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Integral
12.07.2006, 13:50
Nachdem ich meinen Objektivpark wieder um eine alte Minolta-Perle
ergänzt habe ( Minolta AF Zoom 100-200 mm 1:4,5(22) ),
habe ich wie immer die optische Leistung des guten Stückes mit
meinen anderen Minolta-Linsen verglichen.
Konkret in diesen Fall:
Minolta AF Zoom 75-300mm 1:4,5(32)-5.6
vs
Minolta AF Zoom 100-200 mm 1:4,5(22)
jeweils mit RAW bei Blende 5.6-8.0, Iso 400, BW 100 und BW 200, Stativ, Kabelfernauslöser
Dabei ist mir aufgefallen, daß die Geschwindigkeit des AF bei den 2 Linsen "erheblich"
auseinanderliegt, d.h. ->
selbes Motiv, selbe Entfernung zum Motiv ( 7m ), zuerst MF und absichtlich unscharf gestellt auf
4m, dann auf AF gestellt, dann per Kabelfernauslöser scharfgestellt ( AF-Punkt lag stets bei 7m ).
Nun meine Einsteiger-Frage an Euch: :oops:
Wieso braucht ein Objektiv ( 75-300 ) erheblich länger zum AF-Scharfstellen als das andere ( 100-200 ),
wenn doch der AF-Motor in der Kamera sitzt ? :eek:
PeterHadTrapp
12.07.2006, 13:54
Ich würde sagen:
Das 100-200 hat weniger Linsen - also weniger Masse die der AF bewegen muss, kann daher Objektivintern länger übersetzt sein.
Das 100-200 hat kürzere Wege die beim AF zurückgelegt werden müssen.
Beides macht es schneller.
Wenn Du den Limiter beim 75-300 einsetzt wird es auch erheblich schneller, weil nicht mehr der ganze lange Fokusweg durchlaufen wird.
PETER
wie funktioniert so ein Limiter?
Integral
12.07.2006, 14:04
Ich würde sagen:
Das 100-200 hat weniger Linsen - also weniger Masse die der AF bewegen muss, kann daher Objektivintern länger übersetzt sein.
Das 100-200 hat kürzere Wege die beim AF zurückgelegt werden müssen.
Beides macht es schneller.
Wenn Du den Limiter beim 75-300 einsetzt wird es auch erheblich schneller, weil nicht mehr der ganze lange Fokusweg durchlaufen wird.
PETER
Wenn ich das richtig interpretiere, würde das also ( für KoMi-System )
bedeuten: weniger Linsen (weniger Masse ) und kürzere Fokus-Wege
innerhalb der Linse sind die einzigen Parameter, die die Geschwindigkeit
der Objektive beeinflussen.
Wie sieht es da mit den LENS_ROM innerhalb des Objektives aus ?
Z.B fokusiert mein Minolta AF 600/4 erheblich schneller als
mein 75-300.
PeterHadTrapp
12.07.2006, 14:05
http://www.d7userforum.de/phpBB2/4images/data/thumbnails/918/AF_75-300_F45-56_VS1_Limiter.jpg (http://www.d7userforum.de/phpBB2/4images/details.php?image_id=18842)
Er begrenzt einfach den Bereich auf den scharfgestellt werden kann und befreit so das Objektiv von der Anforderung, die Schärfe im gesamten einstellbaren Bereich suchen zu müssen.
Die Bereiche beim 75-300 sind (glaube ich) Nahgrenze bis 8m oder eben 8m bis unendlich.
Je nachdem in welchem Bereich der Fokus grade steht, wird der Scharfstellbereich auf diesen Bereich begrenzt sobald Du den Schalter von "Full" auf "limit" stellst. Mein 75-300 ist im Bereich 8m bis unendlich wenn es auf Limit steht wirklich flott.
PETER
Hi Integral,
Wie bist du mit dem 100-200 zufrieden? Ich hab heute auch eines bekommen und muß sagen Spitze. Ich hab es mit dem Minolta 2,8 28-75 und dem Tamron 2.8 90 macro verglichen und muß sagen daß es sich nicht verstecken muß.
PeterHadTrapp
12.07.2006, 14:09
Das 600er ist eine Festbrennweite, die fokussieren eh eher schneller.
Das 600er ist (glaube ich) ja ein HS-Objektiv (=high speed).
Das einzige HS das ich bisher hatte war mein weißer Riese 80-200/2,8 HS und das war wirklich turboschnell, ich hatte/habe kein schnelleres.
Ich glaube die HS-Linsen haben ein anderes/zusätzliches Getriebe im Objektiv, das sie so schnell macht.
Wenn ich das richtig interpretiere, würde das also ( für KoMi-System )
bedeuten: weniger Linsen (weniger Masse ) und kürzere Fokus-Wege
innerhalb der Linse sind die einzigen Parameter, die die Geschwindigkeit
der Objektive beeinflussen.
