
Hallo zusammen,

auch ich zähle mich eher zu den Nichtprofis. Aber deswegen fotografiere ich auch aus Leidenschaft gerne. Ab und an beschäftige ich mich natürlich mit den technischen Themen und versuche mal wieder was neues. Aber das sind dann eher so Tage, da ist es schlechtes Wetter und ein wenig öde rauszugehen.
Ich halte es ansonsten eigentlich so, dass ich die Kamera meist dabeihabe, wenn wir unterwegs sind. Das geht natürlich auch den Bekannten manchmal auf den Wecker, aber da müssen Sie durch. Wenn ich dann ein Motiv entdecke dann wird, das auch festgehalten. Ich denke mit der Zeit enwickelt man schon auch ein wenig ein Auge für bestimmte Bilder. Wobei ich allerdings auch sagen möchte, Tolle Bilder sind auch immer Ansichtssache. Da ist es wie mit vielem, dem einen gefällts, dem anderen eben nicht.

Bilder oder Motive vorher festzulegen und dann eventuell auch noch im Studio zu arbeiten ist nicht so meines. Auch stundenlang an einem bestimmten Ort auf ein vorher festgelegtes Objekt zu warten liegt mir nicht. Ich such mir dann die, für mich, interesanten Bilder lieber zufällig zusammen. Vieleicht schult man damit sein Auge für das Besondere noch mehr, als vorher festgelegtes und zusammengestelltes abzulichten.

Aber wie gesagt, ich denke hier hat jeder einwenig ne andere Meinung dazu. Und davon hoffe ich jetzt auch noch was zu hören oder besser zu lesen.

Gruß, verdi68

ManniC
25.11.2006, 12:25
*schubbs* vom Café in die Bildgestaltung ;)

bianchifan
25.11.2006, 13:34
und später auf dem PC wird entschieden obs gefällt oder nicht
diese Entscheidung habe ich seinerzeit in der Dunkelkammer getroffen.
Du solltest den Mittelweg suchen und ein Gefühl dafür entwickeln.
Es gab bei mir eine kurze Zeit, da konnte ich ohne Fototasche nicht mehr spazieren gehen..ichhätte ja was verpassen können. Und wenn ich ganz speziell zum Fotografieren raus bin weil ich mir ein spezielles Thema erarbeiten wollte bin ich von Position zu Position gelaufen und habe kein einziges mal auf den Auslöser gedrückt.
Und von manchem Film habe ich hinterher nie eine Vergrößerung angefertigt.

JoeJung
25.11.2006, 16:12
Hallo Sissi,

bei manchen Bildern - wenn ich wirklich Zeit dazu habe - versuche ich es schon, mir das Bild vorher vorzustellen. Es entsteht eine Bildidee, mit Hilfe des Suchers der Kamera wird dann die Komposition noch verfeinert und dann Klick. Leider entspricht das Resultat oft nicht dem, was ich mir vorgestellt habe :roll:

Bei anderen Bilder (z. B. bei Veranstaltungen) hat man keine Zeit, viel nachzudenken, da geht es hauptsächlich darum, keine wichtigen Momente zu versäumen. Da entscheidet sich dann wirklich erst am Display oder am PC, ob das Bild was aussagt.

harry_m
26.11.2006, 17:07
Ich mache Bilder, wenn ich anderen etwas zeigen will, was mich beeindruckt hat. Sei es die farbe, sei es die Stimmung.

Daraus ergibt sich auch die Vorgehensweise. Dass dabei noch die Sache mit dem Bildausschnitt hinzukommt ist selbstverständlich.

Daher auch meine Vorliebe zu den Weitwinkelaufnahmen und die "Kaumnutzung" des Tele.

Eigentlich wäre aus mir ein guter "LOMOgraph" geworden....

