Athros
01.09.2006, 11:50
Moinsen Forum,
vor ein paar Wochen war ein Kollege aus Mannheim bei mir zu Besuch und über viele andere Themen kamen wir (natürlich) auch zur Fotografie. Bei schönstem Sommerwetter saßen wir an der Schlachte und er ärgerte sich, dass er mit seiner Sony W5-irgendwas nicht das Ergebnis erhielt, was er sich vorgestellt hatte. Nachdem ich mir das gute Stück einmal angesehen und festgestellt hatte, dass man in begrenztem Rahmen Blende, Zeit und Lichtempfindlichkeit manuell beeinflussen konnte, war er total von der Rolle und praktisch nur noch am spielen. Tja, Programmautomatik adé :D
So war es nur eine Frage der Zeit, bis auch die Grenzen von 3 möglichen Blenden-/Zeitstufen erreicht waren, aber das Blut nun geleckt war (immer wieder schön zu beobachten).
Nun fragte er mich gestern per eMail nach meiner Meinung zu Kursen zum Thema Fotografie und zwei Angeboten für DSLR (Pentax *ist bei Plus und Canon 350D bei Amazon). Meine Antwort gebe ich auch hier zum Besten, weil sie vielleicht ja auch den einen oder anderen interessiert:
Hallo Sven,
so, da hat es Dich also gepackt. Das Virus namens Fotografieren. Freut mich, freut mich. Macht aber auch wirklich Spaß, die Welt mit der Kamera vor dem Auge festzuhalten. Und ich nehme mal an, dass Du die Grenzen Deiner Sony-Knipse (ist nicht abwertend gemeint!) erreicht hast und gerne mehr aus Deinen Bildern rausholen willst. Da ist der erste Ansatz mit den Kursen schon mal ein Guter (um den ich Dich fast schon beneide, denn das Angebot zu solchen Fortbildungen hier in Bremen ist ziemlich mau).
Jedoch solltest Du es nicht überstürzen und nicht alle Kurse hintereinander belegen. Glaub dem alten Mann, dass Du dann eher verwirrter, denn schlauer sein wirst. Zwar geht es letztlich, wie auch in der einen Kursbeschreibung dargelegt, nur um ein paar physikalische Gegebenheiten, nämlich Zeit, Licht und einer Kiste mit einer Linse mit 'nem Loch dahinter, welches ich größer oder kleiner und auf und zu machen kann. Aber schon die richtige Kombination dieser lächerlichen 5 Parameter kann einen manchmal schon richtig ins Grübeln bringen. Ergo solltest Du Dir Zeit nehmen und nach einem Kurs das Gehörte / Erlernte erst einmal im Selbststudium / -exercitium vertiefen. Es ist halt wie mit allem im Leben, es will erlernt werden und nur die Übung macht den Meister, der ja bekanntlich noch nie vom Himmel gefallen ist.
Der zweite Ansatz, dass man für gute Fotos auch ein gutes Werkzeug (mit dem ich nämlich alle Parameter (s.o.) nach meinen Wünschen einstellen kann!) braucht, ist genauso richtig. Jedoch sollte man sich wirklich gründlich darüber Gedanken machen, wie weit man seine Ambitionen in Sachen Foto bringen möchte. Will sagen, was ist aus fotografischer Sicht Dein Ziel?
Die Antwort zu dieser Frage ist wichtig, weil sie Dir ggf. viel Geld ersparen kann. Denn eines ist mal amtlich. Eine digitale Spiegelreflex (oder wie wir Profis sagen DSLR ;-)) ist ein Euro-Grab. Zwar ist die Grundausstattung einer DSLR (Kamerabody plus 1 (so lala, nichts Halbes und nichts Ganzes) Objektiv) inzwischen heute vergleichsweise günstig, aber erstens immer noch teurer, als die teilweise inzwischen sehr guten Kompaktkameras und zweitens fängst Du spätestens nach einer Woche mit Deinem "Kit-Objektiv" mit dem Schielen nach der sonstigen Peripherie an (Objektive mit anderen Brennweiten und Lichtstärken (und die richtig guten Linsen werden immer einen stolzen Preis haben, auch bei eBay), ein Biltzlichtgerät, ggf. Filter, Auslöser). Und spätestens, wenn Du Dich um das Thema Sensorreinigung kümmern musst (durch die Möglichkeit zum Objektivwechsel ist der lichtempfindliche Sensor logischerweise nicht vor Verunreinigungen (Staub etc.) geschützt, wie das bei einer Kompaktkamera der Fall ist) kommst Du zu den ärgerlichen Punkten, dieser Art der Fotografie.
