Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wie bekommt man mehr Schärfentiefe
Gerhard-7D
02.06.2006, 15:59
Hallo Leute,
Ich habe das Problem, daß bei Makro-fotos nur teile des fotografierten scharf werden und die Schärfentiefe auch bei Blende 22 noch nicht gerade beeindruckend ist.
Gibt es wirklich nichts wodurch man die Schärfentiefe bei gleichem Abbildungsmaßstab noch erhöhen kann ? Wie machen denn Profis ihre Aufnahmen von Insekten ? die sind doch auch nicht nur am Kopf scharf oder ? Bei Vollformat und KB ist die Schärfentiefe ja noch geringer oder ?
Mfg. Gerhard
TorstenG
02.06.2006, 16:03
Hallo Gerhard!
Es gibt da noch sog. Tilt-Objektive (bzw. auch Tilt & Shift-Objektive), am besten zur Erklärung mal hier drücken! (http://de.wikipedia.org/wiki/Tilt-Objektiv)
Aber Vorsicht, das sind spezielle Objektive und die kosten entsprechend! Zu bekommen z.B. unter www.alles-foto.de
Ausnutzung des Scheimpflugschen Prinzips (tilt/shift), es gibt auch zwischenschraubbare Adapter, früher gab es da Probleme mit dem Bildkreis, die könnten dank APS-Sensor etwas geringer sein, eigentlich sind solche Adapter allerdings für die Verwendung mit Mittelformat-Objektiven gedacht.
Es gibt von Nikon ein entsprechendes Makro-Objektiv. Von MInolta (MF) gab es ein shift-Objektiv, mit Adapter (ohne Linse!) könnte es im Nahbereich einsetzbar sein.
Bildgestaltung, alles was scharf sein soll, wird parallel zur Filmebene in eine Ebene gelegt.
Weiter Abblenden -> evtl. zunehmender Schärfeverlust wg. Beugung.
Bei statischen Objekten: Überlagerung mehrerer Bilder mit unterschiedlichem Fokus.
Kleinerer Sensor (Dimage o.ä).
Jan
...Bei statischen Objekten: Überlagerung mehrerer Bilder mit unterschiedlichem Fokus....
Hi Jan.
Das hab' ich schon probiert, aber es funktioniert nicht, weil das Objektiv beim Fokusieren auf einen anderen Punkt leicht zoomt. Ich glaube, man bräuchte dazu sogenannte telezentrische Objektive.
Hallo Jornada,
es gab zwar schon gelungene Beispielbilder, aber ich denke auch, dass Du recht hast und bei manchen Objektiven die Brennweite sich gering mit der Entfernungseinstellung ändert o.ä..
Vergessen habe ich noch Balgen, damit kann auch das Scheimplflugsche Prinzip genutz werden, voraussetzung ist eine geeignete Optik vorne drauf.
Jan
P.S.: Was passiert eigentlich, wenn man an einer alten Großformatkamera die Mattscheibe durch einen Scanner ersetzt?
Hi Jan.
Mit der A2 ist mir das Überlagern der Bilder mit verschiedenen Fokuspunkten schon mal geglückt, hier das Beispiel:
klick (http://www.d7userforum.de/phpBB2/4images/details.php?image_id=28372&mode=search)
Einmal auf den Schriftzug vorne am Objektiv fokusiert, dann auf das Kameragehäuse.
kettwiesel
02.06.2006, 17:47
Hallo Gerhard,
eine weitere Möglichkeit ist EBV. Motiv mehrmals mit verschiedenen Schärfepunkten fotografieren. Anschließend z.B. in PS annalog zu DRI bearbeiten. Ist aber eher etwas für Tabeltop oder geduldige Motive.
Gruß
Ulli
...Bei statischen Objekten: Überlagerung mehrerer Bilder mit unterschiedlichem Fokus....
Hi Jan.
Das hab' ich schon probiert, aber es funktioniert nicht, weil das Objektiv beim Fokusieren auf einen anderen Punkt leicht zoomt. Ich glaube, man bräuchte dazu sogenannte telezentrische Objektive.
