Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Sigma 105 / 2.8 EX DG Macro und Tiefenschärfe
Cappuccino
22.04.2006, 16:59
Hallo,
habe heute voller Stolz das Sigma 105 / 2.8 EX DG Macro erhalten.
Natürlich hab ich gleich mal begonnen, dieses im Garten zu testen und nach "Kleintier" ausschau zu halten :D
Nun habe ich nur festegestellt, dass die Tiefenschärfe seeeeeeeehr gering ist wenn man ein 1:1 Makro erstellen will.
Wenn ich weiter abblende, hab ich dann das Problem, dass die Belichtungszeiten schon ziemlich lange werden... so im Schnitt 1/40sek. und somit hab ich dann immer freihand Verwacklungsunschärfe.
Vielleicht funktioniert ja mein AS nicht korrekt ;) aber ich denke das dies bei der Brennweite normal ist.
Hier ein paar Beispielbilder die ich im Garten geschossen habe. (http://www.pixxgallery.de/categories.php?cat_id=32)
Was macht Ihr so damit Ihr genügend Tiefenschärfe bekommt und trotzdem noch einigermaßen korrekte Belichtungszeiten?
Für Tipps wäre ich sehr dankbar.
John Doe
22.04.2006, 17:23
Hallo Cappuccino,
Dein AS arbeitet vermutlich einwandfrei, der Schärfentiefebereich ist bei 1:1 so gering, daß Du schon durch Atmen den Schärfebereich verläßt. Bei solchen Abbildungsmaßstäben ist ein Stativ Pflicht, AS hin oder her. Bedenke bitte, daß Du Dich in einer extremen Aufnahmesituation befindest, wo auch der AS nicht mehr die Rettung bringen kann.
Wenn es unbedingt ohne stativ gehen soll, dann verwende ich gerne den 5600er in Verbindung mit dem Reflektor Set V (der "Regenschirm"), allerdings gibt das natürlich eine direkte Auflichtbeleuchtung, was auch zum Motiv passen muß.
Gruß Uwe
Cappuccino
22.04.2006, 17:34
Danke schon mal für die Info.
Dies mit dem Blitz wäre eine Möglichkeit; und was verwendest Du dann für Blenden. Blitzen in Verbindung mit Reflektoren hab ich leider noch 0,0 Erfahrung :(
Das Problem war eher auch noch, dass die Blümchen auf denen die Biene saß nicht still stand durch den Wind.
Gruß
Alex
Das die Schärfentiefe bei großen Abbildungsmaßstäben so gering ist, ist normal (hier haben Kameras mit kleineren Sensoren prinzipbedingt Vorteile). Je nach Verwendungszweck des Bildes könnte man aber einen etwas kleineren Maßstab wählen und dann beschneiden. Man kann auch die Lichtempfinlichkeit noch weiter erhöhen, das ist im Makrobereich fast schon obligatorisch (ich würde durchaus bis ISO 800 gehen) und zusätzlich könnte man auch etwas knapper belichten und später wieder aufhellen (RAW nutzen).
Wenn man keine guten Bedingungen hat, wird man um Stativ oder den Blitzeinsatz (gegen Bewegungsunschärfe durch Wind hilft ein Stativ natürlich auch nicht) nicht herum kommen. Wenn sich das Motiv nicht bewegt oder man blitzt, kann man für mehr Schärfentiefe auch mal entsprechend abblenden (es darf durchaus mal f16 oder f22 sein, nur irgendwann wird wegen der Beugung das gesamte Bild wieder unschärfer). AS und auch andere Stabisysteme sind im Nahbereich weniger wirksam, weil die Winkelgeschwindigkeit (von der die Verwacklung abhängt) zwischen Sensor und Motiv im Nahbereich ansteigt, die rel. lange Brennweite tut ihr übriges dazu. Statt einem externen Blitz plus Reflektor wäre auch ein Makro-Ringblitz eine Möglichkeit, automatische Modelle (also ohne TTL) kosten auch nicht die Welt. Aber auch bei einem Ringblitz erkennt man meist, daß ein Blitz benutzt wurde, oft werden die Hintergründe sehr dunkel (je nach Entfernung) oder es kommt zu Reflektionen etc. Andere Blitzsysteme speziell für den Nahbereich wären kleine Zangen- oder auch Flächenblitze, bzw. Leuchten. Auch entfesselt blitzen mit einem "großen" mit Diffusor oder aus größerer Entfernung wäre eine Möglichkeit.
Am besten ist aber immer noch, auf bessere Bedingungen zu warten, Wind und wenig Licht sind die natürlichen Feinde der Makrofotografie ;)
Die gezeigten Bilder (speziell #2 u. 3) finde ich schon ganz gelungen für den Anfang.
