Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : RAW, und dann?
Onkel Nick
26.03.2006, 21:24
Hallo zusammen,
Wie bearbeitet ihr eure RAW Dateien. Würde mich mal interessieren wie ihr dabei vorgeht bzw. was macht ihr zuerst, schärfen, Tonwertkorektur usw.,
in welches Format speichert ihr dann ab?
gruß
Nick
kassandro
26.03.2006, 22:13
Hallo zusammen,
Wie bearbeitet ihr eure RAW Dateien. Würde mich mal interessieren wie ihr dabei vorgeht bzw. was macht ihr zuerst, schärfen, Tonwertkorektur usw.,
in welches Format speichert ihr dann ab?
gruß
Nick
Momentan nehme ich einfach RSE (=Raw Shooter Essentials). Da macht das browsen in den Raw-Dateien richtig Spaß. Ich drückte dann Alt-E und klicke auf einen Grau-Punkt für jedes Bild. Die schlechten Bilder werden bei der Gelegenheit gleich aussortiert. Die Schärfe kann man im 1:1 Modus sehr gut beurteilen. Gelegentlich benutze ich auch Exposure-Korrektur und Fill Light. Dann geht's ab in die Batch Queue, wo die Dateien mit Jpeg High komprimiert werden. Die Jpegs sind dann circa 1,2 MB groß und in der Qualität den wesentlich größeren, In Kamera Extra Fein Jpegs deutlich überlegen. Natürlich hebe ich die Raw-Dateien auf, denn es es wird noch eine Menge Verbesserung bei der Raw-Wandlung geben.
Hallo Nick,
zur RAW-Bearbeitung wurde schon eine Menge geschrieben, das ist ein sehr umfassendes Feld.
Grundsätzlich korrigiere ich die Belichtung und den Weissabgleich und speicher dann in 48-bit TIFF.
Jede weitere Bearbeitung wie z.Bsp. Auschnittkorrektur, Umwandlung in 8-bit, sRGB und vor allem
Schärfung erfolgen dann in Photohop. Abschliessend Speichern als JPG.
- Fotografieren ausschließlich in RAW, Farbraum AdobeRGB
- Öffnen mit Photoshop CS2
- Korrektur im Konverter (soweit nötig) nur Farbtemperatur, NICHT Weißabgleich
- Korrektur in PS2 (soweit nötig) Tiefen/Lichter
- Entrauschen (nur bei Dimage A2) mit NeatImage, falls nötig
- Zum Schluss Schärfung, falls nötig
- Speicherung in TIFF
hansauweiler
27.03.2006, 09:45
Aufnahmen in RAW Farbraum Adobe RGB
Öffnen mit PS Cs2
Im RAW Konverter:
Temperatur wenn nötig (selten)
Bei 100% Ansicht Schärfe (immer),Luminanzglättung (wenn nötig)
Bei normaler Ansicht Belichtung (wenn nötig),Tiefen (selten) Kontrast (sehr selten)
Dann in PSCs2 öffnen und normal bearbeiten
Fertiges Bild in TIFF speichern.
Also fast identischer Vorgang wie Winsoft, da ich mit D7D knipse ist eine Schärfung immer nötig. Luminanzglättung ersetzt bei mir neat image fast vollständig.
kassandro
27.03.2006, 10:40
Bei Raw ist der Farbraum irrelevant. Dieser wird lediglich im Header für Raw-Wandler vermerkt und wird wohl von den meisten Programmen, die nur sRGB kennen, prompt ignoriert. Adobe RGB macht eigentlich nur bei erstklassigen Druckern Sinn. Ansonsten handelt man sich damit nur Ärger ein. Für die Betrachtung auf dem PC ist sRGB auf jeden Fall die beste Wahl.
TIFF macht eigentlich nur als Zwischenformat Sinn und dann nur mit 16 Bit Farbkanälen. Als endgültiges Format ist es hingegen eine reine Platzverschwendung. Da hebt man sich besser seine Raw-Dateien auf und komprimiert diese, indem man sie zu DNG komprimiert.
hansauweiler
27.03.2006, 11:23
Ich drucke mit Epson 2100 auf Archival matte Papier. Drucker und Bildschirm sind mit entsprechenden Geräten kalibriert.
