Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Farbgraukarte
Martin2003
11.06.2006, 12:39
Hallo,
kann mir jemand erklären, wie man eine Farbgraukarte richtig verwendet?
Ich hab im Internet schon was gelesen, das war mir aber zu diffus. Außerdem wars für Analog geschrieben.
Reicht eine Farbgraukarte oder braucht man evtl. noch eine normale Graukarte?
Hab vor mir eine zuzulegen.
Welche Größe sollte man nehmen A4 oder A5?
Wie gleicht man mit so einer Karte dann am besten Farbstiche aus?
Bzw. wie geht man vor, damit die Kamera neutral fotet?
Viele Grüße
Martin
mrieglhofer
11.06.2006, 14:47
Kenne keine Frabgraukarte.
Graukarte wie für den manuellen Weißabgleich genutzt. Einfach darauf zielen und Weißabgleich durchführen.
Belichtung kann man damit auch gut ermitteln, da sie sovie reflektiert wie der Belichtungsmesser bei einem durchschnittlichen Motiv erwartet.
Farbkarten dienen zum Eichen der Farbreproduktion und setzen Fachwissen und geeignete Tools voraus.
Markus
Hansevogel
11.06.2006, 16:46
Kenne keine Frabgraukarte.
http://www.fotowand.com/pdfs/4930-4958-ger.pdf
Gruß: Hansevogel
Menno...liegt das an mir oder ist das generell so?
Ich wollte mal wieder etwas auf der Fotowand-Seite stöbern, doch die ist ständig dermassen langsam....es macht einfach keinen Spaß.
Liegt´s an meinem Rechner oder...?
Hansevogel
11.06.2006, 18:06
Keine Geschwindigkeitsprobleme mit Fotowand.
Gruß: Hansevogel
Martin2003
12.06.2006, 15:30
Hallo,
nochmal zur Farbgraukarte.
Wenn ich überprüfen will ob im Bild irgendein Farbstich vorhanden ist, fotografiere ich die Farbgraukarte in dem Licht, in dem Später auch das Foto entstehen soll.
Dann vergleiche ich das Bild am Monitor mit der Farbgrakarte bzw. sehe auch ohne vergleich direkt am Monitor, wo der Farbstich (falls vorhanden) hintendiert, da auf dem Bild die Farbzonen anzeigen in welche Richtung der Farbstich hintendiert.
Jetzt stelle ich an der Kamera einen anderen Kelvinwert ein um dem Farbstich entgegenzuwirken.
Ist diese Vorgehensweise richtig?
Viele Grüße
Martin
mrieglhofer
12.06.2006, 19:58
Hätte mal gesagt, mit der linken Hand am rechten Ohr gekratzt.
Kannte diese Karte noch nicht und sehe immer noch keinen Sinn darin. Aber vielleicht kann mir da jemand weiterhelfen. Ich verwende ein reine Graukarte oder den Macbeth Colorchecker oder den Lastolite Graureflektor.
Zur Graukarte (die ganze Karte muß dafür gleichmäßig grau oder weiss sein!)
Wenn die Kamera kann im gleichen Licht den manuellen Weißableich darauf durchführen. Da brauchst du keinen Monitor oder irgendwas, die Farbe stimmt dann (zumindest das Grau ist grau).
Bei RAW einfach beim ersten Bild mitaufnehmen, Pipette drauf und neutralstellen und dann auf alle gleichen Bilder anwenden. Auch dann ist die Farbe passend eingestellt.
Zur Farbkarte z.B. Colorchecker.
Aufnehmen der Karte im gleichen Licht. Auf die Graufelder bei der Nachbearbeitung neutral stellen oder mit entsprechender Software ein Farbprofil erstellen. Damit kann die Kamera auch auf ordentlichen Farbverlauf geeicht werden.
Nochmals, wazu die Farbgraukarte verwendet werden kann, ist für mich nicht nachvollziehbar. Für den Weißabgleich sind die Farbfelder sinnlos und als Farbkarte taugt sie auch nicht.
Markus
Hansevogel
12.06.2006, 20:11
Vielleicht hilft das weiter?
