Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Pro und Contra Zoofotografie
EDIT von Peter: ich habe das mal von Hellas Affen abgezwickt, weil es einerseits von der Besprechung des Bildes wegführt, andererseits aber eine verflixt interessante Frage aufwirft. Ich hoffe das ist für Dich O.k. Sven.
Ob sich nun Tiere in Gefangenschaft wohlfühlen oder ob es eine Quälerei ist, mag ich nicht beurteilen wollen, ich bin kein Biologe, tendiere gefühlsmäßig aber zu letzterem.
Und daß Zootiere älter werden als Tiere in der Wildnis dürfte unter Anderem am Fehlen natürlicher Feinde liegen ;)
Ich stelle mal eine andere Frage, losgelöst vom gezeigten Foto: was ist eigentlich so reizvoll am Fotografieren im Zoo? Die Motive werden einem auf dem Präsentierteller serviert; die einzige Mühe, die man vielleicht hat, ist es, keine Gitter auf dem Bildchen zu haben und mit einem lustig gewählten Bildtitel werden die geknipsten Verhaltensweisen vermenschlicht und nebenbei wird noch ordentlich Tiefe hineininterpretiert.
Motivwahl - vorgekaut
Kreativität - tendiert gegen Null
Inspiration - bitte was?
Spannung - allenfalls künstlich
Und das, was hinterher rauskommt, ist daher natürlich nur unwesentlich aufregender als die sattsam bekannten Samstagabenddiscofotos.
Kurz gesagt, ich finde Zoobilder stinklangweilig und mir muß mal irgendjemand erklären, was daran toll ist. Freiwillige vor!
Cheers,
F.
PeterHadTrapp
24.10.2006, 20:35
OK, ich probiers ...
eine große Raubkatze als Portrait zu fotografieren kann ein sehr eindrucksvolles Bild ergeben, egal wo es aufgenommen ist.
eine Ansammlung Zebras kann eine fotografische Herausforderung par Excellance sein, alleine was die Schwierigkeit angeht, die grafischen Muster zu einem guten foto zusammenzufügen und die Tiere in ihrer Schönheit dabei zu zeigen.
Die Eleganz der Bewegungsabläufe eines schwimmenden oder tauchenden Seehundes in einem Bild festzuhalten, sodass die Faszination dieser Art sich im Wasser fortzubewegen im Bild rüberkommt ist eine tolle Aufgabe für den "ambitionierten Amateur"
Die mystische Ruhe sich im Wasser spiegelnder Pelikane einzufangen kann eine geradezu meditative Kraft haben
to be continued ...
Viele von uns werden aber nunmal vermtulich nie in die glückliche Lage kommen solche phantatischen Geschöpfe in freier Wildbahn zu sehen oder zu fotografieren. Also fallen sie als Motive für immer aus unseren Vorhaben raus ? Oder dochmal im Zoo vorbeischauen ....
Aaaber: ich zermartere mir grade den Kopf darüber, warum ich im Zoo eigentlich nie Vögel fote oder nur die Affen, die in Freigehegen umherklettern. Nur weil die dann unfotogen sind, oder doch weil, vielleicht auf der vorbewußten Ebene eine Hemmung gegen die Eingesperrtheit da ist...
hm.... bartreib ....
Gruß
PETER
Na, wer hat mir denn da einen eigenen Thread spendiert? ;)
auch edit: Klar ist das OK, Peter!
Vollkommen richtig, was Du schreibst, Peter - ich könnte die Liste noch fortsetzen
- auf dem Bauch durch eine Robbenkolonie -hm- robben...
- einen Wal beim Abtauchen beobachten
- am Rand einer riesigen Büffelherde stehen
- etcpp.
Das sind ganz klar Situationen, die man nicht vergessen wird.
Stattdessen Erdmännchen und Gorillas hinter Gittern, weil man nicht in den Genuß der freien Wildbahn kommt oder vielleicht keinen Aufwand treiben mag?
Wie wär's mit
- Pferden auf der Koppel
- Vogelschwärmen (morifot hat gerade zwei sehr schöne Fotos eingestellt)
- Schwänen als Pelikansubstitut
- etcpp.
Es geht mir eigentlich nur darum, daß Zoofotos imho nichts mit Fotografie zu tun haben, also mit der Investition von Gehirnschmalz.
Und vielleicht kommt ja auch irgendwann die Chance auf die Zebras, dann hat man an den Pferden schon mal geübt ;)
Cheers,
F.
PeterHadTrapp
24.10.2006, 21:10
Ehrlich: ich glaube unsere Eitelkeit als Fotografierer hat da auch etwas mit zu tun. Wer davon völlig frei ist vor dem ziehe ich den Hut
Denn wenn ich Bilder herzeige, dann löst halt doch das Foto vom gähnenden Leopard mehr Erstaunen und Zuspruch aus als schön fotografierte Hauskatze. Ich gebe zu, dass das sicher eine Rolle spielt, je länger ich darüber nachdenke und meine damit ganz klar auch mich selbst.
Außerdem haben Pferde keine Streifen .... *lach*
Yep, ich geb´ Dir sogar Recht: Zoobilder sind (sehr oft) stinklangweilig. Trotzdem besuche ich 3-4 mal im Jahr einen Tiergarten um da zu fotografieren.
Warum?
Übung. Umgang mit der Technik, Berücksichtigung von Lichtverhältnissen, Bildkomposition usw. lassen sich hervorragend üben, eben weil die Motive auf dem "Präsentierteller" serviert werden. Wer das natürlich nicht oder nicht mehr nötig hat wird über die Anfängerversuche aus dem Zoo nur müde lächeln. Mich würde aber interessieren, wieviele von den wirklich guten Naturfotografen ihre ersten (und zweiten und dritten) Gehversuche in einem Zoo gestartet haben.....