TIFF wähle ich,da keine Kompression stattfindet und 8bit Farbtiefe,da ich häufig ausbelichten lasse (Preis) und mein Belichter 16 bit nicht kann.
Auf meinem Monitor( TFT) vermag ich weder bei Farbtiefe noch bei Farbräumen echte Unterschiede festzustellen.
Farbunterschiede sind zwischen Drucker und Ausbelichtungsmaschine vorhanden, wenn ich einen Datensatz, der auf dem Drucker zu guten Ergebnissen führt ausbelichten lasse (Ich kann dabeistehen) sind fast immer leichte Farbkorrekturen nötig, um gute Ergebnisse zu erreichen.
Dies ist aber in meinem Fall kein Problem, da ich es selber beinflussen kann.
Bei Raw ist der Farbraum irrelevant.
Irrtum 1: PS erkennt den Farbraum und muss nicht verlustbehaftet konvertieren, sondern öffnet spontan!
Für die Betrachtung auf dem PC ist sRGB auf jeden Fall die beste Wahl.
Irrtum 2: Auf einem kalibrierten und profilierten Röhrenmonitor kommen die Farben von AdobeRGB ganz im Gegensatz zu sRGB korrekt! In sRGB kommen die Farben flau, kontrastarm und absolut nicht mit der Aufnahmesituation übereinstimmend!
TIFF macht eigentlich nur als Zwischenformat Sinn und dann nur mit 16 Bit Farbkanälen. Als endgültiges Format ist es hingegen eine reine Platzverschwendung.
Irrtum 3: Auf einem erstklassigen und profilierten Drucker macht nur das TIFF von Photoshop CS2 aus Sinn! Nur damit habe ich die farblich perfekten und kontrast- und auflösungsscharfen Fotos bis A3+ auf Papier des eigenen und profilierten Druckers! Ohne gesichertes TIFF ist die mühevolle und langdauernde EBV-Arbeit am Bild für die Katz'. Wahnsinn, eine so umfangreiche und aufwändige Arbeit einfach zu ignorieren und vielleicht einfach nur noch ins völlig ungeeignete und verlustbehaftete JPEG zu konvertieren...
Onkel Nick
27.03.2006, 11:36
Hallo zusammen,
Wie sollte ich denn bearbeitete Bilder abspeichern wenn ich sie in einem Fotogeschäft Ausbelichten will. Format sollte 13x18 sein.
gruß
Nick
hansauweiler
27.03.2006, 11:50
Das Geschäft fragen,welche Formate die Belichtungsmaschine verarbeiten kann.
Wenn möglich TIFF.
Vorher darauf achten, daß dein Bildformat mit dem Papierformat übereinstimmt, sonst passenden Auschnitt herstellen und speichern.
Ich habe mir angewöhnt alle Bilder im DIN Seitenverhältnis zu bearbeiten und zu speichern, dann vergißt man es später nicht und hat keinen Ärger mit ungewolltem Beschnitt.
Allerdings sind meine Papierbilder auch immer A4 oder A3, A3+aus dem Drucker ist zwar schön, aber es gibt keine Hüllen dafür.
13x18(was du möchtest) ist kein DIN Seitenverhältnis muß also entsprechend eingestellt werden (mit PS ja kein Problem)
Gruß HANS
Onkel Nick
27.03.2006, 11:55
Alles klar, vielen Dank :top:
kassandro
27.03.2006, 14:14
Bei Raw ist der Farbraum irrelevant.
Irrtum 1: PS erkennt den Farbraum und muss nicht verlustbehaftet konvertieren, sondern öffnet spontan!