Cappuccino
22.04.2006, 18:18
Das die Schärfentiefe bei großen Abbildungsmaßstäben so gering ist, ist normal (hier haben Kameras mit kleineren Sensoren prinzipbedingt Vorteile). Je nach Verwendungszweck des Bildes könnte man aber einen etwas kleineren Maßstab wählen und dann beschneiden. Wenn keine perfekten Bedingungen sind, wird man um Stativ oder den Blitzeinsatz (gegen Bewegungsunschärfe durch Wind hilft ein Stativ natürlich auch nicht) nicht herum kommen. Wenn sich das Motiv nicht bewegt oder man blitzt, kann man für mehr Schärfentiefe auch mal entsprechend abblenden (es darf durchaus mal f16 oder f22 sein, nur irgendwann wird wegen der Beugung das gesamte Bild wieder unschärfer). AS und auch andere Stabisysteme sind im Nahbereich weniger wirksam, weil die Winkelgeschwindigkeit (von der die Verwacklung abhängt) zwischen Sensor und Motiv im Nahbereich ansteigt, die rel. lange Brennweite tut ihr übriges dazu. Statt einem externen Blitz plus Reflektor wäre auch ein Makro-Ringblitz eine Möglichkeit, automatische Modelle (also ohne TTL) kosten auch nicht die Welt. Aber auch bei einem Ringblitz erkennt man meist, daß ein Blitz benutzt wurde, oft werden die Hintergründe sehr dunkel (je nach Entfernung) oder es kommt zu Reflektionen etc. Andere Blitzsysteme speziell für den Nahbereich wären kleine Zangen- oder auch Flächenblitze, bzw. Leuchten.
Am besten ist immer noch, auf bessere Bedingungen zu warten, Wind und wenig Licht sind die natürlichen Feinde der Makrofotografie ;) Die gezeigten Bilder (speziell #2 u. 3) finde ich schon ganz gelungen für den Anfang.
Das habe ich bemerkt dass geringes Licht ein Feind ist ;)
Naja nachdem dies meine ersten Erfahrung mit Macro ist, kann es ja nur noch besser werden :D:D
Die Beugungsunschärfe oder wie man das nennt wird ab Blende 14 soviel ich schon mal wo gelesen habe bei der D7D eh schon wieder schlechter!?
Aber wie Du bereits sagtest, muss erstmal soviel Licht vorhanden sein dass man überhaupt so kleine Blenden verwenden kann.
Bin jedenfalls für alle Tipps sehr dankbar.
Die Beugungsunschärfe oder wie man das nennt wird ab Blende 14 soviel ich schon mal wo gelesen habe bei der D7D eh schon wieder schlechter!?
Das hängt auch vom Abbildungsmaßstab ab, man kann das also nicht verallgemeinern. Ist aber gut möglich, daß bei Maßstab 1:1 an der Kamera die sog. förderliche Blende irgendwo in dem Bereich liegt.
Hallo Cappuccino,
Dein AS arbeitet vermutlich einwandfrei, der Schärfentiefebereich ist bei 1:1 so gering, daß Du schon durch Atmen den Schärfebereich verläßt. Bei solchen Abbildungsmaßstäben ist ein Stativ Pflicht, AS hin oder her. Bedenke bitte, daß Du Dich in einer extremen Aufnahmesituation befindest, wo auch der AS nicht mehr die Rettung bringen kann.
Der einfache Trick, den ich immer anwende, vor dem Auslösen die Luft anhalten :top:
Gruß Ivanhoe
Cappuccino
22.04.2006, 21:08
Luft anhalten mache ich bereits :D:D:D
John Doe
23.04.2006, 00:21
Solange Du nachher nicht vergisst weiterzuatmen ist das auch kein Problem :lol: :lol: .
Aber mal im Ernst, jens hat natürlich völlig recht, ein Macroblitz ist natürlich noch besser, aber von den ganz einfachen ist auch wieder abzuraten. Wenn sie nicht steuerbar sind, bzw. immer ein ringförmiges Blitzlicht bringen, ist die Belichtung, durch fehlende Schatten, sehr flach und das Bild wirkt langweilig. Das ist für Reproaufnahmen von Briefmarken zwar in Ordnung, aber normalerweise leben unsere Bilder ja vom Spiel mit Licht UND Schatten. Optimal sind selbstverständlich natürliche Lichtquellen, auch ein Faltreflektor im Gepäck, oder ein simpler Karton, beklebt mit Alufolie, bring machmal das Licht genau dorthin, wo wir es brauchen. Blitzen bei Makros verstehe ich immer als Notbehelf, wenn es gar nicht anders geht, also z.B. mittem im Wald und ohne eine Chance auf einen Strahl Sonnenlicht. Mit welchen Blenden man arbeitet, hängt in erster Linie vom Motiv und damit von der benötigten Schärfentiefe ab. Meistens spielt sich die Sache bei Macros ohnehin mit Blenden von 8 bis 22 ab, aber eine pauschale Aussage, wie z.B. immr mit Blende 11, ist einfach nicht möglich.