Tests. Neu Linsen, neues Stativ, neuer Kugelkopf. Wie verhält sich der Kopf mit dem 500er, welche Belichtungszeit kann ich bei 200mm noch aus der Hand schiessen, wie treffsicher und schnell ist der AF beim neuen 200er....weitere Beispiele kann sich jeder selbst aussuchen. Sicher, das kann man auch bei Motiven aus der freien Wildbahn - allerdings hat man da all zu oft nur einen Versuch...(teste doch mal den AF einer Linse mit mittlerer Lichtstärke bei trübem Wetter an Feldhasen....)
Fun. Der Ausflug mit den Jungs (und dem Mädel) vom Nürnberger Stammtisch hat einfach Spaß gemacht. Das er im Tiergarten stattfand war hierbei eigentlich egal, ich hätte mich am Flughafen oder in einem Freilandmuseum sicher nicht weniger amüsiert;-)
Alles in allem sind Aufnahmen im Zoo nicht unbedingt DIE Herausforderung; erst wenn man sich bestimmte Ziele setzt (siehe Posting von Peter) wird es Interessant. Aber eine "Daseinsberechtigung" haben sie imho schon.
Ich kann Peter und M-Sp zustimmen. Wobei mich mache Arten wie Tiere früher in Zoos gehalten wurden schon traurig machen. Ich war in diesem Jahr nach sicher 25 Jahren das erste mal wieder in einem richtigen Zoo und war absolut positiv überrascht, was sich da inzwischen getan hat. Das hat meine Bedenken etwas zerstreut und ich nehme die Motive auf dem Präsentierteller gerne wahr, um zu üben. Das nächste Mal am Samstag beim NNN-treffen in Münster. (wenn es nicht regnet :roll: )
come_paglia
24.10.2006, 22:34
Das hab ich nun von meiner provokanten Fragestellung! :oops:
Na gut, ich geb mal meinen Senf dazu. ;)
Klar ist das Antreffen in freier Wildbahn prägender und begeisternder, und falls man die Chance hat, das dann auch noch auf den Chip zu bannen, um so schöner. Aber sind nicht die Teilnahme an Safaris in Afrika, das Bestaunen von Büffelherden in den ach so "wilden" Nationalparks oder auch die Whale Watch Touren (an der wir ja auch teilgenommen haben) ein Stück weit paranoid? Und die Delphine in den Marlborough Sounds waren viel zu schnell, als dass man sie hätte vernünftig beobachten, geschweige denn fotografieren können.
Sowohl die Argumente von Peter als auch von Mirko kann ich durchaus auch für mich verwenden.
Bei mir kommt noch ein anderer Punkt hinzu: Nehmen wir z. B. mal die Großkatzen. Ich kann nicht beurteilen, in wieweit das Verhalten in Gefangenschaft tatsächlich noch mit dem natürlichen Verhalten übereinstimmt. (Ich kenne nur z. B. Aussagen, dass gerade Löwen von Natur aus sehr faul seien und deswegen nicht nicht gerade leiden, wenn sie einfach so das Futter serviert bekommen - keine Ahnung ob das stimmt.) Jedoch werde ich wohl kaum mal die Gelegenheit haben, Löwen in freier Wildbahn zu beochbachten. Da bin ich einfach zu einem gewissen Maß egoistisch und sehe gerne Tiere, auf die ich keine Chance habe - und erinnere mich dann auch gerne anhand von Bildern.
Und kein Gehirnschmalz - naja Sven, wenn Du es so sehen magst.
Für mich zumindest bedeutet es z. B. durchaus Gehirnarbeit sich zu überlegen, wie ich einen Charakterzug eines Tieres (unter den gegebenen Randbedingungen) darstellen kann. Die Chance habe ich in freier Wildbahn in der Regel nicht, weil das "blöde" Reh nach dem ersten Spiegelschlag im nächsten Wald verschwindet. Und es bedeutet für mich genauso viel Nachdenken wie für menschliche Portraits - die ich persönlich übrigens meist weniger spannend finde als gute Zooaufnahmen. Also spielt auch noch der persönliche Motivgeschmack eine Rolle.
LG, Hella
fmerbitz
24.10.2006, 22:49
Zoofoten ist Unterklassenfotografie?
Naja, ich glaube nicht dass es besser wäre wenn alle Hobbyfotografen plötzlich in Tarnzelten im Wald rumhängen, Schlangen vor Hochsitzen bilden oder sich zu den Bisons in die Herden gesellen.
Der Zoo/Wildpark ist imho ein prima Platz um Spass am knippsen zu finden - jede Menge Motive die sich dauern verändern, man muss manchmal schnell sein, das Auge trainieren, kann Technik üben, kann experimentieren - und das ohne jemanden über Gebühr zu belästigen. Nicht jeder hat ein Auge wie du, Sven, und macht aus drei Grashalmen und einer alten Socke ein tolles Foto.
Ich glaube auch wirklich dass die Zoos sich heutzutage sehr viel Mühe geben die Tiere sinnvoll zu halten - oftmals ärgert man sich ja schon dass man nicht nahe genug rankommt oder sich die Tiere dauernd verstecken.
Man kann immer wieder hingehen und mit sich selbst oder Partnern in den Wettbewerb um das schönste Bild bestimmter Motive gehen.
Ach ja - unsere liebste Schwanlocation ist die Anlegestelle der Flusskreuzfahrtschiffe in Strassburg, da treiben sich jetzt und im Winter immer Dutzende rum und letztes Jahr waren auch noch Nutrias dabei - dann kommen die Franzosen und spendieren sackweise altes Baguette.
Ob das aber nun die "Ehre" der freien Wildbahn ausmacht?
ciao
Frank
MiLLHouSe
25.10.2006, 08:24
Guten Morgen,
als wir 2002 in Kenya waren... das war der Wahnsinn. Es kann sich kein Mensch vorstellen, der noch keine Tiere in freier Wildbahn gesehen hat, wie toll es ist, die Natur so zu erleben. Löwen, Elefanten, etc. in ihrer natürlichen Umgebung.
