Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Sony R1 - Wer hat sie? Wie gut ist sie?
TorstenG
19.08.2006, 10:53
Hallo!
Ein Bekannter möchte sich gerne die Sony R1 (http://www.sony.de/view/ShowProduct.action?product=DSC-R1&site=odw_de_DE&pageType=Overview&category=DPH+Digital+Still+Cameras) kaufen und hat mich gefragt, ob ich ihm bei Fragen helfen kann? Da ich mich selber mit dieser Kamera weniger auskenne wollte ich mal fragen, ob hier im Forum Besitzer dieser Kamera vertreten sind und auch ob sie die Kamera empfehlen?
Er interessiert sich halt für die rauscharme 10 MPixel und der Brennweitenbereich von 24-204 mm (mit Telekonverter) reicht ihm auch!
Moin,
ich habe sie nicht...erwäge aber eine mir zuzulegen...wenn sie mir preiswert mir die Füße fällt:))
hatte dauernd noch die A2, E20p und andere auch die F928 und die R1....von den Testberichten und Kommentaren durchgecheckt....
und ich glaube die R1 ist sehr gut....(kenne auch einige Kollegen die gelegtlich damit professioell rummachen und zufrieden sind)
das Problem ist doch immer wieder das gleiche, die reinen Test und Fachberichte sagen eigentlich....nicht wirklich was aus,
sondern man muss erkennen, was die Kamera ausmacht, das abgeglichen mit eigenen Vorstellungen...
ergibt das Modell was zu erwerben gilt.
Mfg gpo
Ich habe die Kamera nicht, aber ich habe mal kurz im Laden damit rumgespielt: Sucher und Display zeigten deutliche Nachzieffekte, bzw. sind ruckelig, der AF subjektiv eher gemächlich und das Gehäuse fand ich -obwohl es auf Bildern immer sehr hochwertig aussah- irgendwie billig. Die Platzierung von Display und Blitzschuh finde ich unglücklich.
Was mich persönlich noch abschreckt: den Brennweitenbereich finde ich rel. uninteressant (zu wenig Tele) und der passende Telekonverter ist so schwer und teuer wie ein Objektiv - da nehme ich doch besser gleich eine DSLR und habe mehr Möglichkeiten (wenn's mit Liveview sein soll, halt eine 4/3). Das Grundobjektiv soll aber wohl sehr gut sein.
Die Tests bei Dpreview und Co. sind bekannt?
TorstenG
19.08.2006, 21:29
Die Tests bei Dpreview und Co. sind bekannt?
Ja!
Hmm, keiner der sie hat und kurz aus dem alltäglichen Leben berichten kann?
Die Tests bei Dpreview und Co. sind bekannt?
Ja!
Hmm, keiner der sie hat und kurz aus dem alltäglichen Leben berichten kann?
du hast ne pn!
TorstenG
19.08.2006, 23:34
du hast ne pn!
Ja, danke!
Thomas-G
21.08.2006, 09:56
Ja und??? Wie ist sie denn jetzt? Hast Du etwas Erhellendes erfahren können?
Ich denke, das wird auch andere User hier interessieren.
Gruß
Thomas
TorstenG
21.08.2006, 20:49
Ok, hier der Text! Da er nicht von ekaat sondern einem Freund von ihm stammt hab ich erst wegen der Veröffentlichung gefragt!
Ich werde mal versuchen, die Vorgeschichte und den Wechsel etwas zu beleuchten. Natürlich bin ich gern bereit, auch im direkten Kontakt zu helfen.
Ich habe meine damalige DSLR (*istDS von Pentax) Anfang 2005 gekauft, zu diesem Zeitpunkt hatte ich schon mehrere Jahre mit einer Pentax Analog-SLR fotografiert. Mein 1,4/50 habe ich behalten, den anderen Analog-Kram verkauft. Dazu kam ein 3,5-4,5 / 24-90 von Pentax. Das Zoom ist optisch sehr gut und hat auch einen entsprechenden Ruf in den Foren, ist aber (gemessen am Preis) haptisch richtig schlecht (klapprig, viel Spiel in der Fassung). Zudem ist nur wenig Weitwinkel vorhanden. Deshalb habe ich das Zoom nach einiger Zeit wieder verkauft und mir ein 2,8 / 20 von Pentax gekauft. Ich war dann bis zum Kauf der Sony mit dem beiden Festbrennweiten 20 und 50 mm (und einem Blitz) unterwegs. Diese Kombination ist schön klein und optisch gut, wenn auch das 20er stark verzeichnet. Eine kompakte Ausrüstung ist mir sehr wichtig.