Zitat aus Wikipedia-Graukarte-Farbgraukarte:
Eine Verbesserung der Graukarte ist die Farbgraukarte. Hier sind zusätzlich zwei Dichtefelder und sechs Farbfelder mit definierten minimal abweichenden Farbdichten (0,05 D) aufgebracht. Dadurch wirkt die Karte wie eine Ampel. Das erleichtert die Farbstichbeurteilung bei Farb-Fehlsichtigkeit oder z. B. Übermüdung im Labor. Sind auf der einen Seite zwei Felder nicht so gut zu erkennen, so ist gegenüberliegend das konträre Feld stärker zu sehen oder umgekehrt.
Es müssen immer alle Felder gleich gut zu sehen sein. Wenn nicht, liegt ein Farbstich vor oder der aufnehmende Film weist eine Sensibilisierungslücke auf und ist ungeeignet.
/Zitat
Gruß: Hansevogel
Martin2003
12.06.2006, 21:01
...Dadurch wirkt die Karte wie eine Ampel. Das erleichtert die Farbstichbeurteilung bei Farb-Fehlsichtigkeit oder z. B. Übermüdung im Labor. Sind auf der einen Seite zwei Felder nicht so gut zu erkennen, so ist gegenüberliegend das konträre Feld stärker zu sehen oder umgekehrt.
Es müssen immer alle Felder gleich gut zu sehen sein. Wenn nicht, liegt ein Farbstich vor oder der aufnehmende Film weist eine Sensibilisierungslücke auf und ist ungeeignet.
Was bedeutet das nun für mich?
Ich schau mir eine Aufnahme der Farbgraukarte an und dann sehe ich daraus ob ein Farbstich vorligt?
Anscheinend ist das auch möglich, wenn man Farb-Fehlsichtig ist.
Soweit richtig?
Aber was mach ich dann? Irgendwann muss ich ja den Stich korrigieren. Am besten in der Kamera.
Viele Grüße
Martin
Hansevogel
12.06.2006, 21:16
Es wird das Beste sein, man nimmt zur Kenntnis, daß es sowas gibt und vergißt es dann sofort.
Ich habe seit Jahren ein Stück Schuhkartonpappe in der Fototasche, eine Seite relativ neutralgrau, die andere Seite beinahe weißähnlich. Das klappt wunderbar mit dem ben.def. Weißabgleich. Feinheiten macht RSE oder PSP.
Gruß: Hansevogel
mrieglhofer
12.06.2006, 21:56
@Hansevogel
Jetzt habe ich es kapiert. Das dient dazu leichter visuell festzustellen, daß ein Farbstich besteht und in welche Richtung.
Sowas war wohl in der Analogtechnik interessant. Digital läßt sich das ja messen. Da gab es übrigens so Farbtemperaturstreifen, mit denen man die Farbtemperatur feststellen konnte. Arbeitete mit dem Metamerie Effekt, daß die Streifen abhängig vom Licht heller oder dunkler als der Referenzstreifen wurde.
Markus
Hansevogel
12.06.2006, 22:03
Ich liebe Wikipedia :top:
Nun kann ich auch mit dem "Metamerie-Effekt" etwas anfangen. :D
Gruß: Hansevogel
Hansevogel
12.06.2006, 22:04
--von mir gelöscht--
Moin möchte da noch was ergänzen...
Lexikon und Meßtechnik sind das eine....
das was ich mit der Kamera mache und später am Monitor sehe...ein paar andere Schuhe!
dazu Farbkarte...
eigentlich nur für die Druckvorstufe(Meßtechnik) geeignet und meist in direkter Reprostellung zu benutzen, denn....
die Farbfelder müssen definitiv alle gleichmäßig ausgeleuchtet sein,
sonst bringt es gar nix!
...dazu muss sie neu(neuwertig) sein, denn sie wird ja drucktechnisch hergestellt und vergilbt nach einiger Zeit auch!
dazu Graukarte...
die basiert darauf das alle Belichtungsmesser auf 18% Grau(Neutralgrau) kalibriert werden vom Hersteller.
die Graukarte sollte mittig platziert sein und vom Hauptlich getroffen werden!!!...natürlich kommt es bei gestaltetem Licht vor, dass die Karte zum Licht geneigt sein kann, in einem gemäßigtem Winkel versteht sich!