So ein Sensor mißt - grob gesprochen - nur die Anzahl der Photonen in einer der drei Grundfarben in einem Pixel. Diese Sensorinformation wird von einem Verstärker-Chip entsprechend des eingestellten ISO-Wertes verstärkt und dann in der Regel als 12 Bit Wert in der Raw-Datei abgespeichert. Von einem Farbraum oder so etwas kann zu diesem Zeitpunkt überhaupt keine Rede sein. Auch spielt die Weißabgleichsinformation keine Rolle. All diese Sachen werden lediglich im Header vermerkt, damit Sie später von der Raw-Wandler-Software verwertet können. Diese Software interpoliert als erstes die beiden fehlenden Grundfarben (Demosaicing). Diese Interpolation ist die bei weitem aufwendigste Arbeit des Raw-Wandlers und nur hier ist der PC dem Bildprozessor einer Digicam haushoch überlegen. Erst nach dem Demosaicing spielen Farbraum, Weißabgleich eine Rolle. Erst dann wird die linear physikalische Farb-Information in eine nichtlineare dem Auge genehme Farb-Information gewandelt. Der Adobe RGB-Farbraum hat dabei ein größeres Farbspektrum, kann aber dafür Farb-Nuancen weniger gut abbilden als sRGB. Solang man sich im Bereich von 16 Bit Farbkanälen bewegt, sind beide Farbräume ziemlich gleichwertig und man kann praktisch verlustfrei hin und her konvertieren. Anders sieht es aus, wenn man zur 8 Bit Skala übergeht, erst dann ist wirklich ein fundamentaler Unterschied zwischen den Farbräumen vorhanden. Drucker haben letzten Endes ihre eigenen Farbräume (das sind keine RGB-Farbräume mehr), aber in der Regel können sie die größere Farb-Skala des Adobe RGB Farbraumes besser nutzen als die engere, aber dafür feiner aufgelöste sRGB Farb-Skala. Bei Bildschirmen und Graphikkarten ist es nun gerade umgekehrt, denn diese müssen auch Video tauglich sein und die dort
verwandten YUV-Farbräume sind inkompatibel mit Adobe RGB. Wenn eine intelligente Bildschirm-Software auf ein Adobe RGB Bild trifft, muß es dieses in sRGB konvertieren, andernfalls - und das geschieht meistens - sind die Farben eben falsch. Deswegen ist es einhelliger Konsens, daß sRGB der angemessene Farbraum für den Bildschirm ist, denn wohl die wenigsten werden Photoshop nicht zum anschauen ihrer Bilder benützen. Ähnliches steht übrigens im D7D Handbuch. Wenn man Raw-Dateien hat, dann kann man ja beides machen. Für den Bildschirm sRGB und für den Drucker Adobe-RGB oder sogar eine noch spezifischere Farbskala.
TIFF macht eigentlich nur als Zwischenformat Sinn und dann nur mit 16 Bit Farbkanälen. Als endgültiges Format ist es hingegen eine reine Platzverschwendung.
Irrtum 3: Auf einem erstklassigen und profilierten Drucker macht nur das TIFF von Photoshop CS2 aus Sinn! Nur damit habe ich die farblich perfekten und kontrast- und auflösungsscharfen Fotos bis A3+ auf Papier des eigenen und profilierten Druckers! Ohne gesichertes TIFF ist die mühevolle und langdauernde EBV-Arbeit am Bild für die Katz'. Wahnsinn, eine so umfangreiche und aufwändige Arbeit einfach zu ignorieren und vielleicht einfach nur noch ins völlig ungeeignete und verlustbehaftete JPEG zu konvertieren...
Natürlich ist ein TIFF mit 16 Bit Farbkanälen mehr wert als ein Jpeg mit nur 8 Bit Farbkanälen. Photoshop hat ja aus diesem Grund ein eigenes Jpeg mit 16 Bit Farbkanälen, das verlustbehaftete PSD-Format. Ein 8 Bit TIFF hingegen ist nicht mehr Wert als ein Jpeg. Alles andere ist Einbildung. Schon das geringste Schärfen vernichtet mehr Details als Jpeg der Qualitätsstufe High. Bei Minolta ISO 200 Bildern bringt Jpeg High im Durchnitt eine Kompression mit dem Faktor 15, da das kompressionsfeindliche Rauschen sehr gering ist. Wenn ich Dir 100 Bilder einmal mit Jpeg High und einmal das Original TIFF8 vorlege, wirst du dich etwa 50 mal irren, wenn du beide unterscheiden willst. Der Unterschied zwischen Jpeg High und TIFF8 is im Vergleich zum Unterschied zwischen 128 Kbps MP3 und unkomprimierten PCM praktisch nicht messbar.