Richtig, zusätzlich spielt noch die Getriebeübersetzung eine Rolle (evtl. ist das hier mit "Fokus-Wege" gemeint, ich würde diesen Punkt in Fokussierbereich, also welche Nahgrenze hat das Objektiv usw., und Übersetzung aufteilen). Und das gilt nicht nur für KoMi, das gilt für alle Objektive, nur ergeben sich bei Objektiven mit eingebautem Motor durch diesen eben noch zusätzliche Unterschiede. Diese Unterschiede gibt es bei KoMi (und anderen) aber auch bei verschiedenen Kameragehäusen und durch die unterschiedlichen Fokussystem natürlich.
Wie sieht es da mit den LENS_ROM innerhalb des Objektives aus ?
Das spielt hier keine Rolle, darauf sind einfach nur bestimmte Daten des Objektivs gespeichert.
Z.B fokusiert mein Minolta AF 600/4 erheblich schneller als
mein 75-300.
Es war ja sicher auch erheblich teurer ;) Ernsthaft: nur, weil das Objektiv groß ist, muß die beim Fokussieren bewegte Linsengruppe nicht groß und schwer sein.
Integral
12.07.2006, 15:18
Hi Integral,
Wie bist du mit dem 100-200 zufrieden? Ich hab heute auch eines bekommen und muß sagen Spitze. Ich hab es mit dem Minolta 2,8 28-75 und dem Tamron 2.8 90 macro verglichen und muß sagen daß es sich nicht verstecken muß.
Wie kannst Du Objektive, die verschiedene BW-Bereiche abdecken,
miteinander vergleichen ? ;)
Ich denke einmal, ein "seriöser" Vergleich ist nur möglich bei absolut
identen Verhältnissen -> :cool:
selbe BW
und
selbe Blende
somit sehe ich keine Deckung der BW bei 100-200 mit 28-75,
ich vergleiche also Objektive nur unter identen Rahmenbedingungen,
wo nur ein einziger Parameter jeweils verändert wird,
und der ist in diesen Fall eben das Objektiv selbst. :)
Möglicherweise hast Du aber mit Deinen Vergleichen etwas anderes
gemeint als ich z.B. Farbwiedergabe, CA, Randabdunkelung,
diese Eigenschaften sind vieleicht unabhängig von BW und Blende ?,
bitte um Aufklärung. :?:
Möglicherweise hast Du aber mit Deinen Vergleichen etwas anderes
gemeint als ich z.B. Farbwiedergabe, CA, Randabdunkelung,
diese Eigenschaften sind vieleicht unabhängig von BW und Blende ?,
bitte um Aufklärung. :?:
Genau darum ging es mir. Um die Schärfe, zum Beispiel bei Offenblende und auch abgeblendet. Das Tamron 90-2,8 hab ich deshalb genommen weil es mein schärfstes Objektiv ist, und da hab ich halt festgestellt daß das 100-200 sehr gut mithalten kann.
Integral
12.07.2006, 17:17
Möglicherweise hast Du aber mit Deinen Vergleichen etwas anderes
gemeint als ich z.B. Farbwiedergabe, CA, Randabdunkelung,
diese Eigenschaften sind vieleicht unabhängig von BW und Blende ?,
bitte um Aufklärung. :?:
Genau darum ging es mir. Um die Schärfe, zum Beispiel bei Offenblende und auch abgeblendet. Das Tamron 90-2,8 hab ich deshalb genommen weil es mein schärfstes Objektiv ist, und da hab ich halt festgestellt daß das 100-200 sehr gut mithalten kann.
Ich hoffe nur, daß unser 100-200 auch den Wechsel zu Sony
noch "überlebt", sprich daß das Objektiv nicht von 10 Mpixel
überfordert wird bzw. die Abbildungsleistung bei 10 Mpixel
höher ist als bei 6Mpixel ( wenn auch nicht im Verhältniss 10 zu 6 ).
FlorianLausB
12.07.2006, 18:53
Wie kannst Du Objektive, die verschiedene BW-Bereiche abdecken,
miteinander vergleichen ? ;)
Deckel drauf, dann fährt das Objektiv bzw. die Kamera den gesamten Fokusbreich durch. Den "Lärm" nimmt man dann mit einem geeigneten Programm auf und schaut sich an wie lange das Objektiv für hin- und herfahren braucht.
Dann hat man zumindest ein Maß für Unendlich->Nahgrenze und andersrum.
Für den Bereich 4m->7m sind Vergleiche wohl schwer, ein Weitwinkel muss sich da ja kaum bewegen, ein Tele läuft da ein ganzen Stück weil der Messbereich näher an der Nahgrenze liegt als an der Unendlichstellung.