Ein weiterer Punkt ist aber ebenfalls so sicher, wie der Fels in der Brandung. Wenn es darum geht, für alle Situationen, die einem im Leben vor die Linse kommen könn(t)en, eine richtige Ausrüstung zur Hand zu haben, dann ist eine Spiegelreflex immer noch das Maß der Dinge, an dem man nicht vorbei kommt. Als Entscheidungshilfe zähle ich Dir einfach mal die Bereiche auf, die mir zum Thema so einfallen und in denen ich unterwegs bin:
- Portrait / Menschen
- Landschaft
- Natur
- Macro (Nahfotografie)
- Sport
- Tabletop (Produktfotografie)
- Stadt und Architektur
- Available Light und Nachtfotografie
Wenn Du jetzt bei allen Themen nickst und sagst: "Jawoll, dat will ik ook aal mooken.", dann ist (D)SLR mit großer Wahrscheinlichkeit auch Dein Ding und Du kannst anfangen zu sparen. Wenn Du aber nicht ganz so weit gehen willst, aber trotzdem mehr als Sony-Cybershot möchtest, dann schau Dich bei den kompakten eierlegenden Wollmilchsäuen um, die wirklich schon einiges bieten und leisten können.
Mit Produktempfehlungen tue ich mich ein bisschen schwer, denn ich habe eine Minolta-Brille auf, die ich auch so schnell nicht ablegen werde. Das Problem an dieser Brille ist, dass Du sie auf dem Neumarkt nicht mehr nachkaufen kannst. So nützt es Dir recht wenig, wenn ich Dir von meiner D7D, D5D im DSLR-Bereich oder meiner 7HI im Bereich Kompaktkamera vorschwärme (was ich sehr gerne tun würde) und von anderen Herstellern mit ihren Equivalenten (Canon 30D bzw. PowerShot xxx, Nikon D200 bzw. CoolPix xxx, Sony Alpha 100 bzw. Cybershot xxx usw.) auch nur die Meinungen von anderen kenne. Auch zu der von Dir nachgefragten Pentax *ist (Plus-Angebot) bzw. Canon 350D kann ich nichts konkretes sagen, außer dem, was man in einschlägigen Internet-Beiträgen finden kann. Deshalb empfehle ich Dir dringend, geht in den Laden, nimm die Kamera in die Hand und schau, wie es Dir mit dem einen oder anderen Modell geht. Mach Dir vielleicht eine Checkliste, in der steht was an der Kamera einstellbar sein soll und welche Anschlüsse für Dich wichtig sind (z. B. Anschlussmöglichkeit für einen externen Blitz).
Eine gute Informationsquelle für viele dieser Fragen habe ich hier gefunden: http://www.d7userforum.de. Ein wirklich sehr freundliches Forum mit einer sehr kompetenten Moderation, wo man viele Antworten findet und sogar zum 1000. Mal fragen darf, wie denn Blitz xxx mit Kamera yyy funktioniert. Die Heimat dieses Forum aus Herstellersicht ist zwar Minolta, aber es tummeln sich auch zahlreiche Nutzer anderer Gerätetypen rum. Meine Beiträge findest Du unter meinem Nick "Athros".
So, ich denke das reicht fürs erste und wir können uns bei Zeiten ja weiter über das Thema unterhalten.
Lieben Gruß in Nuschelland
...
