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MiLLHouSe
10.07.2006, 15:38
Fifa diskutiert Alternativen zu Südafrika
Berlin - Die Vergabe der Fußball-Weltmeisterschaft 2010 an Südafrika droht zum peinlichen Desaster für den Weltverband Fifa zu werden.

Wie der Sport-Informations-Dienst am Rande des WM-Endspiels in Berlin erfuhr, wird hinter den Kulissen ernsthaft diskutiert, dem Land am Kap der Guten Hoffnung die WM zu entziehen und einen Ersatzausrichter in Stellung zu bringen.
Als heißester Anwärter gelten die USA, aber auch Deutschland als Ausrichter der überaus erfolgreichen WM 2006 gilt als mögliche Alternative, wenn auch nur mit geringen Chancen.

Denn allen guten Vorsätzen zum Trotz rennt Südafrika vier Jahre vor dem Turnier seinem Zeitplan meilenweit hinterher.
Das gilt für den Bau und die Modernisierung der Stadien, aber vor allem für die landesweite Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur.
Mängel wurden auch im Bereich Unterbringung festgestellt. Seit dem 15. April 2004, als die Südafrikaner den Zuschlag erhalten hatten, stagniert die Entwicklung.

Noch keiner der geplanten vier Neubauten hat begonnen. In Kapstadt wird sogar noch gestritten, wo exakt das Stadion entstehen soll. Für die Delegationen aus 31 Gastländern und die bis zu 500.000 erwarteten WM-Touristen existieren zu wenig adäquate Unterkünfte.
Die Höhe des finanziellen Zuschusses durch die Regierung ist offenbar auch noch nicht fix. "Ich bin ein schlechter Rechner, da müssen sie unseren Finanzminister fragen. Aber wird werden unsere Zusagen halten", sagte Südafrikas Staatspräsident Thabo Mbeki und wich der Frage nach der genauen Höhe der Geldspritze aus der Staatskasse aus.

"Die Welt vertraut ihnen. Die Fifa-Familie steht hinter ihnen", sagte Fifa-Chef Joseph S. Blatter am vergangenen Freitag bei der Vorstellung des offiziellen Logos für 2010 fast trotzig.
Doch das musste Blatter öffentlich so sagen, weil vor allem er es war, der die Vergabe an die Afrikaner forciert hat. Inzwischen mehren sich die Stimmen innerhalb der Fifa, die Zweifel hegen, ob die erste WM auf dem Schwarzen Kontinent tatsächlich 2010 in Südafrika stattfinden kann.
"Weiß, was auf den Fluren der Fifa gesprochen wird"
Dass sich die Fifa-Familie keineswegs geschlossen hinter Südafrika stellt, sondern sich innerhalb des Verbandes viele Widerstände regen, bestätigte Vizepräsident und Afrikas Verbandschef Issa Hayatou am Freitag indirekt.
"Ich weiß, was auf den Fluren und Gängen der Fifa gesprochen wird", sagte der Kameruner vielsagend. Deshalb richtete er an Blatter seinen großen Dank, weil der Präsident sich konsequent für die Einführung des Rotationsprinzips eingesetzt hatte.

Ernsthafte Alternativplanungen konzentrieren sich offenbar auf die USA, wo bereits 1994 die Weltmeisterschaft stattgefunden hatte. Die USA wären in der Tat in der Lage, binnen weniger Jahre den Aufwand für ein Turnier dieser Ausmaße zu stemmen.
Die Stadien stehen, die Infrastruktur ist vorhanden genauso wie das Knowhow zur Organisation des Ticketings und zur Bewältigung der Sicherheitsanforderungen.

Deutschland werden weniger gute Aussichten eingeräumt, zum dritten Mal nach 1974 und 2006 WM-Gastgeber zu sein.
Das deutsche WM-OK kann sich selbst nicht vorstellen, dass auch die WM 2010 in Deutschland stattfindet. Die Fifa wehrt sich zudem beharrlich gegen den Eindruck, es werden europäische WM-Bewerbungen bevorzugt.
So haben die USA die besseren Karten. Vom US-Fußballverband gab es zu den Gerüchten keine Stellungnahme. Ein ehemals sehr mächtiger US-Amerikaner war sogar beim WM-Finale in Berlin zugegen: Ex-Präsident Bill Clinton.

Der aber steht - offiziell - zum Schwarzen Kontinent. "Das ist eine einmalige Möglichkeit, die Aufmerksamkeit der Welt auf Afrikas Potenzial zu lenken", sagte Clinton, dessen Stiftung Kinder in Afrika unterstützt.
Unwahrscheinlich ist, dass die Fifa vor der Präsidentenwahl im Mai kommenden Jahres eine Entscheidung über Südafrikas WM-Entzug bekannt geben wird.
Blatter will in Zürich 2007 erneut wiedergewählt werden, strebt eine dritte Amtszeit bis 2011 an und benötigt natürlich die Stimmen Afrikas. Aber danach könnte eine Vergabe der WM an die USA durchaus Realität werden.

