Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Blitzleuchtdauer
hansauweiler
11.08.2006, 13:52
Hallo !
Wie kann ich die Leuchtdauer meines Blitzes herausfinden?
Es wurde bei den Bildern in diesem thread http://www.d7userforum.de/phpBB2/ftopic35275.html
ein 5600er Blitz mit Stofen Omnibounce unter 45° zur optischen Achse verwendet.
Einstellungen: Aufhellblitz,volle Leistung, 1/125sec bei passender Blende Manuell eingestellt und focussiert.
Abstand zum Ziel etwa 2m Reflektionfläche rauhe Holzbohlen.
Wie man sieht ist noch erhebliche Bewegungsunschärfe vorhanden.
Bei Aufnahmen von Schwalben im "Rüttelflug" ist die Unschärfe noch erheblich größer.
Ich ging bisher davon aus,daß unter diesen Umständen die Leuchtdauer=Belichtungszeit die Bewegungen "einfrieren" würde.
Für Information bin ich dankbar.
Gruß HANS
Ich ging bisher davon aus,daß unter diesen Umständen die Leuchtdauer=Belichtungszeit die Bewegungen "einfrieren" würde.
Hätte auch eigentlich so sein müssen. Kann es sein, dass das Licht prinzipiell ausreichend war, und der Blitz nur ganz wenig zur Belichtung beigetragen hat?
Ein Blitz leuchtet eher im Millisekundenbereich, der friert alles ein.
Du kannst das ja mal ausprobieren, indem du etwas fallen lässt, und bei offenem Verschluss manuell anblitzt. Da ist nichts verzerrt oder verwischt.
Tobi
Mit 1/125 bei eingeschaltetem AS bist du ja schon an der Grenze der Synchronzeit der 7D.
Wenn du jetzt noch indirekt blitzt und das Umgebungslicht sowieso sehr hell ist, könnte ich mir vorstellen, dass einfach schon genug Licht dar war bevor der Blitz wirklich auf Leistung ging und das Bild dann schon fertig war.
Die Blitzleuchtdauer wird angegeben zwischen der 50%-Marke der Maximalintensität im Anstieg und der 50%-Marke der Maximalintentsität im Abfall der Leuchtkurve. Steuerungen können den Blitz allerdings schon vor Erreichen der Maximalintensität abschalten.
Die effektive Blitzleuchtdauer kann man als Amateur kaum messen. Da muss man sich auf die Angaben des Herstellers verlassen.
Und der wird sich in Schweigen hüllen, da er weder Kamera, noch deren Einstellungen, noch die Abschaltcharakteristik im konkreten, vom Motiv und dessen (Umgebungs-)Helligkeit abhängigen TTL-Fall nicht kennen kann.
hansauweiler
11.08.2006, 16:17
@ Wishmaster und tatius :
Das Umgebungslicht war nicht ausreichend für eine brauchbare Belichtung.
Die kurze Zeit und kleine Blende wurden bewußt genommen um Tageslichteinfluß zu minimieren. Versuche ergaben ohne Blitz bei den Einstellungen völlig unterbelichtete Bilder.
Ich nehme an, daß unter diese Voraussetzungen der Blitz mit voller Leistung, also auch voller Leuchtdauer gearbeitet hat.
@ Winsoft:
Ihre Definition "zwischen den 50%-Marken" ist interessant, da ja auch vor und nach diesen Intensitäten evt. schon viel Licht ausgestrahlt wird,was zur Belichtung beiträgt. Es kann also sein, daß die bildwirksame Belichtungszeit erheblich mehr als eine Millisec. beträgt.
Das "einfrieren" solcher Bewegungen könnte also bei frühem Blitzabschalten viel stärker sein.
hansauweiler
11.08.2006, 18:07
Hallo !
Um die Aussage zu fallenden Münzen zu prüfen habe ich folgendes probiert:
Fast dunkler Keller, Blitz direkt Münze fiel aus Kellerdeckenhöhe.
Die erreichte Fallgeschwindigkeit nach gemessener Fallstrecke bestimmt.
Aus der Verzerrung der Münze in Fallrichtung zur Größe quer zur Fallrichtung habe ich versucht die Belichtungszeit zu ermitteln.
Als Näherung ergibt sich ein Wert vo 1/700 sec.
Bitte mal diese Überlegungen überprüfen.