P.S. Fällt mir gerade siedendheiß ein. Für Juniors Englandfahrt habe ich gestern bei eBay eine Canon G2 für 156 Euronen geschossen. Nähere Informationen hier: http://www.digitalkamera.de/Info/News/11/26.htm
vor ein paar Wochen war ein Kollege aus Mannheim bei mir zu Besuch und über viele andere Themen kamen wir (natürlich) auch zur Fotografie. Bei schönstem Sommerwetter saßen wir an der Schlachte und er ärgerte sich, dass er mit seiner Sony W5-irgendwas nicht das Ergebnis erhielt, was er sich vorgestellt hatte. Nachdem ich mir das gute Stück einmal angesehen und festgestellt hatte, dass man in begrenztem Rahmen Blende, Zeit und Lichtempfindlichkeit manuell beeinflussen konnte, war er total von der Rolle und praktisch nur noch am spielen. Tja, Programmautomatik adé :D
So war es nur eine Frage der Zeit, bis auch die Grenzen von 3 möglichen Blenden-/Zeitstufen erreicht waren, aber das Blut nun geleckt war (immer wieder schön zu beobachten).
Nun fragte er mich gestern per eMail nach meiner Meinung zu Kursen zum Thema Fotografie und zwei Angeboten für DSLR (Pentax *ist bei Plus und Canon 350D bei Amazon). Meine Antwort gebe ich auch hier zum Besten, weil sie vielleicht ja auch den einen oder anderen interessiert:
Hallo Sven,
so, da hat es Dich also gepackt. Das Virus namens Fotografieren. Freut mich, freut mich. Macht aber auch wirklich Spaß, die Welt mit der Kamera vor dem Auge festzuhalten. Und ich nehme mal an, dass Du die Grenzen Deiner Sony-Knipse (ist nicht abwertend gemeint!) erreicht hast und gerne mehr aus Deinen Bildern rausholen willst. Da ist der erste Ansatz mit den Kursen schon mal ein Guter (um den ich Dich fast schon beneide, denn das Angebot zu solchen Fortbildungen hier in Bremen ist ziemlich mau).
Jedoch solltest Du es nicht überstürzen und nicht alle Kurse hintereinander belegen. Glaub dem alten Mann, dass Du dann eher verwirrter, denn schlauer sein wirst. Zwar geht es letztlich, wie auch in der einen Kursbeschreibung dargelegt, nur um ein paar physikalische Gegebenheiten, nämlich Zeit, Licht und einer Kiste mit einer Linse mit 'nem Loch dahinter, welches ich größer oder kleiner und auf und zu machen kann. Aber schon die richtige Kombination dieser lächerlichen 5 Parameter kann einen manchmal schon richtig ins Grübeln bringen. Ergo solltest Du Dir Zeit nehmen und nach einem Kurs das Gehörte / Erlernte erst einmal im Selbststudium / -exercitium vertiefen. Es ist halt wie mit allem im Leben, es will erlernt werden und nur die Übung macht den Meister, der ja bekanntlich noch nie vom Himmel gefallen ist.
Der zweite Ansatz, dass man für gute Fotos auch ein gutes Werkzeug (mit dem ich nämlich alle Parameter (s.o.) nach meinen Wünschen einstellen kann!) braucht, ist genauso richtig. Jedoch sollte man sich wirklich gründlich darüber Gedanken machen, wie weit man seine Ambitionen in Sachen Foto bringen möchte. Will sagen, was ist aus fotografischer Sicht Dein Ziel?
Die Antwort zu dieser Frage ist wichtig, weil sie Dir ggf. viel Geld ersparen kann. Denn eines ist mal amtlich. Eine digitale Spiegelreflex (oder wie wir Profis sagen DSLR ;-)) ist ein Euro-Grab. Zwar ist die Grundausstattung einer DSLR (Kamerabody plus 1 (so lala, nichts Halbes und nichts Ganzes) Objektiv) inzwischen heute vergleichsweise günstig, aber erstens immer noch teurer, als die teilweise inzwischen sehr guten Kompaktkameras und zweitens fängst Du spätestens nach einer Woche mit Deinem "Kit-Objektiv" mit dem Schielen nach der sonstigen Peripherie an (Objektive mit anderen Brennweiten und Lichtstärken (und die richtig guten Linsen werden immer einen stolzen Preis haben, auch bei eBay), ein Biltzlichtgerät, ggf. Filter, Auslöser). Und spätestens, wenn Du Dich um das Thema Sensorreinigung kümmern musst (durch die Möglichkeit zum Objektivwechsel ist der lichtempfindliche Sensor logischerweise nicht vor Verunreinigungen (Staub etc.) geschützt, wie das bei einer Kompaktkamera der Fall ist) kommst Du zu den ärgerlichen Punkten, dieser Art der Fotografie.
