Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : TFT-Monitor mit Bildeinstellproblemen...
Hallo,
wer kann mir jemand sagen, wie genau ich einen TFT-Monitor mit Hausmitteln für die Bilddarstellung optimal einstellen kann (also ohne Spider etc.).
Beim Röhrenmonitor hatte ich keine Probleme mittels Adobe Gamma und/oder Helligkeits/Kontrasteinstellung am Monitor bzw. Einstellmöglichkeiten im Grafikkartentreiber zu ansehbaren Ergebnissen zu kommen.
Irgendwie geht das bei dem TFT (Fujitsu-Siemens P19-1S) aber nicht so einfach.
Am Monitor kann ich Helligkeit, Kontrast und Schwarzwert einstellen.
Ich habe hier mehrere Gamma-Testbilder und welche, bei denen man schwach kontrastierte dunkelgrau/schwarz bzw. hellgrau/weiß Muster auf noch sichtbare Erkennbarkeit testen kann.
Ich habe jetzt mehrere Möglichkeiten der Einstellung verfolgt. aber keine stellt mich wirklich zufrieden. Entweder saufen dunkle Bereiche ab, oder das Bild wirkt in den Mitten zu hell bzw. flau.
Was mich auch wundert, ist das völlig ungewohnte Verhalten der Helligkeits- und Kontrastregler. Beim Monitor war ich gewohnt, daß sich die Darstellung eines Gamma-Testbildes bei Helligkeitsverstellung ändert (weshalb sich der H.-Regler auch in Maßen zur Gamma-Einstellung eignet...).
Beim TFT ändert sich das Gamma-Testbild dagegen nicht, d.h. der 50%Grauteil und der schwarz-weiße Rasterteil bleiben miteinander verglichen gleich hell, lediglich die Gesamt-Helligkeit ändert sich...
Eine halbwegs brauchbare Einstellung scheint diese zu sein:
Helligkeit: 25%
Kontrast: 50%
Schwarzwert: 65%
Schärfe: 25%
Farbeinstellung: sRGB (6500K ist dagegen total milchig/flau)
Fotos sehen damit schon fast brauchbar aus, allerdings stimmt damit dann wieder das Gammatestbild nicht ...
Wenn das Gamma-Testbild paßt, wirken dunkle Bildbereiche hart und abgesoffen.
Kann mir bitte jemand einen Tip geben in welcher Reihenfolge die Einstellungen mit welchen Testbildern erfolgen sollen?
Ich werd noch zum Hirsch, je nachdem, womit ich anfange komme ich zu völlig verschiedenen Einstellungen... :(
Gruß
Tom
Ich habe beim Umstig auf TFT (FS 19-1) auch ein paar Tage herum probieren müssen, bis Darstellung und Ausdruck dem "gesehenen" Bild entsprachen.
Kann leider nicht mehr genau sagen wie ich vorgegangen bin, und jetzt nutze ich seit ca. einem halben Jahr den Spyder2, die Anschaffung hat sich gelohnt, auch wenn Du das gerade nicht hören wolltest.
Ich habe beim Umstig auf TFT (FS 19-1) auch ein paar Tage herum probieren müssen, bis Darstellung und Ausdruck dem "gesehenen" Bild entsprachen.
Kann leider nicht mehr genau sagen wie ich vorgegangen bin, und jetzt nutze ich seit ca. einem halben Jahr den Spyder2, die Anschaffung hat sich gelohnt, auch wenn Du das gerade nicht hören wolltest.
Das ist mir schon klar, das der Spyder das Optimum liefert.
Aber auch da muß man doch sicher erst mal eine Basiseinstellung von Hand hinbekommen, da eine völlig verkorkste Hardwareeinstellung auch durch noch so gute Software nicht mehr ausgeglichen werden kann (analog zur Überbelichtung/Übersteuerung beim CCD).
Es geht mir auch primär gar nicht um 100%ige Farbechtheit, mir genügt es ja schon, wenn der Bildeindruck visuell einigermaßen übereinstimmt.
Tom
Mit dem Spyder geht es ganz einfach, Monitor auf Werkseinstellung (Auslieferungszusatnd), Software installieren, und den Rest mach der Spyder, keine Voreinstellungen, wozu auch!
Es geht natürlich auch zu Fuß, nur wesentlich umständlicher.
PeterHadTrapp
18.05.2006, 15:45
Brauchbares Hausmittel ist m.E. folgendes:
im Fotogeschäft bekommt man in der Regel den "DQ-Chart".
Der beinhaltet eine CD und einen Referenzdruck in hoher Qualität.
Wenn Du nun deine Raumbedingungen so einrichtest wie Du sie meistens hast (Licht, Sitzhaltung beim TFT beachten wg. Blickwinkel) und den DQ-Chart an neben den Moni klebst, dann kannst Du mit allen Reglern arbeiten, bis das Bild auf dem Monitor möglichst genau dem Ausdruck entspricht.
Mit dieser Methode mache ich das seit Jahren und fahre eigentlich ganz gut damit.
Gruß
PETER
PeterHadTrapp
18.05.2006, 21:33
Ein Link wo das ganze DQ-Verfahren etwas genauer erläutert wird ist
:arrow: hier (http://www.unterwasserwelt.de/html/farbmanagement.html)
PETER
Danke, Peter.
Die DQ-Methode habe ich bisher mit den Röhrenmonitoren angewendet.
Ging eigentlich ganz gut, trotzdem habe ich einen Bug in der Schwarzweiß-Vorlage entdeckt. Mir fiel damals auf, daß trotz Monitor-Justage nach DQ-Bild meine eigenen Bilder auf dem Monitor im Schwarz absaufen.
Das ganz dunkelgraue Muster auf dem DQ-Bild ist nämlich viel zu hell (geh mal mit der Pipette drauf), um als "Fast-Schwarz-Referenz" verwendet zu werden. Schließlich soll man den Monitor so einstellen, daß man dieses Muster auf dem schwarzen Hintergrund gerade noch erkennt. Dann saufen aber alle Bildbereiche in echten Bilder, deren Helligkeit knapp darunter ist, schon völlig ab...
Damals hab ich diese Vorlage einfach verändert (dieses Muster dunkler gemacht, aber noch nicht komplett schwarz), und danach die Monitore justiert. Das ergab dann schon ganz gute Ergebnisse. Wenn Interesse besteht kann ich es hochladen...
Nochmal zurück zum TFT:
Die Einstellung fällt mir um ein Vielfaches schwerer als beim Röhrenmonitor. Das Optimum hab ich immer noch nicht...
Gibt es denn keine vorgegebene Reihenfolge, in der man vorgehen muß?
Gruß
Tom
Jerichos
19.05.2006, 14:18
Schubbs in die Bildbearbeitung. ;)
hi Tom...
es nutzt nix...ein Spyder MUSS her:)
denn..
die Adobe Gamma und sonstigen händichen Einstellungen bringen die Normalo-TFTs nicht auf Trabb!!!
der Spyder kann nämlich auch die wichtigen Zwischentöne in der Grauskala abgleichen....
das was beim CRT noch per hand ging...funzt net bei TFT wegen der blöden Neonleuchte in Hintergrund!!!
...auch das DQ Tool oder VIScheck von Fuji ändert daran nix....denn es stellt ja nicht die Hardware um...
sondern die MickeyMouse Drucktasten taugen nix!!!....
ich denke, auch wenn es nix hilft...beim Eizo wäre das nicht so passiert...
irgendwo muss ja der Preis für die TFTs ja passen!
Mfg gpo
Stephan Stoske
20.05.2006, 11:22
Hi,
das geht per klassischer Normalisierung.
Male dir dazu ein Testbild oder lade es dir von einer Internetseite, selbige enthält nummerisch korrekte Werte.
- Helligkeit und Kontrast werden so geregelt, dass das Weiß in etwa so hell ist wie ein neben dem Monitor gehaltenes Blatt Papier. 0% sollten sich von 5% genauso erkennbar unterscheiden wie 95% von 100%.
- Das Gamma wird so eingestellt, dass ein Feld aus einem Schachbrettmuster mit Schwarz und Weiß genauso hell wirkt wie ein Feld mit 50%.
- Die farbigen Gammas werden so justiert, dass ein Feld aus einem Schachbrettmuster mit Weiß und der Farbe genauso hell wirkt wie ein Feld mit 50% dieser Farbe.
Diese "Normalisierung" kann man immer per Hand ausführen und ist im Prinzip das, was jede Hardware (wie z.B. der Spyder) auch macht. Mit etwas Sorgfalt ist das für den Heimgebrauch mehr als ausreichend. Viele Leute glauben, ohne Messgerät wäre eine Einstellung sowieso nicht sinnvoll, dabei ist das Gegenteil der Fall.
Allerdings, was beim CRT und in der Druckvorstufe seit 30 Jahren funktioniert, verhindert heute vielleicht der moderne TFT-Monitor. Eine Fläche von nur wenigen Millimeter Dicke, die von vorne und hinten beleuchtet wird, kann prinzipiell weder ein sattes Schwarz noch ein helles Weiß erzeugen. Eine Normalisierung ist dann oft einfach nicht möglich, weil der notwendige Kontrastumfang fehlt. Eine Hardware wie z.B. der Spyder kann dann nur innerhalb dieses Raumes arbeiten, was aus Sicht vieler EBVler den TFT selbst ad absurdum führt.
Grüße, Stephan Stoske
Es muss nicht unbedingt der ColorVision Spyder2 sein. Es geht ebenso gut mit dem GretagMacBeth EyeOne Display2. Da ich beide Geräte besitze, darf ich das sagen.
Wie funktioniert das?
1) Manuelle Tätigkeit durch den User ("Kalibrieren"): Der User dreht an den Monitorknöpfen mit messender Unterstützung durch das Kalibriergerät, bis Helligkeit, Kontrast und die drei Farbkanonen korrekt abgestimmt sind.
2) Automatische Tätigkeit durch die Software ("Profilieren"): Von nun an übernimmt das Gerät die automatische Ausmessung der Farben und generiert aus diesen Messwerten zum Schluss das ICC-Monitorprofil. Dieses Profil wird der Grafikkarte mitgeteilt.
Insgesamt dauert der Messvorgang rund 10 min bis 1/4 h.
Ohne derartige Hardware-Messgeräte ist eine rein manuelle Einstellung fast uferlos! Mir ist es vor der Verwendung solcher Geräte nie gelungen, den Monitor auch annähernd korrekt einzustellen. Die Farben waren immer anders und schon gar nicht übereinstimmend mit den Ausdrucken...
Dann wird das wohl daran liegen, das ich bei bearbeiteten Fotos im PS einen leichten Rotstich auf ausgedruckten Postern mit dem Stylus pro 7600 habe - oder gibt es eine andere Erklärung dafür ?
Auf meinem Monito sah alles prima aus - das Foto hatte aber einen "Schweinchenrosa " Anschein.
Da ich mir den Stylus 4800 zulegen möchte ,die Frage - welches der beiden Systeme ist nun besser - der Preis ist ja bei beiden recht kräftig - wenns aber hilft werde ich in den sauren Apfel beißen...
Um es mal wieder zum x-ten Male zu wiederholen:
Was nutzt ein kalibrierter und profilierter Monitor, wenn der Drucker nicht profiliert ist und/oder die Ausdrucke im falschen Licht betrachtet werden?
Daher meine ständige Empfehlung: Auch den Drucker profilieren!
Dabei reichen oft die mitglieferten Profile des Papierherstellers nicht ganz aus, weil es doch unter den Druckern, unter der Tinte und unter den Papieren Schwankungen gibt. Da hilft nur ein individuelles ICC-Profil! Entweder mittels eigener Hardware oder durch einen Dienstleister (rund € 30.- pro Papiersorte).
Wichtig ist jedoch genauso, von welcher Software aus mit welchen Einstellungen gedruckt wird. Bei Interesse schicke ich gern Screenshots der Einstellungen für Photoshop CS2 und den Epson 2100 und R2400 via Email.
Wer es ganz genau machen will, beschafft sich Normlicht (D50 oder D65). Fertige Farbabmusterungsplätze mit der korrekten Beleuchtungsstärke 2000 Lux liefert Just Normlicht.
Danke das Du es wiederholt hast - das wusste ich vorher noch nicht !
Bin sehr an Deinen Screenshots interessiert - wäre nett wenn Du sie mir zusenden würdest.
PS. Müsste die Kamera denn nicht auch Profiliert werden um ein optimales Ergebnis zu erziehlen ?
Hallo Heiko,
die Screenshots sind unterwegs...
Hallo,
danke für die zwischenzeitig eingegangenen Antworten.
Ich muß es nochmal sagen: Ich brauche hier keine 100%ige Farbechtheit, da ich hier nur zeitweise Bilder bearbeite und keine Profi-Ansprüche stelle. Mehr als eine visuelle Kalibrierung ist hier definitiv nicht nötig und auch etatmäßig nicht zu vertreten.
Zuhause wäre das eventuell etwas anderes... ;)
Beim Röhrenmonitor habe ich Helligkeit, Kontrast und Gammaeinstellung immer locker eingestellt bekommen.
Beim TFT komme ich aber mit dem Schwarzwert und dem gegenseitigen Einfluß aller Einstellungen nicht ganz klar .
Dazu vermute ich eine eingenartige Gradationskurve des TFT.
Die Einstellung von schwarz, weiß und 50% grau (übliches Gammatestbild) ist mir völlig klar und muß hier nicht nochmal erläutert werden.
Was mir fehlt ist eine klare Aussage, in welcher Reihenfolge beim visuellen Abgleich welcher Regler mit welcher Referenz eingestellt werden soll.
Gibt es eigentlich eine Referenz-Grautreppe, die analog zum "normalen" Gammatestbild die Graustufen jeweils als echte Grauwerte UND daneben als Strichmuster darstellt?
Damit müßte man doch eigentlich die Zwischenwerte zumindest kontrollieren können.
Tom
Beim Röhrenmonitor habe ich Helligkeit, Kontrast und Gammaeinstellung immer locker eingestellt bekommen.
Beim TFT komme ich aber mit dem Schwarzwert und dem gegenseitigen Einfluß aller Einstellungen nicht ganz klar .
Kalibriergeräte kann man auch mieten! Damit wären die erfolglosen und nervenden manuellen (Fehl-)Versuche endgültig vorbei! Die Miete solcher Geräte (um die € 30.- pro Tag) sprengen nun wirklich kein Budget...
mrieglhofer
22.05.2006, 23:00
PS. Müsste die Kamera denn nicht auch Profiliert werden um ein optimales Ergebnis zu erziehlen ?
Ja, für ein farbverbindliches Ergebnis, nicht unbedingt für ein optimales;-))
Nur ist das eine andere Geschichte. Den Monitor brauchst du täglich und er ist die einzige Referenz bei der Bildbearbeitung. Ob der fotografierte Kanal in Ral 4711 oder 4712 am Foto erscheint, ist für den Amateur egal, nicht aber für den Hersteller des Produktes, wenn er Fotos in Auftrag gibt.
Markus
Beim Röhrenmonitor habe ich Helligkeit, Kontrast und Gammaeinstellung immer locker eingestellt bekommen.
Beim TFT komme ich aber mit dem Schwarzwert und dem gegenseitigen Einfluß aller Einstellungen nicht ganz klar .
Kalibriergeräte kann man auch mieten! Damit wären die erfolglosen und nervenden manuellen (Fehl-)Versuche endgültig vorbei! Die Miete solcher Geräte (um die € 30.- pro Tag) sprengen nun wirklich kein Budget...
Ich bin überzeugt, einen Monitor so "schräg" einstellen zu können, daß da selbst die beste Kalibrier-Hard- und Software nichts mehr hinbiegen kann... ;)
Aber jetzt mal im Ernst:
Je nachdem mit welchem Regler ich anfange einzustellen, kommen da völlig verschiedene Einstellungen heraus.
Und die Ergebnisse unterscheiden sich dabei gar nicht mal so sehr...
Nur ein Ergebnis wo ich sagen würde, es könnte fast passen, war leider noch nicht dabei.:?
Tom
mrieglhofer
23.05.2006, 01:09
@Tom:
Ich verstehe dein Anliegen nicht. Willst du uns jetzt beweisen, daß eine Kalibrierunghardware sinnlos ist?
Im Ernst, wie willst du feststellen, ob das Rot das du siehst auch tatsächlich das Rot ist, das es sein soll. Selbst wenn du die Vorlage daneben liegen hast, kannst du das danach nicht einstellen (außer du hast einen normgerechten Bemusterungsplatz). Du kannst nur feststellen, daß die Farbfehler des Aufnahmegerätes und die Farbfehler der Anzeige in Summe ein bestimmte Farbe ergeben von der du meinst, daß sie dem Orginal entspricht. Und auf dieser Basis manipulierst du die Farben in den Dateien.
Wenn du willst, daß deine Dateien auch auf einem anderen PC noch so aussehen wie du willst, kommst du um ein Referenz nicht umhin. Und das geht halt nur, wenn du die verwendeten Geräte kalibrierst.
Markus