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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Messmethode bei der einer DSLR !!!


NicolaiK
03.10.2006, 12:56
Hallo Leute,

ich habe mal eine Generelle Frage bezüglich der Messmethode an einer Spiegelreflex Kamera. Ich habe am Wochenende die Photokina in Köln besucht und bin an dem Nikon Stand hängen geblieben. Ich habe eine D2X in die Hand genommen und als ich durch den Sucher schaute stellte ich fest das die Kamera auf Spot Messung gestellt war. Als ich den Netten Herren am Nikon Stand fragte warum das so sei, dann meinte er das die Spotmessung immer noch die Beste Einstellungsmethode ist die es gibt. Ich habe meine D5D auf Mehrfeldmessung stehen und wollte nun mal von den Profis und Fotografen hier wissen ob der nette Herr mir Mißt erzählt hat oder ob da etwas wares dran ist. Wird eigentlich bei der Spot Messung wirklich nur der Fixierte Punkt in der Mitte berücksichtigt oder auch die Angrenzenden Bereiche ?? ICh habe bisher immer nur auf Spot Messung gestellt wenn ich Sport oder Serienaufnahmen gemacht habe. Ansonsten steht sie immer auf Mehrfeldmessung !

Danke schonmal und einen Schönen Feiertag wünsche ich !

LG Nicolai

John Doe
03.10.2006, 13:16
Hallo Nicolai,

IRONIEMODUS AN! << Natürlich hat der Mann auf dem Nikon Stand völlig recht, die anderen Meßmethoden dienen lediglich um die Unübersichtlichkeit der Kamera zu erhöhen >> IRONIEMODUS AUS!

Aber mal im Ernst, es gibt keine Universelle Meßmethode, die bei allen Bildern stimmt, es hängt auch von persönlichen Vorlieben ab. Die Mehrfeldmessung berücksichtigt das ganze Bild, also richtet es sich immer nach der hellsten Stelle im Bild und verhindert zuverlässig ausgefressene Lichter. Diese Meßmethode eignet sich für allgemeine Fotografie.

Die Mittenbetonte Messung berücksichtigt hauptsächlich den "Zielkreis", nimmt aber auch beim "Restbild" noch Messungen vor. Die Bilder werden im Normalfall heller, dadurch erhöht sich aber auch die Gefahr von ausgefressenen Lichtern. Diese Methode wird von vielen Fotografen bevorzugt.

Die Spotmessung berücksichtigt nur den Spotkreis, alles andere wird ignoriert. Diese Methode sollte bei schwierigen Lichtverhältnissen eingesetzt werden, z.B. ein Portrait in einer Gegenlichtsituation. Man sollte sich schon genau im Klaren sein, was man da anmisst, die Fehlerquote in der Belichtung ist sonst enorm, entweder die Bilder sind total überstrahlt, oder total abgesoffen, sofern der Spotkreis nicht ziemlich genau Neutralgrau entspricht.


Gruß Uwe

Daydreamer
03.10.2006, 13:16
Hi,
der "nette Herr" hat recht und auch wieder nicht - sinn der verschiedenen Einstellungen, auch bei der Belichtungsmessung, einer DSLR ist, möglichst flexibel auf verschiedene Situation reagieren zu können. Wenn du ein Portrait im Gegenlicht machen wolltest, wäre die Spotmessung sicher die erste wahl, denn die korrekte Belichtung des Models hat mehr priorität als das des Hintergrunds. Willst du hingegen einen Sonnenuntergang ablichten und hast die Sonne im Spotmessfeld, so würde dir die Spotmessung ohne manuelle Nachkorrektur eher keine brauchbaren Ergebnisse liefern.

kassandro
03.10.2006, 14:03
Also die Spotmessung hab ich noch nie benützt. Diese erscheint mir als ein ideales Rezept für fehlbelichtete Aufnahmen. In 80% der Fälle benutze ich die Mehrfeldmessung und bin zufrieden damit. In den restlichen 20% der Fälle, insbesondere bei allen Makroaufnahmen benutze ich mittenbetonte Belichtungsmessung. An der D7D hat man ja einen sehr schön plazierten Schalter zu hin- und herschalten zwischen den Belichtungsmessarten.

Anaxaboras
03.10.2006, 14:04
... in dasThema gibt es hier (http://home.datacomm.ch/fotografie/belichtung/index.html). Ist zwar nicht mehr ganz aktuell, hat aber immer noch Gültigkeit.

-Anaxaboras

Dimagier_Horst
03.10.2006, 15:14
ob der nette Herr mir Mißt erzählt hat oder ob da etwas wares dran ist.
Wenn man weiss, was man tut, ist die Spotmessung die einfachste Methode zu einem gewünschten Ergebnis zu kommen. Die Mehrfeldmessung macht letzten Endes nichts anderes: Die Messung pro Feld wird in ein vorgegebenes Bewertungsschema gegeben, dass als Ergebnis zu einem "amateurgerechten" belichteten Foto führen soll.

