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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Antishake on - Anpassung von Bel./Blende?


jameek
14.04.2006, 03:44
Hallo,

hab mal ne generelle Frage zum Antishake.
Und zwar lese ich hier hin und wieder (zwischen den Zeilen), dass die Kamera die Belichtungszeit oder die Blende anpasst, je nachdem ob Antishake ein- oder ausgeschaltet ist.
(Also zB statt 1/125 statt 1/60 bei Blendenpriorität).
Ist das bei Euch der Fall?
Meine D5 ändert nämlich nix an den entsprechenden Parametern, egal ob AS on oder off...
Das bedeutet allerdings, dass Antishake bei mir keine versprochenen Belichtungsstufen "bringt", sondern vielmehr dass die Bilder halt bei "on" eher was werden, als bei "off"...

Leicht verwirrt aber mit dennoch freundlichem Gruß
christophe

ps: Insgesamt bin ich mir irgendwie nicht sicher, ob der AS funktioniert.
Ein surrendes Geräusch bei langen Belichtungen gibts aber imerhin schon mal. Ich merke desweiteren auch, dass ich die Funktionalität nicht wirklich testen kann, einige Bilder sind mit AS besser, andere ohne. Absichtlich verwacklen bringt natürlich nix...
Gibt's dafür evtl. auch einen Tipp?

Crossie
14.04.2006, 06:49
Meine D5 ändert nämlich nix an den entsprechenden Parametern, egal ob AS on oder off...

Korrekt

Das bedeutet allerdings, dass Antishake bei mir keine versprochenen Belichtungsstufen "bringt", sondern vielmehr dass die Bilder halt bei "on" eher was werden, als bei "off"...


Doch, denn Du kannst ja mit eigeschaltetem AS ein Bild verwacklungsunschärfefrei bei kleinerer Blende machen als ohne Stabilisierung. Es ist so bsplw. (nat. immer abhängig von Brennweite und persönlichem Zitterfaktor) möglich, eine Blende einzustellen, die eine Belichtung von 1/15 errechnet und das Bild wird scharf, wogegen ohne AS eine grössere Blende gewählt werden muss, um auf höhere Verschlusszeiten und damit auf ein scharfes Bild zu kommen.

Genau das ist mit "bringt x Blendenstufen" gemeint.

Gruss
Uwe

Tobias Wiesner
14.04.2006, 06:55
Hallo jameek,
bei meiner D7D verändert sich auch nichts zw. Belichtungszeit und Blende, wenn ich meinen Antishake anschalte. Vorteil ist nur, dass Du bei nicht so lichtstarken Objektiven und dadurch eine Belichtungszeit einstellst die Du normaler weise nicht mehr aus der Handfotografierst, noch scharfe Bilder machst!

Gibt ja immer die Formel Brennweite = Belichtungszeit! Aber 1/60 nie unterschreiten! Sprich 200mm Brennweite = 1/200 Verschlusszeit. Wir Besitzer des Antishake haben die Möglichkeit dies wesentlich zu unterschreiten.

Um Deinen Antishake zu testen stell doch mal bei Brennweite 28mm auf eine Belichtungszeit von ca. 1/30 Sekunde. Dies geht natürlich nur bei dementsprechend schlechten Lichtverhältnissen. Bsp. Indoor! Mach mal mit Antishake und mal ohne! Merkst bestimmt einen Unterschied!

Will net mehr ohne Antishake :top: :top:
LG Tobi

kassandro
14.04.2006, 10:25
Gibt ja immer die Formel Brennweite = Belichtungszeit! Aber 1/60 nie unterschreiten! Sprich 200mm Brennweite = 1/200 Verschlusszeit. Wir Besitzer des Antishake haben die Möglichkeit dies wesentlich zu unterschreiten.

