Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wann darf ich mich Bildjournalist nennen?
Mal eine Frage an die Fachleute hier:
Ab wann darf man sich Bildjournalist nennen? Benötige ich dafür eine Ausbildung oder geht das auch ohne?
Ich kenne jemanden, der sich auf seiner HP in seinem Impressum Bildjournalist nennt, aber in diesem Bereich absolut keine Ausbildung hat. Würde mich nun interessieren, ob er sich dann so nennen darf.
Ich sage jetzt mal ganz spontan: Bildjournalist ist keine geschützte Berufsbezeichnung.
Sebastian Stelter
11.05.2006, 23:01
Es darf sich doch auch jeder "Fotograf" nennen.
Mfg Sebastian Stelter
Dimagier_Horst
11.05.2006, 23:03
Es darf sich doch auch jeder "Fotograf" nennen.
Nö, Fotograf ist eine geschützte Berufsbezeichnung.
Habe gerade etwas dazu gefunden. (http://www.medienhandbuch.de/bildung/orientierung/berufeDetails.php?id=457) Wie kann man das interpretieren?
Als Berufseinsteig bieten.....
Da ist keine unbedingte Voraussetzung genannt.
Grundlage ist der Beruf Jornalist - der ist doch geschützt, oder? Jeder (gelernte) Jornalist der fotografiert ist "Bildjornalist" und darf sich so nennen.
So würde ich es interpretieren...
Hallo Olaf,
ich habe auch mal gesucht und bin auf einen Text zum "Bildjournalisten" gestossen. Ich bin noch nicht ganz durch, aber bis jetzt scheint es eher keine eindeutige Definition bezüglich der nötigen Ausbildung zu geben.
Auszug aus: "Die berufliche Situation freier Bildjournalisten in der Bundesrepublik Deutschland", Magisterarbeit von Alfred Büllesbach, Institut für Publizistik der Freien Universität Berlin, 1992 (http://www.landschaften.com/texte/1.html)
@Hosand: Der junge Mann, um den es in meinem Fall geht, ist weder Journalist, noch Fotograf. Er trägt einfach nur etwas dick auf in seinem Impressum.
@KleinD7: Danke für den Text, liest sich interessant. :top:
Dimagier_Horst
11.05.2006, 23:53
Grundlage ist der Beruf Jornalist - der ist doch geschützt
Nö, ist nicht geschützt.
...bin auf einen Text zum "Bildjournalisten" gestossen.
Trotz der DJV-Definition bleibt festzuhalten, dass die Bezeichnung "Bildjournalist" nicht geschützt ist.
Alles klar ???? ;)
Ja, auch wenn ich das nicht gedacht hätte.
Bilder kann jeder machen, sie gefallen halt micht jedem.
Und wenn es jemanden gibt, der sie kauft, dann kann ich vielleicht davon leben, wenn ich es will, dann kann ich mich Fotograf nennen, oder nicht, oder Bildjournalist, oder Bildermacher.
Gott sei Dank gibt es heir noch kein Gesetz. Aber sicher kommt das bald, wenn ein Politiker seine Profilneurose behandeln muss.
Stell doch mal einen Antrag, das kommt immer gut, das macht sie wichtig, die Politiker. (Ist dieser Begriff - Politiker- eigentlich geschützt....)
Dimagier_Horst
12.05.2006, 08:34
dann kann ich mich Fotograf nennen...Gott sei Dank gibt es heir noch kein Gesetz.
Sorry, Rokkor, bitte nicht so einen Unsinn schreiben. Um Dich ohne Gefahr eines Rechtsstreits "Fotograf" nennen zu können musst Du Voraussetzungen erfüllen die rechtlich untermauert sind.
Stell doch mal einen Antrag, das kommt immer gut, das macht sie wichtig, die Politiker. (Ist dieser Begriff - Politiker- eigentlich geschützt....)
Wieso sollte es? Lobbyist ist doch auch nicht geschützt.
Nein im ernst - nachdem wir eine Demokratie haben darf jeder Politik machen. Politik ist ja nicht an Ämter gebunden, sondern beschreibt lediglich eine Art öffentlich Entscheidungsfindung/Regelung/Diskussion und deren Vorbereitung durch einzelne Personen oder Gruppen.
Du brauchst nichts wissen, nichts besonderes können und auch keine Ausbildung. Lediglich der Zugang zu einigen politischen Ämtern hat eine Altersbergrenzung.