Ich habe dann u.a. während einer längeren Reise festgestellt, dass das alleinige Arbeiten mit Festbrennweiten teilweise recht lästig sein kann, da es durchaus auch Situationen gibt, in denen man nicht dauernd Objektive wechseln will. Andererseits mochte ich die Lichtstärke dieser kompakten Objektive und die für Pentax verfügbaren Zooms sagten mir aus verschiedenen Gründen alle nicht so recht zu.
Die Vorstellung der Sony brachte eine neue Klasse der Bridgekameras ins Spiel: großer Sensor wie bei der Spiegelreflex und dementsprechend geringes Rauschen (ISO bis 3200) in einer Bridgekamera.
Wie bei allen anderen Nicht-Spigelreflexen kann das Objektiv bis direkt vor dem Sensor gehen, da kein Raum für einen Schwingspiegel freibleiben muss. Das vereinfacht die Objektivkonstruktion erheblich, die Optik kann kompakter, günstiger und qualitativ besser werden. Sony hat das aus meiner Sicht hervorragend umgesetzt, das Zoom-Objektiv der R1 ist einfach klasse. Die Verzeichnung ist im Normalfall nicht sichtbar (kein Vergleich mit meiner Pentax Festbrennweite), Vignettierung ist auch kein Thema.
Die Sony ist allgemein sehr schön verarbeitet, da klappert nichts. Ist natürlich eine Kunststoffkamera, Sony-Fans sagen die 828 war noch etwas besser in der Haptik der Materialien.
Die Bildqualität ist toll, durch die hohe Auflösung sind auch Ausschnitte - wenn nötig - kein Thema. Überhaupt wird die Bildqualität der R1 in der Fachwelt sehr hoch bewertet, es ist Konsens dass sich dieses Qualitätsniveau mit einer DSLR nur mit sehr guten Objektiven erreichen lässt, die dann wesentlich teurer und schwerer wären. Dafür bietet die DSLR dann ja andere Vorteile.
Ein wesentlicher Grund für den Wechsel zu einer Bridge Kamera war das Lifehistogramm. Da DSLR's eine sofortige Bildkontrolle ermöglichen und Digitalkameras allgemein recht empfindlich auf Fehlbelichtungen reagieren, sah bei mir die Praxis meist so aus: Bild aufnehmen - kurz Histogramm checken - Belichtung korrigieren und nochmals aufnehmen. Das ist nun vorbei, im Sucher oder auf dem LCD der Sony kann ich per Histogramm genau sehen, wie das Bild belichtet wird. Die Bildanzeige nach der Aufnahme habe ich deaktiviert, ich sehe es ja bereits vorher. Ein Vorteil, den man gar nicht hoch genug einschätzen kann.
Die Live-Bildanzeige auf dem LCD ist natürlich auch sehr gut, insbesondere bodennahe Aufnhmen habe ich mit der DSLR meist vermeiden, weil ich gerade nicht auf dem Bauch auf dem Bürgersteig entlangkriechen wollte. Der Sucher (EVF) ist sicher einer der besseren (nicht so gut wie in der A2), im Vergleich zur Pentax DSLR ist er natürlich ein Abstieg. Dafür zeigt er ISO, Histogramm und vieles mehr. Ich habe mich gut daran gewöhnt.
Der Brennweitenbereich passt für mich sehr gut, mehr Tele habe ich bislang nicht vermisst. Der Weitwinkel (24mm nach Crop) ist für mich eine wirkliche Bereicherung, bis dahin hatte ich immer mit 28mm (analog) bzw. 30mm nach Crop (DSLR mit 20er Objektiv) auskommen müssen. Der Sprung ist sehr groß, d.h. die Sony bietet sichtbar mehr Weitwinkel als meine bisherigen Kameras der sich entsprechend kreativ einsetzen lässt.
Das Bedienkonzept war ein weiterer wesentlicher Punkt in meinen Überlegungen. Fast alle wichtigen Funktionen sind durch Drücken eines Knopfes und gleichzeitiges Drehen des Einstellrades einzustellen. Genial. ISO Empfindlichkeit ist genauso schnell verstellt wie Blende und Zeit. Da können viele Hersteller noch etwas lernen.