Diese Formel ziemlich unsinnig. Sie ist wahrscheinlich richtig bei einer 35 mm Kamera ohne Rückschwungspiegel. Bei einer analogen SLR muß man schon eine Speigelvorauslösung machen, um dieser Regel Gültigkeit zu verschaffen. Bei Digicams hängt die Auswirkung von Verwacklung auf die Bildschärfe ganz entscheidend von der Pixelgröße ab. Beim selben Verwacklungsgrad nimmt die Unschärfe proportional zum Pixeldurchmesser ab. Eine DSLR ist also von vornherein wesentlich verwacklungssicherer als eine Knipse mit 1/2.5" Sensor - zumindest mit Spiegelvorauslösung. Zudem gewinnt eine schwere DSLR wie die D7D durch ihre höhere Trägheit zusätzliche Verwacklungssicherheit.

FlorianLausB
14.04.2006, 10:50
Ich hab's gerade in meinem mäßig gut beleuchteten Zimmer ausprobiert (Modus P, ISO 400 fest, auf Stativ damit Motiv gleich bleibt)
- AS an: Vorschlag 1/80, Blende 5
- AS aus: Vorschlag 1/60, Blende 5,6
(mit dem 17-35/2,4-4 @17mm).

Die AS-Einstellung verändert also schon die Vorschläge die die Kamera macht.

Wenn man die Blende vorwählt kann sich natürlich nichts ändern, sonst würde ja die Belichtung nicht mehr stimmen.

Sonnenkind
14.04.2006, 10:50
Und zwar lese ich hier hin und wieder (zwischen den Zeilen), dass die Kamera die Belichtungszeit oder die Blende anpasst, je nachdem ob Antishake ein- oder ausgeschaltet ist.
(Also zB statt 1/125 statt 1/60 bei Blendenpriorität).

Ich glaube, Du verwechselst hier etwas, und zwar beeinflußt der AS die maximale Blitzsynchronzeit!!!
Mit AS 1/125s, ohne AS 1/160!

AxelS
14.04.2006, 11:01
ps: Insgesamt bin ich mir irgendwie nicht sicher, ob der AS funktioniert.
Ein surrendes Geräusch bei langen Belichtungen gibts aber imerhin schon mal.

Hallo jameek,

das surrende Geräusch, das du da hörst, soll den Nutzer bei Langzeitbelichtungen von mehreren Sekunden zeigen, das die Kamera 'noch lebt', da ja sonst nichts zu passieren scheint. Das hat jedenfalls nichts mit dem AS zu tun. Den AS kann man allenfalls 'spüren', wenn man die eingeschaltete Kamera in der Hand trägt und läuft, z.B. Dann merkt man, wie sich innen etwas bewegt.

An sonsten ist alles Wesentliche gesagt. Wenn bei einem 135er Tele 90% der Aufnahmen mit einer 125stel scharf werden, und mit einer 30stel nur noch 10%, dann schaffst du mit AS auch hier 90%. Im Bereich 500stel schaffst du mit AS scharfe Aufnahmen mit 600mm (300 mit 2fach-Konverter) aus der freien Hand, die von Stativaufnahmen nicht zu unterscheiden sind. Bei Makro kannst Du bei gleicher Belichtungszeit die Blende 2-3 Stufen schliessen (und erhälst mehr Tiefenschärfe) und hast die gleiche Trefferquote wie ohne AS.

AS ist einfach genial! Und das mit jedem Objektiv! Statt das Kamerageschäft aufzugeben, hätten die von Minolta ihre Werbeabteilung feuern sollen und Profis einstellen!

Frohe Ostern
Axel

Sonnenkind
14.04.2006, 11:04
as surrende Geräusch, das du da hörst, soll den Nutzer bei Langzeitbelichtungen von mehreren Sekunden zeigen, das die Kamera 'noch lebt',
Ah ja, so ist das... Dann ist wohl meine D5D hinüber, denn bei ausgeschaltetem AS surrt bei mir nix! :shock:

Jens N.
14.04.2006, 11:23
Diese Formel ziemlich unsinnig.