Doch es gibt ja auch die Zoo's. Wir schworen uns damals, dass wir nicht wieder in einen Zoo gehen würden, geschweige denn könnten. Wir taten es trotzdem, haben es nicht lange ausgehalten, es tat irgendwie weh... Wir fühlten uns richtig mies dabei.
ABER:
Es tut verdammt weh, die Tiere plötzlich eingesperrt zu sehen, die man vorher frei gesehen hat. Das ist in der Tat ein Problem.
Mittlerweile sehe ich es nicht mehr so extrem, wenngleich mir manche Tiere unheimlich leid tun, wie eng ihre Gehege sind oder an welchem Platz die Unterbringung ist.
Was ich aber sehr schlimm finde, sind Menschen, die sich "daneben" benehmen bzw. offenbar überhaupt kein Gespür für das Tier sich gegenüber haben. So sieht man doch u.a. bei den Gorillas in Nbg. Menschen, die gegen die Scheibe klopfen, was ich durchaus das ein oder andere mal schon angesprochen hatte, bei den entsprechenden Personen aber nur auf Unverständnis gestoßen bin.
In der Tat, Zoo's bzw. eingesperrte Tiere sind irgendwo etwas trauriges, aber zugleich können viele Menschen ihre Lieblingstiere (sofern der jeweilige Zoo sie hat) anschauen, was sie vielleicht in freier Wildbahn nie könnten, weil es für sie unerschwinglich ist.
Ich für meinen Teil hoffe sehr, dass ich irgendwann einmal das Geld habe, dass ich nicht mehr in Zoo's gehen muss, um mir "meine" Löwen anzusehen, sondern ich jedes Jahr nach Afrika kann, wenngleich der Tourismus bzw. die Nationalparks in den jeweiligen Ländern ja auch irgendwo ein "Gefängnis" ist, wo man bzw. in dem Fall Tier nicht ungestört sein kann.
2003 waren wir dann nochmal in Kenya, danach gingen wir erstmal nicht mehr in den Zoo, jetzt schon wieder, aber hauptsächlich wegen Noah, damit er die Tiere beobachten kann. Gut zugegeben, auch das ein oder andere Mal zum Fotografieren, der Gedanke an die Gefangenschaft bleibt aber zumindest bei mir allgegenwärtig und den möchte ich auch nicht verdrängen. Es sind schlicht und ergreifend eingesperrte Tiere.
Wir sollten in der Diskussion nicht zwei unterschiedlich Dinge vermischen. Über den Sinn der Zootierhaltung gibt es genügend - meist unsachliche - Diskussionen. Das hat aber nichts mit dem von Sven aufgeworfenen Thema der Sinnhaftigkeit von Zoofotografie zu tun.
Für mich ist Zoofotografie, die ich gerne betreibe!! (Ja, ich bekenne mich, der Unterschicht Zoofotograf anzugehören), keine "Naturfotografie" im engeren Sinn. Und es ist vom Erlebniswert tatsächlich etwas anderes, ob man im Zoo einen Löwen fotografiert oder am einsamen afrikanischen Wasserloch miterlebt, wie eine Löwin ihre Beute schlägt.
Aber ist ein Zoofotograf ein schlechterer Fotograf als der, der im Studio nach vorgegebenen oder erfahrenen Mustern seine Scheinwerfer aufbaut und vom Visagisten gestylte Models ablichtet? Wenn ich mir die Wirklichkeit selbst gestalte, mag das Gestalten die Herausforderung sein, die Fotografie ist es dann nicht. Die Fotografie ist dann eine Herausforderung, wenn ich versuche, unter den von mir nicht beeinflussbaren Faktoren ein gutes Bild zu erzielen. Ob das im Zoo, in der freien Wildbahn oder in der Landschaft geschieht, ist für mich unerheblich.
Für mich bedeutet die Zoofotografie unter anderem auch die Auseinandersetzung mit dem Tier, das vor meiner Linse hockt. Ich lerne was dazu. Und schon dafür hat es sich wieder gelohnt in den Zoo zu gehen.
Natürlich ist es auch Bequemlichkeit, die mich davon abhält, im Wald ein Tarnzelt aufzubauen und auf Rehe, Wildschweine und heimische Vögel zu warten. Es ist aber auch eine Frage der Ausrüstung. Im Zoo kann ich mit einem finanzierbaren 200er oder 300er das Auge des Löwen freistellen. Im Tarnzelt brauche im Zweifel ein 500er oder mehr, um einen Vogel auch nur halbwegs formatfüllend abzulichten.
Und last but not least: Mein Hobby soll mir Spaß machen und meine Bilder mir auch. Wenn Sven auch Spaß an meinen Bildern hat, ist das schön, wenn nicht, kann ich auch damit leben und es verdirbt mir nicht den Spaß. Wäre ja auch langweilig, wenn alle das gleiche fotografieren. Ist ja eh alles schon mal fotografiert worden.
Gruß
Echidna
Schwieriges Thema.. jeder muss es mit seinem Gewissen ausmachen ob er sich in einem Zoo die gequälten Tiere zu seinem Vergnügen ansehen will. Man sollte sich darüber im klaren sein daß die dort ausgestellten Objekte nichts mehr vom Verhalten ihrer frei lebenden Artgenossen besitzen. Es sind degenerierte, mit Verhaltensstörungen behaftete, künstlich am Leben erhaltene Hüllen.
Für jemanden wie mich, der sich ausschließlich mit Naturphotographie beschäftigt und 90% seiner gesamten Fotos in freier Wildbahn schiesst, sind Zoos der absolute Horror. Wer jemals Bären beim Lachsfang gesehen hat, jagende Löwen in der Serengeti oder Tiger bei der Paarung in Indien beobachtet hat, kann einfach nicht mehr in den Zoo zurück und sich dort für die zu lebenslänglichen Knast verurteilten Tiere begeisten.