Gruß Uwe
Norbert-S
23.04.2006, 08:46
Wenn ich weiter abblende, hab ich dann das Problem, dass die Belichtungszeiten schon ziemlich lange werden... so im Schnitt 1/40sek. und somit hab ich dann immer freihand Verwacklungsunschärfe.
Las Dich mal nicht entmutigen und fote weiter Freihand!
Mit der Zeit findest Du Deinen Ruhepunkt und dann sind die 1/45 oder sogar 1/20 kein Problem mehr.
Am Anfang als ich die D7 hatte ging mir es genau so, aber mit jedem Bild mehr das ich gemacht habe funktionierte es besser.
Hier ein Bild mit 1/40:
http://www.fotolan.de/galerie/data/thumbnails/2/fly23.jpg (http://www.fotolan.de/galerie/details.php?image_id=283)
Und noch eins mit 1/13: mit A2
http://www.fotolan.de/galerie/data/thumbnails/2/fly01.jpg (http://www.fotolan.de/galerie/details.php?image_id=1)
Du mußt nur für Dich selber die richtige Technik finden :)
Ich foten meistens bei 1:1 im MF und stelle durch Heranbewegung der D7 zum Motiv Scharf, wenn ich im Suche sehe das der Bereich, den ich haben möchte, Scharf ist drücke ich ab :) ist halt alles eine in einander gehender Vorgang
Cappuccino
23.04.2006, 11:39
Hallo Seanaja,
durch das heranbewegen an das Objekt hab ich das auch schon versucht was aber mega schwer ist, da man den Schärfebereich nur schwer erkennen kann, da dieser so gering ist.
Aber wie sagt man so schön: Übung macht den Meister :D:D:D
Ich hab seit einiger zeit auch das 105er von Sigma, war in der Tat sehr gewöhnungsbedürftig der kleine Schärfebereich :?
Aber das gibt sich mit der Zeit.
Um längere Verschlusszeiten aus der Hand haltn zu können sinsd vor allem die Körperhaltung und die Atmung entscheidend. Zur Körperhaltung hatten wir hier im Forum schonmal einen Thread, zur Atmung hab ich mich mal bei den Sportschützen (http://www.argedon.de/sicherheit/ausbildung/atmung%20beim%20schiessen.htm) bedient ;)
kassandro
23.04.2006, 15:15
Also das mit der Atemtechnik mag ja eine sehr vernünftige Sache für das foten bei schlechtem Licht sein (vielen Dank für den Link), aber für die Makrofotographie ist ein Stativ unvermeidlich, obwohl die Bilder von Seanaja sicherlich nicht schlecht sind.
Der Mangel von Schärfentiefe bei einer DSLR hat natürlich auch einen gewichtigen Vorteil, indem man den Hintergrund sehr schön unscharf machen kann. Die besten Makrofotos, die ich hier gesehen habe, sind genau von dieser Art.
Eine interessante Idee zur Verbesserung der Schärfentiefe ist die Fokus-Serienaufnahme. Hier werden - natürlich auf dem Stativ - verschiedene Aufnahmen mit unterschiedlicher Entfernungseinstellung gemacht. Alle anderen Einstellungen bleiben unverändert. Auf dem PC kann man dann die Bilderserie zu einem Bild zusammenflicken, indem sich die Software von jedem Bild die schärfsten Teile sucht. Solche Fokus-Serienaufnahmen gab es bei meiner Powershot S1 (diese hat allerdings keinen richtigen Makro-Modus) und gibt es wohl noch bei der Powershot S2 und S3. Allerdings nur im manuellen Fokus-Modus. Man muß also die Fokusintervalle mit einem Schärfentiefen-Rechner aurechnen. Eine wirkliche praktikable Lösung sollte im AF-Modus laufen und jeweils die optimalen Schärfentiefe-Intervalle automatisch aneinander fügen und auch die durch das fokusieren entstehende Brennweiten-Veränderung ausgleichen. Die Kamera muß also das Objektiv genau kennen. Dann ließe sich allerdings auf dem Stativ praktisch Aufnahmen mit unbegrenzter Schärfentiefe machen. Aus den oben besagten Gründen dürfte dieser Traum allerdings nur auf einer Knipse realisierbar sein.