Gruß HANS
http://www.sonyuserforum.de/galerie/data/thumbnails/6/Mnze_nach_120cm.jpg (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=30653)
http://www.sonyuserforum.de/galerie/data/thumbnails/6/Mnze_Detail.jpg (http://www.sonyuserforum.de/galerie/details.php?image_id=30654)
Lieber hansauweiler,
was lernen wir daraus? Ist die Blitzlichtdauer für Amateure tatsächlich so entscheidend wichtig? Wer wirklich professionell arbeiten MUSS, greift sowie so zu Ultrakurzzeitblitzen mit Lichtschranken etc. ... :)
Die 50%-Definition ist übrigens nicht meine Definition, sondern im industriellen Profi-Sektor verbindlich und muss bei den Produkten in den Datenblättern als Parameter angegeben werden...
hansauweiler
11.08.2006, 18:28
Lieber Herr Schlessmann !
Entscheidend wichtig ist die Leuchtdauer sicher nur in Ausnahmefällen.
Da ich aber ein Spielkind bin versuche ich aus der Bewegungsunschärfe
auf die Bewegungsgeschwindigkeit zu schliessen.
Außerdem habe ich jetzt gelernt, daß schnelle Bewegungen nicht so einfach "eingefroren" werden können.
Die "Fallversuche" sind auch eine interessante Übung zur Reaktionszeit.
(wieviel Versuche sind nötig, um mit linker Hand die Münze fallen zu lassen und mit rechter den Fernauslöser zu betätigen und dann die Münze richtig im Bild zu haben) ein nutzloses aber interessantes Spiel.
Gruß HANS
Als Näherung ergibt sich ein Wert vo 1/700 sec.
Ich habs jetzt nicht nachgerechnet, aber der Wert ist plausibel - und ich finds ziemlich klasse, wie du das herausgefunden hast. :-)
Tobi
Außerdem habe ich jetzt gelernt, daß schnelle Bewegungen nicht so einfach "eingefroren" werden können.
Ja, ich auch. :-)
Tobi
Sebastian W.
11.08.2006, 20:32
Interessant und der Minolta 5600 zählt zu den schneller abbrennenden Blitzen. Ich habe mit einem langsamen Studioblitz rumgespielt und konnte mit der D7D bei 1/1000 Sekunde ein vollständig ausgeleuchtetes Bild erhalten, ohne Verschlussbalken. Bei einem runtergeregelten Braun Aufsteckblitz kam der Verschluss jenseits der 1/200 Sekunden wie erwartet ins Bild.
Ein langsamer Studioblitz scheint unfreiwillig HSS zu liefern und eine volle 1/1000 Sekunde abzubrennen, wahrscheinlich länger.
vielleicht kann ich ja noch was dazu beitragen....
Winsoft seine 5% Marke...nennt sich T-Punkt(oder T-Zeit/Wert)....wenn ich recht erinnere...
gemeint ist eine vorstellbare Sinuskurve die ansteigt und wieder abfällt, gesamt die Abbrennzeiit....
damit nun nicht ein Hersteller immer den Peak mißt und der andere den Sockel hat man sich auf den T-Wert geeinigt und der liegt in der Mitte der Kurve!(...also bei 50%)
Handblitze, computergesteuert....konnten schon mal bis über eine 30.000stel sek abnbrennen, soll heißen die Regelung wurde duch "verkürzen" der gesamt Leistung erreicht.
Studiogeräte brennen durchaus bei eine 1/800sek ab(Briese) und diese Zeit ist festgenagelt, ist meist immer gleich.
diese Zeit reicht für Stills sowieso und Modellshootings allemal.
vergessen wird bei alle diesen Diskussionen hier....
meist werden die "idealen herstellerwerte" zu Grunde gelegt
...und die herrschen nun mal nicht in der Sporthalle, dunklen Kneipe oder Kirsche und draußen....weil die notwenigen Reflexionsflächen fehlen.
Mfg gpo
gemeint ist eine vorstellbare Sinuskurve die ansteigt und wieder abfällt, gesamt die Abbrennzeiit....
Zur Ergänzung ("Erbsenzähler"):
Die Brennkurve ist KEINE Sinuskurve, sondern wesentlich komplizierter. Hier zeigen die Kondensatorauf- und entladung (e-Funktion) und die Besonderheiten der Gasentladung ein kompliziertes Zusammenwirken. Insbesondere zeigt der Abfallast teilweise Ähnlichkeiten mit einer e-Funktion. Das liegt zum großen Teil an der für (Blitz-)Kondensatoren typische e-Funktion beim Entladen.
Bisher wurde ich auf der Suche veröffentlichen Brennkurven nur selten fündig. Nur einige wenige Hersteller professioneller Blitzgeräte für die Industrie hatten mal solche schnörkeligen und keineswegs mathematisch-glatte Brennkurven veröffentlicht.
hansauweiler
11.08.2006, 22:36
Resultat für mich ohne "Erbsenzählen" und zu viel (interessante) Theorie:
Meine Meinung über die "etreme Kürze" von Blitzbelichtungen und damit verbunden die Meinung schnelle Bewegungen "einfrieren" zu können habe ich gründlich revidiert.
Für richtg schnelle Bewegungen ist ein Amateurblitz nicht gebaut.
Gruß HANS
PhotoVolker
12.08.2006, 00:19
Hallo Hans,
bei deinen Bildern hast du es zu gut mit dem Abblenden gemeint.
Ich habe noch meinen alten Metz CT60, da kann man für Motorbetrieb (5 Bilder/s) und Winderbetrieb (2 1/5 Bilder/s) die Blitzleistung reduzieren. Dann soll die Leuchtzeit 1/5000 bzw. 1/3500 Sekunde betragen. Mit der verbliebenen Leistung (LZ 14 / LZ 20 bei ISO 400) kommt man dann nicht mehr sehr weit. Der Blendenrechner zeigt dann bei ISO 400 und Blende 4 eine Reichweite von 3,5 bzw. 5 Metern.
Du hast den Minolta 5600, der ist doch Leistungsmäßig auch manuell regelbar.
Da du nach den Aufnahmen die Belichtung sofort kontrollieren kannst, würde ich die manuellen Leistungsstufen mal ausprobieren. Evtl. reicht auch eine kleinere (zahlenmäßig) Blende um die Leuchtzeit des Blitz zu reduzieren.
Einfach mal probieren.
Gruß
Volker
Meine Meinung über die "etreme Kürze" von Blitzbelichtungen und damit verbunden die Meinung schnelle Bewegungen "einfrieren" zu können habe ich gründlich revidiert.
Dem schließe ich mich an.
Tobi
PhotoVolker
12.08.2006, 12:04
Ich habe jetzt erst in deinem Anfangsposting gelesen.
Blitz volle Pulle und indirekt über den Stoffen. Dann ist die Leuchtdauer natürlich am längsten, ca. 1/200 sec.
Da du schon manuell eingestellt hast, solltest du einmal die anderen Leistungsstufen testen, die gehen runter bis auf 1/32. Wenn der Tageslichteinfluß nicht zu groß ist, sollte man damit bessere Ergebnisse erzielen.
Grob überschlagen hattest du Leitzahl 18 übrig von den ausgelösten LZ 56 bei 100% bei dem http://www.d7userforum.de/phpBB2/4images/data/thumbnails/823/Schnabel_auf.jpg (http://www.d7userforum.de/phpBB2/4images/details.php?image_id=30630) Bild. Und der Umweg über den Stoffen ist nicht sofort erkennbar, vielleicht mal direkt blitzen.
Gruß
Volker
Sebastian W.
12.08.2006, 20:24
Grob überschlagen hattest du Leitzahl 18 übrig von den ausgelösten LZ 56 bei 100% bei dem http://www.d7userforum.de/phpBB2/4images/data/thumbnails/823/Schnabel_auf.jpg (http://www.d7userforum.de/phpBB2/4images/details.php?image_id=30630) Bild. Und der Umweg über den Stoffen ist nicht sofort erkennbar, vielleicht mal direkt blitzen.
Die Umwege die das Licht nimmt spielen sich zeitlich in einer anderen Größenordnung ab als wir Digiknipser es wahrnehmen oder messen könnten. Ausschlaggebend kann aber die Streuung durch den Stofen sein. Durch einen größeren Ausleuchtwinkel muss der Blitz länger leuchten um die gewünschte Lichtmenge (pro Motivfläche) bereitzustellen. Oder meintest du das?
Ohne Streubecher und mit optimal eingestelltem Blitzzoom verkürzt sich auch die Leuchtzeit.
PhotoVolker
12.08.2006, 21:31
Genau so meinte ich das. Die Leuchtdauer ist maximal, die Lichtmenge geht durch die "Umleitungen" verloren. Um dann noch bei Blende 9 richtig zu belichten muss eine Menge Licht ausgesandt werden. Entsprechend lang ist die Leuchtdauer.
Ich habe da in der Bedienungsanleitung zum HS5600 ein paar Details gefunden wg. der Leistungsstufen, Leitzahl 100 und Reflektorstellungen. (Seite 76 ff)
Gruß
Volker