Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wozu Makrofotografie?
Sicherlich um sich an Form und Farbe der Makrowelt zu erfreuen, die sich oft erst durch das Foto erschließt. Die Zunahme der (manchmal sehr sterilen) Tröpfchenbilder ist für mich aber auch Anlass zu folgender Überlegung:
Tiere, im Gegensatz zu Pflanzen, zeigen Verhalten! Dies zu dokumentieren, halte ich für eine lobenswerte Aufgabe, auch in der Makrofotografie!!! Das bedeutet aber: den Tieren in der Hitze des Tages hinterher jagen zu müssen. Wie man beim Bär Bruno gesehen hat, keine leichte Aufgabe! ;-)
Hier mal ein Beispiel um zu dokumentieren, was ich meine:
Mahlzeit (http://www.fotocommunity.de/pc/pc/mypics/23908/display/6016404)
Keine Tautropfen :flop:
Geblitzt: :flop:
aber: Wildlfe pur!!!:top: :-)
Die Aufnahmedaten stehen unter dem Bild.
astronautix
03.07.2006, 10:12
Hallo Wolfgang,
hier kam wieder das zum Einsatz, was Nikon nicht hat - MP-E 65 :(
Damit lassen sich beeindruckende Details festhalten.
Wie schwierig es sein kann, solche Aufnahmen zu machen, habe ich erfahren.
Es scheint, als stelle sich alles gegen den Fotografen.
Es ist heiß, das Material ist schwer, der Weg ist machmal beschwerlich, die Tiere zu schnell, oder erst gar nicht in Reichweite der Brennweite usw...
Dabei entschäden gerade diese Aufnahmen für all die Mühen, die bei der Entstehung aufgebracht wurden.
Bei den "Tröpchenbildern" geht es ja (zumindest mir) nicht in erster Linie darum, Insekten mit Tautropfen zu fotografieren. Ich wähle den frühen Morgen, weil
es da meist windstill ist
da ein schönes Licht ohne harte Kontraste vorhanden ist
die Insekten sich noch ruhig verhalten
Diese drei Umstände erlauben es mir, Fotos mit optimaler Schärfe und Belichtung aufzunehmen. Dass da nun Tau vorhanden ist, ist nur ein (nett anzuschauender) Nebeneffekt.
Ähnliche Bedingungen findet man (wenn man mit dem Wind Glück hat) auch Abends bei Sonnenuntergang vor.
Ich finde übrigens, dass die Übernachtung auch ein Verhalten ist. ;)
Bei Deinem Beispiel stört mich vor allem die Perspektive (und die unscharfe Beute). Bildgestaltung und Wahl einer geeigneten Perspektive gehören für mich nunmal zum Fotografieren dazu, und können auch bei der Darstellung von Fressverhalten beachtet werden, wie eins meiner älteren Bilder zeigt:
auch Mahlzeit (http://www.makro-momente.de/gallery/tiere/spinnen/springspinnen/springspinne20.jpg)
Ich finde übrigens, dass die Übernachtung auch ein Verhalten ist. ;)
Darüber ließe sich trefflich streiten. Schlafverhalten ist in der Tat eine aktive Verhaltensweise. Kältestarre wechselwarmer Tiere gehört allerdings in eine andere Kategorie. ;)
Kältestarre wechselwarmer Tiere gehört allerdings in eine andere Kategorie. ;)
Aber findest Du es völlig uninteressant, wo und in welcher Haltung Insekten übernachten?
Aber findest Du es völlig uninteressant, wo und in welcher Haltung Insekten übernachten?
Ich finde viele Aspekte an Insekten interessant. Aber Insekten zeigen eigentlich keine typische Schlafhaltung. Sie erstarren dort, wo sie sich niedergelassen haben. Vergleiche das einmal mit dem aktiven Schlafverhalten und den Schlafpositionen von Vögeln oder Hunden.
Vor einigen Jahren war auf der Titelseite der Zeitschrift Naturfoto ein Weißlingpärchen zu sehen, das in der Kopula (kälte)erstarrt war (übrigens mit Tröpfchen), welches mich damals fasziniert hat. Mein Statement weiter oben richtet sich ja auch nicht generell gegen die "Tröpfchenbilder mit unstrukturiertem Hintergrund", sondern dagegen, dass es mittlerweile der (für mich zunehmend langweilige) Mainstream der Insektenfotografie zu werden scheint, wenn man sich die Galerie der fc ansieht.
Ich finde viele Aspekte an Insekten interessant. Aber Insekten zeigen eigentlich keine typische Schlafhaltung. Sie erstarren dort, wo sie sich niedergelassen haben.
Ah, ok, wieder was gelernt. Aber dann zeigt man immerhin, wo und wie Insekten sich niederlassen. ;)
Wie gesagt, die drei oben genannten Faktoren erleichtern eben das Fotografieren. Im Herbst, wenn die Sonne nicht mehr so hoch steht, kann man sicher auch wieder zu anderen Tageszeiten günstiges Licht vorfinden.
Hier mal ein Beispiel um zu dokumentieren, was ich meine:
Da ist das Hauptmotiv der Körper des Tieres, dabei ging es dir doch darum, zu zeigen, dass Tiere fressen. Dafür wäre es IMHO wesentlich besser gewesen, wenn das Opfer nicht schon in Unschärfer ertrinken würde.
Tobi
Fritzchen
03.07.2006, 14:52
Mache Tautropfenbilder finde ich sehr gelungen, wobei mir aber nicht klar ist, was bewundert man ?
Das Bild oder den Fotografen ?
Diese Bilder liegen aber im Moment sehr stark im Trend.
Eimmal aufgetaucht, dann kam eine richtige Welle .
Was ist jetzt schoener ein Bild mit oder ohne Tropfen ?
Also es ist wohl nur ein extrem kleiner Teil der Macrofotografie .
Aber wenn Bilder nur weil da Wassertropfen drauf sind, zu schonen Bildern werden, das ist dann allerdings daneben!
Da ist das Hauptmotiv der Körper des Tieres, dabei ging es dir doch darum, zu zeigen, dass Tiere fressen. Dafür wäre es IMHO wesentlich besser gewesen, wenn das Opfer nicht schon in Unschärfer ertrinken würde.
Tobi
Komme leider erst jetzt dazu, auf diesen Kommentar zu antworten :?
Er ist deswegen interessant, weil mal an ihm erkennt, dass jeder etwas anderes in Bildern sieht.
Mir kam es darauf an, die Situation, so wie sie sich mir darstellte, zu dokumentieren:
Die Libelle hatte sich nach dem Fang der Beute auf einem Blatt der nahen Vegetation niedergelassen. Immer wieder wurde sie von anderen Libellen bedrängt und genötigt, ihren Schatz herzugeben. Sie versuchte natürlich, ihn zu verbergen bzw. zu verteidigen. Daher war der Jäger das interssante Objekt, nicht die Beute. Also legte ich den Fokus auf die Libelle und nicht auf das Opfer.