Daydreamer
27.11.2006, 07:57
Was das betrifft, bin ich etwas schizophren (was ich aber nicht für schlecht halte):

In den letzten Wochen haben sich in dem komischen Ding auf meinem Hals Entwürfe für derzeit ~15 komplett durchkomponierte Bilder entwickelt, die mich immer wieder beschäftigen und die ich weiterentwickle. Die Bilder sollen ale bestimmte Aussagen kanalisieren und unter der prämisse werden sie gestaltet (in dem Sinne haben sie mehr mit Karikaturen als mit Fotos gemein). Doof nur, dass ich das im Moment wahrscheinlich weder handwerklich noch technisch umsetzen kann (Stichwort Ausleuchtung ;) ), so habe ich aber wenigstens genug Zeit, das Ganze zu entwickeln und mir Gedanken zu machen, wie ich das Bild auch genau so auf den Chip bekomme.

Ansonsten fotografiere ich meistens so, dass ich irgendwann an einem Motiv, das mir gefällt vorbeilaufe, ich überlege, wie man es in Szene setzen könnte und später mit der Kamera wiederkomme. Nichts geht aber über das Glücksgefühl wenn man bei einem Ausflug auf einmal in eine "Motivwelt" reinläuft, wie bei mir mit dem Herbst-Sonnenuntergang, von dem ich ein paar Bilder hier gezeigt hatte - da freut man sich doppelt, einerseits, das zu sehen und fotografieren zu dürfen und andererseits hinterher darüber, dass man es unter Zeitdruck geschafft hat, dem vergänglichen Augenblick einige sehr schöne Impressionen abzugewinnen, ohne in grobe handwerkliche Fettnäpfchen zu treten ;)

PeterHadTrapp
27.11.2006, 10:38
Moin

interessante Frage.

Ich habe bei mir folgende Entwicklung festgestellt.
1. Phase
Nach dem Umstieg auf digital habe begonnen immer mehr Bilder zu produzieren

2. Phase
Das hat sich lange Zeit auf hohem Niveau stabilisiert.

3. Jeder Wechsel zu einer neuen Kamerareihe (von der 7er-Reihe zur A-Reihe und von der A-Reihe zur Dynax7d) hat wieder eine Steigerung der Bilderzahl zur Folge gehabt.

4. Jetzt habe ich schon fast zwei Jahre die selbe Kamera und seit ca. 1,5 Jahren mache ich immer weniger Bilder.
Warum ist das so ?
Ich kann mich gut erinnern als ich zum erstenmal mit Fritzchen zusammen draußen war. Ich habe dann wild rumgefotet und Fritz hat immer mal gesagt: "kannste knicken, sieht schei?e aus" - wohlgemerkt bevor er die Cam überhaupt hochgenommen hatte ... :shock:

- Nun ich kenne erstmal mein Gerät inzwischen sehr genau und weiß wann ich eine Belichtungsreihe brauche und wann nicht.
- der anfängliche "Digitalwahn" weicht mit der Zeit wieder dem immer bewußteren Fotografieren, die Spiegelreflex hat da sicher viel zu beigetragen.
- Wenn man sein Gerät und dessen Eigenheiten kennt, dann bekommt die Komposition des Bildes wieder den Raum der ihr zusteht.
- ich werde immer fauler was die Nachbearbeitung angeht und versuche ein möglichst gutes Bild mitzubringen, auch und besonders weil mir nach sechs Jahren digital inzwischen die Grenzen der Bearbeitung sehr deutlich bewußt sind, im zweifelsfall dann lieber kein Bild.
- Früher habe ich tödliche Bildfehler erst zuhause am PC gesehen
- irgendwann habe Bildfehler beim Nachbetrachten am Display gesehen
- irgendwann später habe ich Bildfehler schon beim Blick durch den Sucher gesehen
- inzwischen sehe ich >immer öfterl< Bildfehler schon vor dem Blick durch den Sucher - dann mache ich auch oft lieber kein Bild

Gruß
PETER
-

Jan
27.11.2006, 11:44
Wenn ich etwas interessantes / schönes sehe, mache ich mir Gedanken, ob udn wie ich es fotografieren kann auch bzgl. Bildgestaltung und Technik. Manchmal komme ich schon vor der Aufnahme zum Ergebnis, dass der Eindruck (durch mich) nciht einzufangen ist, dann lasse ich es oder mache einen Schnappschuss als Anstoß zum erinnern.

Gedangen über Aussagen von Bildern mache ich mir eigentlich nie.

Grüße
Jan