Dieses vorgegebene Schema entspricht aber oft nicht dem gewünschten Ergebnis. Es gibt bildwichtige Punkte, deren Verteilung nicht mit den verschiedenen Messfeldern übereinstimmt. Es gibt Motive, die mit einer Mehrfeldmessung nicht in den Griff zu bekommen sind. In diesen Fällen greift man zur Spotmessung. Die bildwichtigen Punkte werden angemessen und aus den Messungen wird der optimale Kompromiss ermittelt. Nur dass jetzt die bildwichtigen Punkte gezielt manuell gemessen werden und unwichtige Bildbereiche ganz aus den Messungen herausfallen. Genau das kann halt die Mehrfeldmessung, die auf vorgegebenen Mustern beruht, nicht.

Da bei der Spotmessung unterschiedliche Durchmesser des Messkreises gewünscht sind, kann man zusätzlich zur Einstellung "Spot" bei der D2x auch den Durchmesser des Messkreises variieren - also die Präzision erreichen, die man möchte. Soweit die Theorie.

Ein Beispiel aus der Praxis ist dieses Bild:

http://www.altvordern.de/bildbank/albums/userpics/10001/thumb_qwqrtz20062337a.jpg (http://www.altvordern.de/bildbank/displayimage.php?album=37&pos=0)

Die Mehrfeldmessung führt zu einem etwas überbelichteten Himmel und einem total unterbelichteten Vogel. Der Vogel ist aber das bildwichtige Motiv, dass "richtig" belichtet werden soll. Deswegen habe ich diese Aufnahme mit einer Spotmessung auf den Körper des Vogels gemacht. Eine Belichtungsreihe hätte hier nichts gebracht, weil die Viecher an dem Standort nicht nur unverhofft, sondern auch verdammt schnell kamen und wieder weg waren. Der jetzt natürlich in der Aufnahme total überbelichtete, fasst weiße Himmel lässt sich bequem durch einen richtig belichteten Himmel einer zweiten Aufnahme ersetzen. Das Ergebnis ist das gewünschte Bild, wie ich es im Kopf hatte.

JUH
03.10.2006, 17:31
Moin.

Mein Senf dazu:

Die "beste" Belichtunsmessmethode ist Lichtmessung.

So, nun kann das aber ohne Hilfe (Graukarte) keine Kamera.
Man kann auch nicht immer vor Ort messen.

Als alternative bleibt dann die Spotmessung.

Dazu muß man dann aber genau wissen was man macht.

Alles andere sind Versuche einem diese arbeit abzunehmen.

Erinnert mich irrgendwie an Waschmittel, die haben auch schon vor 30 Jahren weisser als weis gewaschen, und jedes Jahr wurde es weisser.
Nur den Dreck kriegen sie immer noch nicht raus.

Alles ausser der Spotmessung bei Kameras ist eine Automatik.
Da werden nun auch noch Datenbanken mit 30000 Bildern bemüht um das beste Ergebnis zu bringen, irre :lol:

Besonders begeistert mich immer wieder wie alle Automatiken an der Kamera niedergemacht werden " das kann man selber immer besser als ein Computer", aber bei der schlimmsten aller automatiken kennt sich kaum einer aus und die mehrheit nutzt sie.

Sicher ist sie eine große Hilfe und funktioniert auch meistens, wie eben jede Automatik. Aber eben nur meistens.

Man kann sich ja mal zum Vergleich die Entwicklung bei Handbelichtungsmessern anschauen. Da gibt es Messtechnisch keine!

Und warum? Weil nichts geändert werden mußte. Die Dinger haben schon immer funktioniert, hier war die einzige Fehlerquelle der Anwender.

So gesehen hatte der Mann am Stand recht, nur muß der Anwender eben auch einen Führerschein dafür haben, sonst ist der schlimme Unfall vorprogramiert.

Grüße,
Jens

kassandro
04.10.2006, 14:04
Das Problem mit der Spotmessung ist, daß das Spotmeßfeld oft keine Kontraste enthält und man deshalb auf einen Punkt mittlerer Helligkeit zielen muß, was oft daneben geht. Es gibt natürlich Situationen wie im obigen Vogelbildchen, wo man den Gesamtkontrast gerade nicht erfassen will und die Mehrfeldmessung das falscheste ist. Für die meisten Photographen sind das aber eher sehr seltene Aufnahmesituationen. Bei Gegenlicht ist die mittenbetonte Belichtungsmessung meiner Erfahrung nach optimal. Man zielt einfach auf den dunklen Teil, so daß aber auch noch genügend helle Teile erfasst werden, drückt halb durch, wählt den genauen Bildausschnitt und drückt vollständig durch.

PeterHadTrapp
04.10.2006, 14:31
Mir liegt es am besten, wenn ich keinerlei Mittenbetonung habe. Ich finde die Ergebnisse grade bei der D7d dann berechenbarer und es kommt praktisch nie zu ausgefressenen Lichtern, was in den allermeisten Fällen die beste Basis für die EBV darstellt.

Natürlich gibt es Ausnahmen, die eine Spotmessung erfordern.