Ich hab sowas noch nicht probiert, die Theorie gibt folgendes her:
Das Problem ist vielleicht eher, daß das Objektiv das nicht tut :!: Man braucht dafür wohl einen konstanten Abbildungsmaßstab (Objektweite/Bildbeite). Wenn ich den Fokus ändere, ändert sich der mit. Konstanten Abbildungsmaßstab erreicht man, indem man die Kamera verschiebt (Einstellschlitten o.ä.) :cool:
Noch 'ne andere Möglichkeit: von Zörkendörfer gibt es einen Objektivvorsatz mit verschiedenen Lochblenden. Von der Schärfe her tut man sich damit aber wohl keinen Gefallen.
Kleineren Abbildungsmaßstab wählen (mehr Abstand halten) und nachträglich einen Ausschnitt nehmen - je nach Verwendungszweck des Bildes kommt man damit natürlich schnell an Grenzen.
Das mit dem Überlagern mehrerer Bilder mit unterschiedlicher Schärfeebene habe ich mal ausprobiert und hab's leider auch nicht hingekriegt - ich habe zu dieser Methode schon einige sehr beeindruckende Beispiele gesehen, aber bei mir hat's aus den erwähnten Gründen nicht geklappt. Ich hatte auch nicht die Fokussierung am Objektiv vorgenommen, sondern mit einem Makroschlitten, vielleicht lag's daran.
aprilioni
03.06.2006, 09:23
Sorry,aber ich kann euren Ausführungen nicht ganz folgen:
Konstanten Abbildungsmaßstab bekommt man beim Scharfstellen per Macro/Einstellschlitten?
Wenn ich Ernie und Bert damals in der Sesamstraße bei der Erklärung von "Nah und Fern" richtig verstanden habe ,ist das nie nicht möglich,oder?...... :) :)
Gerhard hat bis jetzt nicht mitgeteilt mit welcher Brennweite er Macros fotografiert.Meine Theorie wäre eine kleine Brennweite zu wählen,z.B. von einem 100er auf ein 50er,um mehr Tiefenschärfe zu erreichen.Ansonsten wäre die DRIähnliche Methode von Kettwiesel adhoc eine gute Alternative - vorrausgesetzt er benutzt eine Festbrennweite,stellt die Kamera 100%ig bombenfest und macht 5-6 Aufnahmen -oder noch mehr-mit verschiedenen Focuspunkten - denke ich mal so.
Gruss
Frank
Gerhard hat bis jetzt nicht mitgeteilt mit welcher Brennweite er Macros fotografiert.Meine Theorie wäre eine kleine Brennweite zu wählen,z.B. von einem 100er auf ein 50er,um mehr Tiefenschärfe zu erreichen.
Aber die Tiefenschärfe hat doch nur was mit der Brennweite zu tun, wenn du den Aufnahmeabstand konstant hältst, aber wenn du dann näher ran gehst, um den selben Abbildungsmassstab wie beim 100er vorher zu bekommen, hast du somit die selbe Tiefenschärfe.
Wenn der Abbildungsmassstab konstant gehalten wird, ist es für die Tiefenschärfe doch egal, bei welcher Brennweite fotografiert wird.
grüße
Daniel
Sorry,aber ich kann euren Ausführungen nicht ganz folgen:
Konstanten Abbildungsmaßstab bekommt man beim Scharfstellen per Macro/Einstellschlitten?
Wenn ich Ernie und Bert damals in der Sesamstraße bei der Erklärung von "Nah und Fern" richtig verstanden habe ,ist das nie nicht möglich,oder?...... :) :)
Äh, wir reden hier von Verschiebungen/Schärfeausdehnungen im Millimeter-Bereich.
Gerhard hat bis jetzt nicht mitgeteilt mit welcher Brennweite er Macros fotografiert.Meine Theorie wäre eine kleine Brennweite zu wählen,z.B. von einem 100er auf ein 50er,um mehr Tiefenschärfe zu erreichen.
Daniel erklärte es bereits: die Schärfentiefe hängt im Makrobereich nur noch vom Abbildungsmaßstab ab, sprich sie ist mit 50 oder 100 mm Brennweite gleich, wenn der Abbildungsmaßstab gleich ist.
aprilioni
05.06.2006, 09:33
Aha,jetzt ist auch bei mir der Groschen gefallen,irgendwie stand ich auf der Leitung - Danke für die Erläuterung,Männers............
Gruss
Frank