Natürlich hat nicht jeder die Möglichkeiten sich alle Tiere "live" in ihrem Lebensraum anzuschauen, aber müssen wir deshalb jede Tierart nach Deutschland verschleppen?
Es gibt einige wenige akzeptable Besichtigungsmöglichkeiten für Tiere, z.B. die riesigen Freigehegeanlagen im NP BW, aber diese beschränken sich auf einheimische Tiere in Ihrer natürlichen Umgebung, so daß es nicht zu den angesprochenen Verhaltensstörungen kommt. Aber vielen reicht daß ja wohl nicht, es müssen exotische Tiere sein. Und sich mal 2-3 Stunden zu gedulden bis man z.B. einen Luchs zu Gesicht bekommt ist für viele zu viel verlangt. Lieber Fast-Food Fotos im Zoo, da sehen die Porträts ja auch so toll aus und man kann direkt nach 2 Minuten weitergehen.
Zoofotografie ist Fotografie ohne Wert, ein müder Ersatz für wahre Natur, vergleichbar mit nachgestellten Bildern historischer Ereignisse. Es mögen technisch gute Bilder sein, aber die Aussagekraft ist nicht vorhanden.
PeterHadTrapp
25.10.2006, 09:16
Für jemanden wie mich, der sich ausschließlich mit Naturphotographie beschäftigt und 90% seiner gesamten Fotos in freier Wildbahn schiesst,
:shock: Das klingt ja spannend, lass doch mal was sehen :top: denn leider ist nix von Dir in unserer Galerie und eine eigene (foto)homepage hast Du nicht angegeben. Solche Bilder würde mich aber sehr interessieren.
Ich habe selbst schon viel in diese Richtung versucht, Ergebnisse durchwachsen bis nicht vorzeigbar (Greifvögel) oder Bewegungsunscharf (Rehe). So dass ich dann doch wieder bei Natur und Landschaft lande. Oder eben doch mal wieder in den Hochwildpark gehe, um wenigstens mal ein Reh mit scharfem Gesicht aufs Bild zu bekommen.
PETER
Dimagier_Horst
25.10.2006, 09:57
was ist eigentlich so reizvoll am Fotografieren im Zoo?
Was ist so reizvoll am Fotografieren von eingesperrten Pferden und Kühen?
Was ist so reizvoll am Fotografieren von buntlackierten Blechkisten?
Was ist so reizvoll am Fotografieren von geschönten Models?
Was ist so reizvoll am Fotografieren von Bäumen, Büschen und Blümkens?
Was ist so reizvoll am Fotografieren von......
Die Antworten dürften so vielfältig sein wie die Menschen, die auf den Knopf drücken. Und es kommt noch einer dazu: Mit dem Eintrittsgeld unterstütze ich einen seriösen Zoo in einer nicht mehr unwichtigen Aufgabe, nämlich das Bewußtsein über Natur und unsere Rolle in der Natur zu fördern, unserer technokratischen Entfremdung etwas entgegenzusetzen. Viele Zoos setzen diese Idee in Ihrer Präsentation mit Schautafeln, Lehrpfaden, und Führungen inzwischen um. Ein Zoo ist eine unmittelbare Einladung zum Hinterfragen, die Zoofotografie ein mittelbares Medium dazu. Ein Zoo ist regional verfügbar, dort liegt Kenia ein paar Schritte neben Südamerika. Das andere Kenia liegt irgendwo in Afrika, weit weg von Brasiliens Dschungel (beides mit dem umweltfreundlichen Flugzeug zu erreichen) und um den gelben Leuchtwerfer zu beobachten muss ich nicht mit meiner nicht vorhandenen Taucherausrüstung die Korallenriffe der Südsee kaputt machen.
Wollte ich mir diese Tiere in der Natur anschauen, würde auch wegen mir der Dschungel mit Strassen zerstört, die Tiere "unnatürlich" an Wasserstellen gelockt oder auf den südafrikanischen "Wildlife"-Farmen halbdressierte Löwen für fotogeile Amateure und Profis gezüchtet.
Dann lieber nach Churchill fahren :cool:
newdimage
25.10.2006, 10:00
Hallo Sven,
Zoo ist für mich die Möglichkeit, Tiere zu erleben, die ich sonst nicht zu Gesicht bekomme.
Zoo ist für mich auch die Gelegenheit, meinen Kindern solche Tiere mal "in natura", wenn auch nicht im natürlichen Lebensraum zu zeigen.
Deine Aufnahmen aus dem Slum von Hannover sind doch nichts anderes als Zoobilder.
Vorgegebene Motive, die ohne Hirnschmalz angefertigt werden können.
Ne Reihe Lidl-Einkaufswagen ablichten, ist keine Kunst.
Es sind auch Motive auf dem Präsentierteller.
Nimm es mir nicht übel und denk in Ruhe drüber nach ;) .
Gruß
Frank
True_bavarian
25.10.2006, 10:09
Das Thema wird immer kontrovers diskutiert werden....mir gefällt die Zoo Fotografie - und wie bei allem kann man sich die Herausforderung selber stellen, indem man versucht, technisch hochwertige Bilder zu machen oder besondere Situationen festzuhalten oder das Bild so wirken zu lassen, als sei es in der Wildnis aufgenommen worden (oder, wie bei manchen meiner Affenportraits, als sei es im Studio entstanden)... es gibt genügend Möglichkeiten dort Spaß an der Fotografie zu haben. Natürlich gefällt mir auch "Wildlife" Fotografie. Aber vieles was heute Wildlife genannt wird ist, wie oben beschrieben, höchstens Halfwildlife - wenn überhaupt, manches vielleicht nur noch Life :) Da verschwimmt der Unterschied zum Zoo zunehmends.... und ob es besser ist, hunderte von Amateurtierfotografen in ein Land zu schleußen oder ein paar Tiere aus ihrer angestammten Heimat zu kidnappen? Beides ist wohl nicht optimal, darüber muß man nicht streiten. Viele Pioniere der Tierfotografie oder Tierverfilmung haben sich jedenfalls stark für Zoos engagiert und dies nicht als Wiederspruch empfunden (z.b. Grzimek in Frankfurt). Halt ein Thema mit vielen Meinungen.
