Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wie weit maximal abblenden
Grüß Gott alle miteinander.
Wie weit kann ich eigentlich bei meinen Objektiven abblenden, um maximale Schärfentiefe zu erreichen, aber Unschärfe durch Beugung noch auszuschliessen?
Ich habe das f2.8-4/17-35 von KoMi
das f2.8/27-70 von Sigma
das f2.8/80-200 von Minolta
und das f2.8/105 Makro von Sigma
Hm, eine Faustregel sagt, dass die beugungsbedingte Auflösungsgrenze in lp/mm bei sichtbarem Licht ca. 1500/k beträgt. k ist die Blendenzahl.
Der Sensor kann theoretisch ca. 66 lp/mm auflösen, so dass ab ca. Blende 22 die Beugung die Auflösung zunehmend begrenzt.
Nach meiner Erfahrung ist bei sehr guten Objektiven bereits ab Blende 11 ein minimaler Auflösungsverlust sichtbar, aber wenn man die Schärfentiefe braucht kann man auch bis 32 abblenden.
@Peanuts
Na das ist allerdings falsch. Nach Deiner Therorie hat ein Objektiv nur probleme bei offener Blende. Dem ist aber nicht so, im letzten Drittel kommen andere Probleme hinzu - Blendenring bildet nie ein vollständigen Kreis, somit ergeben sich das ganz andere Schwirigkeiten.
2 Blenden abblenden ist optimal. Wegen Tiefenschärfe kann man natürlich noch weiter abblenden aber nicht unbegrenzt.
kassandro
12.04.2006, 06:43
Der Sensor der Ax/A200 (ein 2/3" Sensor) hat die Größe 8,8 x 6,6 mm. Auf solch einem Sensor befinden sich 3264 x 2448 Pixel (A2/A200). Dies ergibt eine theoretische Auflösung von 185 Linien pro Millimeter. Das ergebe eine theoretische Grenze von Blende 8. Da der Beugungseffekt ja nicht ruckartig einsetzt, würde er sich demnach schon ab Blende 4 bei diesen Sensoren bemerkbar machen. 2/3" Sensoren sind jedoch heute nicht mehr gebräuchlich. Heute benutzt man stattdessen 1/2.5" Sensoren mit einer Größe von 5,76 x 4,29 mm und packt da dann schon 6 Megapixel rein. Bald werden es sogar 7 Megapixel sein. Bei diesen Sensoren würde der Beugungseffekt also schon bei Offenblende einsetzen. Ich muß da bei Gelegenheit noch einmal meinen alten Phyisk-Wälzer, den Gerthsen-Kneser-Vogel, inspizieren.
Persönlich benutze ich meistens Blenden zwischen 6 und 8 sofern es das Licht hergibt.
@Peanuts
Na das ist allerdings falsch. Nach Deiner Therorie hat ein Objektiv nur probleme bei offener Blende. Dem ist aber nicht so, im letzten Drittel kommen andere Probleme hinzu - Blendenring bildet nie ein vollständigen Kreis, somit ergeben sich das ganz andere Schwirigkeiten.
Welche?
2 Blenden abblenden ist optimal. Wegen Tiefenschärfe kann man natürlich noch weiter abblenden aber nicht unbegrenzt.
Nein. Das gilt vielleicht für Objektive mit Lichtstärke 4 oder 5,6. Ganz sicher nicht für Lichtstärke 1,4.
Aber rechne doch selbst: http://www.erik-krause.de/schaerfe.htm
Hallo kassandro ,
Du kannst den Gehrtsen im Keller lassen, es ist tatsächlich so, dass bei der Dimage die optimale Schärfe sichtbar bei Blende 5,6 erreicht wird, weiteres Abblenden verschlechtert tatsächlich die Bildqualität (dies muss gegenüber dem Zugewinn an Tiefenschärfe abgewogen werden).