Du könntest dich also wohl Politiker nennen - aber nicht Bundeskanzler :)
Dimagier_Horst
12.05.2006, 08:52
*räusper* das Thema ist "Wann darf...Bildjournalist...", bitte keine Politikerdebatte ;)
Anaxaboras
12.05.2006, 10:17
Die Berufsbezeichnung "Journalist" ist bewusst nicht geschützt. Das leitet sich bereits aus dem Art. 5 GG (Meinungs- und Informationsfreiheit) ab. Insofern darf sich auch jeder "Bildjournalist" aber auch "Schriftsteller", "Autor", "Maler" (in Sinne von "Kunstmaler") etc. nennen. Über die Qualität der Werke dieser Menschen sagt die Bezeichnung natürlich nichts aus.
-Anaxaboras
Hi,
Pansono,
Du hast in allem Recht, nur das hier eine Demokratie herrscht, das ist mir neu. Es nennt sich so, aber hier, wie auch im Berlusconi- oder Bush-Land herrschen leider ganz andere Verhältnisse. Was unsere Demokratie wert ist erleben wir derzeit sehr deutlich, wie die Politik uns in hemmungslos in die die Tasche greift.
... und damit ich nicht wieder als Blödmann dargestellt werde, ich höre jetzt damit auf, denn es gehört eigentlich dann doch nicht in dieses Forum, hier sind wir fromme Foto (L)user.
Hier die aktuelle Darstellung:
"Fotograf" war im engeren Sinne die Berufsbezeichnung des Lichtbildners im Handwerk. Seit der Reform der Handwerksordnung zählt er jedoch zu den zulassungsfreien Handwerken, so dass es jedem möglich ist sich als Fotograf selbstständig zu machen. Nicht-handwerkliche, professionelle Lichtbildner haben andere Berufsbezeichnungen wie z.B. Bildjournalist oder Fotodesigner. Während der Begriff Fotodesigner von jeher frei genutzt werden konnte darf der akademische Titel "Diplom- Fotodesigner" nur nach erfolgreich absolviertem Studium geführt werden."
Alles klar?
Dimagier_Horst
12.05.2006, 12:03
zählt er jedoch zu den zulassungsfreien Handwerken,
...und darf sich legal nur dann Fotograf nennen, wenn er der Handwerkskammer beitritt. Und wenn er den Unterschied zwischen Fotodesigner und Fotograf nicht genau nach aussen in den richtigen Worten darstellt wird er zwangsrekrutiert. ;)
Fotograf darf sich jeder nennen, völlig legal.
Er darf sich nicht F- Meister nennen!
Als selbst ernannter Fotograf muss ich auch keineswegs Zwangsmitglied in der Kammer sein, wie oben beschrieben.
Das ist die aktuelle Auskunft der Handwerksakammer, auch wenn es manche Kammerfürsten so nicht sehen wollen, die möchten nämlich gerne ihre Prfünde auf Teufel komm raus verteidigen, als wäre es ein Qualitätsmerkmal.
Der Handwekskammer kann man nicht einfach beitreten, dazu gehören bestimmte Voraussetzungen, zum Fotografen gehören eben keinerlei Foraussetzungen, so wie ich zwischenzeitlich sogar Bäcker sein kann ohne dieses Handwerk gelernt zu haben.
Fotodesigner ist wieder etwas völlig anderes.
Ich nennne mich Fotograf, habe es aber nicht gelern, ähnlich wie z.B. A. Feininger; oder ich kann mich auch Maler nennen, und eine Ausstellung betreiben, ohne es gelern zu haben, oder??
Oder doch alles Unsinn?
Lostname
13.05.2006, 02:04
dann kann ich mich Fotograf nennen...Gott sei Dank gibt es heir noch kein Gesetz.
Sorry, Rokkor, bitte nicht so einen Unsinn schreiben. Um Dich ohne Gefahr eines Rechtsstreits "Fotograf" nennen zu können musst Du Voraussetzungen erfüllen die rechtlich untermauert sind.
Hemlut Newton hat seine Ausbildung zum Fotograf übrigens abgebrochen. Somit hätte er sich nie Fotograf nennen dürfen?
Dimagier_Horst
13.05.2006, 08:37
Oder doch alles Unsinn?