Ich habe den Thread jetzt nicht im Detail durchgelesen, vielleicht ist daher schon einiges gesagt worden.
Ich denke, jede Art von Fotografie stellt ihre eigenen Ansprüche.
Für die Art, wie Funster fotografiert, braucht es sicherlich ein ganz besonders geschultes Auge.
Bei der Zoofotografie muss man z.B. im richtigen Moment abdrücken können, man braucht also auch ein Auge für die Situation.
In anderen Bereichen sind wieder andere Talente gefragt.
Wenn ich Funsters Logik folge, im Zoo bekommt man das Motiv auf dem Präsentierteller geliefert, dann ist die Landschaftsfotografie ja das Einfachste, was es gibt, denn da bewegt sich ja noch nicht mal was.
Ich habe schon beides fotografiert; Tiere im Zoo und in freier Wildbahn in Afrika am Wasserloch oder in der freien Savanne.
Der Reiz ist dabei völlig unterschiedlich.
In Afrika war es das größte Erlebnis überhaupt, einen Löwen im Gras zu entdecken. Wir haben dort gespannt bestimmt eine knappe halbe Stunde hingeschaut, obwohl sonst weiter nichts passierte und natürlich jede Menge Fotos geschossen, auf die ich auch mächtig stolz bin. Wenn ich die aber hier zeigen würde, bekäme ich höchstens ein müdes Lächeln; denn das Tier ist halb im Gras versteckt, die Lichtverhälnisse waren nicht optimal und die Brennweite meiner A2 + Telekonverter hat eigentlich auch nicht gereicht.
Hätte ich so ein Bild im Zoo gemacht, wäre es wahrscheinlich in der Tonne gelandet, denn dort sind die Ansprüche wieder andere.
Ich könnte jetzt sogar ganz provokant argumentieren, daß Zoofotografie schwieriger ist als Wildlife, immer vorausgesetzt, man hat wirklich mal ein Motiv vor der Kamera, lasse also die Vorarbeit ausser acht:
Achte ich in der freien Wildbahn nicht auf die Bildgestaltung, lässt sich das am PC noch in Maßen hinbiegen, denn man hat eh nur Natur rings herum.
Mache ich das im Zoo, habe ich hässliche Mauern oder Zäune mit im Bild.
Es stimmt natürlich schon; möchte ich in freier Wildbahn das gleiche Foto machen, wie im Zoo, ist dies natürlich eine größere Herausforderung. Das ist für mich aber illusorisch.
Denn dazu benötigt man neben dem fotografischen Wissen auch jede Menge Zeit, viel Glück und auch das entsprechende Equipment. Das bin ich aber als Hobbyfotograf nicht bereit zu investieren.
Wieder Beispiel Afrika: Wenn ich mehrere Tausen Euro für 3 Wochen Urlaub ausgebe, warte ich nicht 2 Wochen an einem Wasserloch, um das eine ultimative Foto zu machen. Dann möchte ich auch was vom Land sehen und fotografiere halt das, was ich gerade zu der Zeit vorfinde und versuche, daraus das Beste zu machen.
Byronimus
25.10.2006, 14:39
Zoo ist für mich die Möglichkeit, Tiere zu erleben, die ich sonst nicht zu Gesicht bekomme.
Zoo ist für mich auch die Gelegenheit, meinen Kindern solche Tiere mal "in natura", wenn auch nicht im natürlichen Lebensraum zu zeigen.
Man darf auch nicht vergessen das es den natürlichen Lebensraum einiger Tiere nicht mehr gibt und das es ohne Zoos auch einige Tierarten schon lange nicht mehr geben würde!
Und ist ein gutes Zoobild wirklich schlechter als ein Wildlifefoto nur weil das Motiv hinter einen Wassergraben stand?
eine Ansammlung Zebras kann eine fotografische Herausforderung par Excellance sein, alleine was die Schwierigkeit angeht, die grafischen Muster zu einem guten foto zusammenzufügen und die Tiere in ihrer Schönheit dabei zu zeigen.
to be continued ...[/list]
Viele von uns werden aber nunmal vermtulich nie in die glückliche Lage kommen solche phantatischen Geschöpfe in freier Wildbahn zu sehen oder zu fotografieren. Also fallen sie als Motive für immer aus unseren Vorhaben raus ? Oder dochmal im Zoo vorbeischauen ....
Gruß
PETER
Zu den Zebras kann ich Peter nur zustimmen, habe in der Serengeti bestimmt tausende mit Gnus zusammen ziehen sehen, aber ein wirklich Gutes Foto ist dank des durcheinanders und des beschriebenen Musters nicht dabei herausgekommen.
Und genau so stimmt es, das es sich viele nicht werden leisten können, diese und andere Wildtiere (Big five) einmal life direkt in Ihrer eigentlichen Umgebung zu sehen, und dafür finde ich sind Zoos Gut geeignet, wenn auch nicht immer optimal was die Haltung angeht.
Und ich denke auch im Zoo findet man die eine oder andere Herausforderung.
Ich werde es mir noch einmal antun, eine solche Reise, nur der Termin steht noch nicht fest, leider.
Guten Morgen,
… sondern ich jedes Jahr nach Afrika kann, wenngleich der Tourismus bzw. die Nationalparks in den jeweiligen Ländern ja auch irgendwo ein "Gefängnis" ist, wo man bzw. in dem Fall Tier nicht ungestört sein kann.
Ganz stimmt dieses nicht, z. B. der Tarangire NP in Tansania ist nur ca. zu 30% für Besucher frei gegeben, ebenso wie der Whange NP (halb so groß wie die Schweiz) in Simbabwe.