Das einzige HS das ich bisher hatte war mein weißer Riese 80-200/2,8 HS und das war wirklich turboschnell, ich hatte/habe kein schnelleres.
Warum nur warum hast Du es verkauft :eek:
Integral
12.07.2006, 19:39
Deckel drauf, dann fährt das Objektiv bzw. die Kamera den gesamten Fokusbreich durch. Den "Lärm" nimmt man dann mit einem geeigneten Programm auf und schaut sich an wie lange das Objektiv für hin- und herfahren braucht.
Dann hat man zumindest ein Maß für Unendlich->Nahgrenze und andersrum.
Gute Idee, somit ist man unabhängig von den gegebenen Lichtverhältnissen,
da sie mit Deckel für alle "Probanden" gleich sind, nämlich 0.0 LUX. ;) ,
man braucht auch kein Stativ mehr und der "Test" kann von 0-24 Uhr
erfolgen. :top:
>>> oskar13 <<< hat wohl aber die optischen Abbildungsleistungen gemeint, wenn ich ihn recht verstanden habe. :cool:
Wie kannst Du Objektive, die verschiedene BW-Bereiche abdecken,
miteinander vergleichen ? ;)
Deckel drauf, dann fährt das Objektiv bzw. die Kamera den gesamten Fokusbreich durch. Den "Lärm" nimmt man dann mit einem geeigneten Programm auf und schaut sich an wie lange das Objektiv für hin- und herfahren braucht.
Dann hat man zumindest ein Maß für Unendlich->Nahgrenze und andersrum.
Sorry, aber der Test ist nicht sonderlich clever. Damit kommt man darauf, dass das 100 makro saumässig lahm ist, und das SSM langsamer als das Apo HS. Vergleiche ich aber mein Apo HS gegen das 100 makro auf Portraitdistanz hält das Makro mit dem HS mit. Und das SSM ist auch nur langsamer, weil es bis 1.2m fokussiert. Diese 60cm mach einen ziemlichen Unterschied.
FlorianLausB
12.07.2006, 23:26
Natürlich macht das nur Sinn bei vergleichbaren Objektiven.
KoMi 28-75/2,8 gegen Tokina 28-70/2,6-2,8 z.B.
Oder die 70(80)-200(210)er.
Und auch dann nicht, es sei denn, sie haben dieselbe Nahgrenze. So zu testen ist einfach Praxisfremd. Ich würde einfach mal rausgehen und etwas in der Gegend umherfokussieren. Jeweils den Auslöser ganz druckdrücken, damit man nicht nur auf das Geräusch hört sondern wirklich die Zeit, die bis zur Scharfstellung/zum Auslösen verstreicht mitbekommt.
Wie oft kommt es in der Praxis vor, dass man von Nahgrenze auf unendlich fokussieren muss, oder umgekehrt? Oder wird hier jemand beim Makros machen regelmässig von spektakulären Ereignissen am Horizont überrascht?
PeterHadTrapp
13.07.2006, 07:24
Das einzige HS das ich bisher hatte war mein weißer Riese 80-200/2,8 HS und das war wirklich turboschnell, ich hatte/habe kein schnelleres. Warum nur warum hast Du es verkauft :eek: weil ich ein Zoom mit mehr Brennweite wollte bei hoher Lichtstärke und guter Abbildungsleistung. Unsere Hausmarke hatte (und hat) da nichts entsprechendes anzubieten.
Deswegen wurde es das große Sigma. Leider erlauben meine finanziellen Möglichkeiten es nicht, dass ich das Minolta parallel behalten hätte, wäre kein Fehler gewesen, denn bei meiner Gottesdienstfotografie war die 2,8 schon deutlich besser als die 4,0 und der Vorteil des schnelleren und sicheren Fokus wird immer deutlicher sobald das Licht weniger wird.
aber das ist jetzt OT.
Gruß
PETER
chri$ti@n
13.07.2006, 08:33
Nun meine Einsteiger-Frage an Euch: :oops:
Wieso braucht ein Objektiv ( 75-300 ) erheblich länger zum AF-Scharfstellen als das andere ( 100-200 ),
wenn doch der AF-Motor in der Kamera sitzt ? :eek:
Tja, wahrscheinlich ist der (einzige?) Nachteil des kleinen Ofenrohres wahrscheinlich auch sein Vorteil: Bei einer Naheinstellgrenze von leider 1,9 Metern ist rasend schnell zwischen Naheinstellgrenze und unendlich hin und her fokussiert. Übrigens: Auch für das oft als gähnend langsame 100er Makro von Minolta gilt das gleiche. Braucht dieses nur zwischen Abbildungsmaßstab 1:4 und unendlich zu fokussieren, ist es m.E. sehr schnell.