Fotograf -> Gewerbe -> Handwerk -> Kammerzugehörigkeit
Fotonochwas -> künstlerische Tätigkeit -> Kunst -> Künstlerkasse
So ist die Herleitung in knappen Worten, und wenn Du beim Finanzamt oder dem Ordnungsamt den ersten Fehler machst hast Du verloren. Was sich gegenüber früher geändert hat sind lediglich die Zugangsvoraussetzungen. Da musstest Du die einschlägige Ausbildung haben, die als Zugangsvoraussetzung bei einigen Gewerken weggefallen ist.
Das ist die aktuelle Auskunft der Handwerksakammer
Einer Handwerkskammer oder des Dachverbandes? Die Handwerkskammern reagieren von Drohung über Abmahnung bis überhaupt nicht regional unterschiedlich, das ist mir bekannt. Wenn eine Handwerkskammer für ihren Bezirk so etwas schriftlich ohne Schnörkel und Hintertürchen von sich gäbe, interessiert mich das brennend :D .
Somit hätte er sich nie Fotograf nennen dürfen?
Eine fotografische (nicht künstlerischer) Tätigkeit in Deutschland hätte er ganz früher in Deutschland nicht ausüben dürfen, richtig. Etwas später hätte er das tun dürfen, wenn er das in seinem EU-Heimatland gedurft hätte.
MacSource
14.05.2006, 16:15
Nö, Fotograf ist eine geschützte Berufsbezeichnung.
Sicher? Imho ist der "Fotografenmeister" geschützt, aber nicht der Fotograf (war jedenfalls früher mal so...)
Gruß,
Christian
"Fotograf" war im engeren Sinne die Berufsbezeichnung des Lichtbildners im Handwerk. Seit der Reform der Handwerksordnung zählt er jedoch zu den zulassungsfreien Handwerken, so dass es jedem möglich ist sich als Fotograf selbstständig zu machen.
Berufsbezeichnung und irreführende Werbung
Die Ausbildungsverordnung legt fest, was Fotografen für den Gesellen- und später für den Meisterbrief lernen müssen. Damit ist auch die Bezeichnung "Fotograf" gesetzlich geschützt und darf nur von denjenigen geführt werden, die zumindest den Gesellenbrief als Fotograf haben. Wer sich als Fotografenmeister bezeichnet, ohne es zu sein, dem drohen Bußgelder.
Im selben Artikel steht im übrigen auch ganz deutlich, dass die Berufsbezeichnung "Bildjournalist" nicht geschützt ist.
Lesen bildet ;-)
Kapix 131
17.05.2006, 08:45
Hallo Leute,
nun muss ich doch auch meinen Senf dazugeben. Rokkor1 hat es schon angedeutet, rein rechtlich darf sich nach der Handwerksreform jeder Fotograf nennen, der darauf ein Gewerbe angemeldet hat. Die Berufsbezeichnung "Fotograf" ist weder ein Rollen-Gewerk noch irgendwie andersweitig geschützt. (IHK-Recherche) Hier in den Neuen Bundesländern nimmt man das durch die enorme Existenzgründerwelle schon sehr ernst.
Anderslautende Darstellungen von irgendwelchen "Ortsfürsten" sind nicht richtig und meiner Meinung nach total veraltet. Andere Gewerke sind davon durchaus härter betroffen (bei uns schon durch unsere "Neu-EU-Staaten" z.B. Polen)
Aber glaubt mir, am Ende setzt sich Qualität durch! :top:
Erst kommt die "Geiz ist Geil-Welle" und nach dem zweimal gekauft wurde, kehrt der Qualitätsgedanke zurück.
Das war zwar nicht unbedingt die Antwort auf Olaf seine Frage, aber ich denke im Fall des Bildjournalismus wird es ähnlich gelagert sein. Bei nahmhaften Medien ist ein Studium sowieso Voraussetzung.
Tschü Karsten :top:
ich wollte mich hierzu nicht mehr melden, es ist einfach sinnlos, und frusdtrierend, wenn eine ander Meinung als Unsinn abqualifiziert wird, man zur Ordnung gerufen wird, weil ein "Fürst" es so sieht.
Der Alte Fritz, Gott habe ihn seelig, hat es mal so aus gedrückt: "Stramm, Stramm alles über einen Kamm".
Qualität setzt sich leider nicht durch, was sich durchsetzt ist Macht, korruption, Gewalt, sonst gäbe es keinen Bush, keine wahnsinns Energiepreise, und kein Jürgen Roth Buch "Der Deutschlandplan". Vielleicht ist das aber alles nur ein großer Irrtum?!
