Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : D7D -> nachschärfen ( BLUR )
Integral
22.03.2006, 00:45
immer wieder lese ich im forum:
1) D7D bringt weichgespülte bilder
2) D7D neigt zu unterbelichtung
vorteil von 2) kann ich verstehen ( EBV -> Lighten area ist noch möglich )
vorteil von 1) kann ich nicht verstehen für EBV
bitte um technische erklärung für 1) !!!
( was ist schärfe per definition ... )
Dimagier_Horst
22.03.2006, 00:55
Die 7D bringt keine weichgespülten Bilder, sondern sie schärft weniger nach als andere Kameras. Schärfe bedeutet hier nichts weiter als Kontrastverstärkung an den Übergängen. Und damit eine deutliche Reduzierung der Informationen: aus abgestuften Übergängen werden nur noch hell-dunkel-hell-Übergänge. Aus dieser Kantenschärfe wird dann bei der weiteren Verarbeitung eine stärkere Kantenschärfe, vielleicht schon überschärft. Bei einem weichen Bild passiert das halt viel später bzw. nach mehreren Arbeitsschritten.
Integral
22.03.2006, 01:18
Die 7D bringt keine weichgespülten Bilder, sondern sie schärft weniger nach als andere Kameras. Schärfe bedeutet hier nichts weiter als Kontrastverstärkung an den Übergängen. Und damit eine deutliche Reduzierung der Informationen: aus abgestuften Übergängen werden nur noch hell-dunkel-hell-Übergänge. Aus dieser Kantenschärfe wird dann bei der weiteren Verarbeitung eine stärkere Kantenschärfe, vielleicht schon überschärft. Bei einem weichen Bild passiert das halt viel später bzw. nach mehreren Arbeitsschritten.
mir war eigentlich niemals klar, was schärfe de fakto per definition ist und somit wußte ich auch nicht, inwieweit sog. weiche bilder denn nun die
bildinformation in sich tragen, nun ist der vorhang der unwissenheit bei mir ein wenig gelüftet worden ...
Nachtmensch
22.03.2006, 11:14
Das Schärfen sollte immer der aller letzte Schritt, nach der Bildbearbeitung, Größen- Formatänderungen, Tonwertkorrekturen, Beschneiden sein. Die 7D ist dafür Ideal, weil sie sich an solche Grundgestze der Grafik/EBV hält. Alles andere ist nur Bauernfängerei und entspricht nicht professionellen Ansprüchen.
Schärfe im fotographischen Sinn besteht aus 2 Teilen:
* Auflösung
* Konturenschärfe (engl. Acutance)
Erstere wird zunächst vom Auflösungsvermögen des Objektivs und der Sensorauflösung festgelegt. Beim Skalieren von Bildern verändert sie sich, d.h. verschlechtert sich in der Regel.
Die Konturenschärfe ist das, was i.d.R bei der Schärfung verändert wird: durch das Verstärken des Hell-Dunkel-Kontrasts an einer Grenzlinie nimmt das Auge diese stärker wahr, das Bild wirkt dann schärfer. Wenn man die elektronische Nachschärfung übertreibt, werden diese verstärkten Grenzlinien z.B. durch helle oder dunkle Säume entlang von Kanten bereits beim normalen Betrachtungsabstand sichtbar.
Mehrfaches Schärfen kann durch Überlagerungseffekte zu sichtbaren Artefakten führen. Deshalb sollte das Schärfen immer der letzte Arbeitsschritt vor dem fertigen Bild sein.
Der Ansatz von KoMi, die Bilder in der Voreinstellung möglichst wenig zu schärfen, ist also im Hinblick auf optimale Ergebnisse der Nachbearbeitung richtig. Wenn man die Bilder aber direkt ins Labor gibt wirken sie unscharf.
Abhilfe: Schärfe auf +2 stellen, dann sieht's auch ohne Nachbearbeitung scharf aus. Und wenn man raw+jpeg fotographiert hat man auf jeden Fall ungeschärfte Rohdaten als exzellentes Ausgangsmaterial für die EBV.
Markus