Noch kurz zu den Einschränkungen und Nachteilen. Der AF ist bei Tageslicht in etwa so schnell wie der der Pentax, be schlechtem Licht ist er recht langsam. Dafür ist er allgemein sehr treffsicher. Für Basketball in der Halle würde ich mich nach etwas anderem umsehen :-))
Wieterhin würde ich die Sony nur kaufen, wenn (wie bei mir) der Brennweitenbereich ausreichend ist. Die Konverter sind groß, schwer und teuer. Benötigt man also mehr Tele oder Weitwinkel, spielen DSLR's mit Wechselobjektiven ihre Stärke aus (die dann mit anderen Einschränkungen einhergehen, aber man kann eben nicht alles haben).
Ich hoffe das war jetzt nicht zu lang, wenn noch Fragen zu bestimmten Punkten sind - einfach fragen.
Die Umstiegsgründe noch einmal zusammengefasst:
- Livehistogramm
- Livebild auf dem LCD
- kompakt in Bezug auf die Brennweite von 24-120 nach Crop
- hervorragende Bildqualität im gesamten Brennweitenbereich ohne Objektivwechsel
- geringes Bildrauschen (vergleichbar mit DSLR's, wenn auch schlechter als z.B. die aktuellen Canon DSLR's)
- tolles Bedienkonzept, Mittelformatfeeling durch das obenliegende Display
kassandro
22.08.2006, 21:57
Ich hoffe ja, daß Sony irgendwann eine Nachfolgekamera für die R1 herausbringt, die einen Sensor basierten Bildstabi hat und Wechselobjektive von Minolta akzeptiert. Also ohne Rückschwungspiegel und dafür mit EVF und schwenkbaren Display wie bei der R1. Da der AF über den Sensor läuft, könnte die Kamera dann auch den wunderbaren Flexfocus der A1, A2 und A200 haben.
Gentleman
26.08.2006, 02:04
Ich hoffe ja, daß Sony irgendwann eine Nachfolgekamera für die R1 herausbringt, die einen Sensor basierten Bildstabi hat und Wechselobjektive von Minolta akzeptiert. Also ohne Rückschwungspiegel und dafür mit EVF und schwenkbaren Display wie bei der R1. Da der AF über den Sensor läuft, könnte die Kamera dann auch den wunderbaren Flexfocus der A1, A2 und A200 haben.
Ja, sehe ich auch so.
Denn am Teleende bietet die R1 leider nur f/4,8 - dieses, der fehlende Stabi und die langsame Signalverarbeitung (Speicherung der Bilddateien) sind die Gründe, weshalb ich erstmal abwarte, wohin sich die Kamera entwickelt.
Warum eigentlich hat Sony das Monopol auf diesen neuen Kameratyp? Wo bleibt die Konkurrenz? :flop:
R1-Nachfolger ja, Wechselobjektive vielleicht, aber bitte keine alten SLR-Optiken, die berücksichtigen alle den Platz, den der Spiegelkasten benötigt, egal, ob der da ist oder nicht.
Wenn schon Wechselbjektive, dann neues Bajonett oder allenfalls noch Leica M oder Zeiss ;).
Jan
kassandro
28.08.2006, 08:53
R1-Nachfolger ja, Wechselobjektive vielleicht, aber bitte keine alten SLR-Optiken, die berücksichtigen alle den Platz, den der Spiegelkasten benötigt, egal, ob der da ist oder nicht.
Wenn schon Wechselbjektive, dann neues Bajonett oder allenfalls noch Leica M oder Zeiss ;).
Jan
Es ist zwar richtig, daß man ein Objektiv so nahe wie möglich an den Sensor heranbringt, weil dies die Verringerung optischer Fehler erleichtert. Auf der anderen Seite sollte ein EVF-Body nur eine Ergänzung eines DSLR-Systems für gewisse Zwecke sein. Für normale Aufnahme ist ein optischer Sucher einfach unschlagbar.
Theoretisch könnte man für so eine Kamera beides haben: DSLR-Wechselobjektive und sensornahe Spezialobjektive. Für die DSLR-Objektive müßte man dann einen kleinen Zwischenring dazwischen setzen. Das Minolta-Bajonett mit dem mechanischen AF Antrieb in der Kamera ist hierfür allerdings weniger gut geeignet.