PETER

MiLLHouSe
04.10.2006, 14:39
Ich fotografiere sehr oft mit Spotmessung, wenn ich nach draußen gehe. Bei der Mehrfeldmessung habe ich fast immer überbelichtete Stellen, damit komme ich einfach nicht klar. Ab und an versuche ich mich an der mittenbetonten Messmethode, da sind meine Ergebnisse etwas besser.

Bei Innenaufnahmen mit Blitz stelle ich auf Mehrfeldmessung um, da finde ich die Ergebnisse besser.

Aber sobald irgendwo im Bild die Sonne scheint und man auch mal gerne nen Schnappschuss machen möchte, kommt zumindest bei meiner 7D irgendwie fast immer nur übelichteter Mist bei raus. Ich kann und will nicht unbedingt immer erst die hellste Stelle im Bild suchen müssen, auf die ich die Belichtung einstelle, muss es aber meistens so machen, damit die Ergebnisse zufriedenstellend sind.

NicolaiK
04.10.2006, 14:50
Hallo Leute,

danke für die vielen Beiträge, ich denke es ist wirklich Sinnvoll das ganze Objektabhängig zu machen und nicht Pauschal zu sagen Spot oder Mehrfeld ! Eine Frage hätte ich da aber noch, bei meiner D5D kann ich einmal unter dem Menüpunkt "AF - Bereich" den Punkt "Spot-AF-Bereich" auswählen und unter dem Menüpunkt "Messmethode" den Punkt "Spot" !!
Da bin ich jetzt etwas verwirrt, ist das nicht das gleiche ??

MFG Nicolai

PeterHadTrapp
04.10.2006, 14:54
Wenn ich das alles so lese, dann bestärkt mich das auch in meiner Meinung, dass das KAMERAABHÄNGIG ist.
Scheinbar unterscheiden sich da einzelne Exemplare der D7d schon gewaltig voneinander. Ich habe bei Mehrfeld ohne Mittenbetonung sehr zuverlässig kaum bis gar keine ausgefressenen Lichter. Meine D7d macht dann "schöne dunkle Bilder", die eine prima Basis für Nachbearbeitung bieten.

*schulterzuck*

PETER

Jan
04.10.2006, 14:56
Hallo,

die Mehrfeldbelichtungsmessung versucht doch Spotbelichtungsmessung (an mehreren Punkten) und Sachverstand des Fotografen zu ersetzen, theoretisch ist das die beste Automatik.

Die Automatik kann aber nicht immer wissen, was der Fotograf wie belichtet haben möchte, daher ist der Top-Fotograf mit viel Muße für die Belichtungseinstellung anhand multipler Spotmessungen der Automatik überlegen.
Manchmal liegt die mittenbetonte Integralmessung weniger weit neben dem Wunschergebnis als die oberschlaue Mehrfeld-Automatik, wenn diese ganz andere Ziele verfolgt als der Fotograf.

Wenn es schnell gehen soll, kommt die Spotmessung i.d.R. an ihre Grenzen, es sei denn, man weiß, worauf man zielen muss (siehe Horts Beispiel).
Ein anderes Beispiel ist die Spotmessung auf die Haut bei Portraits, wenn man nicht gerade einen extrem blassen, stark gebräunten oder Nicht-Kaukasier fotografiert. Dann bekommt man i.d.R. gut belichtete Aufnahmen, ganz unabh. von übermäßig hellen oder dunklen Hintergründen.

Grüße
Jan

jrunge
04.10.2006, 15:04
Wenn ich das alles so lese, dann bestärkt mich das auch in meiner Meinung, dass das KAMERAABHÄNGIG ist.
Scheinbar unterscheiden sich da einzelne Exemplare der D7d schon gewaltig voneinander. Ich habe bei Mehrfeld ohne Mittenbetonung sehr zuverlässig kaum bis gar keine ausgefressenen Lichter. Meine D7d macht dann "schöne dunkle Bilder", die eine prima Basis für Nachbearbeitung bieten.

*schulterzuck*

PETER
Genau diese Erfahrungen mache ich mit meinen D7Ds auch. Es kommt eher zu geringen Unterbelichtungen, die sind mir natürlich lieber als ausgefressene Lichter.
Und wie Jan schon schreibt: "Die Automatik kann aber nicht immer wissen, was der Fotograf wie belichtet haben möchte..."

MiLLHouSe
04.10.2006, 15:30
Wenn ich das alles so lese, dann bestärkt mich das auch in meiner Meinung, dass das KAMERAABHÄNGIG ist.
Scheinbar unterscheiden sich da einzelne Exemplare der D7d schon gewaltig voneinander. Ich habe bei Mehrfeld ohne Mittenbetonung sehr zuverlässig kaum bis gar keine ausgefressenen Lichter. Meine D7d macht dann "schöne dunkle Bilder", die eine prima Basis für Nachbearbeitung bieten.

*schulterzuck*

PETER

Selbst wenn ich -0,3 (eigentlich schon standard) bzw. -0,7 unterbelichte, habe ich teilweise mit der Mehrfeldmessung überbelichtete Bilder...