Wallo hat sich einmal die Mühe gemacht, im Makrobereich den Schärfeverlust durch Abblenden auszutesten (Archiv).
Grüße, Jan
@Peanuts
Na das ist allerdings falsch. Nach Deiner Therorie hat ein Objektiv nur probleme bei offener Blende. Dem ist aber nicht so, im letzten Drittel kommen andere Probleme hinzu - Blendenring bildet nie ein vollständigen Kreis, somit ergeben sich das ganz andere Schwirigkeiten.
Welche?
Nun, wenn es Dir nicht klar ist was es für die Kamera/ Aufnahme bedeutet wenn die Lichteinfall des Objektivs kein Kreis bildet, dann kann ich Dir ein Simples Test vorschlagen - packe doch ein Finger an einer stelle vor die Linse und mache ein Foto, dann wirst Du schon sehen was passiert.
2 Blenden abblenden ist optimal. Wegen Tiefenschärfe kann man natürlich noch weiter abblenden aber nicht unbegrenzt.
Nein. Das gilt vielleicht für Objektive mit Lichtstärke 4 oder 5,6. Ganz sicher nicht für Lichtstärke 1,4.
Aber rechne doch selbst: http://www.erik-krause.de/schaerfe.htm
Nun, was soll ich da bitte ausrechnen, dass es ein Objektiv geben wird der auch "etwas" besser ist? Die Physik ist an der Stelle eher wichtiger. Wenn es Dich die Bezeichnung "2 Blenden" nicht passen - gut, es gibt noch eine andere Aussage/ Rechnung - "...in mittelen Bereich fährt man am besten". Warum es so ist, kann man auch in einschlägigen Büchern nachlesen. Ist nicht böse gemeint, war mir erst auch nicht klar bis man mich an der Stelle auf die Physik aufmerksam gemacht hat.
@Peanuts
Na das ist allerdings falsch. Nach Deiner Therorie hat ein Objektiv nur probleme bei offener Blende. Dem ist aber nicht so, im letzten Drittel kommen andere Probleme hinzu - Blendenring bildet nie ein vollständigen Kreis, somit ergeben sich das ganz andere Schwirigkeiten.
Welche?
Nun, wenn es Dir nicht klar ist was es für die Kamera/ Aufnahme bedeutet wenn die Lichteinfall des Objektivs kein Kreis bildet, dann kann ich Dir ein Simples Test vorschlagen - packe doch ein Finger an einer stelle vor die Linse und mache ein Foto, dann wirst Du schon sehen was passiert.
Das ist ziemlicher Unfug, was du da vorschlägst. Nicht umsonst befindet sich die Blende im Objektiv, an geeigneter Stelle...
2 Blenden abblenden ist optimal. Wegen Tiefenschärfe kann man natürlich noch weiter abblenden aber nicht unbegrenzt.
Nein. Das gilt vielleicht für Objektive mit Lichtstärke 4 oder 5,6. Ganz sicher nicht für Lichtstärke 1,4.
Aber rechne doch selbst: http://www.erik-krause.de/schaerfe.htm
Nun, was soll ich da bitte ausrechnen, dass es ein Objektiv geben wird der auch "etwas" besser ist? Die Physik ist an der Stelle eher wichtiger. Wenn es Dich die Bezeichnung "2 Blenden" nicht passen - gut, es gibt noch eine andere Aussage/ Rechnung - "...in mittelen Bereich fährt man am besten". Warum es so ist, kann man auch in einschlägigen Büchern nachlesen. Ist nicht böse gemeint, war mir erst auch nicht klar bis man mich an der Stelle auf die Physik aufmerksam gemacht hat.
Du hättest dich mal mit den Begriffen "optimale Blende" und "förderliche Blende" spielerisch auseinander setzen können.
Diese "Regel" man müsse um 2 Blenden abblenden, stimmt auch nur für ganz bestimmte Objektive mit einem ganz bestimmten Korrektionszustand. Und diese Regel steht sicher nicht in einem Lehrbuch der Physik.