Quelle: http://www.sport1.de/de/sport/artikel_207331.html

A2Freak
10.07.2006, 16:36
Warum nicht Deutschland. Ich kann mir gut vorstellen, daß die Deutschen viel Spaß an einer WM in Deutschland hätten, daß die Organisation gut klappen kann, daß die Stadien in guten Zuständen sind, u.v.m. . ;)

marlin
10.07.2006, 16:44
Tja, die Zweifel, ob's Südafrika auf die Reihe bringt, sind schon von einigen Seiten geäußert worden - wohl nicht zu Unrecht! Ob dieses "Blatter-Kind" nicht zu 'ner ausgewachsenen Mißgeburt wird???
Große strukturelle Probleme, große finanzielle Probleme u. schon jetzt 'ne Menge Uneinigkeit lassen nichts Gutes ahnen.
Hinzu kommt ein Aspekt, der augenscheinlich ganz umgangen wird: die Sicherheit! Südafrika ist ein Land mit einer enormen Kriminalitätsrate, besonders in den Metropolen. Ich habe Freunde, die in Jo'burg leben - wenn ich da höre, worauf da überall geachtet werden muß, daß nix passiert... Neee, vielen Dank! Ein schönes Land mit leider gewaltigen Problemen - und dann Austragungsort für ein sportl. Großereignis???
Let's wait and se...
marlin

A2Freak
10.07.2006, 17:23
Reformen braucht das Land:

Weg mit der Bundesliga - dafür alle 3 Monate WM in Deutschland... :lol:

Es war eine tolle Zeit. :top:

Pikachu
10.07.2006, 18:03
Ich berichte es mal aus den augen von jemanden der Täglich mit der WM zu tun hatte.
Düsseldorf wurde als Spielstätte ausgelegt alleine schon deshalb weil man daran gedacht hat das jeder eventuell die Düsseldorfer Altstadt kennt zum andere wegen der nähe zu Köln Gelsenkirchen und Dortmund.

Resümee meiner seits.... Wir haben schlimmeres erwartet waren für jeden fall gerüstet haben Trainings ohne ende gemacht es wurden extra für die WM unmengen an neuer Fahrzeuge und Material angeschafft. Soll nicht heißen das wir es nicht benötigen. Fakt ist das dadurch auch endlich mal alte Fahrzeuge die zum Teil 20-25 Jahre alt waren ausgetausch worden sind.

Das schöne an der ganzen WM war.. Es gab für uns nichts aussergewöhnliches zu tun. Normaler alltag auf einer großveranstaltung... Blasen versorgt, ein wenig zuviel getrunken kleiner Chirugische sachen. Aber ernsthaft zu tun hatten wir nicht. 2-3 kleine ausseinandersetzungen in der ganzen WM Zeit in einer größenordnung die auch jedes Fußballspiel hat.

Das Motto
"Die Welt zu Gast bei Freunden"
hat voll gegriffen und man muß alle loben die daran beteiligt waren.

Von mir aus kann die WM jederzeit wieder in Deutschland stattfinden ich für meinen Teil war sehr Positiv überrascht und trauer der WM als nicht Fußballfan jetzt schon hinterher.

A2Freak
10.07.2006, 18:16
@Pikachu:

ASB - DRK - JUH - MHD?

FW hat ja nichts neues bekommen...

Pikachu
10.07.2006, 18:23
JUH

A2Freak
10.07.2006, 18:39
JUH

Du bekommst ´ne PN...

gal
10.07.2006, 18:48
WM in Deutschland - bitte nicht schon wieder...

Die WM wird wohl genau dann nicht in Südafrika stattfinden, wenn die FIFA befindet, dass sie dort nicht genug Geld verdienen kann :roll:

Noch ein Wort zur "Sicherheit": laut tagesschau.de (http://tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID5702024_TYP6_THE_NAV_REF1_BAB,00.html) wurden 9000 (!) Menschen festgenommen und es gab 875 Verletzte - im Vergleich dazu sind Chaostage, Castortransporte und Startbahn West ja bloß ein Kindergeburtstag.

Sunny
10.07.2006, 19:05
WM in Deutschland - bitte nicht schon wieder...

So sehe ich das auch :!:

Ouzo-Dedi
10.07.2006, 21:31
Noch ein Wort zur "Sicherheit": laut tagesschau.de (http://tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID5702024_TYP6_THE_NAV_REF1_BAB,00.html) wurden 9000 (!) Menschen festgenommen und es gab 875 Verletzte - im Vergleich dazu sind Chaostage, Castortransporte und Startbahn West ja bloß ein Kindergeburtstag.