Aber wir wollen nicht politisieren, denn unsere schönen Fotos sind nur schön, sonst nichts, wenns denn eine Handwerkordnung gibt, na dann folgen wir ihr brav, notfalls auch der veralteten.
Derzeit freue ich mich, meine 7D morgen zum zweiten Mal aus der Reparatur zurück zu bekommen, und bin sicher nun erhalte ich endlich die erwartete Schärfe - sonst kommt sie doch auf den Müll.
Die Hoffnung liegt bei SONY...
Dimagier_Horst
18.05.2006, 07:38
wenn eine ander Meinung als Unsinn abqualifiziert wird,
Wenn Sachverhalte nicht richtig oder nicht mit der gebotenen Sorgfalt dargestellt werden mische ich mich auch in Zukunft ein. Vice versa ist jeder eingeladen, meinen Unsinn zu korrigieren. Möge sich der interessierte Leser dann das für ihn passende heraussuchen.
newdimage
18.05.2006, 08:34
Fotograf -> Gewerbe -> Handwerk -> Kammerzugehörigkeit
Fotonochwas -> künstlerische Tätigkeit -> Kunst -> Künstlerkasse
Was haben denn eine Kammer und die Künstlerkasse gemeinsam? Nichts.
Künstlerkasse ist eine günstige Möglichkeit, sich gegen Krankheiten zu versichern -> Krankenkasse für Künstler.
Kammern sind Verbände, die die Interessen der einzelnen Stände vertreten (wollen) und dafür geringfügig Gebühren kassiern. Die Kammer versichert aber nicht gegen Krankheit, das machen AOK und Co.
Dimagier_Horst
18.05.2006, 09:02
Was haben denn eine Kammer und die Künstlerkasse gemeinsam?
Beide wollen unter Umständen Geld von Dir. Ob die Ziele beider Organisationen mit den persönlichen Zielen übereinstimmen ist dann wieder eine ganz andere Frage. Es spricht ja nichts dagegen, dass jemand Mitglied einer dieser Organisationen ist oder sein möchte.
Das Problem ist die Komplexität der Folgen unseres fotografischen Handelns, dass mit Alltagsverständnis nicht mehr überschaubar ist: eine falsche Wortwahl bei der Nachfrage und eine Organisation "schluckt" Dich erst einmal. Für Selbständige eine gute Vorbereitung für das Haifischbecken, aber für den Amateur???
Kapix 131
18.05.2006, 10:50
Hallo Horst,
wenn du in diesem Haifischbecken schnell genug schwimmen kannst, oder besser noch ein paar gute Tricks auf Lager hast, hält dich nichts mehr auf!
Der Fotoamateur verdient sein Geld in der Regel nicht mit foten, ist also nicht so unter Druck wie der Profi.
Aber genau da liegt ja auch der Hase im Pfeffer, immer mehr Argenturen greifen auf Amateur-Galerien zurück, was natürlich mächtig auf die Noten drückt! Und solange hier Tür und Tor offen ist, hat es der Profi nur noch schwerer.
Ich denke, das ist auch Olafs Grund... .
So Horst, ich schwimme schon mal los...! :cool:
Tschü Karsten :top:
Ich denke, das ist auch Olafs Grund... .
Nicht direkt. Die Frage bezog sich darauf, daß jemand eine Homepage betreibt, auf der Feuerwehrfahrzeuge abgebildet sind. Der Betreiber ist noch recht jung, die Bildqualität bescheiden. Seit kurzem nennt er sich Bildjournalist. Da ich dachte, dies sei ein geschützter Begriff, hatte ich hier den Thred eröffnet.
Scheinbar hat er sich den Titel gleich mit seiner neuen DSLR gekauft. :roll: . Die technische Bildqualität wurde zwar besser, die Bilder an sich aber nicht.
Dimagier_Horst
18.05.2006, 12:33
Und solange hier Tür und Tor offen ist, hat es der Profi nur noch schwerer.
Richtig, Karsten. Also schaffe ich Tür und Tor ab wenn es keine Mauern mehr gibt, spare mir den Türsteher und gebe das Geld für einen Verband aus, der sich um Mitglieder bewerben und gegen konkurrierende Verbände bewähren muss. Dann klappt das auch mit den Mitgliederzahlen.
newdimage
18.05.2006, 13:06
... wollen unter Umständen Geld von Dir.
Viele wollen mein Bestes :D :D :D