Ein weiterer Punkt ist aber ebenfalls so sicher, wie der Fels in der Brandung. Wenn es darum geht, für alle Situationen, die einem im Leben vor die Linse kommen könn(t)en, eine richtige Ausrüstung zur Hand zu haben, dann ist eine Spiegelreflex immer noch das Maß der Dinge, an dem man nicht vorbei kommt. Als Entscheidungshilfe zähle ich Dir einfach mal die Bereiche auf, die mir zum Thema so einfallen und in denen ich unterwegs bin:
- Portrait / Menschen
- Landschaft
- Natur
- Macro (Nahfotografie)
- Sport
- Tabletop (Produktfotografie)
- Stadt und Architektur
- Available Light und Nachtfotografie
Wenn Du jetzt bei allen Themen nickst und sagst: "Jawoll, dat will ik ook aal mooken.", dann ist (D)SLR mit großer Wahrscheinlichkeit auch Dein Ding und Du kannst anfangen zu sparen. Wenn Du aber nicht ganz so weit gehen willst, aber trotzdem mehr als Sony-Cybershot möchtest, dann schau Dich bei den kompakten eierlegenden Wollmilchsäuen um, die wirklich schon einiges bieten und leisten können.
Mit Produktempfehlungen tue ich mich ein bisschen schwer, denn ich habe eine Minolta-Brille auf, die ich auch so schnell nicht ablegen werde. Das Problem an dieser Brille ist, dass Du sie auf dem Neumarkt nicht mehr nachkaufen kannst. So nützt es Dir recht wenig, wenn ich Dir von meiner D7D, D5D im DSLR-Bereich oder meiner 7HI im Bereich Kompaktkamera vorschwärme (was ich sehr gerne tun würde) und von anderen Herstellern mit ihren Equivalenten (Canon 30D bzw. PowerShot xxx, Nikon D200 bzw. CoolPix xxx, Sony Alpha 100 bzw. Cybershot xxx usw.) auch nur die Meinungen von anderen kenne. Auch zu der von Dir nachgefragten Pentax *ist (Plus-Angebot) bzw. Canon 350D kann ich nichts konkretes sagen, außer dem, was man in einschlägigen Internet-Beiträgen finden kann. Deshalb empfehle ich Dir dringend, geht in den Laden, nimm die Kamera in die Hand und schau, wie es Dir mit dem einen oder anderen Modell geht. Mach Dir vielleicht eine Checkliste, in der steht was an der Kamera einstellbar sein soll und welche Anschlüsse für Dich wichtig sind (z. B. Anschlussmöglichkeit für einen externen Blitz).
Eine gute Informationsquelle für viele dieser Fragen habe ich hier gefunden: http://www.d7userforum.de. Ein wirklich sehr freundliches Forum mit einer sehr kompetenten Moderation, wo man viele Antworten findet und sogar zum 1000. Mal fragen darf, wie denn Blitz xxx mit Kamera yyy funktioniert. Die Heimat dieses Forum aus Herstellersicht ist zwar Minolta, aber es tummeln sich auch zahlreiche Nutzer anderer Gerätetypen rum. Meine Beiträge findest Du unter meinem Nick "Athros".
So, ich denke das reicht fürs erste und wir können uns bei Zeiten ja weiter über das Thema unterhalten.
Lieben Gruß in Nuschelland
...
P.S. Fällt mir gerade siedendheiß ein. Für Juniors Englandfahrt habe ich gestern bei eBay eine Canon G2 für 156 Euronen geschossen. Nähere Informationen hier: http://www.digitalkamera.de/Info/News/11/26.htm