Ein ideales Objektiv ist bereits bei offener Blende beugungsbegrenzt, d.h. jegliches Abblenden führt zur Verschlechterung der Auflösung.
Ich behaupte jetzt mal, auf Grund langjähriger Erfahrung und bis zum Beweis des Gegenteils, dass die überwiegende Mehrheit der bezahlbaren Objektive (von der Kitscherbe bis zur guten Festbrennweite) ihre beste Leistung bei Blende 8 bis 11 bringt. Übrigens, wir reden hier über Wechselobjektive, nicht über Kompaktknipsen.
Es gibt da wirklich nur ganz wenige Ausnahmen, ein paar Teleobjektive von Leica z.B. die bereits bei offener Blende beugungsbegrenzt sind.
Hallo,
Linsenfehler (außer Farbfehler) nehmen ab, wenn man abblendet. Das gilt für jede Linse(nkombination). Deshalb wird meist die Faustformel
"2 bis 3 Blenden kleiner" genannt.
Der Fehler infolge Beugung nimmt zu, wenn man abblendet.
Das hat aber nichts mit der Schärfentiefe zu tun. Bei der Dynax 7D mit 3008 Pixel / 24mm darf man bis Blende 16-22 abblenden, wenn man sich nicht im Nah- oder Makrobereich befindet.
Bei 1:1 ist die förderliche Blende, also der Kompromiss zwischen Schärfentiefe und Beugungsunschärfe, nur noch etwa 11.
Für die Berechnung habe ich einen Zerstreuungskreisdurchmesser von 1/60 mm angenommen.
Gruß
Stuessi
Martin2003
13.04.2006, 13:05
Hallo,
ich habe mich auch schon mit dem Thema auseinandergesetzt.
Folgende Seiten haben mich zu dem Schluss kommen lassen das eine Blende kleiner als die "Grenzblende" zu Beugungsunschärfe führt.
Diese Grenzblende hängt vom Pixelabstand und von der Sensorgröße ab.
Beugungsunschärfe (http://olypedia.de/Beugungsunsch%C3%A4rfe)
Die maximale Blende (Grenzblende) (http://kreativ-fotografieren.de/viewtopic.php?t=5936)
Da ich selbst diesbezüglich noch unsicher bin ist es sicher nicht verkehrt das hier zu diskutieren.
Viele Grüße
Martin
4Norbert
13.04.2006, 19:37
Hallo,
ich habe mich auch schon mit dem Thema auseinandergesetzt.
Folgende Seiten haben mich zu dem Schluss kommen lassen das eine Blende kleiner als die "Grenzblende" zu Beugungsunschärfe führt.
Diese Grenzblende hängt vom Pixelabstand und von der Sensorgröße ab.
Beugungsunschärfe (http://olypedia.de/Beugungsunsch%C3%A4rfe)
Die maximale Blende (Grenzblende) (http://kreativ-fotografieren.de/viewtopic.php?t=5936)
Der Zusammenhang zwischen Tiefenschärfe und Beugungsunschärfe wird da sehr verständlich erklärt :top:
Jetzt habe ich dazugelernt, dass ein weiteres Schließen der Blende als 13 bei der D7D nicht sinnvoll ist (außer bei Makroaufnahmen).
Hallo,
Linsenfehler (außer Farbfehler) nehmen ab, wenn man abblendet.
Bei nicht beugungsbegrenzten Optiken, ja. Beugungsbegrenzte Optiken haben Restfehler, die kleiner als die durch Beugung verursachte Reduktion der Auflösung sind.
Das gilt für jede Linse(nkombination).
Nein, so allgemein gilt das nicht.
Hallo,
zur Demonstration habe ich mal mit meinem Minolta MD 100mm Makro-Objektiv ein ca. 24mmx36mm großes Testbild bei verschiedenen Blenden mit der 7D fotografiert. Unter dem Mikroskop ist der Siemensstern (180 Lp) auf dem Film (AGEPE FF) bis zum Kreis 1 mit etwa 0,8 mm Durchmesser gut sichtbar.