Nö, die hat sich eigentlich bewährt. Das ist natürlich nur eine Daumenregel, die nicht immer 100%ig stimmen muß und von vielen weiteren Faktoren (nicht zuletzt der ruhigen Hand des Fotografen) abhängig ist. Als grober Richtwert hat es sich aber bewährt, auch bei (D)SLRs mit Schwingspiegel.

Sie ist wahrscheinlich richtig bei einer 35 mm Kamera ohne Rückschwungspiegel. Bei einer analogen SLR muß man schon eine Speigelvorauslösung machen, um dieser Regel Gültigkeit zu verschaffen.

Das Beispiel hier war 1/200, bei solchen Zeiten macht sich der Spiegelschlag -ganz extreme Brennweiten (vielleicht noch in Hochformat) mal ausgenommen- noch nicht bemerkbar, das tut er nur in einem bestimmten Zeitfenster länger als 1/200 (siehe dazu z.B. Poelking.de).

Bei Digicams hängt die Auswirkung von Verwacklung auf die Bildschärfe ganz entscheidend von der Pixelgröße ab. Beim selben Verwacklungsgrad nimmt die Unschärfe proportional zum Pixeldurchmesser ab. Eine DSLR ist also von vornherein wesentlich verwacklungssicherer als eine Knipse mit 1/2.5" Sensor - zumindest mit Spiegelvorauslösung.

Das wäre mir neu, das die Pixelgröße was damit zu tun hat, jedenfalls kann ich diese Aussagen aus meiner Praxiserfahrung nicht nachvollziehen. Bei Kompaktkameras sind die eigentlichen (realen) Brennweiten durch die kleinen Sensoren ja viel kürzer, die Faustregel bezieht man aber -wie auch bei den Crop-DSLRs- auf die dem Bildwinkel entsprechende KB-Brennweite. So gleichen sich die Unterschiede aus und man kann die Daumenregel auf alle Systeme anwenden.

Zudem gewinnt eine schwere DSLR wie die D7D durch ihre höhere Trägheit zusätzliche Verwacklungssicherheit.

Korrekt (und nachvollziehbar). Wobei es ab einem bestimmten Gewicht auch wieder schwieriger wird, die Kamera ruhig zu halten.


das surrende Geräusch, das du da hörst, soll den Nutzer bei Langzeitbelichtungen von mehreren Sekunden zeigen, das die Kamera 'noch lebt', da ja sonst nichts zu passieren scheint. Das hat jedenfalls nichts mit dem AS zu tun.

Sondern (Vibrationsalarm oder wie)? Natürlich ist das der AS ;)

Zur Ausgangsfrage siehe hier (http://www.d7userforum.de/phpBB2/ftopic30741.html). Der AS wirkt sich wohl in der Vollautomatik und der Programmautomatik (in Verbindung mit der ISO-Automatik?) auf die Zeit aus. Wenn man mit "A" oder "S" fotografiert, was wohl für die meisten hier gilt, fällt einem das -so wie mir- gar nicht auf.

John Doe
14.04.2006, 11:40
.................

das surrende Geräusch, das du da hörst, soll den Nutzer bei Langzeitbelichtungen von mehreren Sekunden zeigen, das die Kamera 'noch lebt', da ja sonst nichts zu passieren scheint. Das hat jedenfalls nichts mit dem AS zu tun.

Sondern (Vibrationsalarm oder wie)? Natürlich ist das der AS ;)


Nein, das ist nicht der AS. KoMi hatte schon lange vor, das Kamerageschäft an Sony zu verkaufen und hat schon den Dual Shock Contoller in der D7D/D5D verbaut, daher kommt das surrende Geräusch :D :D :D .


Gruß Uwe

jameek
14.04.2006, 11:40
Guten Morgen und vielen Dank für die zahlreichen Antworten!

Ich habe noch mal bei den Scheibels und in der Bedienungsanleitung nachgelesen.
Da heißt es: Die Daten können sich ändern.
Das scheint ja auch Eure Erfahrung zu sein und bezieht auch den Fall von Florian ein ;-)

@Jens, genau das war der Thread, den ich meinte aber nicht mehr fand.
Muss ich noch mal genau lesen…

@sonnenkind: das kann sein, dass ich das in dem Zusammenhang auch gelesen hatte… Dennoch wollte ich es mal in die Runde fragen.

Also ich habe das gestern abend noch mal in Ruhe getestet. (Kitobjektiv bei 70mm)
Bis 0,8 Sekunden bringt es leichte Vorteile mit AS, danach ist’s sowieso verwackelt.
Insgesamt muss ich sagen, dass es meiner Meinung nach nur marginale Vorteile mit dem AS bringt. Er funktioniert, bringt aber keine Wunder.

Bisher habe ich den AS übrigens einfach so genutzt, ohne groß drüber nachzudenken (habe vorher „Try-And-Error-Fotografie“ gemacht *g).
Angefangen drüber nachzudenken habe ich erst, weil ich gestern im Museum war, dort war es relativ hell und dennoch sind sehr viele Bilder verwackelt, die eigentlich hätten klappen sollen.
Siehe zB hier:
verwackelt (http://www.jameek.de/verwackelt.html)
18mm, 1/13, F5.0, 400ISO
(Die abgebildete Person hat sich nicht bewegt, für die Verwackelung bin ich/die Kamera verantwortlich)
Ihr seht die Neon-Röhren… zu dunkel war’s nicht…
Okay, vielleicht ist die Belichtung ein wenig lang, aber genau das war der Grund für meine Frage, dass die Kamera das eigentlich auf die nicht soo schlechten Lichtverhältnisse anpassen müsste.

Viele Grüße
christophe

[edit: das o.a. Bild ist in Blendenpriorität aufgenommen]

John Doe
14.04.2006, 11:49
Hallo zusammen,

naja, in dem Bereich kann auch ein AS nicht mehr allzu viel bringen. Bei diesen Brennweiten (18mm) ist der AS schlichtweg überfordert, allgemein sind Zeiten unterhalb 1/60 Sekunde aus der Hand nur sehr schwer zu halten. Den größten Nutzen hat der AS im Normal- und Telebereich, also mit Brennweiten von 50-300mm, darüber wird es schon wieder eng und ein Stativ ist meistens angesagt. Allerdings hängt das auch, wie schon oben angeführt, vom persönlichen Zitterfaktor ab. Ich traue mir durchaus zu, 1/13 Sekunde noch aus der Hand zu Foten, aber ich habe auch schon ein paar Dekaden Übung darin. Der AS ist halt eine alltagstaugliche Unterstützung, aber Wunder kann auch er nicht bewirken. Zudem ist er kontruktionsbedingt, nicht ganz so effektiv, wie die IS/VR Technik, die in Objektiven verbaut ist, da diese auch ständig weiterentwicklelt wird, während wir mit dem leben müssen, was wir drinhaben, was allerdings kein Problem sein dürfte.


Gruß Uwe

Crossie
14.04.2006, 11:51
genau das war der Grund für meine Frage, dass die Kamera das eigentlich auf die nicht soo schlechten Lichtverhältnisse anpassen müsste.

Was erwartest Du denn bei 1/13? Wenn Du erwartest, dass die Kamera das Denken übernimmt, dann musst Du mit grünem P fotografieren und mit den Ergebnissen zufrieden sein. Das wird Dir allerdings aus lauter Lichtnot die Blende voll aufreissen, was bei nicht offenblendengeeigneten Optiken wie dem Kit zu miesen Ergebnissen führt. 1/13 aus der Hand ist immer ein Risiko und es spielen auch noch andere Faktoren eine Rolle, z.B. die Haltung.

Gruss
Uwe

Sonnenkind
14.04.2006, 11:57
Hallo zusammen,

naja, in dem Bereich kann auch ein AS nicht mehr allzu viel bringen. Bei diesen Brennweiten (18mm) ist der AS schlichtweg überfordert, allgemein sind Zeiten unterhalb 1/60 Sekunde aus der Hand nur sehr schwer zu halten. Den größten Nutzen hat der AS im Normal- und Telebereich, also mit Brennweiten von 50-300mm, darüber wird es schon wieder eng und ein Stativ ist meistens angesagt. Allerdings hängt das auch, wie schon oben angeführt, vom persönlichen Zitterfaktor ab. Ich traue mir durchaus zu, 1/13 Sekunde noch aus der Hand zu Foten, aber ich habe auch schon ein paar Dekaden Übung darin. Der AS ist halt eine alltagstaugliche Unterstützung, aber Wunder kann auch er nicht bewirken. Zudem ist er kontruktionsbedingt, nicht ganz so effektiv, wie die IS/VR Technik, die in Objektiven verbaut ist, da diese auch ständig weiterentwicklelt wird, während wir mit dem leben müssen, was wir drinhaben, was allerdings kein Problem sein dürfte.


Gruß Uwe

Uwe, da kann ich nicht ganz folgen, 1/13s sind, wie du schon sagst, mit ruhiger Hand und etwas Glück grade noch aus der Hand zu schaffen - und zwar ohne AS. Mit AS dürfte das kein Problem sein - zumal bei dieser Brennweite

Jens N.
14.04.2006, 11:58
Er [der AS] funktioniert, bringt aber keine Wunder.

Korrekt, vor allem aber nimmt er einem nicht das Denken ab (nix für ungut).

Siehe zB hier:
verwackelt (http://www.jameek.de/verwackelt.html)
18mm, 1/13, F5.0, 400ISO
(Die abgebildete Person hat sich nicht bewegt, für die Verwackelung bin ich/die Kamera verantwortlich)
Ihr seht die Neon-Röhren… zu dunkel war’s nicht…
Okay, vielleicht ist die Belichtung ein wenig lang, aber genau das war der Grund für meine Frage, dass die Kamera das eigentlich auf die nicht soo schlechten Lichtverhältnisse anpassen müsste.


Also für mehr Licht sorgt kein Stabi, auch Bewegungsunschärfe des zu fotografierenden Objekts kann er nicht verhindern. Für 1/13 ohne Stabi wäre das Bild noch ganz gut (einfach mal die Gegenprobe machen), aufgrund des AS hätte man vielleicht besseres erwarten können (und es ist auch durchaus möglich, mit AS bei 1/13 bessere Ergebnisse zu bekommen), aber eben auch nicht zwingend, denn der AS ist leider nicht perfekt (die Balken im Sucher, die die aktuellen Kamerabewegungen anzeigen, sind nicht ohne Grund da). Dazu kommt die eigene Halte- und Auslösetechnik: Drehbewegungen, die man beim Auslösen evtl. macht, kann ein Stabi z.B. kaum ausgleichen.

Wie das gezeigte Bild besser geklappt hätte: Blitz benutzen, für den Erhalt der Stimmung z.B. mit Langzeitsynchronisation, was schonmal die Bewegungen der Person eingefroren hätte: blitzen hat natürlich auch Nachteile (und ist auch nicht immer erlaubt), keine Frage. Blende weiter öffnen: lieber ein objektivbedingt weiches Bild, als so starke Bewegungsunschärfe. ISO noch weiter erhöhen: ISO 800 ist für so ein Erinnerungsfoto durchaus OK. Leicht unterbelichten: das Bild ist insgesamt zu hell, da hast du Reserven verschenkt (2/3 Blenden weniger und danach ggf. wieder etwas aufhellen, bringt auch kürzere Zeiten und es gibt weniger ausgefressene Lichter). Fernauslöser und/oder Selbstauslöser benutzen, wenn möglich zusammen mit Spiegelvorauslösung oder Serienbildmodus: vermindert Verwacklungsunschärfen beim Auslösen. Halte- und Auslösetechnik verbessern: Arme angewinkelt am Körper, abdrücken beim Ausatmen.

All diese Veränderungen (auch kombiniert) hätten in der Situation ein scharfes oder schärferes Bild ermöglicht. Das muß aber der Fotograf leisten - Kameras sind nur dumme Kisten, denen man schon sagen muß was sie tun sollen, AS hind oder her.

HolgerN
14.04.2006, 12:01
Diese Formel ziemlich unsinnig. Sie ist wahrscheinlich richtig bei einer 35 mm Kamera ohne Rückschwungspiegel. Bei einer analogen SLR muß man schon eine Speigelvorauslösung machen, um dieser Regel Gültigkeit zu verschaffen.

Die Formel ist nicht unsinnig, sondern stammt aus der Zeit der analogen Kameras. Sie ist als Faustregel absolut brauchbar. SVA hat damit auch herzlich wenig zu tun, diese macht nur bei Zeiten zwischen ca. 1/60 - 1/2 Sekunden wirklich Sinn. Bei den DSLR sollte man noch den Crop-Faktor bei Anwendung der o.g. Formel berücksichtigen.

Eine DSLR ist also von vornherein wesentlich verwacklungssicherer als eine Knipse mit 1/2.5" Sensor - zumindest mit Spiegelvorauslösung. Zudem gewinnt eine schwere DSLR wie die D7D durch ihre höhere Trägheit zusätzliche Verwacklungssicherheit.

Na ja, gewagte These. Sicher, etwas mehr Gewicht verbessert sicherlich das Handling, aber die großen Objektivbrocken wirken sich da eher negativ aus. Zudem sind die kleinen Sensoren besser zu stabilisieren. Siehe die A2, da war der AS effezienter als in der 5D/7D.

jameek
14.04.2006, 12:01
@ sonnenkind: genau das dachte ich auch. Wie gesagt gestern noch bis 0,6 aus der Hand ohne AS noch halbwegs scharf bei eindeutig schlechteren Lichtverhältnissen als beim geposteten Bild.

Und ich dachte, dass es im WW am ungefährlichsten mit Verwackelungen ist...

Sonnenkind
14.04.2006, 12:06
@ sonnenkind: genau das dachte ich auch. Wie gesagt gestern noch bis 0,6 aus der Hand ohne AS noch halbwegs scharf bei eindeutig schlechteren Lichtverhältnissen als beim geposteten Bild.

Und ich dachte, dass es im WW am ungefährlichsten mit Verwackelungen ist...

Jens hat aber schon recht, gegen eine Drehbewegung der Hand, oder ein Rechts-runter-drücken der Kamera beim Auslösen ist der AS chancenlos.
Wenn Du das beachtest was Jens schon sagte, sind die 1/13 mit AS sehr viel weniger kritisch als ohne. Drücken wir es mal so aus!

jameek
14.04.2006, 12:13
Okay, dann -abgesehen von meinen fotografischen Fähigkeiten (das recht extreme Bild sollte einfach verdeutlichen warum ich die Ausgangsfrage gestellt habe ;) )- der AS ändert also nix an den Aufnahmeeinstellungen.
D.h. demnächst achte ich bei kritischen Aufnahmen mehr auf die Einstellungen.
(Wobei ich rein vom Licht her das Bild nicht als kritisch eingestuft hätte, bei dunklerem Licht mach ich mir natürlich schon mehr Gedanken)

In dem Fall muss ich leider gestehen, das Automatiken den Menschen doch ein wenig verdummen, ich bin halt davon ausgegangen, dass die Kamera die Zeit mit dem AS anpasst und so die Chance auf unverwackelte Bilder maximiert.
Aber dann bin ich eines besseren belehrt und benutze demnächst auch meinen Kopf und nicht nur den kleinen Schalter unten rechts ;-)

Vielen Dank Euch allen & schöne Ostertage
christophe

Sonnenkind
14.04.2006, 12:24
Zwei Denkfehler:
(Wobei ich rein vom Licht her das Bild nicht als kritisch eingestuft hätte, bei dunklerem Licht mach ich mir natürlich schon mehr Gedanken) Wieso, bei diesem Licht und dieser Blende ermittelt der Belichtungsmesser der Kamera 1/13s Verschlusszeit. Mir wäre ds "kritisch" genug!
ich bin halt davon ausgegangen, dass die Kamera die Zeit mit dem AS anpasst und so die Chance auf unverwackelte Bilder maximiert.
Was gibt es denn da "anzupassen"? Für eine korrekte Belichtung brauchst Du eine geignete Kombination von Zeit und Blende. Da ändert der AS doch nichts daran. Er hilft Dir lediglich, die ermittelte Verschlusszeit besser zu stehen, in dem er die nach wie vor vorhandenen Kamerabewegungen während der ermittelten Verschlusszeit durch Gegenbewegungen des Sensors auszugleichen versucht. Wenn Du eine Funktion erwartet hast, die die Verschlusszeit so einstellt, daß keine überlangen entstehen, die Du sowieso verwackeln würdest - dies erfüllt bereits die Programmautomatik im Rahmen Ihrer Möglichkeiten!

John Doe
14.04.2006, 12:27
..............
Jens hat aber schon recht, gegen eine Drehbewegung der Hand, oder ein Rechts-runter-drücken der Kamera beim Auslösen ist der AS chancenlos.
Wenn Du das beachtest was Jens schon sagte, sind die 1/13 mit AS sehr viel weniger kritisch als ohne. Drücken wir es mal so aus!

Das ist schon richtig, allerdings wird, besonders von Anfängern, dem AS wundersame Fähigkeiten angedichtet. Den Bereich von 1/13 Sekunde und mehr, belichtet man mit Erfahrung auch ohne AS, aber mit AS wird einfach davon ausgegangen, daß das Bild was wird. Das "Auslösewackeln" bekommt bei solchen Bildern eine dominante Bedeutung zu, selbst Atmen kann schon reichen, das Bild zu versauen. Die Grenze sollte man bei 1/60 Sekunde für WW bis Normalbereich setzen, darüber ist erst mal üben angesagt.

Trösten wir uns mit dem gedanken, daß uns der AS zwar nicht alle Bilder retten kann, wir aber die einzigen sind für die (fast) alle passenden Objektive eine Stabilisator haben. In diesem Sinne noch frohe Ostern.


Gruß Uwe

kassandro
14.04.2006, 12:47
Bei Digicams hängt die Auswirkung von Verwacklung auf die Bildschärfe ganz entscheidend von der Pixelgröße ab. Beim selben Verwacklungsgrad nimmt die Unschärfe proportional zum Pixeldurchmesser ab. Eine DSLR ist also von vornherein wesentlich verwacklungssicherer als eine Knipse mit 1/2.5" Sensor - zumindest mit Spiegelvorauslösung.

Das wäre mir neu, das die Pixelgröße was damit zu tun hat, jedenfalls kann ich diese Aussagen aus meiner Praxiserfahrung nicht nachvollziehen. Bei Kompaktkameras sind die eigentlichen (realen) Brennweiten durch die kleinen Sensoren ja viel kürzer, die Faustregel bezieht man aber -wie auch bei den Crop-DSLRs- auf die dem Bildwinkel entsprechende KB-Brennweite. So gleichen sich die Unterschiede aus und man kann die Daumenregel auf alle Systeme anwenden.

Ich kann das sehr wohl durch meine eigene Erfahrungen leidlich bezeugen. Als ich meine SR-T 101 durch eine Fuji MX 2900 ersetzte - die hatte noch relativ große Pixel - stieg die Verwacklungsrate rapide an. Das haben mir auch viele andere Verwackler bestätig.
Man kann den Effekt sehr leicht plausibel machen. Nehmen wir an wir nehmen ein und dasselbe Motiv mit derselben Filmbrennweite einmal mit der D7D und ein anderes mal mit einer 6 MP 1/2.5" Knipse auf. Bei beiden Kameras is pro Pixel diesselbe Detail-Menge. Die D7D hat allerdings einen 3:2 Aspektratio während die Knipse einen 4:3 Aspekt-Ratio hat. Aber vergessen wir mal diese Feinheiten. Wenn ich nun beide Kameras während der Verschlußzeit um einen 1/100 mm verwackele, dann überlagern sich bei der D7D maximal 2 Pixel, was gerade noch als scharf empfunden wird. Bei der Knipse verschiebt sich das Bild hingegen schon um 6 Pixel und dann kann man das Bild eigentlich nur noch wegschmeißen. Wegen der mangelnden Trägheit der Knipsen ist dann aber die Verwacklungslänge sogar noch größer als bei den Schwergewichten. Weiter kommt hinzu, daß Knipsen oft überhaupt keinen Sucher mehr haben und dadurch die Stabiliserung durch den Kopf entfällt. Man verwackelt deshalb bei solchen Kameras oft schon im WW-Bereich. Die Entscheidung von Panasonic alle Knipsen mit einem Bildstabilsator zu versehen, ist deshalb wohlbegründet. Wegen der extrem kleinen Linsen einer Knipse, läßt sich so ein optischer Bildstabilisator auch viel leichter für solche Knipsen bauen und er ist dann auch noch effizienter.

Crossie
14.04.2006, 13:01
In dem Fall muss ich leider gestehen, das Automatiken den Menschen doch ein wenig verdummen, ich bin halt davon ausgegangen, dass die Kamera die Zeit mit dem AS anpasst und so die Chance auf unverwackelte Bilder maximiert.

:lol: nene, verdummen wird man durch Automatiken sicher nicht, ich benutze z.B. auch ständig Zeit- oder Blendenautomatik und fühle mich eigentlich nicht verdummt. Nur mit dem Wissen, was denn eine solche Automatik letztendlich bewirkt und wie die arbeitet, kommt man ein Stück weiter als wenn man sich blind auf die Elektronik verlässt.

Dazu muss ich sagen, dass bei mir 1/13 oder länger aus der Hand auch mit AS nur mit Glück zu einem guten Ergebnis führt, um das zu beherrschen, fehlt mir sicherlich die Erfahrung und Übung. Das empfinde ich aber nun nicht als Nachteil, denn wie Jens da sehr schön ausgeführt hat gibt es genügend Hilfsmittel ausser AS und Schützenhand, die man auch bei den schwierigen Lichtverhältnissen einsetzen kann.

Gruss
Uwe

Sonnenkind
14.04.2006, 13:32
Manchmal glaube ich, verleitet der AS auch dazu, aus falscher Sicherheit schneller und hastiger zu agieren, wie man es normalerweise täte.
Dann ist der Vorteil natürlich auch im Eimer.

John Doe
14.04.2006, 16:13
..... und man sollte auch nie die "kleinen Hilfsmittel" vergessen, die uns in der Prä-AS Ära schon gute Dienste geleistet haben, so fällt mir jetzt direkt das Tischstativ ein, das, gegen einen Baum oder einen Türrahmen gestützt, Belichtungszeiten zuliess, die selbst ein AS nicht mehr leisten kann. Manchmal ist es sogar von Vorteil, wenn man noch "echte" Filme kennt, denn die KB-Patronen konnte man ja schlecht "gegenwackeln" lassen, die Gyroskoplösungen für Helis mal aussen vor gelassen.


Gruß Uwe