...der WB kann nun direkt mit der Kamera auf diese Graukarte festgenagelt werden und zeigt in der Regle gute Ergebnisse, aber....
eben auch nur bei "normalen Motiven"
...wenn also einer rote Pumps auf rotem Samt mit Bein forografiert...
hat er ein neues Problem :D
Mfg gpo
PeterHadTrapp
13.06.2006, 06:44
Ich mache immer mal für lokale Künstler digitale Repros von Bildern (für Ausstellungskataloge etc.)
Hierbei hat es sich absolut bewährt einen Zipfel der Graukarte mit ins Bild zu nehmen (an den Rahmen hängen oder ähliches).
Bei der Bearbeitung einmal mit der Grau-Pipette bei der EBV dann auf die Graukarte im Bild geklickt und die Farbe passt.
In 95 % der Fälle funzt das super.
Gruß
PETER
JaegerOlli
13.06.2006, 09:40
Ich habe letztens wieder anlässlich der Geburtstagsfeier meines Vaters (Saal in der Kneipe, nur Blitzlichtaufnahmen)
zuerst den manuellen Weissabgleich mit meiner A2 und dem 5600er auf der Graukarte durchgeführt, gespeichert,
zweitens genau mit diesem Blickwinkel das erste Bild aufgenommen.
Insgesamt habe ich dann knapp 160 Bilder von der Feier gefotet (in MRW), anschliessend zu Hause auf mein Laptop geladen, in PS CS2 geöffnet mit dem RAW-Konverter und genauso wie von Peter beschrieben auf das erste Bild einmal mit der Graupipette auf die Graukarte geklickt, anschliessend Batch-Verarbeitung für alle Bilder und gespeichert sowohl in DNG, MRW und JPEG (und nebenbei mich bettfertig gemacht :) ).
Auch wenn der Laptopmonitor alles andere als farbtreu ist und ich ihn schon gar nicht kalibriert habe, von den anschliessenden Ausbelichtungen bei expressphoto.de war ich absolut begeistert, was eben gerade die Farbtreue anbetrifft. Auch sonst behaupte ich `mal, auch auf die Gefahr hin, doch einigen Widerspruch zu ernten, dass auch mit einer D7D kaum bessere Resultate zu erzielen gewesen wären :D .
Peter, Dir nochmals vielen herzlichen Dank für Deine exzellenten Tipps anlässlich des Blitzworkshops am 19. Dezember letzten Jahres :top: :top:
Gruß aus Wolfenbüttel
Graukartenzipfel ist ein guter Tipp, wenn der Zipfel nicht zu klein ist kann man sogar einen manuellen Weißabgleich darauf machen.
Ich habe vor Jahrzehnten eine Graukarte gekauft (A5), da meine Fototasche zu klein war wurde sie zunächst geteilt. Eine Hälfte habe ich dann weiter zerschnippelt, einen Schnipsel (ca. 5 x 1 cm) davon mit eingeritzem cm-Maßstab lege ich ins Bild, wenn ich sicher richtige Farben brauche (z.B. Fotos von Schmuck für die Hausratversicherung).
Wie wäre es mit einer Forumsbestellung bzw. dem Verkauf vieler kleiner Graukärtchen (z.B. 5x5 cm, damit kann man per EBV einen perfekten Weißabgleich machen, es sollte auch zum manuellen Weißabgleich reihen, für eine Belichtungsmessung auf Graukarte ist es aber natürlich zu kein)?
Evtl. würde ich (nochmals) eine entsprechende Aktion als Spende ans Forum anleiern.
Meldet Euch doch hier oder per pn bei Interesse mit einer Info, wie klein der Schnipsel sein darf und was er Euch wert wäre, zur Orientierung: Es lohnt m.E. ab einem Preis von 5 Cent pro Quadratzentimeter + 55 Cent fürs Porto, bei ca. 4x5cm wäre das (großzügig gerechnet) eine Mindestspende ans Forum von 2 EUR.
LG Jan
LG Jan
...nochmal zu Ergänzung,
die Graukarte ist immer dann nochmal nötig...
wenn die Lichtführung sich ändert!!!
wenn also im Studio ein Job immer gleich läuft...reicht ein Abgleich,
auf einer Party ist es natürlich etwas kritischer...
aber wie am Beispiel zu sehen geht es ja :top:
Mfg gpo