Klar doch, bei den von Dir aufgezählten "Veranstaltungen" waren ja auch immer Millionen von Menschen über 4 Wochen und über das ganze Land verteilt auf den Beinen. :roll: Der Vergleich hinkt doch "etwas", zumal die Verletzten in den wenigesten Fällen von Gewalttaten herrühren. Und bei den Festnahmen handelt es sich auch nicht nur um "Randalierer", sondern auch um Taschendiebe, Fälscher von Eintrittskarten usw. usw.

topaxx
10.07.2006, 21:38
Noch ein Wort zur "Sicherheit": laut tagesschau.de (http://tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID5702024_TYP6_THE_NAV_REF1_BAB,00.html) wurden 9000 (!) Menschen festgenommen und es gab 875 Verletzte - im Vergleich dazu sind Chaostage, Castortransporte und Startbahn West ja bloß ein Kindergeburtstag.

Das sehe ich auch so, Kindergeburtstag, aber das ist ein ganz anderes (politisches!) Thema und passt daher nicht hierher.

9000 Verhaftungen sind angesichts der Menschenmassen, der unterscheidlichen Nationalitäten, der potenziellen Anzahl von Hooligans und sonstigem umnachtetem Gesinde und nicht zuletzt des reichlichen Alkoholkonsums relativ wenig. Nicht umsonst wird heute in allen Medien vom absolut friedlichen Ablauf der WM gesprochen. Von kleinen Ausnahmen abgesehen gab es doch nicht wirklich nennenswerte Auseinandersetzungen zwischen "Fans" und/oder Polizei.

Wenn ich da an Berichte und Reportagen von vor der WM denke, wo von ganzen Hool-Batallionen die Rede war, die in D. einfallen wollten...oder an ein absolutes Negativbeispiel, die WM´98, Daniel Nivelle...

Nee, man muss schon sagen, dass die Orga und das Sicherheitskonzept hervorragend funktioniert hat. Eben typisch deutsch. Untypisch deutsch fanden dann viele Gäste die Offenherzigkeit, Freundlichkeit und Gastfreundschaft der Deutschen. Die WM war eine große Werbekampagne für Deutschland und die Deutschen, finde ich.

Fredja
10.07.2006, 22:27
Diese WM hat mit Sicherheit weit mehr fuer ein positives Bild der Deutschen im Ausland bewirkt, als jahrzehntelanges Reden und Werben irgendwelcher Politiker!
Auch ich als "Eigentlich- Nicht-Fussballfan" bin mehr als positiv ueberrascht, was dieses Fussballfest bewirkt hat. Besser haette das kaum laufen koennen!
Daran werden in Zukunft Grossereignisse weltweit gemessen werden :top:

Zu Suedafrika steht ein aehnlicher Bericht uebrigens auch im aktuellen Spiegel. So sehr ich es auch den Afrikanern goennen wuerde, aber sie koennen eigentlich nur verlieren. Ich glaube, das wird nicht nur peinlich fuer die FIFA, sondern vor allem fuer das Land selber. Besser noch mind. 12 Jahre warten und versuchen die Infrastruktur zu entwickeln.

MiLLHouSe
10.07.2006, 22:39
Noch ein Wort zur "Sicherheit": laut tagesschau.de (http://tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID5702024_TYP6_THE_NAV_REF1_BAB,00.html) wurden 9000 (!) Menschen festgenommen und es gab 875 Verletzte - im Vergleich dazu sind Chaostage, Castortransporte und Startbahn West ja bloß ein Kindergeburtstag.

Angesichts von über 16.000.000 (16 Mio.) Menschen allein auf den Fanmeilen in den Spielstädten verteilt über 4 Wochen sind diese Zahlen eher lächerlich. Zumal da alles reinfällt... Diebe, Randalierer, Kartenfälscher usw.

A2Freak
10.07.2006, 22:44
@gal:

Schön zu wissen, das trotz toller WM und toller Stimmung in Deutschland die Miesepeter nicht ausgestorben sind... ;)

DorSachse
11.07.2006, 09:55
Moin,
mit WIR meine ich die aktuell lebenden Personen in diesem Lande. Ich habe mal aus Langeweile recheriert, ob ich denn mit derzeit knapp 40 nochmals eine WM erleben darf im Lande - und bin dabei auf das neue FIFA-Rotationsprinzip der Vergabe gestoßen. Wenn ich das richtig verstanden habe, werden zukünftige WM's (ab 2010) immer nur an eine der 6 kontinentalen Fußballverbände vergeben, die sich auch nur um die Ausrichtung bewerben dürfen. Daraus kann man ableiten, das bei einem 4-Jahres-Rythmus und 6 Fußballverbänden die nächste WM in 24 Jahren in Europa (!) sein wird. Und wenn wir jetzt weiter spekulieren und die Zahl 24 mit der Anzahl europäischer Staaten multiplizieren, die potentiell eine WM ausrichten wollen, dann habe ich jede Hoffnung verloren, dies nochmals live zu erleben. Denn bevor Deutschland wieder drann ist, kommt dann erst einmal Spanien, England, Italien, Portugal, Schweden.....alle 24 Jahre rückt es um Eins weiter.

Ciao WM....oder habe ich das falsch verstanden?

vgl.
Vergabeverfahren (http://de.wikipedia.org/wiki/Fu%C3%9Fball-Weltmeisterschaft#Vergabeverfahren)