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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Vom Sterben der analogen Fotografie...


4Norbert
12.05.2006, 00:02
Geht eine Tradition zu Ende? :

Deutschlandradio Kultur (http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/zeitreisen/487068/)

Photopeter
12.05.2006, 15:17
Ich hab den Artikel nicht ganz gelesen. Aber ich denke, das meiste an "Verlust" der traditionellen Fotografie ist wohl mit einer DSLR abgewendet. Der Blick durch den Sucher, der vor allen Ablenkungen außerhalb des eigentlichen Motives schützt, das Gestalten des Fotos vor der Aufname, das direkte Wahrnehmen des Motivs... Das ist alles so, wie es in der "klassischen" Fotografie schon immer war (und bewährt ist). Vielleicht mit vergrößerter "Risikobereitschaft", da ein verdorbenes Bild ja einfach gelöscht werden kann. Und das Hantieren in der Dunkelkammer war schon lange nicht mehr so "romantisch verklärt" wie es da teilweise beschrieben wird. Heutzutage belichtet man sein Papier mit einer Belichtungsautomatik auf einem Autofokus- Vergrößerer mit "automatischem Weißabgleich" (sprich Messgerät zur Filterbestimmung). Dann kommt das Blatt in die Entwicklungsmaschiene, wo es fertig entwickelt, fixiert, gewässert und getrocknet am anderen Ende wieder heraus kommt. Außer dem "Genuss" der Cemikaliendämpfe und der ständigen Hell- Dunkel Wechsel ist eine Photoshop Sitzung aufregender, da man die "Zwischenschritte" mit verfolgen kann. Und ob ein Bild langsam aus dem Drucker oder der Entwicklungsmaschiene kommt, ist vom Erlebnis her völlig gleich.

Displayknipsen hingegen ist für mich ohnehin nichts "vernünftiges", da der direkte Blick zum Objekt fehlt. Man sieht ja nur irgendwelche bunten flimmernden Pixel in sehr beschränkter Anzahl und mit stufiger, schrittweiser "Erneuerung" sowie mehr oder weniger starker Verfälschung. So etwas kaltes, künstliches kann den Blick durch einen echten Sucher nie ersetzen.

Ob der "Zwischenschritt" zum fertigen Foto per Film bzw Chip erfolgt, ist aber imho unbedeutend.