Und im Whange NP gibt es hohe Strafen für Fahrer welche mit Ihren Jeeps vorgegebene Wege verlassen, bis zum entzug der Lizens dort überhaupt noch einmal hinein fahren zu dürfen.
Und was den Rückzugsraum für die Tiere dort angeht, der ist riesig, auch in anderen Np welche ich schon besucht habe.
MiLLHouSe
25.10.2006, 15:25
Ja ist ja gut ;-)
In Kenya ist's z.B. im Tsavo East & West auch so, dass die Fahrer die vorgegebenen Wege nicht verlassen dürfen und dass es natürlich genug Gebiete gibt, wo man gar nicht erst hin kommt. Meistens halten sich die Fahrer ja auch dran, habe aber selbst auch schon anderes erlebt...
Zoofotografie ist Fotografie ohne Wert, ein müder Ersatz für wahre Natur, vergleichbar mit nachgestellten Bildern historischer Ereignisse. Es mögen technisch gute Bilder sein, aber die Aussagekraft ist nicht vorhanden.
Na, dann ist es doch wie so oft im Leben.
Denn wer nicht über die finanziellen Mittel verfügt, bei lachsfangenden Bären oder fi.....den Tigern zugegen zu sein, muss sich halt mit der "billigen Lösung" für das niedere Volk zufrieden geben.
Dein Posting hat was von der Arroganz eines Bentley-Fahrers, der sich entsprechend über die Schar von Gebrauchtwagenkäufern (Golfklasse) äussert.
:flop:
Wenn jeder nach Afrika fahren muß um diese Tiere zu betrachten, naa dan gute nacht! :flop:
Manche Tierarten sind in freier Natur fast nicht mehr zu finden.
Auch sollte man wenn man überhaupt die Zoos kritisiert, mal in ein Tierheim oder der " Tiererzeugung" einen Betrieb anschauen, was denn Geschöpfen zugemutet wird ist unglaublich!
Und zur schwierigkeit und denn Anspruch ans können ist schnell nachvollziehber wenn du im Zoo Bilder gestaltest. Da gibt es unterschiede wie tag und Nacht bei der Qualität. Nebenbei gesagt kann das Bild natürlich auch das Leid der Tier im Zoo darstellen und Wachrütteln.
Bei der Fotografie mit Modellen kanst du sogar alles regeln und gestalten, wird dadurch das gute Bild leicht ? und jeder erziehlt gute ergebnisse ?
Ich glaube nicht !
Manche Tierarten sind in freier Natur fast nicht mehr zu finden.
Das mag ja sein, aber in Afrika (heißt z. B. Kenia/Tanzania/Zimbabwe oder Botswana) warst Du scheinbar noch nicht, oder woher weist Du dieses? ;)
Manche Tierarten sind in freier Natur fast nicht mehr zu finden.
Das mag ja sein, aber in Afrika (heißt z. B. Kenia/Tanzania/Zimbabwe oder Botswana) warst Du scheinbar noch nicht, oder woher weist Du dieses? ;)
Es soll auch tiere geben dir dort nicht zu finden sind. zb Schneeleoparden.
Es gibt auch heimische arten die auf der roten Liste bedrohter Arten zu finden sind.
Ich finde, dass dieses Thema viel zu emotional diskutiert wird.
Ich mache ebenfalls am liebsten Tierbilder und wenn ich genügend Mittel hätte (allein an der Zeit scheitert dies), würde ich auch dem Ablichten der Tiere in freier Wildbahn den Vorzug geben.
Aber pauschal alle Zoobilder zu diskreditieren ist m.E. nicht haltbar.
Auch gibt es durchaus beeindruckende Tierbilder von Zootieren, die den Beweis erbringen, dass viele Tiere auch "hinter Gittern" nicht viel von Ihrer Ausdruckskraft eingebüßt haben!
Ich möchte noch einen Daransetzen.
Was ist den schlimmer für die Tierwelt, im Zoo einen nicht entsprechend der Art gehaltenes Tier zu Fotografieren,
oder Nach Afrika mit den Flugzeug zu fliegen, darbei die Umwelt und Tierwelt massiv zu belasten, auf einen Flughafen landen und starten wo große Flächen zu Betoniert wurden. Mt Treibstoffen zu fliegen die beim Transport, der Förderung und der Verarbeitung massiv der Umwelt geschadet haben. In Afrika einen armen Land als weißer reicher Urlauber deren Kultur zu gefährden. Und dort in großen Reisezentren erbaut und betrieben von Europäischen Firmen zu leben im Überfluß. Ganz zu schweigen durch den Tourismus dort auch noch die Umwelt und Tierwelt zu gefährden .
Das war jetzt völlig überzogen, und unfair, ich möchte keinen beleidigen oder Angreifen. Aber zum Nachdenken anzuregen. Es gibt genug Organisationen die diesen Natur Tourismus aufs schärfste Verurteilen.
Es ist sicherlich nicht ganz verkehrt was Du hier schreibst, zum Teil aber auch großer Schwachsinn. :cool:
Und so wie es aussieht hast Du auch keinerlei Ahnung von dem Metier, außer vom Massentturismus. :roll:
Auch möchte niemanden beleidigen, aber wenn ich so etwas lese geht mir der Hut hoch, und denke einmal darüber nach wie viele auch in diesen Ländern vom Tourismus leben, und ohne diesen überhaupt kein Einkommen hätten.
Ansonsten bin ich für fairen Handel mit diesen Ländern, aber das sind die Industriestaaten davor, welche nichts machen was Ihren Interessen zuwider läuft.
Und zu guter letzt hofe ich das Du nicht mit irgendeinem KFZ/Bus etc. zur Verschmutzung der Umwelt die Dir so am Herzen liegt beiträgst. ;)
Und diesen Satz von wwjdo?
Aber pauschal alle Zoobilder zu diskreditieren ist m.E. nicht haltbar.
kann ich nur unterschreiben.
