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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Makrofotografie oder: die totale Verunsicherung


M_Sp
09.05.2006, 13:16
Hallo zusammen,

nun, ich interessiere mich sehr für Macros, besonders für Aufnahmen jenseits des Abbildungsmaßstabes von 1:1. Je mehr ich jedoch über Balgengeräte, Zwischenringe usw. lese, desto mehr Verwirrung macht sich breit. So langsam stecke ich mich selbst in die Kategorie "DAU"...

Also: Wenn ich nicht irre dienen sowohl Balgen als auch Zwischenringe dazu, den Abstand vom Objektiv zum Sensor zu vergrößern, was einen größeren Abbildungsmaßstab zur Folge hat. Soweit richtig? Welche Vergrößerung erreicht man mittels Zwischenringen bzw. ab wann braucht man einen Balgen? Welchen Vorteil bietet so ein Balgengerät eigentlich?

Wenn ich von einer Kombi 7D+Makroobjektiv (Sigma, 50 bzw. 105mm) ausgehe komme ich auf eine Maximalvergrößerung von 1:1. Wie wirken sich nun die Zwischenringstärken auf die Vergrößerung aus?


vewirrt aber hoffnungsvoll....

mirko

WinSoft
09.05.2006, 15:21
Dieses Thema hatte ich erst kürzlich ausführlichst dargestellt, weiß aber den Link dazu nicht mehr.

Hier also ähnlich dargestellt:
1) Der Fernbereich gilt von Unendlich bis etwa 50 cm.
2) Der Nahbereich erstreckt sich von rund 50 cm bis Abbildungsmaßstab 1:1.
3) Der Makrobereich wiederum liegt zwischen den Abbildungsmaßstäben 1:1 und rund 10:1.
4) Der Mikrobereich beginnt ungefähr beim Abbildungsmaßstab kleiner 10:1.

Der Nahbereich wird durch so genannte Makro-Objektive bis 1:1 recht gut abgedeckt.

Für den Makrobereich kommen eigentlich nur Lupenobjektive (Leica Photare oder Zeiss Luminare) am Balgengerät in Frage. Gewöhnliche Makrobobjektive sind für die Verwendung am Balgengerät für sehr große Auszüge i.a. nicht gerechnet und nur bedingt geeignet. Das Gleiche gilt selbstverständlich auch für entsprechende viele/lange Zwischenringe.

Besonders Objektive mit Innenfokussierung mögen Auszugsverlängerungen durch Zwischenringe bzw. Balgengeräte nicht sehr gern, da sich ihr Gesamt-Korrektionszustand dann rapide nachteilig ändert. Am ehesten eignen sich noch (ältere) Festbrennweiten mit Außenfokussierung.

Mit dem Leica Lupenobjektiv Photar 4/50 erreichen ich mit der Leica-R am Balgengerät + zusätzlicher Zwischenringe einen Abbildungsmaßstab von rund 15:1. Wermuthstropfen: Wegen der bildverschlechternden Beugung macht es leider keinen Sinn, mehr als Blende 4 - also offene Blende - abzublenden ("förderliche Blende"), wobei die Schärfentiefe mit wenige 1/10 mm extrem gering ist.