Zusätzlich habe ich den Test mit einem 50mm Makro bei 1:1 wiederholt.
http://www.d7userforum.de/phpBB2/4images/data/thumbnails/6/Beugung-1.jpg (http://www.d7userforum.de/phpBB2/4images/details.php?image_id=26103) http://www.d7userforum.de/phpBB2/4images/data/thumbnails/6/beugung-50a.jpg (http://www.d7userforum.de/phpBB2/4images/details.php?image_id=26125)
Gruß
Stuessi
Grüß Gott alle miteinander.
Erst einmal herzlichen Dank für die rege Diskussion und die informativen Links, Beiträge und Tests.
Beeindruckt hat mich auch der test von Stuessi. Angesichts der gigantischen Vergrößerung entnehme ich den Testfotos, dass man bis Blende 27 (am Objektiv, entspricht Blende 16 in den Testfotos) abblenden kann, ohne in der Praxis auffällige Verluste zu erleiden. Oder seht Ihr das anders?
Hallo,
mein neues Testbild zu dem Thema:
http://www.d7userforum.de/phpBB2/4images/data/thumbnails/6/Blenden_Kopie.jpg (http://www.d7userforum.de/phpBB2/4images/details.php?image_id=31759)
Gruß,
Stuessi
Wow, der Unterschied zwischen f2 und f5.6 ist ja gigantisch.
Er entspricht aber genau meinen Erfahrungen mit diesem, meiner Meinung nach viel zu sehr hochgelobten Objektiv.
Also ich blende soweit ab wie ich muss ;) und das ist selten weiter als bis 16 (vielleicht mal 22). Beim 100mm Makro kam mir auch vor, dass es etwa bei 11 abzubauen beginnt. Aber das sieht man auch nur wenn man direkte Vergleichsfotos macht. Wenn die Bildidee es erfordet gehe ich auch bis 16 weil wirklisch unscharf wird es dort auch nicht. Weitwinkel benutze ich grundsätzlich und wenn möglich bei Blenden 11-16. Wirklich freistellen ist ja dort kaum drinn und wenn man den Hintergrund schon nicht anständig auflösen kann, dann soller gleich ganz scharf sein.
Bei guten Objektiven wie dem 100er Makro muss man sich ehrlichgesagt auch keine Gedanken machen, ob man nun durch Abblenden auf 5.6 noch etwas schärfe gewinnt. Den Unterschied ist dann eher theoretischer Natur.
Kurz gesagt: Gute Linsen kaufen und die Blende nutzen die man für sein Bild braucht :top:
bleibert
13.09.2006, 21:16
Beim 100mm Makro kam mir auch vor, dass es etwa bei 11 abzubauen beginnt.
Je nach Abbildungsmaßstab kann auch das beste Objektiv schon früher in die Knie gehen. Der ist neben der Blendenöffnung maßgeblich tonangebend, wenn es um Beugung geht. Insofern lässt sich die ursprüngliche Frage allgemein nicht sinnvoll beantworten.
Bei guten Objektiven wie dem 100er Makro muss man sich ehrlichgesagt auch keine Gedanken machen, ob man nun durch Abblenden auf 5.6 noch etwas schärfe gewinnt.
Gerade bei Makroaufnahmen will man durch Abblenden vor allem an Schärfentiefe gewinnen. Nur kommt man bei großen Abbildungsmaßstäben schnell in einen Bereich, wo das ganze Bild matschig wird.
kassandro
13.09.2006, 21:26
Hallo,
mein neues Testbild zu dem Thema:
http://www.d7userforum.de/phpBB2/4images/data/thumbnails/6/Blenden_Kopie.jpg (http://www.d7userforum.de/phpBB2/4images/details.php?image_id=31759)
Gruß,
Stuessi
Die Performance bei Blende 2 ist ja furchtbar. Ich fand das 50mm/1.7 bei Offenblende durchaus akzeptabel, wenn keine hellen Bildanteile vorhanden sind.