Das war und ist dann auch mein letzter Beitrag zu diesem Thema.
Ich glaube du hast nicht ganz verstanden was ich damit sagen wolte, alles hat zwei seiten, und nicht alles ist so wie es aussieht oder so manche zusammenreimen in ihrer heilen Welt. Ich gehe im zoo fotografieren und wenn ich geld habe fliege ich auch, ich bin mir aber bewußt das es keine heile welt gibt. weder in zoos noch in Afrika im naturreserwart ( ein krankes wort, erst den Lebensraum zerstören und dann mit den rest geld zu verdiehen )
P.S. meine Deutsch fehler so zur schau zu stellen ist auch nicht ohne, ich muß niemanden lächerlich machen, was solls :cool: ( Beinahe hätte ich den smilie vergessen.
... selbstverständlich stellt ein Zoo nicht anderes dar als ein Tier-Knast. Diesen zu betreiben ist ein Frevel.
Wieso macht denn keiner mal Fotos aus dem Menschen-Knast, die werden bestimmt auch interessant.
Ich vermeide hinzugehn, in den Tier-Zoo, es ist immer sehr deprimierend, auch wenn die Fotos noch so schön sind. die Tiere tun mir leid, wieviel anders ist ihr natürliches Leben!
Die Ausschlusskriterien von Funster treffen dann aber auf sehr viele Motive zu, wie Mensch und Natur?!
Helmut Newton muss ja dann ein grosser Einfalltspinsel gewesen sein, immer nur Frauen, und dann noch ohne Kleidung, wie langweilig.
... natürlich erntet das Foto des wilden Tigers mehr Beifall als das der Hauskatze, wenn sie das Maul aufsperren.
Deshalb schauen wir uns ja so gerne banale Fotos an, und finden sie sogar noch beeindruckend. Beeindruckend ist dann aber das fremde Motiv, weniger das Foto.
Es wäre doch einmal eine Herausforderung an die Fotogrfierer, ein Alltagsmotiv so abzubilden, dass es dennoch attraktiv als Hingucker angenommen wird.
Kein Einwohner Afrikas findet den Löwen besonders fotogen, er sieht ihn jeden Tag, so wie ich meinen Stuben-Tiger.
Die Ausschlusskriterien von Funster treffen dann aber auf sehr viele Motive zu, wie Mensch und Natur?!
Helmut Newton muss ja dann ein grosser Einfalltspinsel gewesen sein, immer nur Frauen, und dann noch ohne Kleidung, wie langweilig.
Da klinke ich mich mal wieder ein. Zuerst mal: eine spannende und gute Diskussion über ein Fotothema - kenne ich hier sonst nur von Sony-Zukunfts- und Objektiv-Threads ;) :top:
Ich sollte nochmal meinen Standpunkt aufdröseln: Zoos sind Orte, an denen in einer künstlich geschaffenen, natürlich wirkenden Umgebung Tiere (also Motive für Fotografen) in bandscheibenschonender Höhe zum Konsum (angucken, fotografieren) ausgestellt werden. Die Freiheitsgrade, die ein Motivsuchender hat, sind begrenzt und werden spätestens an der nächsten Mauer oder durch ein Gitter limitiert.
Rokkor1 und einige Mitdiskutierer meinten eine Analogie zur Studioarbeit zu sehen. Wenn ich ein Model (egal was) ins Studio zerre, habe ich alle Freiheitsgrade dieser Welt: Licht, Hintergrund, Klamotten, Pose - ich kann machen, was ich will. Im Zoo kann ich das alles nicht, weil es zum größten Teil bereits jemand für mich erledigt hat. Insofern wäre der passende Vergleich nicht Studio, sondern Peepshow. ;)
Insofern ist das Statement "Landschaftsfotografie - auch alles vorgegeben" natürlich auch Unsinn, weil man als Fotograf eben alle Freiheitsgrade hat, sein Motiv zu suchen, zu finde und es in Szene zu setzen. Frank (aka newdimage): Dein Vergleich (http://www.d7userforum.de/phpBB2/viewtopic.php?p=431229#431229) zieht natürlich auch nicht ;)
Worauf ich hinauswill: mehr Kreativität! Die Zoofotografie mag ihre Berechtigung haben und ich bin sicher, viele haben mächtig Spaß daran und das ist auch in Ordnung so. Andere wiederum haben keine rechte Freude daran, wenn ihnen die Motive wie gebratene Hühner im Schlaraffenland serviert werden.
Zoofoten ist ein Massenphänomen. Wäre die Sitte aufgekommen, Bilder in Ausstellungen oder Fototapeten zu fotografieren, hätte ich es ebenfalls hinterfragt. Das ganze hat also nichts mit dem Reisebudget zu tun (ich hätte mir gewünscht, das Wort "Unterschicht" in dieser Debatte nicht lesen zu müssen), sondern damit, wie die im Marketingsprech "ambitionierten Hobbyfotografen", die wir ja alle sind, mit ihren Kameraboliden auf die Motivsuche gehen. Und da ist in meinen Augen aus o.g. Gründen der Zoo einfach dritte Wahl.
Cheers,
F.
fmerbitz
29.10.2006, 11:19
Zuerst mal: eine spannende und gute Diskussion über ein Fotothema - kenne ich hier sonst nur von Sony-Zukunfts- und Objektiv-Threads ;) :top:
stimmt, die Diskussion war fast so emotional wie die ob es denn nun noch mehr Sony-Kameras geben wird und ob man die denn dann kaufen kann :-)
Ich sollte nochmal meinen Standpunkt aufdröseln: Zoos sind Orte, an denen in einer künstlich geschaffenen, natürlich wirkenden Umgebung Tiere (also Motive für Fotografen) in bandscheibenschonender Höhe zum Konsum (angucken, fotografieren) ausgestellt werden. Die Freiheitsgrade, die ein Motivsuchender hat, sind begrenzt und werden spätestens an der nächsten Mauer oder durch ein Gitter limitiert.