Übrigens: Mir ist gestern wieder ein 100-200/4,5 zwischen die Finger gekommen und es hat mich auch in diesen gejuckt - aber wozu brauche ich ein zweites Ofenröhrchen? Daher der Hinweis ans beste Forum der Welt :D : Foto Kücher in Linz hat ein solchiges in der Vitrine - um den Sensationspreis von € 25!!!
siehe auch: Foto Kücher (http://www.websline.com/ITmaxxClassic/bin/ITmaxxClassicServer.dll?Article?ID=7475&Session=389-1DzDecph-0-76204200651070713&Via=Nav)
Ich habe es mir gestern angeschaut (mit meinen Augen, nicht mit der D7D), es schaut ganz gut aus. Hinterlinse sauber, Frontlinse auch, lediglich der via 49/55-Adapter angebrachte Restmüll-Skylight ist dreckig. Fungus o.ä. konnte ich nicht feststellen. Der Zoomring ist ein klein wenig weiß angelaufen. Im Vergleich zu meinem eigenen Ofenröhrchen läuft der Fokusring nicht ganz so sauber. Leider auch keine GeLi dabei. Würde mich freuen, wenn ich mit diesem Hinweis einem von euch Freude bereitet habe.
Vorsicht: Nicht alles, was auf dieser Seite aufgelistet ist, ist auch wirklich vorhanden. Die Seite hinkt der Realität doch deutlich nach.
Integral
13.07.2006, 11:32
... aber wozu brauche ich ein zweites Ofenröhrchen? Daher der Hinweis ans beste Forum der Welt :D : Foto Kücher in Linz hat ein solchiges in der Vitrine - um den Sensationspreis von € 25!!! ...
Ich z.B. benutze das 2.Ofenröhrchen zum Freistellen von Blumen
bei 5.6, BW 100, ISO 400, 1/500 sec und Dämmerung ( ab 20.30 => weiches warmes Licht mit langen Schatten ).
Mein großes Ofenrohr ist zwar auch knackig scharf, aber eindeutig
nicht besser und viel zu schwer für konzentriertes Ruhighalten ohne
Stativ. Ausserdem fährt dort der Tubus auf 300 mm aus, wenn es nicht
100 % horizontal gehalten wird.
Schade finde ich den "relativ" hohen Preis für:
Minolta AF 100 Macro €420,- AB Linz
So zu testen ist einfach Praxisfremd.
Ich würde das auch nicht als Test bezeichnen. Es zeigt einem einfach, wie lange das Objektiv braucht, den vollen Fokusbereich zu durchfahren, den "worst case" sozusagen. Nicht mehr, nicht weniger. Das man daraus großartige Erkenntnisse über die Fokusgeschwindigkeiten im Praxiseinsatz gewinnen würde, hat ja auch niemand behauptet, oder?
Aber mal ein Beispiel: das Minolta 24-105 gilt als ein Objektiv mit sehr schnellem AF, zum sehr ähnlichen 24-85 habe ich schon gelesen, der Fokus sei sehr langsam. Mit dem beschriebenen Versuch habe ich jedoch im Direktvergleich herausgefunden, daß das 24-85 eher etwas schneller ist - d.h. vom Antrieb her. Da die Objektive ansonsten sehr ähnlich sind, war das schon interessant zu wissen.
In der Praxis muß einem sowas nicht unbedingt auffallen, denn zwischen zwei schnellen Objektiven einen Unterschied festzustellen, ist doch arg schwierig und wenn die Bedingungen nicht identisch sind, auch nicht wirklich aussagekräftig.
Ich würde einfach mal rausgehen und etwas in der Gegend umherfokussieren. Jeweils den Auslöser ganz druckdrücken, damit man nicht nur auf das Geräusch hört sondern wirklich die Zeit, die bis zur Scharfstellung/zum Auslösen verstreicht mitbekommt.
Das kann man machen, aber erstens wird man kaum Unterschiede im Sekundenbruchteilbereich wahrnehmen können (man kann also nur größere Unterschiede überhaupt registrieren) und zweitens wechseln die Bedingungen: das Licht, die Motivkontraste, die aktuelle Entfernungseinstellung des Objektivs... Das ist also noch weniger ein guter "Test", wie du ihn forderst.
Letztendlich kann die Einschätzung der Fokusgewschwindigkeit eines Objektivs nur ein subjektiver Eindruck sein, der -genügend Erfahrung mit dem Objektiv vorausgesetzt (also nicht "mal kurz rausgehen und etwas rumfokussieren")- aber durchaus aussagekräftig sein kann.
Wie oft kommt es in der Praxis vor, dass man von Nahgrenze auf unendlich fokussieren muss, oder umgekehrt? Oder wird hier jemand beim Makros machen regelmässig von spektakulären Ereignissen am Horizont überrascht?
Darum geht es dabei nicht.