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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Astrofotographie


Dirty_Harry
20.11.2006, 17:56
Fotos vom Mond, von Sternen und Galaxien(?) das wäre auch mal schön so etwas zu machen.
Aber wie?
Eine D7D habe ich schon. Aber den Rest? Wer kann Hilfestellung geben?
Ich brauche mindestens einen Adapter und ein Teleskop! Ok. soweit, so gut. Aber dann fängt das ganze an schwierig zu werden. Unmengen von Geld möchte ich auch nicht ausgeben.
Wer kann helfen, eine kostengünstige Grundausstattung zu beschreiben?
Teleskop? Brennweite? Features? Kosten?
Adapter für Kamera? Adapter für Objektiv? Kosten?
Ihr seht schon ich hab keine Ahnung.

Irmi
20.11.2006, 19:24
.Schön, ich suche auch so etwas,
würde mir gerne ein Teleskop kaufen. Welche Voraussetzungen muß das haben, so ein günstiges von Tschibo ö.ä. wird wohl nicht gehen :roll:

Justus
20.11.2006, 20:04
Hallo,
ich habe mich einige Jahre lang mit Astronomie beschäftigt, aber was Astrofotografie angeht kann ich leider auch nichts Sinnvolles beisteuern.

Irmi: Ich würde mich nach einem "Dobson" umsehen; ein Newton-Spiegelteleskop mit simpelster Montierung. Da gibt es i.d.R. viel optische Leistung für's Geld. Ich würde nicht unter 6" gehen, besser 8 oder 10" (beides noch halbwegs bezahlbar, wenn ich das richtig vermute... :oops: :roll: ). Je größer die Öffnung, desto heller erscheint alles, bzw. es lässt sich stärker vergrößern, ohne daß das Bild nur noch aufgebläht wird. Aufgrund der Montierung fällt Astrofotografie damit aber wohl flach.
Achtung: Alles uraltes Halbwissen!

Ich häng auch noch eine Frage dran: gibt es eine bezahlbare Möglichkeit (100-150 €), mit der man eine Kamera ohne Teleskop mit dem Sternenhimmel nachführen kann?

Gruß,
Justus

P.S.: Eine Galaxie (M51) habe ich sogar ohne Teleskop schonmal erwischt. :D Kann man auf dem Foto aber nur erahnen...

japro
20.11.2006, 20:44
Hallo,
Irmi: Ich würde mich nach einem "Dobson" umsehen; ein Newton-Spiegelteleskop mit simpelster Montierung. Da gibt es i.d.R. viel optische Leistung für's Geld. Ich würde nicht unter 6" gehen, besser 8 oder 10" (beides noch halbwegs bezahlbar, wenn ich das richtig vermute... :oops: :roll: ).
Und wie führst du das Dobson nach? Also die sind für Astrofotografie denkbar ungeeignet (zum durchgucken natürlich schon :) ). Das Problem wird grundsätzlich schonmal sein, dass man nicht um lange Belichtungszeiten herumkommt. Wenn man dann nicht nur Strichspuren auf dem Foto haben will, muss man die Optik nachführen. Das geht nur gescheit auf einer parallaktischen Montierung. Da ich hier noch ein 4.5 Zoll Newtontele auf einer GP Montierung rumstehen habe, habe ich mir für die Minoltas auch einen Adapter gekauft. Der Haken ist nur, dass manuelles Nachführen im "Zielfernrohr" verflucht schwierig und laaaangweilig ist :) . Die Montierung könnte man zwar mit Motoren zur Nachführung ausstatten, aber nur die Motoren + einfaches Steuergerät kosten dann schon um die 1000chf (600€) soweit ich mich erinnere :shock: . Dazu kam, dass das Teleksop samt Montierung damals so Pi mal daumen 1000€ kostete. Und dabei sind 4.5 Zoll, wie Justus bereits erwähnt hat, nicht wirklich der Haufen. Sozusagen die Kitoptik unter den Teleskopen (die Kaufhausdinger fallen dann so in die kategorie der Walimex Wundertüten etc. Finger weg!).
Ums kurz zu machen: Wenn man nicht nur gerade den Mond fotografieren will, wird das verflucht teuer... (für den Preis holt ihr euch lieber ein SSM :p )

Justus
20.11.2006, 21:51
Hallo,
Irmi: Ich würde mich nach einem "Dobson" umsehen; ein Newton-Spiegelteleskop mit simpelster Montierung. Da gibt es i.d.R. viel optische Leistung für's Geld. Ich würde nicht unter 6" gehen, besser 8 oder 10" (beides noch halbwegs bezahlbar, wenn ich das richtig vermute... :oops: :roll: ).
Und wie führst du das Dobson nach? Also die sind für Astrofotografie denkbar ungeeignet (zum durchgucken natürlich schon :) ).

Zu meiner Rechtfertigung: ich schrieb auch:

Aufgrund der Montierung fällt Astrofotografie damit aber wohl flach.

;)

TorstenG
20.11.2006, 23:22
Moin!

Tja, ein Dobson ist schon nett, aber für Astrofotografie im Normalfall ungeeignet! Beim Mond geht es noch, damit habe ich auch mein Mondbild gemacht (und der Dimage 7i per Spezialokular), bei den übrigen Planeten schon zumindest sehr schwer, alles andere kann man wohl vergessen! Aber auch für den Dobson soll es eine Nachführvorrichtung geben, aber ob er damit für Astrofotografie geeignet ist kann ich nicht sagen! Befasse mich zugegeben auch nicht mehr mit dem Thema (zu teuer und zu selten ausreichend gutes Wetter).

Horst
22.11.2006, 21:06
Hallo zusammen

Infos zu Astrofotografie sind hier (http://www.astroinfo.ch/) und hier (http://www.astronomie.de/) zu finden.

Diese Leute befassen sich schon länger mit Astrofotografie und kennen wohl alles, was zu beachten ist.

Beim ersten Link ist ein Astrofotografie-Einsteigerkurs zu finden.

Gruss an alle Horst

Ditmar
22.11.2006, 21:18
Und hier findet man bestimmt was man sucht, wobei für mich als Einsteiger das NexStar 8i erste Wahl währe, bei allem was ich mir bisher angeschaut habe. Im Moment muß ich aber erst einmal ein wenig sparen. :cry:
Mehr Infos gibt es z. B. hier: http://www.teleskop-service.de/Celestronseiten/Nexstar/nexstar.htm#Nex8SE

Stuessi
23.11.2006, 00:03
Fotos vom Mond, von Sternen und Galaxien(?) das wäre auch mal schön so etwas zu machen.

Hallo,

meine Empfehlung:
zunächst ohne Nachführung mit Stativ Strichspuren von Sternen, Jupitermonde und den Mond fotografieren.
Will man die Sterne nicht als Striche abbilden, dann hilft die Faustformel
Brennweite * Belichtungszeit < 200 mm *sec.
Maximale Belichtungszeit bei 50mm Brennweite etwa 4 sec.
Natürlich hängt das von der Höhe über dem Horizont ab und vom Auflösungsvermögen ....

Das kostet nichts und macht schon mal richtig Spaß.

Gruß,
Stuessi

Justus
23.11.2006, 00:33
Natürlich hängt das von der Höhe über dem Horizont ab

...eher von der Entfernung zu den Polen, oder nicht?

Aber ich muß auch sagen: auch ohne Nachführung kommt man z.T. schon zu ganz interessanten Ergebnissen. Die Jupitermonde habe ich leider mit 400mm nicht auf den Sensor bannen können, vielleicht helfen ja 750...

DirkD
23.11.2006, 11:44
Ich häng auch noch eine Frage dran: gibt es eine bezahlbare Möglichkeit (100-150 €), mit der man eine Kamera ohne Teleskop mit dem Sternenhimmel nachführen kann?
Für Bastler mit ruhiger Hand habe ich das hier vor einiger Zeit mal gefunden:
http://ast-ra.de/nafu/man73/index.html

Probiert hab ich es bislang noch nicht. ;)

Stuessi
23.11.2006, 12:44
Hallo,

auf der Suche nach einer einfachen bezahlbaren Nachführung habe ich hier (http://www.teleskop-service.de/Antares/Montierung/montierung.htm#EQ2) die Montierung EQ2 mit dem Motor für die EQ1 und dem Fotoaufsatz gekauft.
Damit gelingen schon länger belichtete Aufnahmen.
Für Langzeitaufnahmen, z.B.
http://www.sonyuserforum.de/phpBB2/4images/data/thumbnails/871/2074-84-b-grau.jpg (http://www.sonyuserforum.de/phpBB2/4images/details.php?image_id=32888) oderhttp://www.sonyuserforum.de/phpBB2/4images/data/thumbnails/871/Orionnebel.jpg (http://www.sonyuserforum.de/phpBB2/4images/details.php?image_id=23290) ist diese einfache Montierung nicht geeignet. Diese habe ich mit einem alten Zeiss 180mm/2,8 Objektiv (für 6x6) und M42 Adapter bei Blende 2,8 und einer Belichtungszeit von 5 Minuten gemacht.
Dazu habe ich die 7D auf einem 10 Jahre alten 8" Meade LX50 http://www.d7userforum.de/phpBB2/4images/data/thumbnails/6/lx5017.jpg (http://www.d7userforum.de/phpBB2/4images/details.php?image_id=34246) befestigt.
Während der Belichtung habe ich dauernd durch ein Okular mit Fadenkreuz einen Stern beobachtet und manuell die Nachführungsfehler korrigiert. Langzeitaufnahmen durch das Teleskop waren wegen der mechanischen und elektrischen Nachführungsfehler dieses Teleskops nicht erfolgreich.

Gruß,
Stuessi

Jan
23.11.2006, 15:23
Warum macht Ihr keine EBV-Nachführung:
macht viele kurze Bilder hintereinander, die müssen dann nur noch am Rechner übereinandergeschoben werden.

Ürbigens sind für den absoluten Einstieg sicher Kameras mit kleinem CCD und entsprechend kleiner Optik erste Wahl, da sie einfach an das Okkular gebastelt werden können.

Grüße
Jan

Stuessi
23.11.2006, 16:15
Warum macht Ihr keine EBV-Nachführung:
macht viele kurze Bilder hintereinander, die müssen dann nur noch am Rechner übereinandergeschoben werden.
Im Prinzip richtig, zeig mal ein Beispiel!
Bei der Andromeda Galaxie wären aber ohne Nachführung 300 Bilder mit 1 sec Belichtungszeit erforderlich gewesen. Auf jedem dieser Bilder wäre nur Rauschen gewesen.
Gruß,
Stuessi

Sascha Broich
23.11.2006, 16:18
Die Jupitermonde habe ich leider mit 400mm nicht auf den Sensor bannen können, vielleicht helfen ja 750...
Nicht ohne Nachführung.

Matthias Häußler
23.11.2006, 17:30
Soso Astrofotografie!!

Es kommt zu aller erst mal drauf an, wohin du gucken willst.Willst du nur ein paar Planeten unseres Sonnensystem dir anschauen, reicht ein einfacheres Fernrohr.
Willst du Deep Sky machen, dann solltest du tiefer in die Tasche greifen.

Für DeepSky kann ich hier mal 2 Schmidt-Cassegrain-Teleskope empfehlen

Newton 440/2000

Meade LX 200.
In Ebay stand eines für 400 gestern noch.

Zum Meade kann ich dir einiges erzählen, mein Vater hat sowas in seiner Sternwarte, da klebt seit neuestem auch seine Pentax dran.OK, er muss noch üben.

Das Meade bringt soweit ich weiß, alles schon mit.Nachführung per Motoren, GPS-Empfänger für Standortbestimmung und Ausrichtung.
Computer GoTo, da kann man ca. 140000 Objekte auswählen, das Ding fährt automatisch dahin.
Relativ einfach zu bedienen, aber man sollte den Unterschied von südlichem, nördlichem, Winter und Sommer-Sternenhimmel schon kennen.

So, nun zum eigentlichen.

Die CCDs sind nicht dazu geeignet, lange Belichtungen zu machen, ohne daß verstärkt Sensorglühen zu sehen ist.Deswegen heißt die Devise, mehrere Belichtungen, und die Bilder dann mit z.B. Giotto, übereinander zu lagern.
Bei Belichtungen den Monitor zwingend ausschalten.
Fernauslöser benötigt man auch.
Am besten in RAW fotografieren, anschließend Bilder bearbeiten.

Noch was?

Achja, Geduld und ein wolkenloser Himmel, keine störenden Lichtquellen in der Nähe.
Vielleicht noch ne geduldige Ehefrau, weil die besten Bilder bekommt man im Winter, wenns kalt ist, da ist nicht soviel Staub in der Luft wie im Sommer, wenn die Erde noch Hitze hat nachts.
Aufpassen auf die Kamera, die sollte eingepackt werden, damit sie nicht zu kalt wird.

Gruß Matthias

Stuessi
23.11.2006, 17:36
Ürbigens sind für den absoluten Einstieg sicher Kameras mit kleinem CCD und entsprechend kleiner Optik erste Wahl, da sie einfach an das Okkular gebastelt werden können.

Am Okular meines Teleskops hat sich bei Sonnenaufnahmen mit Bader Sonnenschutzfolie D5 die Olympus 5050 bewährt, da sie ein Gewinde um das Objektiv besitzt, z.B. beim Venustransit am 8.6.2004.
http://www.d7userforum.de/phpBB2/4images/data/thumbnails/6/P6080489_Venustransit-g.jpg (http://www.d7userforum.de/phpBB2/4images/details.php?image_id=34263)
Gruß,
Stuessi

Stuessi
30.11.2006, 16:42
Hallo,
hier (http://www.sonyuserforum.de/phpBB2/ftopic38950.html) ist ein Beispiel für eine Kamera mit kleinem Sensor, die "gebastelt" wurde. Mit einem Teleskop mit 2m Brennweite habe ich diese Aufnahme gemacht:
http://www.sonyuserforum.de/phpBB2/4images/data/thumbnails/6/PIC_0391-g.jpg (http://www.sonyuserforum.de/phpBB2/4images/details.php?image_id=34502)
Gruß,
Stuessi

Stuessi
11.11.2017, 00:00
Das in #17 fehlende Bild vom Venustransit am 8.6.2004:

871/P6080487-2Sek-g-a.jpg
→ Bild in der Galerie (http:../galerie/details.php?image_id=148309)

BeHo
11.11.2017, 00:15
:top:

jean1959
11.11.2017, 01:42
Dieses Forum hat ein unfassbares Langzeitgedächtnis: Eine über zehn Jahre alte Aufnahme ploppt wie aus dem Nichts wieder auf! Wahrscheinlich, weil "irgendein Sternenbeobachter" gerade einen aktuellen Bezug ins Feld führen kann. Hat sich seit dem irgendwas sonst getan????? Nein? Komisch! Irgendwie scheint die Zeit da völlig stehen geblieben zu sein, obwohl keiner mehr mit dem Geraffel von vor 10 Jahren (7D etc.) ernsthaft in Verbindung gebracht werden will!
Da ist irgendwie doch ein -informationstechnisches- Upgrade erforderlich, oder?

BeHo
11.11.2017, 01:58
Hast Du irgend etwas an der Aufnahme auszusetzen?
Kannst Du das mit Deiner jetzigen Ausrüstung besser?

Da ist überhaupt kein irgendwie geartetes Upgrade nötig. Ich bedanke mich bei Stuessi für das nachgelieferte über dreizehn Jahre alte Bild genauso, wie für die vielen noch viel älteren, aber dennoch guten Bilder aus anderen Sujets. :top:

Und ja, das Forum hat sozusagen ein Langzeitgedächtnis, und das ist auch gut so!

jean1959
11.11.2017, 02:55
Hast Du irgend etwas an der Aufnahme auszusetzen?
Kannst Du das mit Deiner jetzigen Ausrüstung besser?

Da ist überhaupt kein irgendwie geartetes Upgrade nötig. Ich bedanke mich bei Stuessi für das nachgelieferte über dreizehn Jahre alte Bild genauso, wie für die vielen noch viel älteren, aber dennoch guten Bilder aus anderen Sujets. :top:

Und ja, das Forum hat sozusagen ein Langzeitgedächtnis, und das ist auch gut so!

@BeHo,
ich bitte, das überhaupt nicht falsch zu verstehen! An der Aufnahme an sich ist gar nichts auszusetzen und ich könnte es wahrscheinlich nicht annähernd so gut darstellen, einfach, weil ich mich mit diesem Sujet bisher gar nicht adäquat auseinanderzusetzen gewagt habe. Aber es mutet doch ein bisschen skurril an, dass man sich nach ein beinahe 11 Jahren auf ein Bild bezieht, dass weitere zweieinhalb Jahre vorher entstanden ist, ohne dass irgendwie ersichtlich wird, warum und weshalb und... und andererseits in diesem Forum kaum ein "Trend" ausgelassen wird. Stuessies Verdienste innerhalb und für dieses Forum sollen doch überhaupt nicht geschmälert werden. Aber die -zugegebenermaßen unvorteilhaft versteckte- Frage nach dem Grund des aktuellen Anlasses kann doch nicht verboten sein?
Natürlich ist es ausdrücklich gut, dass dieses Forum ein Langzeitgedächtnis hat, aber wenn es einen konkreten Anlass hat, dieses Thema hochzukochen, dann ist es doch hilfreich, diesen auch zu formulieren, damit alle etwas davon haben!
Unkommentiert alles "runterzuschlucken" kommt mir vor wie "sinnloses Nasebohren"!

Stuessi
11.11.2017, 12:12
Wie ich auf dieses Thema zurückgekommen bin ...

Vor einigen Tagen habe ich das Taschenbuch

"Die Vermessung des Himmels" von Andrea Wulf

geschenkt bekommen, in dem über die unglaublichen Anstrengungen berichtet wird, mit denen die beiden Venustransite 1761 und 1769 auf der Nord- und Südhalbkugel beobachtet und vermessen wurden mit dem Ziel, die Entfernungen der Planeten im Sonnensystem zu bestimmen.

Der nächste Venustransit wird übrigens am 11. 12. 2117 sein.

BeHo
11.11.2017, 12:25
Nochmals danke für das Update.

Ich poste auch ab und zu mal in Uraltthreads, wenn es passt. Hier passt es perfekt!