Zoos sind absolut nicht für Fotografen gebaut, das sieht man leider oft sehr deutlich. Heutige Anlagen sind imho sehr mit Rücksicht auf die Tiere gebaut, bieten Versteckmöglichkeiten und alles, meist viel mehr als dem Fotografen (und anderen Besuchern) lieb ist.
Mit dem Tarnzelt im Wald sind die Freiheitsgrade erst recht begrenzt, das eine Reh das mal vorbeikommt schaut in die falsche Richtung. Dann kannst du das Tarnzelt morgen im andern Feld aufbauen und weiter hoffen.
Auch im Zoo wird dir nichts auf dem Präsentierteller präsentiert, man brauchst Auge, Zeit und Geduld um halbwegs gute Bilder zu machen - weniger als im Tarnzelt, das gebe ich zu. Nimm doch Brahma mit ihrem Bild der nachdenklichen Löwin, sie hatte die Idee und hat viel Zeit damit verbracht sie zu realisieren - wie mache ich sowas mit einem Hochhaus?
Nimm' es doch mal noch globaler - das Fotografieren von Tieren ist auf jeden Fall eine Belästigung des Objekts, wie das Fotografieren von Menschen auch. Du sagst wir sollen mehr über alternative Motive und Kreativität nachdenken - full agree.
Sicher wären z.B. Menschen für viele Motive gut, aber da kommen ja mit Recht sofort die rechtlichen Bedenken und nicht jeder ist dazu geschaffen sofort nach dem Bild zum Motiv hinzugehen und um Freigabe zu bitten.
Mit den "Unterschichten", die halt gerade an dem Tag durch die Nachrichten gingen, meinte ich übrigens nicht die finanziellen Unterschichten - die passen wohl nicht zu den Kameraboliden.
Ich dachte an fotografische "Unterschichten", die halt nicht die "Edelmotive", sondern die "Normalos" aufnehmen weil ihnen Fantasie oder was auch immer fehlt (oftmals sicher einfach die Zeit und das Tarnzelt). OK, der Begriff passt nicht, ich gebe es ja zu :evil:
ciao
Frank
[quote="fmerbitz"] Nimm doch Brahma mit ihrem Bild der nachdenklichen Löwin, sie hatte die Idee und hat viel Zeit damit verbracht sie zu realisieren -
Hallo Frank!
Für Deutsche ist ein Name, der mit "a" endet, fast immer weiblich - daher Dein Irrtum, dass ich eine Frau wäre :)
Meine ehemalige Heimat ist Indien, und in der indischen Mythologie ist Brahma ein Mann.
Ich bin sicher, dass viele User, die meinen Namen sehen, mich für eine Frau halten. :)
Übrigens, wegen der Zoofotografie, sehe ich die Situation wie Du es siehst. Ich gehe gerne in die Zoos zum Fotografieren. Ich finde die Tiere nicht immer auf dem präsentierteller serviert, zumindest nicht so wie ich sie gerne fotografieren möchte. Ich muss häufig viel Geduld aufbringen, bevor ich ein Bild so aufnehmen kann wie ich es gern hätte. Oft muss ich natürlich Bider machen die ich nicht optimal finde - sonst müsste ich zu oft nach Hause gehen, ohne ein Bild gemacht zu haben. :lol:
Ich bin sicher, dass viele User, die meinen Namen sehen, mich für eine Frau halten. :)
Auf die Idee wäre ich nie gekommen. :roll:
naja, soviel Möglichkeiten auf etwas anderes zu kommen gibts ja auch nicht mehr :mrgreen:
Ich bin sicher, dass viele User, die meinen Namen sehen, mich für eine Frau halten. :)
Dieser Situation könnte man mit einem Foto im Profil entgegenwirken ;) (die meisten jedenfalls :mrgreen: )
naja, soviel Möglichkeiten auf etwas anderes zu kommen gibts ja auch nicht mehr :mrgreen:
Außer man kennt sich ein wenig aus, z. B. in Süd und Süd/Ost Asien. ;)
Und alleine schon das der name Brahma aus dem Raum Indien/Sri Lanka kommt hätte ich auch ohne Hinweis sagen können. ;)
Ich bin sicher, dass viele User, die meinen Namen sehen, mich für eine Frau halten. :)
Dieser Situation könnte man mit einem Foto im Profil entgegenwirken ;) (die meisten jedenfalls :mrgreen: )
Was hiermit geschehen ist :)
Stefan42
29.10.2006, 22:43
Ich mag es auch nicht Tiere einzusperren, (darum habe ich auch kein Haustier).
Seitdem ich das Buch "Schiffbruch mit Tiger" gelesen habe, bin ich mir aber nicht mehr sicher, dass es Tieren in Gefangenschaft prinzipiell schlecht geht.
Da beschreibt der Erzähler seine Kindheit als Zoodirektors-Sohn und dass es den Tieren dort entgegen der landläufigen Meinung durchaus gefallen kann.
newdimage
30.10.2006, 09:24
Frank (aka newdimage): Dein Vergleich (http://www.d7userforum.de/phpBB2/viewtopic.php?p=431229#431229) zieht natürlich auch nicht ;)
Die Tatsache, das Du meinen Vergleich so lapidar abwürgst, zeigt mir, das er sehr wohl zieht und das weisst du genau.
Oder darf ich mich geehrt fühlen, das Du überhaupt auf meinen "Vergleich" eingehst?
Wie geschrieben, Dein Slum ist für mich nichts anderes als ein Zoo.
Eingesperrte Lebewesen in unnatürlichen Lebensumfeldern.
Mehr Kreativität: Die täte Dir auch gut, immer nur Strukturen, Muster und sonst irgendwelche meist graphischen Bilder zeugen nicht von besonderer Kreativität.
Gruß
Frank
Frank, Funsters HP zeugt aber von mehr Kreativität neben den Mustern .... wirf doch mal einen Blick drauf... :top: