Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ist das die Grenze von DxO?
Hallo rundum,
nochmal das Thema DxO.
Ich habe mir die Trial-Version runtergezogen und wollte testhalber ein mit der A2 abfotografiertes Gemälde 'geradebiegen' lassen, das tonnenförmig verzerrt war.
Ich bin von dem DxO-Ergebnis einigermaßen ernüchtert.
Von den 4 Seiten des Bildes ist eine einzige geradegezogen worden, die anderen wurden nach innen gebogen.
Ist eigentlich nicht Sinn der Sache. Oder kann ich nochwas einstellen, das ich noch nicht begriffen habe?
Hier die Beispiele (PS-Screenshots, mit Gitter zum Vergleich):
vorher ->http://www.d7userforum.de/phpBB2/4images/data/thumbnails/6/vorEntzerrung.jpg (http://www.d7userforum.de/phpBB2/4images/details.php?image_id=30169) nachher ->http://www.d7userforum.de/phpBB2/4images/data/thumbnails/6/DxO-entzerrt.jpg (http://www.d7userforum.de/phpBB2/4images/details.php?image_id=30168)
Gruß, Ralf
PeterHadTrapp
24.07.2006, 23:20
HI Ralf
ich kenne mich zwar mit DXO nicht aus, aber ich finde nicht, dass das Bild dem klassischen Muster einer tonnenförmigen Verzerrung entspricht. Es gibt zwar EINE Kante, die nach einer Tonnenförmigen Verzeichnung aussieht, aber die anderen Kanten sind eher "eigenwillig" verzerrt - wenn sie das überhaupt sind, und nicht das Bild selber schon keine graden Kanten hatte, weil die Leinwand unterschiedlich/ungleichmäßig gespannt ist, und danach sieht das original-Bild stark aus.
Das könnte der Grund sein, warum das "entzerrte" nicht entzerrt, sondern anders verzerrt wirkt, weil einfach keine regelmäßig verzerrte Form da war und das Programm auch mit noch so guten Parametern nur etwas gradebiegen kann, was in Natura auch grade war.
Hast Du schonmal die Entzerrungsfunktion von Fixfoto ausprobiert ?
Gruß
PETER
N'Abend Peter,
... und nicht das Bild selber schon keine graden Kanten hatte, weil die Leinwand unterschiedlich/ungleichmäßig gespannt ist, und danach sieht das original-Bild stark aus.
Das könnte der Grund sein, warum das "entzerrte" nicht entzerrt, sondern anders verzerrt wirkt, weil einfach keine regelmäßig verzerrte Form da war und das Programm auch mit noch so guten Parametern nur etwas gradebiegen kann, was in Natura auch grade war.
Der Gemälderrahmen ist in Realität nicht krumm, das ist alles im rechten Winkel und gerade.
Eine etwa leicht perspektivische Aufnahmesituation = Kamera nicht ganz senkrecht über Fläche kann eigentlich die Objektiv-Ver-und Entzerrung nicht beeinflussen.
Hast Du schonmal die Entzerrungsfunktion von Fixfoto ausprobiert ?
Nö. FF lässt sich bei mir nicht installieren. Solche Programme mag ich überhaupt nicht.
Ich werde mich aber mal um PTLens kümmern und vergleichen.
Gruß, Ralf
PeterHadTrapp
25.07.2006, 00:21
Der Gemälderrahmen ist in Realität nicht krumm, das ist alles im rechten Winkel und gerade.
Eine etwa leicht perspektivische Aufnahmesituation = Kamera nicht ganz senkrecht über Fläche kann eigentlich die Objektiv-Ver-und Entzerrung nicht beeinflussen.
OK, dann nehme ich das in vollem Umfang zurück.
Dann scheint es wirklich nicht besser zu gehen, das wäre dann aber dürftig ...
PETER
So, jetzt habe ich PTLens probiert:
http://www.d7userforum.de/phpBB2/4images/data/thumbnails/6/PTLens-entzerrt.jpg (http://www.d7userforum.de/phpBB2/4images/details.php?image_id=30179)
Das Ergebnis ist dasselbe wie mit DxO.
Trösten tut mich das nicht, denn wo liegt jetzt der Knackpunkt? Was schafft eine Entzerrungssoftware, und wo liegen die Grenzen??
Wenn das einer weiß...
Gruß, Ralf
PeterHadTrapp
25.07.2006, 06:47
Moin Ralf
zwei Sachen fallen mir noch ein:
1. der Außermittige Standort (aber der dürfte es nicht sein, sonst könnte man es gleich von Hand geradeziehen und verbiegen)
2. die Linien des Gemäldes. vielleicht bringen die Linien des Gemäldes jegliche Entzerrungsroutine aus dem Tritt.
PETER
Trösten tut mich das nicht, denn wo liegt jetzt der Knackpunkt?
Der Knackpunkt lag bei der Aufnahme. Die Entzerrungstools sind -gute Profile vorausgesetzt- sehr akkurat, aber perspektivische Fehler, die man bei der Aufnahme schon eingebaut hat, können sie nicht beheben.
Wenn man sich das Ausgangsbild anschaut sieht man recht deutlich (die Linien stören etwas), daß das Bild in sich verzogen ist. Und das ist es auch nach der Entzerrung, nur mit geraderen Kanten (und nur dafür ist die Entzerrungssoftware zuständig).
Die Kamera war bei der Aufnahme wahrscheinlich nicht völlig gerade, bzw. horizontal und vertikal parallel ausgerichtet - hier können alle drei Dimensionen eine Rolle spielen (und tun es bei dem Beispiel auch wie mir scheint). Ich nehme an das war eine Freihandaufnahme? Unter Umständen war der Rahmen auch tatsächlich nicht richtig gerade, denn die obere Kante, an der sich wahrscheinlich orientiert wurde, ist OK, die untere nicht - sowas verursacht kein Objektiv (aber eine nicht ganz parallele Ausrichtung der Chipebene zum Bild kann hierfür verantwortlich sein). Was auch eine Rolle spielen kann: wurde das Bild vor der Entzerrung beschnitten? Das sollte man idR. nicht machen, denn dann passen die Korrekturwerte nicht mehr zum Bildinhalt (falls die Software überhaupt eine Korrektur des Ausschnitts zulässt, sie orientiert sich ja an den EXIFs und die bleiben beim Beschneiden nicht immer erhalten).
Wie auch immer: die Probleme lassen sich nach der Entfernung der Verzeichnungen über die in PS vorhandenen Perspektiv- und Geometriekorrekturen ausgleichen (ähnlich wie die Geometrieeinstellungen am Monitor). Ich hätte das gerne mal demonstriert, aber die Linien stören zu sehr und das Bild ist zu klein.
zwei Sachen fallen mir noch ein:
1. der Außermittige Standort
Das spielt für die reine Korrektur der Verzeichnung keine Rolle - es sei denn, das Bild wurde vorher beschnitten und etwas, das vorher nicht in der Bildmitte war, ist nun an anderer Stelle im Bild.
(aber der dürfte es nicht sein, sonst könnte man es gleich von Hand geradeziehen und verbiegen)
Kann (und muß) man ja auch, zusätzlich zur Verzeichnungskorrektur. Man muß hier einfach zwischen (objektivbedingten) Verzeichnungen und (perspektivischen) Verzerrungen unterscheiden - beides ist hier offensichtlich vorhanden, beides braucht unterschiedliche Korrekturen. Letzteres kann einem jedoch keine Automatik abnehmen, wäre durch eine penible Ausrichtung der Kamera jedoch zu vermeiden gewesen. Auch Verzeichnungen lassen sich übrigens vermeiden/verringern, wenn man bei einem Zoom eine Brennweite wählt, bei dem die Vereichnung am geringsten ausfällt (meist die Brennweitenmitte). Aber das ist auch eine Frage der Platzverhältnisse bei der Aufnahme etc.
2. die Linien des Gemäldes. vielleicht bringen die Linien des Gemäldes jegliche Entzerrungsroutine aus dem Tritt.
Die Entzerrungstools interessieren sich nicht für den Bildinhalt, da wird einfach nur die Bildgeometrie mit -je nach Brennweite und Kamera- vorab profilierten Werten verändert.
Hallo Jens,
also ich meine, dass auch flüchtende/stürzende Geraden durch ein solches Programm geglättet werden müssten, wenn es denn einen Sinn haben soll. Sonst können wir die Entzerrung tonnenförmig verzogener Hochhäuser vergessen. Gerade dafür habe ich aber überzeugende Beispiele gesehen, und die Grundsituation ist keine andere als bei dem Gemälde, dass Chip und Linien eben nicht parallel zueinander stehen.