Wow, der Unterschied zwischen f2 und f5.6 ist ja gigantisch.
Er entspricht aber genau meinen Erfahrungen mit diesem, meiner Meinung nach viel zu sehr hochgelobten Objektiv.
... und deshalb habe ich bei unveränderten Testbedingungen schnell das Objektiv gewechselt und die Testreihe mit dem KoMi 28-75/2,8 bei 50mm Brennweite wiederholt.
http://www.d7userforum.de/phpBB2/4images/data/thumbnails/6/KoMi_28-75_Kopie.jpg (http://www.d7userforum.de/phpBB2/4images/details.php?image_id=31761)
Gruß,
Stuessi
kassandro
13.09.2006, 22:35
Wow, der Unterschied zwischen f2 und f5.6 ist ja gigantisch.
Er entspricht aber genau meinen Erfahrungen mit diesem, meiner Meinung nach viel zu sehr hochgelobten Objektiv.
... und deshalb habe ich bei unveränderten Testbedingungen schnell das Objektiv gewechselt und die Testreihe mit dem KoMi 28-75/2,8 bei 50mm Brennweite wiederholt.
http://www.d7userforum.de/phpBB2/4images/data/thumbnails/6/KoMi_28-75_Kopie.jpg (http://www.d7userforum.de/phpBB2/4images/details.php?image_id=31761)
Gruß,
Stuessi
Bei Blende 2.8 hat das Zoom klar die Nase vor der Festbrennweite - in diesem Test natürlich nur. Das 28-75mm ist aber am langen Ende auch saustark.
Je nach Abbildungsmaßstab kann auch das beste Objektiv schon früher in die Knie gehen. Der ist neben der Blendenöffnung maßgeblich tonangebend, wenn es um Beugung geht. Insofern lässt sich die ursprüngliche Frage allgemein nicht sinnvoll beantworten.
das lässt sich doch allgemein beantworten, denn die Beugungsunschärfe ist proportional zur effektiven Blendenzahl. Diese berechnet man mit der Formel
eff. Blendenzahl = Blendenzahl * (Abbildungsmaßstab + 1)
z.B wird bei einem Abbildungsmaßstab von 1:1 aus der Blendenzahl 4 der Wert 8.
Gerade bei Makroaufnahmen will man durch Abblenden vor allem an Schärfentiefe gewinnen. Nur kommt man bei großen Abbildungsmaßstäben schnell in einen Bereich, wo das ganze Bild matschig wird.
Diese Aussage verstehe ich nicht recht. Von welchen Abbildungsmaßstäben ist hier die Rede?
Gruß,
Stuessi
...Bei Blende 2.8 hat das Zoom klar die Nase vor der Festbrennweite - in diesem Test natürlich nur. Das 28-75mm ist aber am langen Ende auch saustark.
Was meine Behauptung untermauert, dass das 28-75er KoMi bedingt (mit nur mäßigen Qualitätsverlusten) offenblendentauglich ist.
Wer das Objektiv in den zahlreichen Verramschungs-Aktionen für 200 Euro oder sogar weniger erworben hat, hat imo schon ein kleines Schnäppchen gemacht.
Ich habe damals meines nur verkauft, weil es mir zu wenig Weitwinkel bot, da war das 24-70er Sigma schon ein kleiner Fortschritt, vor allem, weil es in der Abbildungsleistung dem 28-75er KoMi in nichts nachsteht.
bleibert
14.09.2006, 15:21
das lässt sich doch allgemein beantworten,
Dass ich da das Wörtchen "sinnvoll" eingefügt habe, hatte schon seinem Grund... vielleicht hätte ich es noch um das Wörtchen "einfach" ergänzen sollen.
... denn die Beugungsunschärfe ist proportional zur effektiven Blendenzahl. Diese berechnet man mit der Formel
eff. Blendenzahl = Blendenzahl * (Abbildungsmaßstab + 1)
... und wie man sieht ebenso proportional zum Abbildungsmaßstab. Also ist eine allgemeine sinnvolle Beantwortung à la "nicht weiter als Blende 8/11/16 etc gehen" nicht möglich, da es dann eben noch vom Abbildungsmaßstab abhängt. Außerdem kommt ja noch der zulässige Z-Kreis ins Spiel, womit also auch das Aufnahmeformat relevant wird.
Diese Aussage verstehe ich nicht recht. Von welchen Abbildungsmaßstäben ist hier die Rede?
1:10 = 0,1: Kleiner Abbildungsmaßstab
10:1 = 10: großer Abbildungsmaßstab
Interessante Diskussion!
In der Praxis werden viele, hier geäußerte Aussagen bestätigt:
- Die Minolta Dimage A2 zeigt ihr Optimum im Fernbereich bei Blende 5.6.
- Durchschnittliche Objektive - auch von Leica - zeigen ihr Optimum im Fernbereich durchweg bei etwa 2 Blendenstufen unter der vollen Öffnung.
- Die beiden Leica-Objektive Apo-Macro-Elmarit-R 2.8/100 und ganz besonders das Apo-Telyt-R 4/280 (nach Aussagen von Experten das beste Objektiv der Leica R-Reihe überhaupt) sind beugungsbegrenzt. Auch das Apo-Elmarit-R 2.8/180 scheint fast beugungsbegrenzt zu sein. Das heißt, sie erreichen ihr Optimum im Fernbereich bereits bei offener Blende. Abblenden verschlechtert nur die Bildqualität, wie ich selber an allen drei Objektiven feststellen konnte.
- Im Nahbereich - also bis etwa 1:1 - wirkt sich die Beugung bei Kleinbildobjektiven ab etwa Blende 16 bis 22 sichtbar aus.
- Im echten Makro-Bereich - also über 1:1 bis etwa 10:1 - spielt die Beugung bezüglich Abblenden leider eine arg limitierende Rolle. Am Leica Photar 4/50 z.B. macht ein Abblenden bei 10:1 keinen Sinn mehr: Im Sucher (Mattscheibe) sieht man die bildverschlechternde Auswirkung der Beugung auch ohne Foto direkt...
... und wie man sieht ebenso proportional zum Abbildungsmaßstab. Also ist eine allgemeine sinnvolle Beantwortung à la "nicht weiter als Blende 8/11/16 etc gehen" nicht möglich, da es dann eben noch vom Abbildungsmaßstab abhängt. Außerdem kommt ja noch der zulässige Z-Kreis ins Spiel, womit also auch das Aufnahmeformat relevant wird.
Man könnte den genauen Zusammenhang zwischen möglicher Auflösung und effektiver Blende schon angeben. Nur ist die effektive Blende nicht immer sofort ersichtlich. Die Minoltas z.b. Zeigen mit den Makros aus bei Masstab 1:1 noch einen Blendenbereich von 2.8-32 an. Bei Canon und Nikon hingegen wird tatsächlich die effektive Blende angezeigt...
Das mit dem Aufnahmeformat ist tatsächlich so, bei Grossformat befindet sich der Arbeitsblendenbereich tatsächlich meist zwischen 11 und 22... Wobei dort zusätzlich zur Schärfe auch der Bildkreisdurchmesser interessant wird.
bleibert
14.09.2006, 22:26
Man könnte den genauen Zusammenhang zwischen möglicher Auflösung und effektiver Blende schon angeben.
Natürlich *kann* man das - das habe ich ja nie bestritten! Es ging nur um so platte Aussagen, wie "Nicht weiter als 22" oder "am Besten zwischen 8 und 11". Die sind eben sinnfrei, wenn man nicht weiß, *mit was* und *was* aufgenommen wird. Bei einem Makro kann Blende 8 schon zuviel des Guten sein, während man bei Landschaftsaufnahmen locker auf Blende 32 gehen kann. Wie Winsoft auch noch zusätzlich erwähnt hat, hängt es sogar noch vom Objektiv ab - es gibt eben welche (und nicht nur bei Leica), bei denen jede Abblendung auf Kosten der Auflösung geht.
Das mit dem Aufnahmeformat ist tatsächlich so
Natürlich ist das so - es hat schließlich seinen Grund, warum die meisten Digi-Knipsen nur bis Blende 8 gehen. Das Aufnahmeformat oder genauer die beabsichtigte Vergrößerung bei der Ausgabe, bestimmt den zulässigen Z-Kreisdurchmesser, und ohne den kann man *gar* keine sinnvolle Aussage über akzeptable Beugungsunschärfe machen - denn damit steht und fällt ja überhaupt die Definition, was scharf ist, und was nicht. Außerdem kommt noch hinzu, dass das Aufnahmeformat ganz dramatisch den Abbildungsmaßstab bestimmt: Während man bei KB bei einem Portrait ca. bei 1:10 ist, entspricht das bei einer A2 schon 1:40, während man sich bei einer 8x10" Fachkamera mit 1:1,4 schon quasi im Makro-Bereich bewegt. Bei letzterer wäre dann eine Blende 16 ganz anders zu bewerten, als bei einer A2. Natürlich wird die Zunahme der Beugungschärfe beim großen Format wieder teilweise durch den größeren zulässigen Z-Kreis kompensiert, aber eben nicht in einer per trivialer Pi-Mal-Daumenformel darstellbaren Art und Weise.
Am Besten, man spielt das ganze einfach mal mit bereits früher erwähntem Schärfentieferechner von Erik Krause an Hand seiner eigenen Kamera bei unterschiedlichen Brennweiten und Entfernungen (ergibt zusammen Abbildungsmaßstäbe) durch.
- Im echten Makro-Bereich - also über 1:1 bis etwa 10:1 - spielt die Beugung bezüglich Abblenden leider eine arg limitierende Rolle. Am Leica Photar 4/50 z.B. macht ein Abblenden bei 10:1 keinen Sinn mehr: Im Sucher (Mattscheibe) sieht man die bildverschlechternde Auswirkung der Beugung auch ohne Foto direkt...
Hallo,
auch hierzu ein kleines Beispiel im Maßstab 8:1, den ich mit einem "einfachen" Vivitar 24mm/2,8 in Retrostellung bei vollem Balgenauszug erreiche.
http://www.d7userforum.de/phpBB2/4images/data/thumbnails/6/M_8_Kopie.jpg (http://www.d7userforum.de/phpBB2/4images/details.php?image_id=31789)
Gruß,
Stuessi
deepdiver
22.09.2006, 19:11
Hallo,
mein neues Testbild zu dem Thema:
http://www.d7userforum.de/phpBB2/4images/data/thumbnails/6/Blenden_Kopie.jpg (http://www.d7userforum.de/phpBB2/4images/details.php?image_id=31759)
Gruß,
Stuessi
Danke für deine tollen Blendentest-Fotos. Ich war sehr überrascht von den Ergebnissen bei Blende 2 und 2.8 beim 50mm 1.7
Hab gleich mein neues Sony 50mm 1.4 auch ähnlich versucht zu testen - nicht ganz so perfekt wie bei Stuessi :oops: Aber ich denk man erkennt das dieses Objektiv die offenen Blenden besser verträgt. Wird kein Unterschied zu den alten Minolta 50mm 1.4 sein.
http://www.d7userforum.de/phpBB2/4images/data/thumbnails/6/50mm_14.jpg (http://www.d7userforum.de/phpBB2/4images/details.php?image_id=32097)