Für mich bleibt als Ergebnis, dass ich in solche Software nicht groß investiere, sondern erstmal bei PTLens bleibe.
Gruß, Ralf
LensView
26.07.2006, 22:42
Hallo Jens,
also ich meine, dass auch flüchtende/stürzende Geraden durch ein solches Programm geglättet werden müssten, wenn es denn einen Sinn haben soll. Sonst können wir die Entzerrung tonnenförmig verzogener Hochhäuser vergessen. Gerade dafür habe ich aber überzeugende Beispiele gesehen, und die Grundsituation ist keine andere als bei dem Gemälde, dass Chip und Linien eben nicht parallel zueinander stehen.
Für mich bleibt als Ergebnis, dass ich in solche Software nicht groß investiere, sondern erstmal bei PTLens bleibe.
Gruß, Ralf
Nein. Wie Jens schon sagte sind perspektivische und optische Verzerrungen völlig verschiedene Dinge.
Perspektivische Verzerrungen entstehen dadurch dass die Kamera nicht senkrecht auf das Motiv gerichtet ist. Diese könnten nur von der Software ausgeglichen werden wenn sie wüsste in welchem Winkel die Kamera zum Motiv stand.
Die optischen Verzerrungen hängen nur vom Objektiv ab und können bei Kenntnis der Charakteristiken des Objektivs "blind", d.h. völlig unabhängig vom Bildinhalt, korrigiert werden. Genauso wie eine Vignettierung (Randabschattung)
Jepp, dem habe ich nichts mehr hinzuzufügen :)
Wie schon mehrfach geschrieben wurde können perspektivische Verzerrungen nicht automatisch ausgleichen werden. Mit Hugin habe ich einmal die Datei vorEntzerrung.jpg genommen und sowohl die Objektiv- als auch die perspektivischen Verzerrungen korrigiert:
http://www.d7userforum.de/phpBB2/4images/data/thumbnails/6/Perspektive_und_Objektiv.jpg (http://www.d7userforum.de/phpBB2/4images/details.php?image_id=30213)
Das Bild ist mit Hugin (basierend auf den Dersch-Tools, die ja auch PTLens zugrundeliegen) bearbeitet. Gimp ist hier nur zur Anzeige der Datei mit eingeblendeten Hilfslinien verwendet worden.
Leichter und exakter wäre es natürlich gewesen erst mit PTLens die Objektivverzerrungen zu korrigieren und dann die Perspektive zu korrigieren. Bessere Ergebnisse gibt es natürlich mit der Originaldatei.
Rainer
Ich hab mich ziemlich missverständlich ausgedrückt. :oops:
Selbstnatürlich erwarte ich nicht, dass ein Programm perspektivische Verzerrungen geradezieht. Ich meinte nur die Krümmungen in den schrägen Linien. Um die Schrägen selbst kümmere ich mich hinterher.
Inzwischen habe ich ein weiteres Beispiel mit PTLens erzeugt, das zeigt, wie das Programm bei der Korrektur stellenweise übertreibt. Eine nach außen gebogene Kante wurde nicht gerade gezogen, sondern leicht nach innen gewölbt. So ein Problem hatte ich bisher mit der Wölben-Funktion (+/-) bei Photoshop auch. Wenn ich Zeit habe, probiere ich evtl. mit Hugin nochmal.
Danke übrigens für das beeindruckende Beispiel, Rainer.
Gruß, Ralf
Irgendwie witzig! Ich bin gerade im FixFoto-Forum auf ein Freeware-Tool gestossen zum ...
na
na
na
automatischen perspektivischen Entzerren!
Auch wenn ich irgendwie skeptisch bin, im FixFoto-Thread (http://www.ffsf.de/showthread.php?t=7929) sind die Anwender ziemlich angetan davon. Aber auch dort wird gesagt: erst Objektivverzeichnung mit PTlens - oder eben DXO - korrigieren, dann die Perspektive!
P.S. Hugin ist eigentlich ein Panorama-Stitcher, aber auf der Hugin-Homepage (http://hugin.sourceforge.net/) findet man Tutorials zur perspektivischen Entzerrung - geht ziemlich einfach damit!